Meine Meinung: Da ist er endlich! Der finale Band der Selection Reihe. Ich habe das Buch wirklich mit sehr gemischten Gefühlen gelesen, was einzig daran lag, dass ich zum einen wissen wollte, wie es mit Eadlyn endet und zum anderen nicht endgültig mit der Selection-Welt abschließen wollte. Nachdem uns aber der vierte Band, Die Kronprinzessin, so unwissend zurückgelassen hat, musste ich natürlich direkt mit dem Buch anfangen. Die meisten kennen es sicher: Hat man einmal angefangen, dann kann man nicht mehr aufhören und bei Die Krone war das nicht anders.
Viele haben ja etwas gegen Eadlyn. Das konnte ich beim Lesen von Die Kronprinzessin zwar nachvollziehen, mir ging es dort aber schon nicht so, wie vielen meiner Mitbloggerinnen. Ich mochte Eadlyn immer schon auf eine ganz andere Weise, die nichts damit zu tun hat, wie man eine beste Freundin mag. Charaktere, die große Wandlungen durchmachen müssen brauchen anfangs einen Charakter, mit dem das möglich ist und wäre Eadlyn anfangs nicht das zickige Mädchen, dann wäre sie im letzten Band nicht die, die sie ist. Ihre Entwicklung ist greifbar und verstärkt sich in Die Krone auch noch einmal enorm. Wenn es nach mir geht, brauchen Bücher keine perfekten Protagonisten. Mir sind solche lieber, die sich entwickeln, wandeln, zu einem besseren Ich werden. Genau so ein Charakter ist Eadlyn, deshalb war ich mit ihr immer mehr als zufrieden.
Ich habe es schon einmal in meiner Rezension zu Die Kronprinzessin erwähnt und dennoch muss ich es auch noch einmal hier hervorheben: Dystopien enden viel zu oft mit einem Happy End und man geht als Leser davon aus, dass alles nun gut ist und dass ich das neue System durchsetzt und allen in eine bessere Welt verhilft, das ist es, was wir annehmen und so war es interessant zu lesen, dass die Revolution von Maxon und America nicht unbedingt dorthin geführt haben. Es gibt immer noch vieles, was nicht funktioniert und Unzufriedenheit auf allen Seiten. Ich finde es toll, dass Kiera Cass uns hier mal eine unerwartete Sicht auf den dystopischen Staat nach der Revolution gegeben hat und Eadlyn ist nun die, die zusammen mit Maxon vor diesem Problem steht und es hat dem Buch neben der Selection ein tolles weiteres Thema gegeben.
Die Selection. Ich muss zugeben, in Die Kronprinzessin habe ich Maxons Selection sehr vermisst. Die Dinge, die passieren, wenn man viele Mädchen auf einem Haufen um den Prinzen kämpfen lässt, sind viel spannender als das gleiche genau anders herum. Mädchen sind anfälliger für Dramen, Intrigen und vieles mehr und ehrlich gesagt mag ich auch nach Eadlyns beiden Büchern Maxons Selection immer noch mehr. Dennoch mochte ich auch die ganzen jungen Männer, die wir durch Eadlyns Selection kennengelernt haben und die große Frage des Buches, die für ordentlich Spannung gesorgt hat, ist natürlich: Für wen wird Eadlyn sich entscheiden. Die Auflösung war schon im vorherigen Band irgendwie klar aber dennoch sehr spannend. Ich hatte zwar einen anderen Favoriten, mir da aber nicht so viel Hoffnung gemacht. Trotz der Vorhersehbarkeit konnte mich Kiera Cass aber noch mit einigen kleinen Dingen überraschen, die ich sehr positiv fand.
Fazit: Der letzte Selection Teil ist für mich zwar der schwächste der gesamten Reihe, aber trotzdem noch grandios. Besonders Eadlyns Entwicklung hat mir gefallen und auch die vielen kleinen Dinge, mit denen uns Kiera Cass trotz des vorhersehbaren Endes immer wieder überrascht hat. Mit einer Menge Tränen in den Augen nehme ich Abschied von Eadlyn, America, Maxon und allen anderen und kann nicht anders, als mich bei Kiera Cass für die vielen tollen Seiten bedanken.