Lilly und ihr Bruder Nikolas machen zusammen mit ihren Eltern in Scharbeutz an der Ostsee Urlaub. Schon am ersten Tag lernen die beiden in einem Kinderclub andere Kinder kennen und da das Motto „Indianer“ lautet, sind schnell die Ostsee-Indianer gegründet.
Lediglich der Sohn ihrer Vermieterin verhält sich etwas seltsam. Mal spielt er mit ihnen und ist ausgelassen, doch dann ist er wieder in sich gekehrt und abweisend. Hat er etwas zu verbergen? Oder hat er einfach nur Heimweh? Immerhin ist er erst vor kurzen von Amerika nach Deutschland gezogen.
Lilly und Nikolas genießen ihren Urlaub, doch dann geraten sie in eine wichtige Mission. Ein Investor will eine alte Fischerkate am Strand abreißen, um dort ein Hotel zu errichten. Doch in der Kate leben Fledermäuse, die es zu schützen gilt. Können die Kinder die Fledermäuse retten, ehe der Abrissbagger kommt?
Die Autorin Kerstin Groeper ist mir schon recht lange bekannt. Ihre Bücher zu Indianern wurden für mich zu einer wichtigen Quelle, um das Leben von den Ureinwohnern näher kennenlernen und besser verstehen zu können.
Zusammen mit der Kinderbuchautorin Steffi Bieber-Geske begleitet Kerstin Groeper die Geschwister Lilly und Nikolas bei ihrem Urlaub an der Ostsee und lässt sie den Jungen Raven kennen lernen, einen Halb-indianer vom Stamme der Menominee.
Die Geschichte dreht sich dabei nicht nur um einen Urlaub an der Ostsee, bei der viele Ausflugsziele genannt und indirekt empfohlen werden, sondern auch um Fledermäuse und ihre Rettung vor einem skrupellosen Investor. Sind die ganzen Ausflüge der Kinder mit ihren Eltern in die nähere Umgebung von Scharbeutz sehr interessant, so kommt erst recht Spannung auf, als Lilly und Nikolas bemerken, dass ihre Hilfe zur Rettung von Fledermäusen und ihren Babys gefragt ist.
Nun wurde das Buch von zwei verschiedenen Autorinnen geschrieben. Da mir der Schreibstil von Kerstin Groeper schon bekannt ist, konnte ich nicht zuletzt daran feststellen, welche Teile sie geschrieben hat. Auch sind die Teile von Steffi Bieber-Geske etwas einfacher in der Sprache und vom Satzbau. Diese Unterschiede hat meine Tochter nun nicht wahrgenommen.
Meine große Tochter ist gerade 7 Jahre alt geworden und geht in die 1. Klasse. Natürlich konnte sie das Buch noch nicht komplett alleine lesen. Doch es interessierte sie, so dass wir es letztlich zusammen gelesen haben. Abwechselnd. Sie ein Stück, dann ich wieder, wobei ich wohl den Löwenanteil übernommen habe.
Die Geschichte fand sie sehr interessant, vor allem, da sie selbst derzeit einige Berührungspunkte mit Fledermäusen hat (in der Schule, aber auch im Sportverein). In dem Buch wird einiges zu Fledermäusen erzählt und man lernt auch viel Neues. Die Ausflugsziele fand sie nicht so spannend, wohl weil sie diese noch nicht gesehen hat. Hier habe ich mir eher einige Notizen gemacht, sollten wir mal wieder in diese Region fahren und Urlaub machen.
Was meiner Tochter noch gut gefallen hat, war der Indianerjunge Raven. Seine Herkunft, wie auch seine Geschichte zu den Fledermäusen und den Wächtern der Nacht haben sie sehr interessiert.
Das Buch bietet im vorderen Bereich eine farbige Karte mit den wichtigsten Ausflugszielen, die Lillys und Nikolas´ Familie in ihren Urlaub ansteuern. Der Text selbst ist kindgerecht gehalten, schwierige oder unbekannte Begriffe wurden gleich im Text noch erklärt. Was uns beiden sehr gut gefallen hat, sind die vielen Illustrationen. Mal ist nur der Buchrand farbig gestaltet, dann ist ein kleines Bild im Text eingebaut und lockert so die Geschichte etwas auf bzw. visualisiert sie. Manchmal ist sogar eine ganze Seite illustriert.
Fazit:
Uns beiden hat das Buch sehr gut gefallen. Die Reihe um Lilly und Nikolas kannten wir bisher noch nicht, aber ich denke, wir werden bestimmt noch das eine oder andere Buch aus dieser reihe uns zulegen. Immerhin erhält man hier eine spannende Geschichte, in die sich ein kleiner Reiseführer mit vielen interessanten Tipps eingeschlichen hat.