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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2024

Unterhaltsam und kurzweilig

Red Umbrella Society – Der Kuss des Schmetterlings
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Eigentlich versuchen Skadi und ihr Bruder nur, ihre eigene Haut zu retten, indem sie riskante Jobs für einen skrupellosen Untergrundboss erledigen. Doch als sie bei einem weiteren Auftrag über eine weitere ...

Eigentlich versuchen Skadi und ihr Bruder nur, ihre eigene Haut zu retten, indem sie riskante Jobs für einen skrupellosen Untergrundboss erledigen. Doch als sie bei einem weiteren Auftrag über eine weitere Leiche stolpern - und das Opfer ausgerechnet zur geheimnisvollen Red Umbrella Society gehört - stecken sie plötzlich richtig tief in Schwierigkeiten. Der junge und attraktive Ermittler David Bell will Skadi als Täterin überführen. Doch jemand anderes tut alles, um sie davor zu schützen. Jemand, in dessen Schuld Skadi unglücklicherweise steht ...

Für mich war Red Umbrella Society richtiges Lesevergnügen. Ich hab das Buch aufgeschlagen und wusste schon auf Seite 1, das wird gut. Der Schreibstil ist locker, humorvoll und unterhaltsam. Es wirkt direkt zu Beginn total kurzweilig und der Humor kommt richtig gut durch. Skadi als schnippische, liebenswerte und chaotische Protagonistin mochte ich sofort, und ihren Blick auf die Welt, ihre Gedanken und ihre Schlagabtäusche mit dem Ermittler waren unfassbar amüsant. Ich bin durch die Seiten geflogen, hab verfolgt wie Skadi von einer brenzligen Situation in die nächste schlittert, und trotzdem ihren fatalistischen Optimismus beibehält. Das war purer Spaß.

Trotzdem kommt natürlich auch der Ernst der Story durch, es ist nicht alles nur lustig und Sonnenschein. Ihr Bruder ist in Gefahr, sie selbst hat schon viel Mist durchmachen müssen, und es sieht häufig nicht gut aus. Dabei verbirgt auch Skadi selbst lange in diesem Band ein Geheimnis, das echt spannend immer wieder angedeutet und mit kleinen Hinweisen eingestreut wird. Und das ist definitiv mal etwas, das ich so noch nicht gelesen habe. Generell ist die Story sehr originell wie ich finde! Es ist ein bisschen Urban Fantasy, aber nicht mit richtig ausgetüfteltem Magie-System, sondern eher einzelnen Elementen, die sich zum Teil auf die ominlöse Society beziehen. Und diese Elemente fand ich echt spannend.

In der zweiten Hälfte hat das Buch ein wenig nachgelassen, der humorvolle Spaß kam nicht mehr ganz so durch, mir fehlten die Schlagabtäusche und die Handlung zog sich hier und da etwas mehr. Die Liebesgeschichte hätte das Buch für mich gar nicht unbedingt gebraucht und sie war auch sehr plötzlich und nicht so richtig nachvollziehbar. Am Ende gabs nochmal einen Knall, der mich sehr neugierig auf die Fortsetzung macht.


Auch wenn für mich die erste Hälfte des Buches stärker war, kann ich es im gesamten sehr empfehlen. Red Umbrella Society ist kurzweilig, humorvoll und originell. Von mir gibt es gute 4 - 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.07.2024

Liebe für Elijah und Felicity (4-4,5)

Coldhart - Deep & Shallow
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Nach einem sehr emotionalen Band 1 und einem Cliffhanger, der mich zerstört hat, war ich wahnsinnig gespannt darauf, wie Elijahs und Felicitys Geschichte weitergeht. Um Spoiler zu vermeiden, werde ich ...

Nach einem sehr emotionalen Band 1 und einem Cliffhanger, der mich zerstört hat, war ich wahnsinnig gespannt darauf, wie Elijahs und Felicitys Geschichte weitergeht. Um Spoiler zu vermeiden, werde ich nicht mehr zum Inhalt sagen. Nur so viel, dass wir am Anfang des Buches in eine sehr schwierige Situation zwischen den beiden reinstolpern.

Der zweite Band legt einfach eine ordentliche Schippe an Spannung drauf! Die Ermittlungen von Elijah gehen zügig voran, es gibt einige neue Erkenntnisse, brandgefährliche Situationen, ich hab die ganze Zeit mitgefiebert, den Atem angehalten und gebangt. Es gab so einige Szenen, da blieb mir fast das Herz stehen. Es war viel Drama ja, aber so gut gemacht, dass es einfach perfekt in den Handlungsverlauf passte. Und bei vielen Momenten wurde selbst ich langsam paranoid, ob das mit dem Ganzen zusammenhängt oder Zufall ist. Ob sie nicht beobachtet werden. Also mal wieder Hut ab an Lena Kiefer. Zu ihrem Schreibstil brauch ich, glaub ich, gar nicht viel sagen, den liebe ich sowieso und der ist wie immer richtig gut.

Was Elijah und Felicity angeht – Ich bin den beiden echt komplett verfallen und das war hier wieder ganz genauso. Sowohl einzeln als Charaktere liebe ich sie und ihre Art. Felicity, die nicht aufgibt, auch wenn das alles andere als leicht für sie ist. Elijah, der nach und nach den Mut findet, etwas Kontrolle abzugeben, aber eben nur sehr langsam. Und auch zusammen: Wie sie miteinander umgehen, aufeinander achtgeben wollen. Wie sie sich nicht gegen die Anziehung zueinander wehren können. Ich hab jeden einzelnen Moment zwischen den beiden gefühlt. Nur leider gab es davon hier nicht ganz so viele, das war so ein bisschen mein Wermutstropfen bei diesem Band. Es gab wenig Momente zum Durchatmen generell, und lange auch wenige Spannungs-Pärchen-Chemie-Momente zwischen den beiden. Der Fokus lag eindeutig mehr auf den Ermittlungen als auf den Charakteren und ihren Bindungen zueinander. Von Helena und Jess haben wir diesmal mehr bekommen, das hab ich sehr geliebt. Auch die Interaktionen zwischen Jess und Elijah! Dafür hab ich die Eastie Boys und ihre Dynamik ganz stark vermisst und hoffe, sie in Band 3 wiederzubekommen ...

Insgesamt hat mich dieser Band emotional etwas weniger erreicht als der erste, weil ich nicht so eine tiefe Verbindung zu den Charakteren gefühlt habe. Nichtsdestotrotz hat es mich die ganze Zeit gefesselt! Coldhart – Deep & Shallow ist es ein richtig gutes Buch und ich bin schon mega gespannt aufs Finale! 4-4,5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 02.07.2024

Sehr empfehlenswert

FRAUEN LITERATUR
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Bücher von und für Frauen wurden und werden abgewertet, ignoriert, kleingemacht. Die Literaturgeschichte ist voll davon, und auch heute noch gibt es Vorurteile gegen "weibliches Schreiben". Nicole Seifert ...

Bücher von und für Frauen wurden und werden abgewertet, ignoriert, kleingemacht. Die Literaturgeschichte ist voll davon, und auch heute noch gibt es Vorurteile gegen "weibliches Schreiben". Nicole Seifert zeigt hier die Strukturen auf, die wirken, wo diese Misogynie überall greift und wie sie uns beeinflusst.

Für mich war das Buch eine sehr aufschlussreiche Lektüre. Ich hab jetzt nicht die absoluten Augen-öffner-Momente gehabt, also Dinge, die mich total erstaunt haben, da ich vieles schon wusste (und vielleicht überrascht mich sowas auch einfach nicht mehr ...). Aber trotzdem gab es einige (neue) Infos und vor allem hat der Überblick über das ganze Thema mir sehr geholfen, Zusammenhänge besser zu verstehen oder einfach in Zukunft anders/besser argumentieren zu können. Es geht viel um damalige Zeiten, als Frauen noch gar nicht schreiben durften, es geht um Leselisten, darum, wie der Literaturkanon entsteht, um Lehrpläne, um private Beobachtungen der Autorin, um Aussagen, die auch heute noch kursieren. Aber auch um Einordnungen durch die Autorin und andere Expert*innen, was z. B. das "weibliche Schreiben" überhaupt bedeutet.

Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen. Es ist ein guter Rundum-Blick zum Thema und dabei immer verständlich geschrieben, mit gut sortierten Kapiteln und Unterkapiteln. Außerdem gibt es ein Quellenverzeichnis und eine Literaturliste am Ende. Von mir gibt es 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Ansprechend gestaltet, gute Rezepte

Studentenküche veggie - Mehr als 60 einfache vegetarische Rezepte, Infos zu leckerem Fleischersatz und das wichtigste Küchen-Know-How
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Nachhaltige, schnelle und gesunde Rezepte – die gibt es in »Studentenküche Veggie«. Dabei werden ganz verschiedene Oberthemen zusammengefasst, z.B. Frühstück oder Süßes, "Wir lieben Eier", Bowls, Gerichte ...

Nachhaltige, schnelle und gesunde Rezepte – die gibt es in »Studentenküche Veggie«. Dabei werden ganz verschiedene Oberthemen zusammengefasst, z.B. Frühstück oder Süßes, "Wir lieben Eier", Bowls, Gerichte speziell mit Halloumi oder zum Mitnehmen für die Lunchbox. Dadurch haben wir eine große Vielfalt an ganz unterschiedlichen Gerichten, was ich sehr ansprechend fand.

Besonders mochte ich, dass es vorher noch ein paar einleitende Punkte gab, aber ohne ewig lange Erklärungen. Kurz und knackig wird vorsgestellt, was veggie alles bedeutet/bedeuten kann, wie Food Prep funktioniert, damit man nicht jeden Tag kochen muss, welche Lebensmittel besonders schnell zu verarbeiten sind und was unverzichtbare Grund-Lebensmittel und Küchenutensilien sind. Das Buch bereitet also super darauf vor, auch mal mehr selbst zu kochen, und etwas kreativer zu werden als immer die gleiche Pasta.

Etwas schade fand ich dann nur, dass bei manchen Gerichten auch Dinge nötig waren wie ein Stabmixer, den ich trotz nicht allzu neuen Haushalts nicht habe. So gab es einiges, was ich nicht direkt umsetzen konnte und beim Ausprobieren erstmal überblättern musste. Bei "Studentenküche" hab ich noch simpleres erwartet.
Manche Gerichte sind durchaus etwas ausgefallener, man findet nicht nur die reinen Basics, ein bisschen Experimentierfreude sollte man also mitbringen. Mir persönlich fällt das oft etwas schwer, es ist aber schön, mehr Vielfalt beim Kochen zu entdecken.

Die Gestaltung des Buches fand ich echt hübsch. Ein Rezept befindet sich immer auf einer Doppelseite, wobei eine Hälfte mit einem sehr ästhetischen Bild bedruckt ist und auf der anderen findet man die Anleitung. Dabei steht, für wie viele Portionen das Gericht gedacht ist, eine Zutatenliste und die einzelnen Schritte beim Zubereiten. Die Kapitelanfänge sind mit ansprechenden Impressionen von Gerichten und kochenden oder essenden Menschen gestaltet. So ist das Buch nicht nur nützlich, sondern schön anzusehen.

Beispiele für Rezepte sind: Grüne Frühstücks-Bowl, Omelett mit Feta und Tomaten, Süßkartoffelnudeln mit Rotkohl, Halloumi-Pizza, Chilli sin carne, Kichererbsenburger, Limetten-Muffins.

Insgesamt waren für meinen persönlichen Geschmack nicht ganz so viele Rezepte drin wie erhofft, und ich würde sagen, für absolute Kochanfänger*innen ist das vielleicht nicht direkt was. Aber es ist auch nicht allzu kompliziert und eine tolle Inspirationsquelle um Neues auszuprobieren.
Von mir gibt es gute 4 Sterne und eine Empfehlung! Mir macht Kochen einfach mehr Spaß mit Kochbüchern ...

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Veröffentlicht am 20.06.2024

Gemischte Gefühle

Asrai - Das Portal der Drachen
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Für Elaja, eigentlich Heilerin in Ausbildung, wird ein Traum wahr, als sie sich den Drachenreitern anschließen darf. Doch für diese Ausbildung braucht sie einen Drachen – praktisch unmöglich für die mittellose ...

Für Elaja, eigentlich Heilerin in Ausbildung, wird ein Traum wahr, als sie sich den Drachenreitern anschließen darf. Doch für diese Ausbildung braucht sie einen Drachen – praktisch unmöglich für die mittellose junge Frau. Die Rettung naht in Form von Ian, ein nach einem Flugunfall traumatisierter Drachenreiter mit zwei Drachen. Doch als er ihr einen seiner Drachen überlässt, tauchen weitere Probleme auf, und schon bald merkt Elaja, dass Ian etwas verheimlicht ...

Ich hab mich echt schwer getan mit dem Buch. Es erinnert natürlich gerade sehr stark an Fourth Wing, nicht nur das Grundgerüst, sogar die Charakterkarten im Buch. Tatsächlich ist es aber doch gänzlich anders. Für mich lange Zeit nicht im Positiven. Der Einstieg war etwas schwerfällig, ich hab erstmal gar keinen Zugang zum Schreibstil bekommen, und z.B. wurden ab Seite 2 ewig lang erstmal ausführlich die äußeren Merkmale von Drachen geschildert, ohne dass ich irgendwie schon in der Handlung angekommen war. Gleichzeitig wurde später aber total viel nicht vernünftig erklärt. Ich weiß noch immer nicht, wie das Schulsystem und die Reiche da eigentlich funktionieren, wie deren Ausbildung genau aufgebaut ist, welche Strukturen es in der Welt gibt etc. Viel vom Alltag wird total vage gehalten, Charaktere bekommen oft keine Namen, heißen nur "Lehrer" oder "der Ausbilder" und manchmal springt es und in drei Sätzen vergehen plötzlich Monate, sodass ich Schwierigkeiten hatte, ein Zeitgefühl zu entwickeln.

Auch die Dialoge wirkten oft steif und die Charaktere in ihrer (teils sprunghaften) Art etwas seltsam. Es fühlte sich für mich nicht natürlich an. Elaja war mir dabei auch eher unsympathisch, und manchmal fand ich ihre Stimmungsumschwünge nicht nachvollziehbar. Ich kanns nur schwer benennen, aber insgesamt hakte da was für mich. Auch die Freundschaften, die sie im Laufe der Zeit aufgebaut hat, hab ich nicht richtig fühlen können.

Aber das Buch bringt auch viel Potenzial mit. Ich war mir eigentlich sehr sicher, dass ich Band 2 nicht mehr lesen werde. Aber als dann Elaja mehr über sich erfahren hat, Ian mehr mit seinen Geheimnissen herausgerückt ist und Elaja mehr selbst in die Hand nehmen wollte, kam Spannung auf. Ich wurde neugierig, was es mit den Pforten, den verschiedenen Welten auf sich hat. Welche Rolle Elaja bei all dem hat. Mehr kann ich ohne zu spoilern gerade nicht nennen, aber gerade die letzten ca. 80 Seiten fand ich dann echt interessant, und da gab es einige Entwicklungen, die dafür gesorgt haben, dass ich 1. nochmal einen halben Stern mehr draufschlage als ursprünglich geplant und 2. vermutlich doch noch Band 2 lesen werde.

Ich vergebe hier knappe 3 Sterne.

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