Cover-Bild Halbinsel
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21,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 19.03.2025
  • ISBN: 9783641300203
Kristine Bilkau

Halbinsel

Roman - Ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2025
Ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2025!
Ein Haus am Wattenmeer. Eine Mutter und ihre Tochter. Und der Versuch einer Annäherung zwischen den Generationen. Für Leser*innen von Judith Hermanns »Daheim«, Anne Rabe »Die Möglichkeit von Glück«, Daniela Krien »Die Liebe im Ernstfall«und Elizabeth Strout »Am Meer«.


Eine Halbinsel im nordfriesischen Wattenmeer. Hier, an der Nordsee, lebt Annett, Ende vierzig, seit vielen Jahren, hier hat sie nach dem frühen Tod ihres Mannes ihre Tochter Linn allein großgezogen. Linn, Mitte zwanzig, ist nach dem Abitur voller Energie in die Welt gezogen, hat sich in schwedischen und rumänischen Wäldern als Umweltvolontärin engagiert, arbeitet für ein Aufforstungsprojekt. Für Annett ist ihre Tochter die Verkörperung von Hoffnung, Sinn und Zukunft. Doch auf einer Tagung, während eines Vortrags kippt Linn um, Kreislaufzusammenbruch, Erschöpfung. Annett holt sie für eine Woche zu sich nach Hause, ans Meer, nahe Husum. Aus einer werden zwei, dann drei Wochen, dann Monate. Zerrieben zwischen Leistungsdruck und Sinnsuche, scheint Linn mit Mitte Zwanzig an einem Nullpunkt. Annett fühlt sich hilflos angesichts der Antriebslosigkeit ihrer Tochter. Mit der Zeit brechen Konflikte auf, zwischen Mutter und Tochter, aber auch zwischen zwei Generationen. Die eine muss die Lebenswirklichkeit der anderen neu verstehen lernen.

Mit großem Gespür für das Zwischenmenschliche lotet Kristine Bilkau die drängenden Fragen unserer Zeit aus - die Frage nach der Verantwortung der Älteren für den Zustand der Welt sowie der Wunsch der Jüngeren, das eigene Leben mit Sinn zu füllen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2025

Still und berührend

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Annett ist Ende 40 und Bibliothekarin in Nordfriesland. Ihre Tochter Linn hat studiert, steht nun am Anfang ihres Berufslebens und lebt in Berlin. Nach einem Schwächeanfall zieht Linn vorübergehend zurück ...

Annett ist Ende 40 und Bibliothekarin in Nordfriesland. Ihre Tochter Linn hat studiert, steht nun am Anfang ihres Berufslebens und lebt in Berlin. Nach einem Schwächeanfall zieht Linn vorübergehend zurück zu ihrer Mutter. Zwei Leben, zwei Generationen, zwei Perspektiven treffen aufeinander. Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden sichtbar. Und beide Frauen müssen für sich sortieren, wie es im Leben weitergehen soll.
Ich mochte dieses Buch sehr. Es passiert nicht viel, zumindest vordergründig, und trotzdem entstehen keine Längen. Kristine Bilkau erzählt ruhig, genau und mit einem feinen Blick für das Alltägliche und Beziehungen. Ich mag sehr, wie Landschaften und Jahreszeiten bei ihr ohne ewig lange Beschreibungen lebendig werden.
Wie schon in „Nebenan“ lässt die Autorin Lücken, nicht alles wird auserzählt. Es bleibt Raum für eigene Gedanken und Interpretationen, was bei mir dazu führt, dass ich noch lange an ihre Geschichten zurückdenke.
Ein stilles, schönes Buch, das bleibt.

Veröffentlicht am 02.04.2025

Emotional

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„Da tat er sich auf, dieser Riss, wenn das Alltägliche auf einmal abgründig und fremd wirkt, wenn nichts mehr logisch erscheint und alles Grauenhafte denkbar wird. Das stumme Haus, das leere Bett, das ...

„Da tat er sich auf, dieser Riss, wenn das Alltägliche auf einmal abgründig und fremd wirkt, wenn nichts mehr logisch erscheint und alles Grauenhafte denkbar wird. Das stumme Haus, das leere Bett, das Morgenlicht, die zurückliegenden Nachtstunden, das Weinen, der Schrei, der düstere Traum wie ein Vorzeichen.“

Auf einer Halbinsel in der Nordsee lebt Annette. Nach dem frühen Tod ihres Mannes zieht sie ihre Tochter Linn hier alleine auf. Als Linn mit Mitte zwanzig einen Zusammenbruch erleidet, holt sie Annette zu sich. Erst waren ein paar Tage geplant, doch daraus wurde ein Sommer. Beide denken über ihr Leben nach und wie sie es in Zukunft gestalten wollen.

Zart, poetisch wird hier die Geschichte der Frauen von zwei Generationen erzählt. Nachdem beide viel Zeit miteinander verbringen, kommen alte Konflikte hoch. Annette möchte für ihre Tochter einen verantwortungsvollen Job, ist ständig besorgt um sie und immer da, wenn Linn sie braucht. Was macht das mit Linn? Sie wäre gern ehrlicher aufgewachsen, Annette hat versucht allen Schmerz von ihr abzuwenden. Linn will die Mutter nicht enttäuschen aber muss ihr Leben überdenken und für sich alleine entscheiden wie es weitergeht. Das Zwischenmenschliche hat die Autorin ganz wunderbar beschrieben. Mutter und Tochter umkreisen sich, müssen wieder neu lernen miteinander auszukommen. Linn muss am Wattenmeer Kraft tanken, doch auch für Annette ist ihr Besuch heilsam. Ein wunderbarer, einfühlsamer Roman über Konflikte der Generationen und die Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Große Empfehlung.

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Veröffentlicht am 31.03.2025

Mütter und Töchter

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"Inzwischen habe ich begriffen, es grenzt an ein Wunder, wenn man geliebte Menschen um sich hat und sie nicht zu früh verliert."

Als Linn, die Tochter der Protagonistin Annett, bei einer Tagung in Ohnmacht ...

"Inzwischen habe ich begriffen, es grenzt an ein Wunder, wenn man geliebte Menschen um sich hat und sie nicht zu früh verliert."

Als Linn, die Tochter der Protagonistin Annett, bei einer Tagung in Ohnmacht fällt, fährt diese voller Angst sofort zu ihr. Die nächsten Wochen und Monate verbringen Mutter und Tochter gemeinsam. Aber die Angst hat etwas in Annett ausgelöst und sie denkt an die letzten Jahre zurück: An ihre Ehe, die mit dem unerwarteten Tod des Ehemanns abrupt endete, an das Großziehen der Tochter, an Geldsorgen und Beziehungen... Gleichzeitig nähern sich Mutter und Tochter an und versuchen, zu einem neuen Miteinander im Alltag zu finden.

"Halbinsel" ist ein Roman über eine Mutter-Tochter-Beziehung und darüber, was es bedeutet, Mutter zu sein, nicht nur in den ersten Jahren, sondern auch, wenn die Kinder schon erwachsen sind. Aber der Roman ist noch viel mehr als das: Er erzählt von Verlust und von Einsamkeit, von den Höhen und Tiefen, die das Leben ausmachen und wie nebenbei auch von den gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit.

Was mich so fasziniert hat, ist die Zerbrechlichkeit, die Kristine Bilkau einzufangen weiß, ohne, dass es gewollt oder künstlich herbeigeschrieben wirkt. Deshalb habe ich auch der inneren Stimme der Protagonistin so gerne gelauscht, weil sie klar wiederhallt und weil das, was Annett fühlt, ihre Ängste, Sorgen und Selbstzweifel, aber auch ihre Liebe und ihre Fürsorge, so nah und greifbar sind.

"Halbinsel" ist ein wunderbares Buch, das die Nominierung für den Preis der Leipziger Buchmesse also absolut verdient hat und ich drücke Donnerstag ganz fest die Daumen!

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Veröffentlicht am 17.03.2025

Freiheit und Fürsorge

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Annetts Leben ändert sich schlagartig, als sie in jungen Jahren Johan, die große Liebe ihres Lebens, verliert. Linn, ihre kleine Tochter muss sie alleine großziehen. Annett macht alles möglich. ...

Annetts Leben ändert sich schlagartig, als sie in jungen Jahren Johan, die große Liebe ihres Lebens, verliert. Linn, ihre kleine Tochter muss sie alleine großziehen. Annett macht alles möglich. Sie zahlt das Häuschen ab, ermöglicht Linn Studium und ein behütet Leben. Und wieder gerät Annetts Leben aus den Fugen, als sich Linn nach einem Schwächeanfall nicht mehr bereit ist, ihr früheres Leben weiter zu führen. Sie zieht bei ihrer Mutter ein und wirkt verständnislos. So geht es auch Annett. Beide nähern sich nach Anfangsschwierigkeiten wieder an und müssen lernen, auch die Bedürfnisse und Meinungen des anderen zu verstehen. So verschieden sind diese tatsächlich auch nicht.
Kristine Bilkau erzählt in ihrem neuen Buch von einer Mutter-Tochter-Beziehung so wunderbar und trifft immer die richtigen Worte. Es ging mir richtig ans Herz.

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Veröffentlicht am 10.07.2025

zarter Roman über das Ankommen

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Kristine Bilkaus Roman "Halbinsel" ist eine Beziehungsgeschichte von einer Mutter und einer Tochter. Schon das zart gestaltete Cover lässt vermuten, dass dem Leser hier leise Geschichte erzählt wird, die ...

Kristine Bilkaus Roman "Halbinsel" ist eine Beziehungsgeschichte von einer Mutter und einer Tochter. Schon das zart gestaltete Cover lässt vermuten, dass dem Leser hier leise Geschichte erzählt wird, die ebenso ruhig ist wie die nordfriesische Landschaft, in der sie spielt.

Die Bibliothekarin Annett lebt im Haus ihrer verstorbenen Großtante. Seit sie früh verwitwet ist, hat sie sich hier eingeigelt. Doch nun braucht ihre Tochter Linn sie. Die überengagierte Klimaschützerin bricht bei einer Vorlesung zusammen. Burnout! Ihre Mutter holt sie zu sich, und die Ruhe der nordfriesischen Halbinsel führt dazu, dass Mutter und Tochter sich miteinander und mit sich selbst auseinandersetzen.

Die Geschichte entfaltet sich langsam, für manch einen möglicherweise zu langsam.
Aber es sind eben diese leisen Töne, die nachzuhallen vermögen.
Was mir gefallen hat, waren die schlichten Naturbeschreibungen und der Fokus, der auf den Konflikten von Mutter und Tochter und ihren Erwartungen, dem Loslassen und dem Neuanfang liegen. Wichtig war mir auch, dass die Autorin Themen wie Umweltschutz und die Liebe zum Wattenmeer mit einfließen lässt. Es tut gut, neben den vielen reißerischen oder übertriebenen Büchern dieses Juwel mit leisen Zwischentönen zu lesen.

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