Die Geschichte dreier Frauen …
... wird in „Als das Leben wieder schön wurde“ von der Autorin Kerstin Sgonina erzählt. Das Buch ist wunderschön aufgemacht, gebunden und mit einem Lesebändchen versehen. Auf dem Cover sieht man Frauen, ...
... wird in „Als das Leben wieder schön wurde“ von der Autorin Kerstin Sgonina erzählt. Das Buch ist wunderschön aufgemacht, gebunden und mit einem Lesebändchen versehen. Auf dem Cover sieht man Frauen, die hübsch zurechtgemacht und farbig gekleidet, ihre Zeit zu genießen scheinen. Der Klappentext verspricht eine kecke Geschichte rund um einen fahrenden Schönheitssalon und ich als Leserin freute mich auf die ein oder andere lustige Geschichte oder vielleicht die Schilderung der Anfänge der Beautysalons im Nachkriegsdeutschland. Doch leider weit gefehlt … .
Die erste Bekanntschaft macht der Leser mit Greta Bergström, die, wie der Name schon vermuten lässt, aus Schweden in ihre deutsche Heimat, hier nach Hamburg, zurückkehrt. Ihr Motiv, nach jahrelangem „Untertauchen“ in Schweden: ihren Vater aufzusuchen und ihm und seiner neuen Familie mitzuteilen, dass es sie, Greta, gibt. Dass vor ihr bei diesem Unterfangen nicht der rote Teppich ausgerollt wird, ist klar, doch die gesamt und doch traurige Situation wird durch die Begegnung mit dem Wirbelwind Marieke gerettet, die Greta fast von der Treppe abräumt. Seitdem baut sich zwischen den zwei jungen Frauen eine Freundschaft auf und schnell wird klar, dass nicht nur unsere Greta einem traurigen Schicksal nachspüren will, sondern, dass auch Marieke eine sehr große Last auf ihren Schultern trägt. Dies jedoch nie ohne einen kecken und lebensbejahenden Spruch auf den Lippen. Als sich dem Duo auch eine dritte Frau namens Trixie anschließt, die ebenfalls schwer zu tragen hat und alle beschließen, dass das graue Leben der Frauen durch Schönheitsbehandlungen etwas bunter gemacht werden kann und die Idee, einen mobilen Schönheitssalon aufzumachen erste Früchte trägt … schieben sich schwarze Wolken davor. Denn Greta sucht unablässig nach ihrer Mutter Linn, die wie vom Erdboden verschluckt zu sein scheint und kommt dabei einer Familientragödie auf die Spur … .
Leider zieht sich die schwarze Wolke durchgängig durch die gesamte Geschichte, die nach außen hin positiv und lebensbejahend auftreten möchte. Das ist bei mir nicht angekommen, voran weil sich der Salon immer mehr in den Hintergrund bewegt hat und es sich mehr und mehr um die Probleme der Frauen, voran Greta, gedreht hat. Ich würde die Lektüre trotzdem empfehlen, man sollte jedoch vom Bild der kichernden, Petticoat-tragenden und schwatzenden Frauen, die sich schön machen lassen, verabschieden.