Cover-Bild Die Liebesbriefe von Abelard und Lily
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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 18.03.2021
  • ISBN: 9783423763165
Laura Creedle

Die Liebesbriefe von Abelard und Lily

Barbara Lehnerer (Übersetzer)

Wer Eleanor und Park mochte, wird Abelard und Lily lieben

Als die 16-jährige Lily heimlich ihre ADHS-Medikamente absetzt, geht so einiges zu Bruch – im wahrsten Sinne des Wortes. Das bringt ihr schließlich eine Stunde Nachsitzen ein, zusammen mit dem an Asperger leidenden Abelard. Als er für sie einsteht, küsst sie ihn spontan und löst damit völlig verwirrende Gefühle in sich selbst und auch in Abelard aus. Was folgt, ist eine zunächst per SMS geführte intensive Liebesgeschichte, die sich in der Realität erst noch beweisen muss. Denn zwischen einem Mädchen, das durch unvorsichtiges Anfassen schon ganze Gläser-Batterien zerstört hat, und einem Jungen, der vor nichts mehr Angst hat, als angefasst zu werden, kann so einiges schiefgehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2021

Berührend, echt, humorvoll und romantisch.

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Als ich das erste Mal von „Die Liebesbriefe von Abelard und Lily“ hörte, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch lesen muss. Der Klappentext klang nach einer Geschichte ganz nach meinen Geschmack ...

Als ich das erste Mal von „Die Liebesbriefe von Abelard und Lily“ hörte, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch lesen muss. Der Klappentext klang nach einer Geschichte ganz nach meinen Geschmack und da der Roman besonders Fans von Eleanor und Park ans Herz gelegt wird (zu denen ich zweifellos gehöre), zögerte ich wirklich keine Sekunde lang und ließ das Jugendbuch-Debüt von Laure Creedle bei mir einziehen.

Die 16-jährige Lily hasst die Nebenwirkungen ihrer ADHS-Medikamente und setzt sie daher heimlich ab. Dass seitdem öfters mal etwas dank ihr kaputt geht, ist somit nicht verwunderlich. Als es zu einem erneuten Zwischenfall kommt, handelt sie sich schließlich eine Stunde Nachsitzen ein – zusammen mit dem an Asperger leidenden Abelard, ihrem Mittäter. Als dieser die ganze Schuld auf sich nimmt, küsst Lily ihn aus Dank ganz spontan und löst damit ziemlich verwirrende Gefühle in sich aus. Und in Abelard. Die beiden beginnen daraufhin miteinander zu chatten und kommen sich über ihren SMS-Kontakt immer näher. Kann eine Liebesgeschichte zwischen ihnen aber auch in der Realität existieren? Zwischen ihr, dem Mädchen, das ihre Impulse oft nicht kontrollieren kann und ihm, den Jungen, der sich vor Berührungen fürchtet?

Ich liebe Bücher über besondere Menschen; Erzählungen, die sensible und ernste Themen behandeln, fallen ebenfalls absolut in mein Beuteschema und auch Own-Voice- und Liebesromane lese ich immer wahnsinnig gerne. Da all das auf „Die Liebesbriefe von Abelard und Lily“ zutrifft, war ich ausgesprochen guter Dinge, dass mir das Jugendbuch-Debüt von Laura Creedle überaus gut gefallen wird. Und wisst ihr was? Ich lag mit meiner Vermutung vollkommen richtig! Ich muss zwar sagen, dass meine Erwartungen nicht komplett erfüllt wurden, aber begeistert bin ich dennoch, definitiv. Laura Creedle hat mit „Die Liebesbriefe von Abelard und Lily“ einen zauberhaften und sehr feinfühligen Jugendroman aufs Papier gebracht, in welchem sie die ungewöhnliche und tragisch schöne Liebesgeschichte zweier ungleicher Teenager mit Beeinträchtigungen erzählt.

Mit viel Herz, Humor und Authentizität gibt uns die Autorin einen großartigen Einblick in das Gefühlsleben einer 16-jährigen Jugendlichen, die an ADHS und Legasthenie leidet. Da ich selbst keine großen Erfahrungen mit ADHS und Legasthenie habe und vor allem was ersteres angeht eine ziemliche Laie bin, kann ich nun natürlich nicht mit völliger Sicherheit sagen, ob die Darstellungsweise rundum realistisch ist. Ich gehe aber fest davon aus, dass dem so ist, schließlich hat die Autorin selbst beides diagnostiziert bekommen. Besser, als von einer Betroffenen, könnte man so eine Geschichte wohl gar nicht erzählt bekommen.

Lily, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Ich mochte ihre liebenswürdige, chaotische und lustige Art auf Anhieb und dank der gewählten Erzählform konnte ich mich von Beginn an mühelos in sie hineinversetzen.
Lilys Schulalltag, der aufgrund ihres ADHS und ihrer Legasthenie alles andere als leicht ist; ihr Widerwille gegen ihre Medikamente, da deren Nebenwirkungen sie so sehr verändern; ihre Impulsivität, Sprunghaftigkeit und überschwängliche Begeisterung, die ihrem ADHS zuzuschreiben sind; ihre Sehnsucht nach ihrem Vater, der die Familie vor einigen Jahren verlassen hat; ihre verwirrenden Empfindungen für Abelard, die das Chaos schließlich perfekt machen – all dies wird mit ganz viel Empathie und Echtheit beschrieben und da man als Leserin stets hautnah dran ist an Lilys Gefühlen und Gedanken, fühlt, leidet und fiebert man durchgehend richtig mit ihr mit.

Abelard mochte ich ebenfalls vom ersten Moment an total gerne. Da wir keine Passagen aus seinem Blickwinkel zu lesen bekommen und ihn nur aus der Sicht von Lily wahrnehmen, ist er für uns Leser
innen um einiges weniger greifbar als unsere Ich-Erzählerin. Dennoch erhalten wir auch über seine Krankheit ein sehr gutes Bild und bekommen vor Augen geführt, wie das Leben eines an Asperger leidenden Teeangers aussehen kann. Abelard ist sehr zurückhaltend, bei ihm muss alles strukturiert sein und schon leichte Verspätungen oder Berührungen können ihn ziemlich aus dem Konzept bringen. Dass bei zwei so anders tickenden Menschen eine Beziehung äußerst schwierig ist, könnt ihr euch sicherlich denken.
Abelard braucht Strukturen und ist recht in sich gekehrt, Lily ist sehr ungestüm und spontan und hat ihre Impulse oft nicht Kontrolle. So gegensätzlich die beiden aber auch sein mögen, sie harmonieren dennoch wunderbar miteinander und verstehen und akzeptieren einander. Ich fand es ungeheuer faszinierend und interessant das Zusammenspiel der beiden mitzuverfolgen und habe ihre Liebesgeschichte jederzeit als völlig realistisch und glaubhaft empfunden.

Neben Lily und Abelard konnte mich die Autorin auch mit den weiteren Charakteren überzeugen. Lilys alleinerziehende Mutter, ihre jüngere Schwester Iris, ihre verständnisvolle beste Freundin Rosalind, ihr Vater, Abelards Eltern – allesamt wurden sie sehr vielschichtig ausgearbeitet und verhalten sich stets absolut authentisch und nachvollziehbar.

Bezüglich des Schreibstils kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Er ist humorvoll und poetisch zugleich und hat sich für mich super angenehm lesen lassen. Sehr gut gefallen hat mir auch der rege SMS-Austausch unserer beiden Hauptprotagonisten. Die Idee, dass Lily und Abelard Zitate aus dem literarischen Werk „Abaelard und Heloise, ‚Liebesbriefe‘“ in ihre Nachrichten mit einbinden, fand ich richtig cool und originell.

Was die Handlung angeht, muss ich gestehen, dass sie mich leider nicht so an die Seiten fesseln konnte wie ich es gerne gehabt hätte. Die Geschichte wird sehr ruhig erzählt und für mich kamen stellenweise ein paar leichte Längen auf. Vor allem im ersten Drittel hätte ich mir etwas mehr Tempo gewünscht. Hinzu kommt, dass ich mir insgesamt ein bisschen mehr von der Story erhofft habe. Vielleicht habe ich meine Erwartungen aufgrund des „Eleanor und Park“ - Vergleichs einfach ein kleines bisschen zu hoch geschraubt, keine Ahnung, aber irgendwie hat mir letztendlich doch etwas gefehlt. Ich hatte aber natürlich dennoch unheimlich viel Spaß beim Lesen und kann jedem nur ans Herz legen, Lily und Abelard und ihre einzigartige Liebesgeschichte kennenzulernen.

Fazit: Herzerwärmend, echt, witzig und romantisch. Ein wundervoller Roman über zwei ganz besondere Menschen und eine außergewöhnliche Liebe!
Laura Creedle ist mit „Die Liebesbriefe von Abelard und Lily“ ein sehr berührendes und kluges Jugendbuch-Debüt gelungen, in welchem sie auf eine einfühlsame und authentische Weise einen tollen Einblick in das Leben eines Teenagers mit ADHS gibt und viele weitere wichtige Themen behandelt wie die erste Liebe, Legasthenie, Asperger, Freundschaft und Familie. Die Erzählung steckt voller Herzlichkeit und Leichtigkeit und ist ergreifend und unterhaltsam zugleich. Ich bin begeistert und kann „Die Liebesbriefe von Abelard und Lily“ jedem wärmstens empfehlen. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.03.2021

Ruhig, authentisch, tragisch schön

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Durch den Untertitel "Die tragischste Liebesgeschichte ever " bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Kann eine Liebesgeschichte zwischen Lily, die an ADHS leidet, und Abelard, bei dem Asperger diagnostiziert ...

Durch den Untertitel "Die tragischste Liebesgeschichte ever " bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Kann eine Liebesgeschichte zwischen Lily, die an ADHS leidet, und Abelard, bei dem Asperger diagnostiziert wurde, gutgehen? Das hat mich sehr neugierig werden lassen.

Abelard und Lily gehen auf die gleiche Schule. Durch eine Missgeschick bzw. unwillentliche Zerstörung von Schuleigentum werden sie zum Nachsitzen verdonnert. Dabei kommen sie ins Gespräch und noch zu mehr. Aber können Sie einen Weg zu ihren Gefühlen finden?

Durch den ruhigen und angenehmen Schreibstil bin ich gut durch die Geschichte gekommen. Außerdem werden die einzelnen Handlungen durch die abendlichen Handy-Nachrichten zwischen Lily und Abelard untermauert. Dabei zitieren beide jeweils Textausschnitte aus einem älteren Werk, was sie beide kennen. Darüber drücken sie sich gegenseitig auch ihre Gefühle aus. Das Miteinander hat mir sehr gut gefallen. Ihre Worte werden weise gewählt. Daher wirkten die beiden zusammen lieblich schön.

Lily redet meist drauf los und merkt man manchmal durch ihre Krankheit die Grenzen nicht. Zudem ist sie ungeschickt und leicht chaotisch. Dafür ist Abelard eher ins sich gekehrt. Aber dadurch ergänzen sie sich wiederum sehr gut. So tauen beide miteinander sogar auf. Diese Entwicklung hat mir gut gefallen.

Durch die Krankheiten fehlten augenscheinlich die Emotionen, aber wenn man zwischen den Zeilen liest, konnte man sie spüren und nachvollziehen. So könnte man schon sagen, dass die Liebesgeschichte tragisch schön ist. Eine gewisse Tragik kommt zu Tage, da sie mit ihren Krankheiten klar kommen müssen, aber dennoch ergänzen sie sich sehr gut.

Außerdem konnte die Autorin gut herüberbringen, was die Krankheiten für Auswirkungen haben können. Vor allem als Lily ihre Medikamente absetzt, dadurch hat sie zwar keine Nebenwirkungen mehr, bekommt wieder Appeptit, trotzdem vergisst sie immer wieder Sachen. Für Abelard hingegend können kleinste Veränderungen schon reinstes Chaos anrichten. Die Wirkungen miteinander wurden sehr gut beschrieben.
Die Autorin beschreibt außerdem den Schulalltag, der für Lily zu schwierigen Situationen führen kann, vor allem voran durch die Unwissenheit der Lehrer. Aber durch den Schulalltag hilft ihr auch ihre Freundin Rosalind, die ihr immer wieder mit Ratschlägen zur Seite steht.
Die Charaktere wurden somit authentisch beschrieben und auch ihre Handlungen hinsichtlich ihrer Krankheiten konnte man gut nachvollziehen. Die Geschichte wirkt insgesamt realistisch und lebensnah.

Die Entwicklung im Verlauf der Geschichte hat mir insgesamt gut gefallen. Das zarte Annähern und der Austausch zwischen den Protagonisten bishin zum Ende, als sich für Lily sogar noch eine Chance eröffnet, für die sie sich aber entscheiden muss. Das bringt noch mal etwas Aufruhr in die Geschichte.

Fazit:
Ein Geschichte, die sehr authentisch und realistisch wirkt. Der Verlauf der Handlungen wurde ruhig beschrieben, dennoch unterhaltsam durch den Nachrichtenaustausch von Lily und Abelard. Die beiden ergänzen sich sehr schön. Die Emotionen kommen hier nicht direkt zum Vorschein, sondern diese liest man zwischen den Zeilen. Die Liebesgeschichte war zwar schon tragisch, aber nicht die tragischste ever, dazu hätte es noch etwas mehr in die Tiefe gehen oder dramatischer sein müssen. Durch ihre Krankheiten hat es eine gewisse Tragik, aber sie können sich gut damit ergänzen.

Bewertung: 4 / 5

Vielen Dank an den dtv-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Schöne Liebesgeschichte

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Inhalt: Als die 16-jährige Lily sich Nachsitzen einhandelt, trifft sie dort auf Abelard und beschließt spontan ihn zu küssen. Dadurch löst sie nicht nur verwirrende Gefühle in sich und dem Jungen aus, ...

Inhalt: Als die 16-jährige Lily sich Nachsitzen einhandelt, trifft sie dort auf Abelard und beschließt spontan ihn zu küssen. Dadurch löst sie nicht nur verwirrende Gefühle in sich und dem Jungen aus, sondern fängt auch an, mit ihm zu chatten. Zwischen Zitaten und tiefgründigen Unterhaltungen kommen sich die beiden immer näher. Doch zwischen einem Mädchen, das ständig ihre ADHS-Medikamente absetzt und einem Jungen, der unter Asperger leidet, ist eine sich anbahnende Liebe alles andere als einfach.

Meinung: „Die Liebesbriefe von Abelard und Lily“ ist eine schöne Liebesgeschichte mit sympathischen Protagonisten, die auch vor den ernsten Themen des Lebens nicht halt macht.
Im Mittelpunkt steht die 16-jährige Lily, die unter ADHS leidet. Sie redet viel, verliert ständig etwas und hat eine ausgeprägte Zerstörungskompetenz, wie sie selber es beschreibt. Außerdem hasst sie ihre Medikamente, bzw. deren Nebenwirkungen und versucht ständig, sie abzusetzenden, ohne dass ihre Mom etwas merkt. Lily hat mir von Anfang an gut gefallen. Sie ist ehrlich und sympathisch. Außerdem würde sie für die, die sie liebt alles tun. Sie hat es alles andere als leicht, denn um ihren Vater in Portland besuchen zu dürfen, muss sie einigermaßen gute Noten vorweisen, bekommt jedoch von unwissenden Lehrern immer wieder Steine in den Weg gelegt.
Zum Glück hat sie ihre beste Freundin Rosalind, eine angehende Schauspielerin, die sie immer wieder aufmuntert. Ebenso wie ihre kleine Schwester Iris, eine Musterschülerin, der ihre Schwester enorm wichtig ist.
Und dann wäre da noch Abelard. Er leidet an Asperger und ist damit eigentlich das komplette Gegenteil von Lily. Er ist ordentlich, organisiert, leise und pünktlich. Aber einsam. Die Annäherung zwischen ihm und Lily ist gut gemacht und nachvollziehbar. Und gerade weil Lily sich oft unzureichend fühlt und Abelard ihr ständig versichert, wie perfekt sie ist, fand ich die Liebesgeschichte schön.
Es geht aber nicht nur darum, sondern auch um einige Probleme, die Lily so hat. Da wäre nämlich nicht nur ihr abwesender Vater, sondern noch eine große Entscheidung, die sie treffen muss.
Ich finde die Geschichte sehr unterhaltsam, ruhig und einfühlsam geschrieben. Es gibt zwar einige Längen zwischendrin, aber das kann man, bei diesen sympathischen Charakteren ruhig verzeihen.

Fazit: Eine schöne Liebesgeschichte, mit sympathischen Charakteren und vielen Problemen.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Toll, aber nicht ganz überzeugend

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Die Liebesbriefe von Abelard und Lily von Laura Creedle
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Dass sie perfekt ist, hat die 16-jährige Lily bisher noch nicht so oft in ihrem Leben gehört. Lily hat ADHS und das ...

Die Liebesbriefe von Abelard und Lily von Laura Creedle
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Dass sie perfekt ist, hat die 16-jährige Lily bisher noch nicht so oft in ihrem Leben gehört. Lily hat ADHS und das Gefühl, alles, was sie berührt, früher oder später zu zerstören. Doch dann trifft sie Abelard. Und der lässt sich zum Glück nicht so leicht abschrecken. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass er das Asperger-Syndrom hat, und eigentlich kein Interesse an einer Beziehung …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Trotz der durchgestrichenen Herzen strahlt das Cover dieses Buches für mich viel Romantik aus. Gerade deshalb passt es genau zum Titel und auch zum Thema. Die Story wird in der ersten Person aus der Sicht von Protagonistin Lily geschildert und spielt in Texas.

Lily ist ein liebenswürdiger Teenager, der ein chaotisches Leben führt und oft sehr konfus ist. Nicht genug damit, dass sie an ADHS und Legasthenie leidet, sie weigert sich auch, ihre Medikamente zu nehmen. Die Medikamente verändern Lilys Wesen, ihren Appetit, helfen aber natürlich, ihre Krankheit im Griff zu haben. Wirklich schwer, wenn man zudem mit enormen Nebenwirkungen zu leben hat …
Abelard leidet am Asperger-Syndrom, was eine Form des Autismus ist. Dies wirkt sich bei jedem Betroffenen anders aus, bei Abelard führen Verspätungen und Berührungen schon zu einem kleinen Chaos.
Die Geschichte wird sehr ruhig erzählt, was ich nicht erwartet hatte. Lange Zeit geht es um die Nachrichten, die die beiden sich schreiben. Leider sind es keine „richtigen“ Briefe, wie ich angenommen hatte, sondern SMS. Ist natürlich heutzutage die Kommunikationsmöglichkeit Nummer Eins, aber ich fand es trotzdem ein wenig schade. Wenigstens haben die beiden aus einem Buch eines Liebespaares zitiert und ihre Nachrichten damit ausgeschmückt. War auch eine süße Idee.

Laura Creedle konnte mich mit ihrem Debüt nicht ganz zu 100% überzeugen. Sie hat eine schöne und auch bittersüße Geschichte erschaffen, die dem Zusatz auf dem Cover des Buches alle Ehre macht. Ihre Figuren sind authentisch dargestellt und gerade die Wahrnehmungsstörung bei Lily lässt keinen Zweifel daran, dass sich die Autorin auskennen muss. Der Leser sieht hier ganz deutlich, wie sich eine geringfügige Verspätung von einem kleinen Zwischenfall zu einem großen Chaos auswirken kann. All diese kleinen Eckpunkte, die zu den Erkrankungen unserer Protagonisten gehören, könnten nicht realistischer gemacht sein. Die Story hat keinen großen Spannungsbogen, leider auch wenig emotionale Momente. So richtig gefangen genommen wurde ich erst ab ungefähr Seite 200, was ein wenig spät ist. Da kam dann der Schwung, den ich mir schon die ganze Zeit erhofft hatte. Eine schöne Geschichte, die aber gut und gerne noch eine Portion mehr an Tiefe hätte vertragen können.

Liebe ist, wenn du in den Augen anderer eine irreversibel gebrochene Persönlichkeit bist, dann aber jemanden triffst, der dich gut findet, so wie du bist.
Seite 260


Zum Autor

Laura Creedle lebt in Austin, Texas. ›Die Liebesbriefe von Abelard und Lily‹ ist ihr Jugendbuch-Debüt. Wie ihre Protagonistin Lily hat auch Laura selbst ADHS und Legasthenie.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 14 Jahren
352 Seiten
übersetzt von Barbara Lehnerer
ISBN 978-3-423-76316-5
Preis: 16,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/buecher/gesamtverzeichnis/c-21?gclid=EAIaIQobChMI-a979GZ7wIVYoBQBh0xpgLdEAAYASAAEgLTfD_BwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/laura-creedle-die-liebesbriefe-von-abelard-und-lily-76316/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Zerbrechen und Reparieren, ein Gegensatz um jeden Preis?

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Die Liebesbriefe von Abelard und Lily ist ein Jugendroman aus der Feder von Laura Creedle. Ich kenne noch nichts von der Autorin, war aber sofort neugierig auf die Geschichte von Abelard und Lily, beide ...

Die Liebesbriefe von Abelard und Lily ist ein Jugendroman aus der Feder von Laura Creedle. Ich kenne noch nichts von der Autorin, war aber sofort neugierig auf die Geschichte von Abelard und Lily, beide auf ihre Weise ganz besonders und habe mich auf eine tiefgründige und süße Liebesgeschichte gefreut, aber dieses Buch entpuppt sich dann doch als eine etwas andere Überraschung.

Das Cover finde ich wirklich süß und passend, denn der cremefarbende Ton gibt einem das Gefühl von Briefpapier und die durchgestrichenen Herzen geben der Vorderseite ein gewisses Chaos und Verspielte. Ich mag ja Cover, die gut zur Geschichten passen, sehr und hier finde ich es durchaus gelungen, auch wenn es etwas einfach wirkt.

Das Leben war für die 16-jährige Lily nie leicht, denn mit ihrer ADHS-Erkrankung und Legasthenie ist der Alltag in der Schule alles andere als leicht, vor allem, wenn sie der Drang, Dinge zu zerbrechen, überkommt. Als ihr wieder einmal ein Missgeschick passiert und Lily auf Abelard trifft, schlägt ihr Herz höher, denn Abelard symbolisiert mit seinem Asperger-Syndrom die Ordnung, die dem Chaos von Lily fehlt. Kann man sich wirklich lieben, wenn der eine den Drang zum Reparieren hat, während die andere nichts anderes macht als immer wieder Dinge zu zerstören? Das Leben stellt die beiden auf die Probe und was am Ende stehen wird, ist nicht absehbar ....

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir zunächst nicht ganz so leicht, da die Autorin, die ebenfalls wie Lily ADHS und Legasthenie hat, Lilys chaotisches Denken sehr authentisch wiedergibt und das natürlich ungewohnt ist. Trotz alldem war der Schreibstil recht flüssig und die Geschichte schnell zu lesen. Natürlich wird auch mit etwas Drama und Auf und Abs nicht gespart und es bleibt eine kleine Herausforderung nichtsdestotrotz.

Die Protagonisten Lily und Abelard sind gewiss ganz besondere Menschen und genau, weil ich mal in den Kopf von Menschen, die etwas anders denken, sehen wollte, war ich sehr gespannt auf diese Geschichte. Grundsätzlich mochte ich Lily und ihr Gedankenchaos, aber ich muss gestehen, dass vor allem gegen Ende das Hin-und Her und die abrupten (Um)Entscheidungen mir etwas zu viel des Guten wurden. Von Abelard lernt man nicht ganz so viel kennen und auch wenn er mir auch grundsätzlich nicht unsympathisch war, so hatte ich mir doch noch erhofft, etwas mehr über ihn und sein Leben mit Asperger zu sehen. Die Nebencharaktere haben mich ehrlich gesagt nicht ganz so überzeugt, so waren einige ganz in Ordnung, andere wieder unsympathisch und etwas blass.

Nach etwas Gewöhnungszeit mochte ich die Geschichte in der ersten Hälfte ganz gerne, sie war mal anders und unterhaltsam und auch wenn mir die Beziehung von Abelard und Lily ein bisschen zu schnell ging, waren die Integration der Liebesbriefe und manche Gedankengänge sehr amüsant und süß zu lesen. Als es dann zu einem großen Wendepunkt in der zweiten Hälfte Geschichte kam und sich dann vieles danach ausrichtete und Lily in ihrem Chaos etwas versank, war es ab und zu doch etwas anstrengend dabei zu bleiben, aber immer noch wirklich unterhaltsam.

Dann kam das Ende und ich muss ehrlich sagen, dass ich wirklich nicht weiß, was ich davon halten soll. Die Auflösung des Konflikts war irgendwie nachvollziehbar, aber auch verwirrend zugleich und das allerletzte Kapitel hat mir das Ende dann doch etwas kaputt gemacht, sodass ich nun etwas zwiegespalten zurückgelassen worden bin. Es war nicht ganz so tiefgründig und emotional wie ich mir erhofft hatte und es entpuppte sich weniger als Romanze, als eine schwierige Familien- und Identitätskrisengeschichte. Ich kann daher leider am Ende nur 3,5*** vergeben.

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