Das Feuer Gottes
London, zweites Drittel des 17. Jahrhunderts. Christopher Rowe ist fast vierzehn und der Lehrling von Meister Blackthorn, dem Apotheker. Er weiß, welche Zutaten er mit welchen vermischen muss, um Heilmittel ...
London, zweites Drittel des 17. Jahrhunderts. Christopher Rowe ist fast vierzehn und der Lehrling von Meister Blackthorn, dem Apotheker. Er weiß, welche Zutaten er mit welchen vermischen muss, um Heilmittel herzustellen, er weiß um die Verantwortung, die ein Apotheker trägt, denn alles, was heilt, kann auch als Gift verwendet werden. Trotzdem ist er ein Junge in der Pubertät, als solcher macht er ähnliche Dummheiten, wie wir es in dem Alter getan haben (obwohl ich mich nicht daran erinnern kann, Schießpulver hergestellt zu haben). Da Apotheker notorische Geheimniskrämer sind, damit ihnen die Konkurrenz nicht die Rezepte stiehlt, lehrt Meister Blackthorn Christopher das Knacken von Codes. In dieser Zeit ist jedoch nicht die Konkurrenz das größte Problem, sondern ein Mörder, der bereits mehrere Apotheker getötet hat. Als ihm auch Meister Blackthorn zum Opfer fällt, gerät Christopher in eine Intrige, aus der ihm wahrscheinlich weder die Gilde noch sein bester Freund Tom heraushelfen können.
Ein cooles Buch! Christopher, sein Meister und der beste Freund Tom sind super sympathische Charaktere, und obwohl das Buch mit leichter Hand und jugendgerecht geschrieben ist, werden ernste Themen angeschnitten. Das Bedürfnis nach Macht als starke Triebfeder des durchaus nicht unsympathischen Antagonisten wird gut verpackt, jedoch ohne den so heiß geliebten Zeigefinger. Bei vielen der Rätsel war ich persönlich überfordert und nur froh, dass wenigstens Christopher einen Plan hatte. Er ist sowieso sehr tough, da er ein normaler Junge ohne Bärenkräfte ist, muss er sich durch seinen Verstand aus den tödlichen Situationen ziehen. Tragische Gestalten wie Meister Blackthorn, dessen ehemaliger Lehrling und Freund Hugh und der Doktor, der alles verloren hat, stehen einer Reihe von mörderischen, gierigen und extrem gefährlichen Leuten gegenüber. Und am Schluss hat man richtig Spaß am Lesen gehabt und eine wichtige Lektion gelernt: Sei deinem Gegner immer ein paar Schritte voraus! Voraus bin ich nur dahingehend, dass ich mich schon mal auf Band 2 von Christophers Abenteuer freue.