Subtile Machtkämpfe und spannende Charaktere
Inhalt:
Ein Segeltörn in den wunderschönen schwedischen Schären: Damit möchte Andreas seine Frau Caroline beglücken und für sich zurückgewinnen. Auch sein jüngerer Anwaltskollege Daniel und dessen Freundin ...
Inhalt:
Ein Segeltörn in den wunderschönen schwedischen Schären: Damit möchte Andreas seine Frau Caroline beglücken und für sich zurückgewinnen. Auch sein jüngerer Anwaltskollege Daniel und dessen Freundin Tanja sind mit von der Partie, ebenso wie der undurchschaubare Skipper Eric. Daniel möchte in der Anwaltskanzlei von Andreas unbedingt Partner werden, weshalb er alles daran setzt, ihn zu beeindrucken. Der Segeltörn beginnt mit wunderschönem Wetter, aber unter der Oberfläche brodeln zahlreiche Konflikte.
Meine Meinung:
Der Roman kann vor allem mit einer tollen Charakterkonstellation beeindrucken. Auf dem Segelboot gibt es spannende Machtdynamiken und subtile Machtkämpfe, die großartig dargestellt sind und die dafür sorgen, dass der Roman von der ersten Seite an spannend ist. Die Stimmung an Bord ist dabei stets sehr greifbar und man spürt die Konflikte förmlich brodeln. Während den zehn Tagen, die sie zusammen auf engem Raum verbringen, kommt es zu einer Art „Kammerspiel“, dem man sich nicht entziehen kann. Jeder einzelne Charakter hat seine Fehler, einige sind sogar gänzlich unausstehlich, aber ich konnte nicht anders, als mit ihnen mitzufiebern. Deshalb war es auch nicht schlimm, dass mir niemand so wirklich sympathisch war. Vielmehr wirken die Charaktere durch ihre Fehler sogar sehr authentisch und greifbar!
Die Perspektivenwechsel haben sich dabei wundervoll eingefügt und waren eine wirkliche Bereicherung für die Erzählung.
Auch der Schreibstil der Autorin konnte mich überzeugen. Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen und ist wunderbar atmosphärisch. Die Landschaften und die Natur sind wundervoll eingefangen.
Womit ich jedoch gewisse Probleme hatte, waren der „Showdown“ und das Ende des Romans. Zum einen waren sie ein wenig zu dramatisch und nicht wirklich glaubwürdig. Zum anderen war das Ende auch sehr überstürzt und hat nicht wirklich zum Tempo des restlichen Romans gepasst. Hier hätte ich mir gewünscht, dass sich die Autorin ein bisschen mehr Zeit dafür nimmt, alles aufzuklären.
Trotzdem kann ich den Roman nur empfehlen. Er war durchweg spannend und hat mich wundervoll unterhalten. Wer noch auf der Suche nach einer Urlaubslektüre für diesen Sommer ist, der wird mit „In blaukalter Tiefe“ auf jeden Fall fündig!