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Nachdem ich "Fernweh" aus der Dark Romace Reihe des Festa Verlags gelesen hatte, wollte ich unbedingt noch ein weiteres Buch lesen und da hat mich Leckerbissen angesprochen. Ich habe nicht so die Vergleichsmöglichkeiten, ...
Nachdem ich "Fernweh" aus der Dark Romace Reihe des Festa Verlags gelesen hatte, wollte ich unbedingt noch ein weiteres Buch lesen und da hat mich Leckerbissen angesprochen. Ich habe nicht so die Vergleichsmöglichkeiten, aber ich habe gehört, auch Leckerbissen soll wie Fernweh für Einsteiger geeignet sein.
Vorweg, dies ist keine romantische Geschichte über die Liebe. Um die Vorbemerkung der Autorin zu zitieren, in diesem Roman geht es um "tatsächliche" Sklaverei, es gibt kein "Safeword". Sollte euch das Buch interessieren, empfehle ich euch, die Verlagsseite dort gibt es eine hilfreiche Einstufung, durch die euch deutlicher wird, was euch erwartet.
Wie gesagt, hier geht es nicht um die große Liebe. Aber um was geht es dann? Sklaverei? Wie soll das aussehen? Für mich geht es in Leckerbissen vor allem um Konditionierung und um das Stockholm-Syndrom.Und beides wird auf eine sehr interessante und fesselnde Art an den Leser gebracht.
Heute entdeckte ich etwas Schönes und beschloss, es zu zerstören.
Ich wollte sehen, wie es in meinen Händen zerbricht und zu meinen Füßen zerbröckelt.
Ihr Name ist Emily Vargas.
Emily wird entführt und gefangen gehalten. Er sieht sie, will sie haben, will sie brechen. Die Geschichte wird zum größten Teil aus der Sicht von Emily erzählt, so bekommt der Leser einen guten Einblick, wie sich Emilys Denken mit der Zeit ändert, wie die Konditionierung anschlägt. Emily ist eine kluge Frau, sie merkt, was er da mit ihr macht, und doch kann sie nicht anders. Besonders dies war für mich ein erschreckender Teil in der Geschichte, wie Emily alles durchschaut und doch hilflos oder eher machtlos ist etwas daran zu ändern.
Andere Szenen sind aus der Sicht eines Erzählers geschrieben. Distanziert und fast wie ein Bericht, man merkt, dass die Autorin hier Abstand nimmt, zu dem was beschrieben wird. Dies sind nämlich die Szenen, in denen es zur Sache geht. Diesen Perspektivwechsel fand ich sehr gut gewählt. Da die Autorin so eher emotionslos berichtet was gerade passiert und der Leser mit seinen Gefühlen nicht so involviert ist.
Gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin nicht versucht den Entführer zu verharmlosen. Dies hätte ich als unrealistisch empfunden. Er hat durchaus eine Hintergrund Geschichte, wirkt nicht völlig blass, aber es wird keine absolute Entschuldigung geboten. Und das Ende hat mich doch überrascht und auch ein bisschen verstört zurück gelassen. Ist aber in sich durchaus schlüssig.
Fazit:
Leckerbissen war für mich keine leichte Kost.
Das Thema Konditionierung finde ich sehr interessant und hier wird es auf eine sehr authentische Art dargestellt.
Die Geschichte empfand ich als sehr fesselnd und intensiv.
Emily ist eine sympathische Protagonistin und mitzuerleben, wie sich ihr Verhalten langsam ändert, wie sie merkt, was er da gerade mit ihr macht, aber sich dem trotzdem ergibt, war wirklich sehr interessant.