Cover-Bild All Saints High - Die Prinzessin
Band 1 der Reihe "All Saints High"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 27.03.2020
  • ISBN: 9783736311237
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
L. J. Shen

All Saints High - Die Prinzessin

Anja Mehrmann (Übersetzer)

Bereits mit unserem ersten Kuss waren wir dem Untergang geweiht ...

Daria Followhill ist reich, wunderschön und das beliebteste Mädchen der All Saints High. Sie müsste sich wie eine Prinzessin fühlen. Doch ihr Leben ist alles andere als perfekt. Seit sie vor vier Jahren aus Eifersucht die Zukunft der gleichaltrigen Silvia Scully zerstört hat, plagen sie schlimme Schuldgefühle. Als sie nun erfährt, dass Silvias Zwillingsbruder Penn nach dem Tod seiner Mutter kein Zuhause mehr hat, sorgt sie kurzerhand dafür, dass ihre Eltern Penn bei sich aufnehmen. Und obwohl er keinen Zweifel daran lässt, dass er Daria hasst, ist sie machtlos gegen das heftige Kribbeln zwischen ihnen. Dabei weiß sie, dass seine Liebe sie zerstören könnte ...

Mitreißend, düster und nichts für schwache Nerven!

Der Auftaktband der ALL-SAINTS-HIGH -Reihe von SPIEGEL -Bestseller-Autorin L.J. Shen

Die ALL-SAINTS-HIGH -Reihe:

1. Die Prinzessin

2. Der Rebell (erscheint am 28.07.2020)

3. Der Verlorene (erscheint am 30.12.2020)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2020

Zwischen tiefstem Hass und inniger Liebe...

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Inhalt/Klappentext:
Daria Followhill ist reich, wunderschön und das beliebteste Mädchen der All Saints High. Sie müsste sich wie eine Prinzessin fühlen. Doch ihr Leben ist alles andere als perfekt. Seit ...

Inhalt/Klappentext:
Daria Followhill ist reich, wunderschön und das beliebteste Mädchen der All Saints High. Sie müsste sich wie eine Prinzessin fühlen. Doch ihr Leben ist alles andere als perfekt. Seit sie vor vier Jahren aus Eifersucht die Zukunft der gleichaltrigen Silvia Scully zerstört hat, plagen sie schlimme Schuldgefühle. Als sie nun erfährt, dass Silvias Zwillingsbruder Penn nach dem Tod seiner Mutter kein Zuhause mehr hat, sorgt sie kurzerhand dafür, dass ihre Eltern Penn bei sich aufnehmen. Und obwohl er keinen Zweifel daran lässt, dass er Daria hasst, ist sie machtlos gegen das heftige Kribbeln zwischen ihnen. Dabei weiß sie, dass seine Liebe sie zerstören könnte ...

Eindruck:
Nachdem ich die „Sinners auf Saint“ Reihe gelesen und geliebt habe, musste ich unbedingt wissen wie es mit der nächsten Generation der „Hot Holes“ weitergeht. Deshalb ist mir die „All Saints High“ Reihe schon direkt in der Vorschau des Lyx Verlages aufgefallen und ich konnte es kaum erwarten Band 1 in den Händen zu halten.
Das Cover des Buches ist erstmal ein echter Hingucker. Es ist in schlichten Rosa- Lilatönen gehalten und die zusätzlichen, leuchtenden Details gefallen mir unheimlich gut. Zudem lockt es den Leser zu einer vermeintlich unbeschwerten, locker leichten Story an, doch die Bücher von L.J. Shen sind nicht typisch klischeehaft, sondern einzigartig, ehrlich und süchtig machend.

Wie gerade schon erwähnt sind L. J Shens Werke etwas ganz besonderes. So auch ihr Schreibstil. Dieser fesselt den Leser von Seite 1 an und überzeugt mit seinen Emotionen und der unverwechselbaren Intensität. Die Autorin schreibt nicht an die typischen New Adult Klischees angehaucht, sondern sie vermittelt die Gefühle der Charaktere glaubwürdig, schonungslos und unbeschönigt. Anfangs mag diese grobe, ruppige und auch vulgäre Art zu schreiben etwas gewöhnungsbedürftig sein, doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran und kann das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Wirklich schön fand ich auch, dass L. J. Shen diesmal auch ein wenig Poesie in die Geschichte mit eingebaut hat. Die Sprüche am Anfang der Kapitel wurden mit der Zeit zu meinem Highlight des gesamten Buches.

Erzählt ist die Geschichte aus den jeweiligen Perspektiven der Protagonisten Penn und Daria, wodurch ich einen angenehmen Einblick in beide Gedanken- und Gefühlswelten bekommen habe und die Handlungen der Charaktere besser nachvollziehen konnte. Wirklich erfrischend waren auch die beiden Kapitel aus den Perspektiven von Darias Eltern gegen Ende des Buches. Ich habe Darias Dad in „Rough Love“ schon sehr ins Herz geschlossen, sodass ich mich über einen Einblick in seine Gedankenwelt unheimlich gefreut habe.

Daria ist eine wirklich einzigartige Protagonistin, mit der ich mich zu Beginn des Buches so gar nicht identifizieren konnte. Nachdem ich sie und ihre Probleme dann im Laufe der Geschichte näher kennenlernen und mich in ihre Lage hineinversetzen konnte, wurde sie aber immer greifbarer für mich. Daria lernt man als ein verwöhntes, beliebtes und zerbrochenes Mädchen kennen, das sich selbst als ein Monster ansieht. Sie missachtet sich selbst, ist grausam, verbittert und unbeherscht. Doch noch schlimmer ist es, dass sie sich trotz ihrer negativen Beliebtheit verschließt, zurückzieht und verletzlich macht. Sie ist verloren, einfach nur kaputt und droht noch mehr zu zerbrechen. So darf man sie durch ihr Leben begleiten, bekommt ihre Schrecklichkeit und Missachtung zu spüren und schreckt vor den schlimmen Dingen, die sie tut, zurück. Man kann keinesfalls verharmlosen was sie tut, doch man kann tatsächlich mit ihr mitfühlen und ihre innerliches Monster, ihre Zerissenheit, verstehen. Daria macht mit der Zeit eine grandiose Entwicklung durch, schafft es sich von ihren alten Gewohnheiten, ihrem hasserfülltem Leben und ihrem zerstörten Ich zu befreien. Ihre Fortschritte sind authentisch, glaubhaft und ungeschönt, aber vor allem eine Gefühlsachterbahn.

Mit Penn konnte ich mich zu Beginn des Buches ebensowenig anfreunden wie mit Daria und leider hat sich das im Laufe der Geschichte auch nicht gebessert. Das liegt wohl insbesondere daran, dass er der widersprüchlichste und undurchsichtigste Charakter überhaupt ist. Zudem gehört das treffen von Entscheidungen wohl nicht zu seinen Stärken, denn er ist ständig hin- und hergerissen zwischen seinem Hass auf Daria und seiner Anziehung zu ihr. So macht er es dem Leser nicht leicht sich ein Bild von ihm zu machen, denn „undurchschaubar“ beschreibt ihn wohl am Besten. Penn ist genau wie Daria, allerdings auf eine ganz andere Art und Weise, verkorkst und zerbrochen, denn seine Vergangenheit ist alles andere als einfach. Er lebt geplagt von Schuldgefühlen, Missachtung und tiefstem Hass. Im Laufe der Geschichte entwickelt auch er sich, gesteht seine Liebe zu Daria ein und findet sich selbst wieder. Dabei lernt er sich zwar zu öffnen, allerdings konnte ich viele seiner Handlungen leider trotzdem nicht wirklich nachvollziehen.

Die Nebencharaktere und vor allem Luna, Knight und Vaughn, über die wir in den weiteren Teilen der Reihe näheres erfahren, haben der Geschichte das gewisse Etwas gegeben, denn den Zusammenhalt und die Freundschaft zwischen ihnen und Daria ist etwas ganz besonderes. Wirklich schön ist auch die Einbindung der „Hot Holes“, also die Protagonisten der „Sinners of Saint“ Reihe, in deren Leben man somit nochmal einen kleinen Einblick bekommt.

Die Geschichte startet mit einem Prolog, der uns in die Vergangenheit von Daria und Penn entführt. Man bekommt einen ersten Eindruck von den Charakteren, die einen schon zu Beginn des Buches erstaunen und auch das erste Aufeinandertreffen zwischen den Beiden findet statt. Es ist eine Begegnung, die man selbst als Leser nicht mehr so schnell vergisst, denn sowohl die Atmosphäre als auch die Anziehungskraft, die zu spüren ist, sind unverwechselbar. Insgesamt ist der Prolog entscheidend und wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte, er konnte mich fesseln, erstaunen und ließ mich auch ein wenig verwirrt zurück.

Die Handlungsverläufe in „All Saints High“ sind sehr weitläufig, verworren, und vor allem komplex. Es gibt unzählige unerwartete Wendungen, die Geschehnisse entfernen sich immer weiter von der Realität und mit jedem weiteren Handlungsstrang wird der Plot komplizierter. Das liegt zum Einen an den vielen Nebencharakteren, von denen jeder Einzelne eine eigene Handlung bekommt, die sich im Laufe der Geschichte wiederum miteinander verknoten und zusammenfließen. Einerseits wirkt sich die komplexe Handlung positiv auf den Spannungsfaktor aus, der mit der Zeit ins unermessliche steigt. Es gibt keinen Moment, an dem sich die Geschichte in die Länge zieht oder einmal nichts passiert. Im Gegenteil, ich konnte das Buch bis zum Ende gar nicht mehr aus den Händen legen. Andererseits führen die unzähligen Handlungsstränge teilweise zu Gedankensprünge und Gefühlswendungen der Charaktere, die für den Leser nicht nachvollziehbar sind. Es gibt einige impulsive und plötzliche Entscheidungen, die leider etwas zu verwirrend waren.

Die Liebesgeschichte zwischen Daria und Penn hat mir aber trotzdem sehr gut gefallen und teilweise wirklich an den Rand der Verzweiflung gebracht. Es ist keine typische, klischeebetonte Beziehung, sondern etwas ganz anderes. Sie ist Energiegeladen, gefährlich und hochgradig explosiv. Eine reinste Achterbahnfahrt der Gefühle, eine Hassliebe und vollgepackt mit intensiven Emotionen. Daria und Penn wurden unzählige Steine in den Weg gelegt, doch egal wie hart es die Beiden trifft, sie kämpfen weiter und lassen sich nicht unterkriegen. Man fiebert als Leser mit, hofft, bangt und zweifelt an einem glücklichen Ende. Es ist eine gewaltige, grobe und echte Liebesgeschichte, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde.

Das Ende war leider alles andere als mein Fall und obwohl ich im Laufe dieser Rezension davon geschwärmt habe wie weit abseits vom Klischee die Autorin schreibt, umso mehr davon steckt im Ende der Geschichte. Ich hätte mir ein düsteres, spannendes und spezielles Ende gewünscht, das zu dem gesamten komplexen Schema des Buches passt, doch leider wurde ich damit nicht belohnt. Trotzdem konnte mich die Geschichte im gesamten überzeugen und mitreißen und L.J. Shen hat mir mit „All Saints High“ mal wieder gezeigt was für eine bemerkenswerte Autorin in ihr steckt. Ich freue mich auf Band 2 und bin schon gespannt auf Knights und Lunas Geschichte.

Fazit:
Eine unheimlich spannende, komplexe und intensive Geschichte, die sehr speziell und abseits vom typischen New Adult Klischee ist. Die Charaktere sind kaputt, innerlich zerstört und spüren tiefsten Hass und innige Liebe zugleich. Ich kann hiermit eine klare Leseempfehlung aussprechen, doch lasst euch nicht vom Klappentext täuschen, denn in Darias und Penns Geschichte steckt viel mehr als nur eine klassische High-School-Romanze!
4/5🌟

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Veröffentlicht am 29.04.2020

LJ Shen ist einfach top!

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MEINUNG:

L. J. Shen gehört seit Vicious Love und ihrer Sinners of Saint Reihe zu meinen absoluten Lieblingsschriftstellerinnen im Bereich New Adult/ Erotik/ Dark Romance. Ihre Geschichten sind nichts ...

MEINUNG:

L. J. Shen gehört seit Vicious Love und ihrer Sinners of Saint Reihe zu meinen absoluten Lieblingsschriftstellerinnen im Bereich New Adult/ Erotik/ Dark Romance. Ihre Geschichten sind nichts für schwache Nerven und die Charaktere schenken sich gegenseitig nichts und sind trotzdem voll mit Emotionen. Ich finde gut, dass man sich in diesem Buch auch für eine Triggerwarnung am Anfang entschieden hat.

Daria Followhill ist die Tochter von Melody und Jamie Followhill, die wir schon aus der Kurzgeschichte Rough Love kennen sowie natürlich auch allen anderen Bänden der Reihe. Melody war die einstige Tänzerin mit vielversprechender Karriere und später die Lehrerin von Jaime. Daria ist ihre erste geborene Tochter. Daria ist wie alle Kinder der "Hot Holes" sehr privilegiert aufgewachsen und es fehlt ihr in materieller Hinsicht na nichts. Emotional sieht das schon anders aus. Die Beziehung zu Melody ist sehr schwierig. Daria ist ein schwieriger Charakter und sehr temperamentvoll. Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht jeder sie beim Lesen sehr sympathisch findet. Ich mochte sie, auch wenn ich so einige Aktionen von ihr wirklich höchst fragwürdig finde und sie sich auch selbst häufig die Probleme macht durch ihre Zerstörungswut, wenn sie durch jemanden anderen verletzt wurde. Daria ist nämlich auch eine sehr sensible und gefühlvolle, junge Frau, die sich, wie wir alle, nach Liebe, Geborgenheit und Anerkennung sehnt. Ihre Art hat mir auch ein bisschen schwer gemacht in die Geschichte reinzukommen. Es wirkt bei so viel Widerstand manchmal etwas sperrig.

Penn Scully ist das Ganze Gegenteil von Daria. Er ist zusammen mit seiner Schwester Silvia (Via) unter sehr schwierigen, armen Verhältnissen groß geworden und hatte außer seiner Schwester keinen wirklich Rückhalt in seiner Familie.Daria und Penn sind wie Feuer und Wasser, so scheint es zunächst, aber in Wirklichkeit kann vor allem Daria bei Penn offen und ehrlich sein und damit auch Schwäche zulassen. Penn ist wesentlich offener und ihm gelingt es durch Kommunikation an die verschlossene Daria heranzukommen. Sie beherrscht die Kunst, die Menschen, die sie liebt, immer wieder zurückzuweisen.

Die Geschichte enthält explizite Gewalt- und Sexszenen. Der Umgang miteinander ist häufig wenig herzlich und das Verhalten der Protagonisten bewegt auch häufig nicht mehr im legalen Rahmen. Darauf sollte man sich hier einstellen und nicht von dem rosa Cover täuschen lassen.

FAZIT:

Ich habe mich unheimlich gefreut, dass es wieder zurück zu den Hot Holes (und ihrem Nachwuchs) nach Todos Santos geht. Die Schreib- und Erzählstil von L. J. Shen ist wie gewohnt mitreißend und süchtig machend. Ich glaube, ich mag die Sinners of Saint Reihe etwas lieber, weil die Protagonisten hier älter sind, aber ich freue mich riesig auf die Geschichte von Knight Cole und Luna Rexroth, die im Juli 2020 erscheint wird.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Abwechslungsreich und originell, aber mit schwachem Ende

1

Dies war mein erstes Buch der Autorin und ich muss sagen, dass es mich überrascht hat, was für ein Konzept L.J. Shen für diesen Roman gewählt hat. Selten stolpere ich über ein Buch, dessen Autor sich traut ...

Dies war mein erstes Buch der Autorin und ich muss sagen, dass es mich überrascht hat, was für ein Konzept L.J. Shen für diesen Roman gewählt hat. Selten stolpere ich über ein Buch, dessen Autor sich traut (fast) auf das Ganze zu gehen. Aber dazu später mehr.

Zunächst muss ich zugeben, dass ich – auch aufgrund des Covers – mit einer anderen Entwicklung der Geschichte gerechnet habe. In diesem Punkt erinnert mich das Cover an Daria: hübsch und unbeschwert und vor allem trügerisch. Einerseits hätte ich mir ein Cover gewünscht, das etwas mehr zur Handlung passt, andererseits ist dies vielleicht in Anbetracht von Darias Figur das perfekte Cover für dieses Buch. Es lockt den Leser mit einer vermeintlich leichten Story an, wartet darauf, dass das Buch geöffnet wird und lässt mit seiner Handlung die Kinnlade des Lesers runterfallen.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen und trägt einiges zur Vermittlung der Gefühle der Protagonisten bei. Besonders gut haben mir die kleinen „Gedichte“ jeweils am Anfang eines Kapitels gefallen, die waren wirklich schön. Ab und zu hat sich auch der eine oder andere regelrecht schon poetische Satz zwischen die Zeilen des Buches eingenistet. Die waren auf jeden Fall eines meiner Highlights in diesem Roman.
Die Sprache der Charaktere fand ich passend und die Dialoge wirkten auf mich nicht gestellt, sondern natürlich. L.J. Shen hat für ihre Figuren Vokabular gewählt, wie es in Büchern aus dem Genre der Dark Romance häufig benutzt wird, aber gestört hat mich das nicht. Ich habe es als angemessen für die Charaktere empfunden.

Im Gesamten ist der Roman sehr handlungs- und weniger charakterorientiert. Damit meine ich, dass die Handlung mehr Raum bekommt als die Gefühle und Entwicklung der Charaktere. In diesem Fall handelt es sich sogar um viel mehr Raum.
Bewusst habe ich bei dieser Rezension auf eine eigene kurze „Zusammenfassung“ der Handlung verzichtet, weil es unmöglich ist, die Breite der Handlung und die vielen unterschiedlichen Handlungsstränge ohne Spoiler zu erklären. Es geht um eine kaputte Familie und begangene Fehler, um das eigene Gewissen und Machtkämpfe, um Rivalität und um den Schmerz nie genug zu sein. Die Handlung kann ich am besten so erklären: damit habe ich nicht gerechnet.

Man muss dazu sagen, dass sich der Roman mit jedem neuen Handlungsstrang ein wenig mehr von der Realität entfernt hat und der Plot immer verworrener und unvorhersehbarer wurde. Allerdings fand ich die Umsetzung der Autorin so gelungen, dass es während dem Lesen nicht sonderlich auffiel, sondern erst im Gesamtbild ein wenig merkwürdig erschien.

L.J. Shen schafft eine Atmosphäre, die inmitten des Sommers wenig mit der Leichtigkeit, die das Cover und die Jahreszeit ausstrahlen, zu tun hat. Ganze Absätze waren für mich schmerzhaft zu lesen, weil die Gefühle sehr schwer und real wirkten. Sobald ich als Leser an der trügerischen Oberfläche gekratzt habe, hat mich das Buch festgehalten und in seine Abgründe gezogen. Diese Gestaltung war fesselnd und originell und im Nachhinein war ich wirklich froh, dass es sich hierbei nicht um eine klischeehafte High School/ College Romanze gehandelt hat.

Die Menge an Handlung, die die Autorin eingebaut hat, sorgt dafür, dass eigentlich immer irgendetwas passiert und die Spannung so aufrechterhalten wird. An keiner Stelle habe ich den Roman als langatmig empfunden, im Gegenteil, teilweise wollte ich das Buch nicht aus der Hand legen.

Was jedoch positiv für die Spannung ist, wirkt sich negativ auf die Ausarbeitung der Charaktere aus. Die vielen Handlungsstränge lassen wenig Platz für eine richtige Entwicklung der Protagonisten und führen dazu, dass die Gefühle der Charaktere manchmal von der einen in die andere Richtung springen, ohne dass der Leser versteht warum. Besonders ausgeprägt ist dies bei Daria und Penn: im einen Moment gehen sie sehr intim miteinander um und im nächsten bekriegen sie sich regelrecht. Als Leser empfand ich die schnell springenden Gefühle oft als unbegründet.

Auch waren die Charaktere meiner Ansicht nach verantwortlich für den wirren Plot. Zu viele Nebencharaktere haben einen eigenen Handlungsstrang bekommen und dieser hat sich wiederum mit der restlichen Handlung zu einem großen Bündel verknotet.
Die Handlung treibt die Figuren so an, dass diese unerwartet gehandelt und dabei sehr impulsive Entscheidungen getroffen haben, die nach genauerem Nachdenken nicht die klügsten waren.

Abgesehen davon habe ich jedoch die Gestaltung der Charaktere gemocht. Viele von ihnen haben Fehler gemacht, waren egoistisch, oberflächlich und fast schon unsympathisch. Viel zu oft lese ich in Büchern das Klischee der netten, langweiligen Protagonistin, die irgendwie keine Fehler macht. Endlich eine Autorin, die sich traut auch Protagonisten schlechte Eigenschaften zu geben und deren Charaktere man nicht immer mögen muss. Es war richtig erfrischend das Gegenteil von einer perfekten Protagonistin zu sehen.

Bis hierhin war ich begeistert von dem Buch. Doch dann kam das Ende und das war einfach nur enttäuschend und leider leider leider sehr klischeebelastet.
Innerhalb der letzten paar Kapitel wurde plötzlich in die Perspektive von Darias Eltern - Melody und Jaime – gewechselt. Vielleicht lag es daran, dass ich die Sinners of Saint Reihe der Autorin nicht gelesen hatte (in welcher die beiden wohl als Protagonisten auftraten), aber dies fand ich einfach nur unpassend. Zwar dauerte der Wechsel nur wenige Seiten, aber gerade zum Zeitpunkt von Melodys Sicht hätte ich Darias Perspektive so gerne gelesen. Stattdessen hat das Bedürfnis der Autorin durchgegriffen, alles geradezurücken und den Lesern der Sinners of Saint Reihe zeigen zu wollen, dass ihre ehemalige Protagonistin Melody nur missverstanden und eigentlich noch immer ganz nett ist.
Die beiden Perspektiven haben nur unnötig weitere Handlung hinzugefügt, die zu diesem Zeitpunkt sowieso schon überladen war. Sie hätten durch guten Plot ersetzt werden können, indem man den Charakteren die Möglichkeit hätte geben können, Beziehungen langsam wieder aufzubauen, Fehler einzugestehen und Missverständnisse zu klären. Aber anstatt die Komplexität der Beziehungen zu entwirren und zu glätten, entschied sich die Autorin dazu eine Schere in die Hand zu nehmen und die verknoteten Stränge einfach abzuschneiden, um sie wieder zusammenzukleben als wäre nichts gewesen. Hier wurde auf eine einfache Lösung ausgewichen, die so weder zur Geschichte noch zu den Charakteren oder gar zu dem ganzen Konzept gepasst hat, um ein sehr klischeehaftes Ende zu schreiben. Nach all den vorherigen Seiten hatte ich mehr erwartet. Viel mehr und vor allem, viel Komplexeres und Dunkleres. Der Sinn dieses Endes? Tja, der war mir leider nicht ersichtlich. Da hat der Autorin wohl das letzte bisschen Mut gefehlt, den Roman grandios und passend zu dem Konzept, das sie bis hierhin unbeirrt durchgezogen hat, enden zu lassen.

Fazit

Insgesamt empfand ich das Buch als abwechslungsreich und erfrischend, da die Autorin sich getraut hat, ihre Charaktere gravierende Fehler machen zu lassen und die Figuren auch mal unsympathisch sein durften. Leider hat sie damit am Ende gebrochen und ist einem künstlichen Ende verfallen, das mich richtig enttäuscht hat.
Wer dieses Buch lesen möchte, dem empfehle ich sich nicht vom Prolog und Cover täuschen zu lassen: Es handelt sich hierbei nicht um eine süße High School Romanze, sondern um ein Buch, dessen Handlung viel komplexer und dessen Atmosphäre viel dunkler ist, als man zunächst denkt.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Ein Buch fürs Herz

1

Die aufstrebende Ballerina Via hat anscheinend alles: Unglaubliches Talent, Geld, ein umwerfendes Aussehen und vor allem die Bewunderung und Wertschätzung ihrer Ballettrainerin, Darias Mum. In einem leichtsinniger ...

Die aufstrebende Ballerina Via hat anscheinend alles: Unglaubliches Talent, Geld, ein umwerfendes Aussehen und vor allem die Bewunderung und Wertschätzung ihrer Ballettrainerin, Darias Mum. In einem leichtsinniger Moment voller Wut und Eifersucht nimmt Daria Via die Chance ihres zerrütteten Lebens, woraufhin Via jahrelang verschwindet. Nur Daria und der unbekannte junge Mann Penn kennen die Wahrheit und wissen was sie damals getan haben.
Jahre später treffen sie wieder aufeinander und obwohl Penn Daria für das was damals geschehen ist hasst, entwickelt sich etwas zwischen ihnen, etwas, dass sie zerstören könnte, oder retten.

Im Prolog werden die Geschehnisse beschrieben, die zu Vias Verschwinden geführt haben und ich muss sagen, dass gerade dieser Teil mich vollkommen aufs Glatteis geführt hat. Via wie Daria wirkten auf mich wie zickige, biestige Mädchen im Pubertätsalter, die sich aus niederen gründen fertigmachen müssen. Doch schnell stellte sich heraus, dass es nicht so ist, wie es zuerst wirkte. Und diese Führung der Autorin in die "falsche" Richtung, woraus ich falsche Schlüsse zog und Annahmen hatte, ist genial und fantastisch ausgearbeitet, bildet sie doch die Grundlage für den weitern Verlauf der Geschichte und den dazugehörigen Erwartungen.

Daria tat mir zwischendurch leid und manchmal hätte ich sie gerne zum Mond geschossen. Durch ihre innere Unsicherheit, die sie mit fiesen Sprüchen und biestigem Verhalten zu überspielen versucht, präsentiert sie sich bei allen schlechter als sie ist. Die kleinen, aber folgenschweren Ausrutscher, machen mehr kaputt als dass sie ihr irgendwie nutzen und so bringt sie andere nur gegen sich auf. Sie ist für mich ein so zwiegespaltener Charakter. Mal hatte ich Mitleid mit ihr, vor allem hinsichtlich der Beziehung zu ihrer Mutter, mal fand ich, dass sie einiges von dem was passiert verdient hat, weil sie es selber provoziert hat. Gewisse ihrer Verhaltensweisen sind mir bis zum Schluss unverständlich geblieben.

Penn ist so ganz anders: Grob, roh und ein echter Kämpfer. Er verletzt Daria und andere zwar auch, aber eigentlich ist er tief in seinem Herzen ein ganz Lieber, der sich nur dank seiner Erfahrungen zu behaupten weiß und es oft genug tun musste, dadurch hat er eine harte Schale entwickelt, die er gerne zeigt und dadurch wirkt er unnahbar. Seine Entwicklung hinsichtlich Daria ist oftmals schwierig und holprig, doch am Ende konnte mich seine Aufrichtigkeit überzeugen. Manche Situationen schienen mir zwar auch eher weltfremd und nicht unbedingt nachvollziehbar, doch insgesamt konnte ich ihn ins Herz schließen.

Via wirkt anfangs wie eine hinterhältige Schlange, doch je besser man sie kennenlernt, desto besser versteht man sie und genauso wie Daria versucht sie nur ihre eigenen Unsicherheiten zu überspielen und greift dann andere verbal an. Auch wenn ich sie manchmal unausstehlich fand, wollte sie eigentlich nur ein: Von jemandem geliebt und wertgeschätzt werden und deswegen ähnelt sie Daria mehr, als es erst den Anschein machte. Zwar nicht mein Lieblingscharakter, aber ihre Veränderung konnte mich schlussendlich doch erweichen.

Die Geschichte an sich besteht aus Höhen und Tiefen, aus Geheimnissen und verborgenen Wahrheiten, doch vor allem aus der schmerzhaften und manchmal herzerwärmend schönen Annäherung von Penn und Daria. Manchmal fand ich ihr Verhalten kindisch und albern, vor allem, wenn sie sich gegenseitig absichtlich weh getan haben und damit letztendlich auch sich selbst getroffen haben, nur um die eigenen Gefühle zu überspielen und zu verbergen. Doch auch wenn dieses umeinander Herumschleichen manchmal etwas anstrengend zu lesen war, hat dieses hin und her doch zu etwas Gutem geführt und ich habe das wohlige Gefühl beim Lesen geliebt, dass doch alles gut geht und sie einander haben.

Fazit: Das Gefühl welches ich oft beim Lesen hatte, irgendwie geborgen, sicher, wie nach Hause kommen, so vertraut, habe ich geliebt und liebe ich immer noch und allein das sagt schon alles darüber aus, wie toll ich das Buch fand und wie sehr ich den anderen Bänden entgegenfiebere.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Unglaublich fesselnd, aber auch unglaublich frustrierende Charaktere

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Das Cover mag ich unglaublich gerne, weil mir die Farbkombination sehr, sehr gut gefällt und durch das pastellige Rosa auch hervorragend zu Daria. Außerdem springt es dadurch direkt ins Auge und man widmet ...

Das Cover mag ich unglaublich gerne, weil mir die Farbkombination sehr, sehr gut gefällt und durch das pastellige Rosa auch hervorragend zu Daria. Außerdem springt es dadurch direkt ins Auge und man widmet dem Buch auch mehr als nur einen Blick.

Die Geschichte klingt erstmal interessant: Daria Followhill gilt als die unumstrittene Prinzessin der All Saint High und ist all das, was jeder gerne wäre: Captain des Cheerleader-Teams, wunderschön, beliebt und reich. Doch seit sie vor mehr als drei Jahren das Leben der damals 14-jährigen Via aus Eifersucht zerstört hat, zerfressen sie die Schuldgefühle, die sie hinter ihrer perfekten Maske versteckt. Diese bekommt allerdings Risse, als Vias Bruder Penn bei den Followhills einzieht, nachdem seine Mutter gestorben ist und er aus seinem Haus geworfen wurde. Penn hat Daria damals geholfen, die Aufnahmebestätigung seiner Schwester für eine bekannte Balletakademie zu zerreißen, ohne zu wissen, worum es sich handelt, sodass seine Schwester weglief und er bis heute nicht weiß, wo sie ist. Seit diesem Tag hasst er Daria und das ändert sich auch nicht nur, weil er sie unglaublich anziehend findet…

Ich hatte schon vor einiger Zeit den ersten Teil der Sinners-of-Saint-Reihe angefangen und mich tierisch über den Protagonisten Vicious aufgeregt, dass ich es nicht zu Ende lesen konnte. Ich fand aber den Schreibstil nicht schlecht, sodass ich der Autorin hier noch einmal eine Chance geben wollte. Mir war allerdings nicht klar, dass es sich hier um die Kinder der damaligen Protagonisten handelt, sonst hätte ich das Buch vermutlich nicht gelesen, allerdings kann ich nicht direkt sagen, dass ich es bereue, weil ich die Faszination für die Bücher nun teilweise nachvollziehen kann. Mann muss die Sinners-of-Saint-Reihe nicht unbedingt gelesen haben, um dieses Buch zu verstehen, aber ich hatte dennoch die ganze Zeit das Gefühl, dass es mir geholfen hätte. So wurde besonders am Anfang dauernd mit irgendwelchen Namen um sich geworfen, ohne dass ich verstanden habe, wer wie zusammengehört oder wie die Beziehungen zwischen den Menschen sind. Das wirkte wie eine Art Insiderwitz, den ich einfach nicht verstehen konnte und das hat mich am Anfang unglaublich gestört, auch wenn es im Verlauf des Buches besser wurde.

Auch der Schreibstil hat es mir zu Beginn des Buches schwer gemacht, weil ich es sehr anstrengend fand, wie oft aufgezählt wird, was genau Daria besitzt und wie sie was trägt. Das hat alles andere überschattet und mich so sehr gestört, dass ich das Buch nach wenigen Seiten abbrechen wollte. Doch genauso wie Darias eiskalte Maske bröckelt, werden auch die Aufzählungen der materiellen Güter weniger und man kann sich besser mit der Art des Schreibens anfreunden.

Das hat bei den Figuren ein wenig länger gedauert. Ich habe die Leseprobe gelesen, die einen Ausschnitt aus dem Prolog des Buches darstellt, der fast vier Jahre vor der eigentlichen Handlung spielt. Dieser ist aber so gar nicht repräsentativ für das Buch, weil sich vor allem Daria, aber auch Penn in dieser Zeit stark verändert haben und ich diese Entwicklung gar nicht erwartet habe. Daria ist so gar keine Sympathieträgerin: Sie ist eifersüchtig, arrogant und, besonders wenn sie sich bedroht fühlt, eiskalt. Damit bin ich am Anfang gar nicht klargekommen, weil ich es doch gewohnt bin, dass Protagonisten so angelegt werden, dass man sie mag. So aber war ich schon nach zwei Kapiteln sehr stark geneigt, dass Buch einfach nicht weiterzulesen, weil mich so darüber aufreget habe, wie gemein und eiskalt sie sich alle Menschen in ihrer Umgebung gegenüber verhält. Letztlich bin ich aber froh, dass ich es nicht gemacht habe, weil mich das Buch dann doch nach und nach in den Bann gezogen hat. Ich fand Penn von Anfang an etwas sympathischer, auch wenn sein Verhalten nicht unbedingt nachvollziehbarer war. Die beiden hassen sich angeblich, küssen sich dauernd und duschen nackt miteinander. Das fiel mir auch im Hinblick darauf, dass Daria zu diesem Zeitpunkt noch Jungfrau ist, schwer zu verstehen, andererseits sind ihnen ihre Gefühle zueinander ja auch nicht wirklich klar. Dieses Hin und Her, das Heiß und Kalt der beiden war mir zum Ende hin dann definitiv eine Spur zu viel, die Wendungen zu unglaubwürdig, zu extrem.

Doch je mehr man Daria kennenlernt, desto mehr kann man ihr Verhalten nachvollziehen und desto mehr leidet man auch mit ihr. Sie fühlt sich weder in der Schule noch Zuhause wirklich wohl und akzeptiert, sodass sie sich nur durch eine eiskalte Maske zu helfen weiß, die erst durch Penn so richtig eingerissen wird. Die Entwicklung der Gefühle zwischen den beiden ist erstaunlich glaubwürdig, weil es keinen Punkt gibt, an dem sie umschlagen, sondern sie sich langsam, immer wieder mit Rückschlägen entwickeln, sodass ich mich ab der Mitte immer wieder erwischt habe, wie ich mit Daria und Penn mitgefiebert habe und ihnen ein Happy End gewünscht habe. Dieses zog sich meiner Meinung nach am Ende allerdings viel zu lange hin, man hätte definitiv rund 50 Seiten und die eine oder andere Wendung weglassen können, das hat mich zum Schluss dann eher genervt, als dass ich das spannend fand.

Alles in allem kann ich den Hype rund um die Bücher von L.J. Shen nun deutlich besser verstehen, weil sie es wirklich schafft, mit ihrem Buch eine Sogwirkung zu erschaffen, der man sich nur sehr schwer erwehren kann, allerdings sind die Figuren alle sehr speziell und deren Handlungen teilweise sehr unlogisch gestaltet, dass es einem schwerfällt, sie wirklich zu mögen, auch wenn man durchaus mit ihnen mitfiebert. Nach diesem Buch bin ich mir noch nicht sicher, ob ich die Sinners-of-Saint-Reihe nicht doch noch einmal versuchen sollte und ich bin fast wider Willen neugierig, wie die Geschichten von Knight und Vaughn weitergehen.

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