Cover-Bild Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Julius Beltz GmbH & Co. KG
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 232
  • Ersterscheinung: 17.08.2022
  • ISBN: 9783407756817
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Kirsten Reinhardt

Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen

Tine Schulz (Illustrator)

Elvis Gursinski trägt diesen absurden Namen, wohnt auf einem Friedhof und glaubt an Geister. Dalia al Nour, das krasseste Mädchen der Schule (ihre Nackenklatscher sind berüchtigt), interessiert sich normalerweise nicht für Typen wie ihn. Aber ihre Großmutter hat eine Schwäche fürs Übernatürliche und macht sich Sorgen um diese komische kleine Familie auf dem Friedhof. Dalia soll ein Auge auf Elvis haben, ausgerechnet. Doch dann geschehen seltsame Dinge im Haus der Gursinskis und (später) auf dem Friedhof … Ein humorvoller Kinderroman mit Ausflügen ins Schauerliche.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2022

Abwechslungsreich, verrückt und ein bisschen gruselig

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Kristen Reinhardts Buch "Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen handelt von einem Jungen, der in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich ist. In einigen seiner vielen Eigenarten, wird sich aber vermutlich ...

Kristen Reinhardts Buch "Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen handelt von einem Jungen, der in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich ist. In einigen seiner vielen Eigenarten, wird sich aber vermutlich doch der eine oder andere junge Leser wiederfinden können. Elvis lebt mit seinen Eltern auf einem Friedhof in Berlin Wedding, wird aber von seiner Mutter und seinem depressiven Vater größtenteils sich selbst überlassen. Zum diesem Außenseiter gesellt sich nun die mindestens genauso skurrile Dalia, Enkelin von der sehr mystisch wirkenden und geheimnisvollen Stadt-Schamanin Madame al Nour. Zusammen gehen die beiden den ungewöhnlichen Vorkommnissen zwischen den Gräbern auf den Grund.
Der Schreibstil ist sehr schön an die Zielgruppe angepasst, was für mich als Erwachsenen bei Lesen zum Teil etwas gewöhnungsbedürftig war. Einige der wirren Dialoge muss man mehrmals lesen, um zu verstehen was gerade los ist. Die Empfehlung ab 10 Jahren ist hier recht großzügig gewählt, ich würde es eher in die Kategorie ab 12 einordnen.
Ansonsten ist dieses Kinder- bzw. Jugendbuch eine schöne und äußerst ungewöhnliche Abwechslung zum Großteil der aktuell verfügbaren Literatur für diese Altersgruppe. Es ist spannend und kurzweilig geschrieben und die beiden Protagonisten wachsen einem beim Lesen schnell ans Herz. Wenn man sich auf dieses Buch einlässt, kann man viel Freude daran haben.
Elvis bekommt eine klare Leseempfehlung und 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.08.2022

Bizarr, zitronengelb und ein bisschen schaurig

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Die Sommerferien neigen sich dem Ende in Berlin-Wedding und Elvis Gursinski fegt die ersten herabgefallen Blätter von den Friedhofswegen. Da ahnt er noch nicht, welche rätselhaften Ereignisse ihm bevorstehen: ...

Die Sommerferien neigen sich dem Ende in Berlin-Wedding und Elvis Gursinski fegt die ersten herabgefallen Blätter von den Friedhofswegen. Da ahnt er noch nicht, welche rätselhaften Ereignisse ihm bevorstehen: Im Haus der Gursinskis geschehen verrückte Dinge. Plötzlich interessiert sich die lautstarke Dalia al Nour für Elvis, die sich in der Schule gern mit potentiellen Opfern umgibt, und die Nachfolge ihrer übersinnlichen Großmutter antreten soll. Was hat Dalia vor? Und warum sind seine Eltern noch seltsamer als sonst? Peggy Gursinski ist mitten in einem kreativen Schub und möchte nicht gestört werden, und Sedat Gursinski versinkt müde in seiner Depression. Elvis muss für sein Alter viel Verantwortung tragen, dabei schöpft er Energie aus der Ruhe des Friedhofs, wobei er sich am liebsten mit der toten Elfriede Schumschill unterhält oder die Gesellschaft seines besten Freundes, dem Eichhörnchen Kücük, genießt.

Kirsten Reinhardt hat den introvertierten Charakter von Elvis wunderbar eingefangen, was die Botschaft am Ende des Buches noch authentischer macht. Denn Elvis glaubt alles an ihm ist verkehrt, er wäre Schuld an der Trennung seiner Eltern, und es wäre sein Versagen, dass er keine Freunde hat und gern allein ist.

Es gibt drei Dinge, die mir besonders gefallen haben: Ich mochte die geheimnisvoll schaurige Atmosphäre aus dem Friedhof, die vor allem zum Ende hin ihre Wirkung entfaltet, die Wortspielereien und fantasievollen Geschichten der ungewöhnlichen und gegensätzlichen Figuren, die sich an keine Regeln zu halten scheinen und die bizarre Handlung, die voller verrückter Einfälle steckt, wenn unbescholtene Käfer ihr Leben lassen und ein Pelztierchen zu sprechen beginnt. Das ist sowohl Stärke als auch Schwäche der Geschichte, denn der Schreibstil ist ungewöhnlich und anspruchsvoll. Vieles muss man sich aus den Andeutungen zusammenreimen, weil es nicht erklärt wird. Die Handlung wirkt manchmal wirr und es lässt sich nicht sagen, worauf das eigentlich hinauslaufen soll. Das erfordert Konzentration beim Lesen. Wenn man das Buch ein zweites Mal liest, wird man mit sicherlich Neues entdecken, was einem vorher entgangen ist.

Fazit: Eine unkonventionelle Geschichte für geübte Lesekinder ab 12 Jahren, mit einer schönen Botschaft, verrückten Einfällen und bizarren Figuren, die Eindruck hinterlässt.

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Veröffentlicht am 09.08.2022

Durchwachsen

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Elvis Gursinski ist ein seltsamer Junge. Er lebt mitten auf einem Friedhof, seine Eltern leben getrennt und kümmern sich eher schlecht um ihn. Die Mutter befindet sich in einem Zeichenwahn und vergisst ...

Elvis Gursinski ist ein seltsamer Junge. Er lebt mitten auf einem Friedhof, seine Eltern leben getrennt und kümmern sich eher schlecht um ihn. Die Mutter befindet sich in einem Zeichenwahn und vergisst darüber ihren Sohn und der Vater ertrinkt in einem Meer aus Traurigkeit. Elvis übernimmt die Aufgaben auf dem Friedhof, harkt die Wege, befreit Gräber von Unkraut und bestattet Insekten. Dabei unterhält er sich mit den Toten.
Eines Tages trifft er auf Madame al Nour mit ihrem seltsamen Pelztier und kurz darauf macht sich Dalia al Nour, die Enkelin von Madame al Nour, in seinem Leben breit. Sie ist ein Mädchen, das andere eher fürchten. Elvis wundert sich, was sie gerade von ihm will.
Plötzlich geschehen immer mehr seltsame Dinge auf dem Friedhof und auch im Haus, in dem die Gursinkis leben.
Die Idee des Buches gefällt mir, die Protagonisten sind ausgefallen und etwas besonderes. Teilweise ist es schön schaurig, gruselig und spannend, aber mein großer Kritikpunkt ist die Sprechweise von Dalia. Sie ist so bemüht krass und locker, so dass ich sie als absolut unnatürlich bis nervig empfand.
Die Altersangabe ist mit ab 10 Jahren angegeben und ich bin mir nicht sicher, ob die Auflösung und die Zusammenhänge für diese Altersgruppe nachvollziehbar sind.
Bei diesem Buch bin ich hin und her gerissen zwischen Hat-mir-gut-gefallen und Geht-gar-nicht.
Daher vergebe ich 3,5 Sterne von 5.

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Veröffentlicht am 19.08.2022

Nicht so Torte

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Eine Gruselgeschichte über einen Jungen, der auf dem Friedhof wohnt und sich mit dem schlimmsten Mädchen der Schule anfreundet, kann doch eigentlich nur gut werden, oder? Besonders wenn es um skurrile ...

Eine Gruselgeschichte über einen Jungen, der auf dem Friedhof wohnt und sich mit dem schlimmsten Mädchen der Schule anfreundet, kann doch eigentlich nur gut werden, oder? Besonders wenn es um skurrile Figuren geht, eine Hexenoma und Eltern, die sich seltsam benehmen.

An sich hat mir die Geschichte rund um Elvis Gursinksi und Dalia al Nour auch wirklich gefallen. Es geht um Geister, die mit den Kindern interagieren, ein freches Eichhörnchen und allerlei seltsame Vorkommnisse, die im Haus der Gursinskis vor sich gehen.

Leider konnte mich die Umsetzung dann doch nciht so ganz überzeugen. Es liest sich alles etwas holprig, viele Geschehnisse stehen unkommentiert im Raum und werden auch bis zum Schluss nicht so richtig aufgelöst. Was hat es mit verstreutem Salz und Zucker auf sich. Warum verhält sich das Eichhörnchen so seltsam?

Schon für mich als Erwachsene war nicht alles so vollkommen logisch, wie wird es dann erst einem Zehnjährigen gehen, für das dieses Buch eigentlich gedacht ist? Vielleicht mache ich mir aber auch einfach nur zu viele Gedanken.

Auch was die Figuren angeht, bin ich nicht so ganz glücklich mit dem Buch. Mit Elvis konnte ich sehr gut mitfühlen, er als Hauptfigur wirkt sympathisch. Dalia dagegen finde ich auf eine gewisse Art unerträglich in ihrer Art und auch ihrer Sprache. Alles findet sie entweder Torte oder eben nicht Torte. Keine Ahnung, ob Kinder mittlerweile so reden, ich hoffe allerdings, dass nicht.

Insgesamt will das Buch gefallen, schafft es auf eine gewisse Weise auch, aber eben leider nicht ganz.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Eine berührende Geschichte, die nachdenklich stimmt, aber auch volle Konzentration erfordert.

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Inhalt:

Elvis lebt mit seinen Eltern am Friedhof in Berlin-Wedding.

Seltsame Dinge geschehen plötzlich im Haus der Familie Gursinski sowie auf dem Friedhof.

Dass der Junge sich mit Geistern unterhalten ...

Inhalt:

Elvis lebt mit seinen Eltern am Friedhof in Berlin-Wedding.

Seltsame Dinge geschehen plötzlich im Haus der Familie Gursinski sowie auf dem Friedhof.

Dass der Junge sich mit Geistern unterhalten kann, ist hierbei noch das Normalste.

Ausgerechnet von Dalia, dem krassesten Mädchen der Schule, erhält Elvis Unterstützung.


Altersempfehlung:

etwa ab 12 Jahre


Illustrationen:

Aufgrund des Lesealters (der Verlag empfiehlt das Buch bereits ab 10 Jahre) ist der Bildanteil sehr gering.

Die kurzen Kapitel werden eingeleitet von schwarz-weißen Vignetten, um einen Vorgeschmack auf kommende Ereignisse zu geben.

Innerhalb der Erzählung finden sich vereinzelt kleine Zeichnungen. Auf diese Weise erhält man zumindest von Elvis und Dalia ein genaueres Bild.


Meine Meinung:

Das Setting hat mir am meisten zugesagt: ein etwas heruntergekommener Friedhof im Wedding in Berlin, ein mysteriöses Haus ...

Auch die Charaktere sind durchgehend schräg und außergewöhnlich. Dalia ist frech, abenteuerlustig und hat eine ganz eigene Art von Humor (wenn auch oftmals zu gewollt). Elvis ist das absolute Gegenteil. Der schüchterne Junge ist in sich gekehrt und hadert mit sich. Dass er schon lange die Stimmen der Verstorbenen hören kann, ängstigt ihn kaum. Er unterhält sich gerne mit ihnen, wird aber für alle Lebenden zum "schrägen Vogel" und dadurch zum Außenseiter. Sein bester Freund ist das quirlige Eichhörnchen Kücük.

Zudem hat es Elvis nicht leicht, da die Eltern sich getrennt haben und im Wochenwechsel in dem Haus auf dem Friedhof bei ihrem Sohn leben. Der Vater hat depressive Schübe, die in einer vollkommenen Müdigkeit enden, und die Mutter versinkt regelrecht in ihrer Kunst und ist dann für niemanden ansprechbar.

Elvis ist daher immer auf sich allein gestellt. Er übernimmt sogar die Aufgaben der Eltern auf dem Friedhof. Er harkt die Wege, prüft Grabsteine auf Stabilität und entfernt Unkraut.

Die Handlung entwickelt sich in eine Richtung, die ich so nicht erwartet habe. Es hat sehr lange gedauert, den eigentlichen Kern der Geschichte zu erkennen.

Erst am Ende erschließt sich der Sinn (und der Buchtitel).

Aufgrund des Klappentextes und der Verlagsempfehlung "Ein humorvoller Kinderroman mit Ausflügen ins Schauerliche." habe ich mir etwas anderes erhofft: eine leichte und unbeschwerte Lektüre mit ein wenig Grusel.

Inwieweit die Zielgruppe der - für mich schon teilweise wirren - Handlung folgen kann, vermag ich nur zu erahnen.

Es wird einem keinesfalls leicht gemacht. Beispielsweise sind die Krankheiten der Eltern oder die Tätigkeit von Dalias Großmutter nie exakt benannt. Die verschrobene Dame bildet ihre Enkelin als Nachfolgerin aus, um weiterhin Menschen Hilfe in übersinnlichen Dingen anzubieten. Schutzamulette, Tränke und Tees ... Man kann hier schonmal den Überblick verlieren.

Hinzukommen die persönlichen Geschichten der Verstorbenen. Diese sind interessant, überaus tragisch und bringen viele Infos, die dann durch Lesende wieder korrekt einzuordnen sind.

Es ist wie ein Puzzle, bei dem man nie sicher ist, überhaupt alle Teile in Händen zu halten, und bei dem man das finale Bild nicht kennt..

Die Botschaft "Jeder fühlt sich mal "falsch". Doch es ist in Ordnung, anders zu sein!" gefällt mir sehr, rückt aber erst am Ende in den Fokus.

Bei diesem ungewöhnlichen Buch bin ich hin- und hergerissen. Schlussendlich reicht es nur für 3 von 5 Grabsteine.


Fazit:

Leider konnte mich Elvis (auch wenn er sehr sympathisch ist) mit seinem Abenteuer nicht vollständig überzeugen.

Eine berührende Geschichte mit skurrilen Charakteren, die sich in eine völlig andere Richtung entwickelt und deren Sinn ich stellenweise nicht folgen konnte, auch wenn das Ende mich dann wieder abholen konnte.


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Rezensiertes Buch: „Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen" aus dem Jahr 2022

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