Eine wunderbar kreative Welt mit hohem Spannungsfaktor
Eine vor unseren Augen verborgene Welt, die ohne uns nicht überleben könnte.
Obskuris, die Heimat der Noctua. Wesen die unsere Angst benötigen um zu existieren,
uns jedoch keinen Schaden zufügen. Oder ...
Eine vor unseren Augen verborgene Welt, die ohne uns nicht überleben könnte.
Obskuris, die Heimat der Noctua. Wesen die unsere Angst benötigen um zu existieren,
uns jedoch keinen Schaden zufügen. Oder doch?
Die junge Erin besitzt die außergewöhnliche Gabe Noctua zu sehen und als ihr
attraktiver Kindheitsfreund und ranghoher Noctua Callahan Kymragh nach langer Zeit
wieder in ihr Leben eintrifft, taucht sie tiefer in seine Dimension ein, als sie je erwartet
hätte. Schnell erfährt sie mehr über die zehn Kartelle von Obskuris und bekommt die
Gelegenheit, deren Heimat mit eigenen Augen zu sehen. Schwebende, atemberaubend
schöne Schiffe und Wege die ihr sprichwörtlich bis zum Schwindel die Luft verschlagen.
Doch eine Bedrohung befällt ihre Menschenwelt und ist somit auch eine ernste Gefahr
für die Noctua. Gemeinsam mit Cal und seinen Freunden, sucht Erin nach dem
Ursprung des Bösen. Dass das Böse ihr näher ist als sie denkt, ahnt sie nicht. Als wäre
dies nicht genug, plagen noch weitere Sorgen Erins Privatleben. Nach und nach erfährt
sie mehr über den mysteriösen Autounfall ihrer Eltern, bei welchem sie zu einer Waisen
wurde. Dank der Unterstützung ihrer engsten Freunde, gelingt es ihr, mit den
unzähligen Sorgen umzugehen. Auf ihren nächtlichen Suchaktionen in Obskuris und in
ihren täglichen Ausflügen auf den Spuren ihrer Vergangenheit, findet sie überwiegend
weitere Rätsel als Antworten auf ihre Fragen.
Kira Licht hat es geschafft eine völlig neue Welt auf originelle Art und Weise zu
erschaffen, die ich so noch nicht gelesen haben. Das Worldbuilding mit den Schiffen
und ihren verschiedenen Merkmalen, konnte ich mir, dank ihrer Erzählweise, bildlich
vorstellen. Besonders mochte ich, ihre detaillierten Beschreibungen der verschiedenen
Wesen, wodurch ich mich wie Erin ekeln, fürchten oder amüsieren konnte. Erin war mir
als Charakter unglaublich sympathisch. Man lernt sie als eine Person kennen, die ihr
Päckchen zu tragen hat, jedoch das Beste daraus macht und hart für ihre Ziele arbeitet.
Dass sie ihr Hobby zum Nebenjob machen und dadurch an einer renommierten
Universität studieren kann, ist ziemlich inspirierend. In meinen Augen war sie eine
Ich bin dein Schicksal 2
authentische Figur, die auch mal aufbrausend sein konnte, sich im Nachhinein jedoch
dafür schuldig fühlte. Im echten Leben sind Menschen häufig zu stur, bei einer
Meinungsverschiedenheit ihr Unrecht zuzugeben, auch wenn sie wissen es ist falsch.
Deswegen habe ich es Erin nicht zum Vorwurf gemacht, ebenso stur zu sein wie viele
andere auch und mochte sie wegen ihrem guten Herzen dennoch sehr. Ihre Sorgen teilt
sie jederzeit mit ihren drei besten Freunden, jedoch wäre eine Person als ihr engster
Vertrauter ausreichend gewesen, um zu verhindern, dass Charaktere einem überflüssig
vorkommen.
Callahan wird weniger facettenreich nähergebracht als Erin, aber macht sich mit seinem
Charme schnell sympathisch. Er taucht zwar ziemlich plötzlich wieder in ihrem Leben
auf, doch da er für alles eine plausible Erklärung hat und auch seine Freunde und
Familie von seiner Liebe zu Erin wissen, gewann er mein Vertrauen. Ich fand es
allerdings ein bisschen schade, dass Erin und Cal nie wirklich über ihre Gefühle
füreinander gesprochen haben.
Die Idee des Buches hat mir sehr gefallen und auch die ganzen Mysterien haben für
ausreichend Spannung gesorgt. Da es aber ziemlich viele ungelüftete Geheimnisse
gibt, wird etwas sprunghaft je eines davon thematisiert, was zu ein wenig Verwirrung
hinsichtlich der Bedeutung führt. Mal scheint ihre Vergangenheit unheimlich wichtig zu
sein, dann ihre Karriere, die Bedrohung in ihrer Welt und schließlich wieder ihre Eltern.
Es war zwar interessant, an mehreren Stellen nach der Auflösung tüfteln zu können und
die verschiedenen Aspekte zu kombinieren, aber es war womöglich ein ticken zu viel,
wodurch vieles auch untergegangen ist.
Das Ende war schon etwas gemein und es wurde vermutlich mit Absicht darauf
abgezielt, besonders neugierig auf den nächsten Band zu machen…mit Erfolg. Ich hätte
auch ohne das dramatische Ende weiterlesen wollen, da vieles ungelüftet bleibt, doch
so bleibt mir nicht wirklich eine Wahl. Deswegen beiße ich jetzt bis März die Zähne
zusammen und hoffe, dass ich in Band zwei eine plausible Erklärung für dieses Ende
finde.
Zum formelleren Teil meiner Rezension kann ich sagen, dass ich das Cover sehr sehr
schön finde und es ein wenig schade finde, das Buch nur als Ebook zu haben und nicht
in meinem Regal sehen kann. Die Titelbedeutung konnte ich im Buch leider nicht
herausfinden, doch vielleicht wird das im nächsten Band deutlich. Der Schreibstil hat
mir wie gesagt gut gefallen, allerdings sind mir einige Rechtschreibfehler aufgefallen,
Ich bin dein Schicksal 3
was bei einem größeren Verlag schon sehr schade ist. Beim Lesen gestört hat es mich
trotzdem nicht.
Zusammenfassend gebe ich diesem Buch 3 von 5 Sternen, da die Geschichte sehr
spannend und originell ist, schließlich möchte ich auch weiterlesen, aber die Umsetzung
an manchen Stellen hapert und ich es kein zweites Mal lesen würde. Es war eigentlich
zu viel Input auf einmal und kein einziges Problem wurde auch nur ansatzweise gelöst.
Die Dialoge waren ebenfalls nicht besonders tiefgründig, sondern sehr knapp, repetitiv
und oberflächlich. Da mir aber die kreative Beschreibung von Obskuris und dessen
Bewohner so gefallen hat und auch Erin mir als Charakter sympathisch ist, freue ich
mich nicht nur wegen der Auflösung der Mysterien auf das nächste Buch.