Cover-Bild Das verborgene Leben der Farben
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 11.10.2023
  • ISBN: 9783442762651
Laura Imai Messina

Das verborgene Leben der Farben

Roman
Judith Schwaab (Übersetzer)

Ein großstädtisches Märchen, das die Macht hat, uns zu verzaubern – von der Autorin des internationalen Bestsellers "Die Telefonzelle am Ende der Welt"

Mitternachtsschwarz mit einem Hauch von Mond, Indigo, das nach Heidelbeere riecht, Pfirsichgelb kurz vor der Reife: Mio versteht es, alle Farben der Welt einzufangen und zu benennen. In dem Atelier, in dem ihre Familie Hochzeitskimonos mit alten, seit Generationen überlieferten Symbolen näht und bestickt, lernte sie von klein auf die Bedeutung der Details und entdeckte das verborgene Leben der Farben. Seitdem sind Farben ihr Alphabet, ihr geheimer Schlüssel zur Welt. Aoi hingegen begleitet Beerdigungszeremonien: Er bereitet diejenigen vor, die von dieser Welt gehen, und kümmert sich um jene, die bleiben. Er besitzt die seltene Sensibilität, sein Gegenüber auf den ersten Blick zu verstehen. Als sich Mios und Aois Wege kreuzen, spiegeln sie sich wie zwei Komplementärfarben. Sie scheinen perfekt füreinander, doch ihre Begegnung war kein Zufall.

Laura Imai Messina versteht es meisterhaft, die magische Kraft des Alltäglichen freizulegen. Und Japan, der Ort der Gegensätze, ist die ideale Projektionsfläche dieser Magie. So werden auf den Straßen von Tokio, der zukunftsgewandten Stadt, immer noch die alten Rituale einer tausendjährigen Kultur gelebt, wie die Übergangszeremonien von Hochzeit und Beerdigung. »Das verborgene Leben der Farben« ist ein großstädtisches Märchen, das die Macht hat uns zu verzaubern.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2024

Eine leise, wunderschöne und tiefgründige Geschichte

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"Das verborgene Leben der Farben" ist eine leise, wunderschöne und tiefgründige Geschichte.

Der Roman spielt in Japan, Tokio. Es geht um Gegensätze wie Geburt und Tod. Hochzeitsfeiern und Leichenbestattungen. ...

"Das verborgene Leben der Farben" ist eine leise, wunderschöne und tiefgründige Geschichte.

Der Roman spielt in Japan, Tokio. Es geht um Gegensätze wie Geburt und Tod. Hochzeitsfeiern und Leichenbestattungen. Ganz viele Farbnuancen, die unsere Protagonistin Mio alle wahrnehmen kann und auch Farbenblindheit, die den Protagonisten Aoi betrifft.

Es geht um Sehen und Zuhören. Es geht um verborgene Gärten, die man hegt und pflegt und Menschen, die man in ihrer Trauer begleitet.

Mio und Aoi treffen sich zufällig, könnte man meinen, und verlieben sich ineinander. Zwei Menschen, die gegensätzlicher nicht hätten sein können. Viel später erfährt man den wahren Grund ihrer Begegnung. Alle Puzzleteile fügen sich zum Schluss zusammen und so vieles wird einem klar.

Es ist schwer zu beschreiben, was dieses Buch in mir ausgelöst hat. Einerseits war ich fasziniert von der Schönheit der Worte und der Farben, von der japanischen Kultur, in die man hier einen guten Einblick bekommt. Ich habe die Gärten von Aoi und seinem Vater geliebt.
Aber anderseits war das Buch gleichzeitig auch eine schwere Kost. Es ist trotz der Schönheit und Leichtigkeit nämlich sehr tiefgründig. Geht unter die Haut und mitten ins Herz.

Jeder, der geliebte Menschen verloren hat, wird mir zustimmen, dass es einem sehr nahe gehen kann, Bücher zu lesen, die sich mit Trauer, Beerdigungen, Vorbereitung und Aufbahrung der Toten befassen. Beim Lesen können viele Rückblicke und Erinnerungen an die geliebten Menschen und ihren Verlust kommen. Man durchlebt alles sozusagen nochmal. Und hier in diesem Buch bekommt man eine andere Sicht, einen anderen Blickwinkel, der diese sensible Thematik mit sehr viel Respekt und Liebe behandelt.

Im Nachhinein bereue ich es keinesfalls, dieses Buch gelesen zu haben.

Für mich ist es ein wunderbares und ein ganz besonderes Buch gewesen.

Vielen Dank an das Bloggerportal & an den Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars 🤍

Eure EGo

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Sehr ruhiger Roman über Andersartigkeit und Familie

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Mios Familie betreibt ein Atelier für Hochzeitskimonos. Dort lernt sie von klein auf die Bedeutung von Details, doch bald fällt auf, dass sie Farben anders wahrnimmt. Für Mio ist etwas nicht nur „rot“, ...

Mios Familie betreibt ein Atelier für Hochzeitskimonos. Dort lernt sie von klein auf die Bedeutung von Details, doch bald fällt auf, dass sie Farben anders wahrnimmt. Für Mio ist etwas nicht nur „rot“, sondern hat viele, nuancierte Abstufungen. Während der Vater gelassen bleibt, reagiert die Mutter ungewohnt heftig auf diese Seite ihrer Tochter. Mio fühlt sich isoliert und unverstanden, bis sie als Erwachsene in dem Laden für Farbpigmente, in dem sie arbeitet, Aoi kennenlernt. Der ist stets positiv gestimmt und das, obwohl seine Familie ein Bestattungsinstitut führt. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, doch die Begegnung der beiden ist keinesfalls Schicksal.

„Das verborgene Leben der Farben“ ist der zweite Roman der italienischen Autorin Laura Imai Messina, die mit ihrem japanischen Mann und zwei Kindern in Tokio lebt. Zuvor erschien bereits „Die Telefonzelle am Ende der Welt“ über den Tsunami von 2011, welches ich sehr mochte. Beide Romane wurden von Judith Schwaab übersetzt. Erzählt wird die Geschichte von einem allwissenden Erzähler, der abwechselnd Mio und Aoi folgt und sie immer wieder zueinander in Beziehung bringt. Dabei springt er von der Gegenwart in die Vergangenheit und zurück, so dass sich nach und nach das große Ganze der Handlung zusammensetzt.

Eines vorweg: Wer actionreiche Romane mag, wird hier nicht fündig. „Das verborgene Leben der Farben“ ist ein sehr ruhiger Roman, in dem sich vieles in Gesprächen und Beschreibungen abspielt. Die Autorin schafft immer wieder Kontraste und das nicht nur zwischen Farben, sondern auch verschiedenen Handlungselementen, Hochzeit und Tod sind dabei die offensichtlichsten, aber auch die unterschiedliche Farbwahrnehmung von Mio und Aoi. (Dass Aoi übersetzt „blau“ bedeutet, ist sicherlich auch kein Zufall.)

Nach und nach wird offenbart, warum sich die Pfade von Mio und Aoi überhaupt gekreuzt haben und eine einfach Liebesgeschichte entwickelt sich zu einem Roman über Andersartigkeit, die Bedeutung von Familie und den Platz in der Welt, den jede*r von uns sucht. Ja, es passiert nicht viel in diesem Roman – für mich war das aber genau richtig.

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Veröffentlicht am 15.10.2023

Eine magische Geschichte

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Das Buch entführt den Leser in ein Japan der Gegensätze. Alte Traditionen und moderne Lebensweisen treffen hier aufeinander. Die Beschreibungen der alten Rituale der Hochzeits- und Beerdigungszeremonien ...

Das Buch entführt den Leser in ein Japan der Gegensätze. Alte Traditionen und moderne Lebensweisen treffen hier aufeinander. Die Beschreibungen der alten Rituale der Hochzeits- und Beerdigungszeremonien sind so lebendig und einfühlsam, dass man das Gefühl hat, selbst dort zu sein.
Das Aufeinandertreffen von Mio und Aoi ist, als ob sich zwei Komplementärfarben perfekt ergänzen.
Das Buch verzaubert den Leser und lässt die Welt aus einer völlig neuen Perspektive sehen. Die Geschichte ist berührend und erinnert daran, wie wichtig es ist, die kleinen Details im Leben zu schätzen und die Bedeutung der Farben in unserem eigenen Alltag zu entdecken.
Die Autorin erzählt wunderbar, mit einer tiefen Liebe zur Farbpalette und einer Welt voller Magie und Bedeutung.
Ein Meisterwerk, das ich jedem empfehlen kann.
Danke an das Bloggerportal und den btb-verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Poetisches Farbenspiel

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Darum geht‘s:
Für Mio sind Farben nicht einfach nur Farben. Sie sieht viel mehr Nuancen als wir uns vorstellen können und für sie hat jede Farbe, jede Tönung und jede Schattierung eine individuelle Bedeutung. ...

Darum geht‘s:
Für Mio sind Farben nicht einfach nur Farben. Sie sieht viel mehr Nuancen als wir uns vorstellen können und für sie hat jede Farbe, jede Tönung und jede Schattierung eine individuelle Bedeutung. Sie sieht die Welt durch ihr ganz persönliches Farbenspiel. Im Gegensatz dazu lernt man Aoi kennen, dessen Job die Ausrichtung von Beerdigungszeremonien ist. Er bereitet die Verstorbenen auf ihre letzte Reise vor und steht dabei den Hinterbliebenen zur Seite. Doch auch er hat eine besondere Gabe. Durch seine hochsensible Art, spürt und versteht er seine Mitmenschen, ohne dass sie viel über sich erzählen müssen. Als sich diese beiden besonderen und zarten Seelen begegnen kann das also nicht einfach nur Zufall sein. Die beiden scheinen sich perfekt zu ergänzen.

So fand ich’s:
„Das verborgene Leben der Farben“ ist ein Buch, das mich aus dem Alltag rausgeholt und an die Hand genommen hat, um mich in eine ganz eigene, spezielle Welt zu führen. Und normalerweise liebe ich es, über solche Leseerlebnisse zu berichten. Jedoch hier fällt es mir nicht so leicht zu erklären, auf welche Weise mich Mios und Aois Geschichte besonders berührt hat.

Ich muss auch gestehen, dass ich zwei Anläufe gebraucht habe, um in das Buch reinzukommen. Ich lese gerne am Abend vor dem Einschlafen. Aber diese Geschichte hat meine volle Aufmerksamkeit gefordert und ich habe rasch bemerkt, dass es kein Buch ist, das man einfach so zwischen Tür und Angel lesen kann. Gerade zu Beginn fühlte ich mich von Mios Gefühlswelt etwas überrollt und musste den einen oder anderen Absatz zweimal lesen, weil ich gerade in dem Moment etwas unaufmerksamer war.

Die Autorin verwendet auch viele japanische Begriffe und Kanjis, die das Lokalkolorit untermalen. Nach einiger Zeit, war es mir ein wenig zu umständlich, jeden dieser Worte nachzuschlagen und ich habe mich dann immer öfter dabei ertappt, dass ich diese Bezeichnungen überlese. Ansonsten habe ich mich jeweils sehr gerne von Laura Imai Messinas poetischer Sprache gefangen nehmen lassen.

Obwohl das ein wenig nach anstrengender Lektüre klingt, birgt die Geschichte eine ganz besondere Leichtigkeit. Es sind diese leisen Töne zwischen den Zeilen, die richtiggehend entschleunigend auf mich wirkten.

Obwohl der Plot selbst recht unspektakulär ist und man hier keine Action erwarten darf, kam bei mir zu keinem Moment Langeweile auf. Im Gegenteil! Immer wieder brachte mich die Autorin mit Mios Farbenspiel zum Staunen und Innehalten.

Für mich ist das ein Buch, über das man gar nicht so viele Worte verlieren kann. Man muss es lesen und selbst spüren und wenn man sich auf Mios Geschichte einlässt, bekommt man die Chance, die Farben um sich herum mit anderen Augen zu sehen.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Würdet ihr Farben gerne auf eine besondere Art und Weise sehen können?

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Ich liebe ja Japan, die Kultur, das Land, die Sprache und zum Großteil auch die Mentalität. Deswegen war ich auch ganz fasziniert vom Klappentext zu "Das verborgene Leben der Farben" von Laura Imai Messina. ...

Ich liebe ja Japan, die Kultur, das Land, die Sprache und zum Großteil auch die Mentalität. Deswegen war ich auch ganz fasziniert vom Klappentext zu "Das verborgene Leben der Farben" von Laura Imai Messina. Das Buch war teilweise völlig anders als erwartet, hat mir aber dennoch sehr gut gefallen.

Von Anfang hat mich positiv überrascht, dass die Autorin die Bezeichnungen für die unterschiedlichen Farbtöne auch in Japanisch mit aufgenommen hat. Das gibt der Geschichte gleich ein ganz besonderes Flair, genauso wie der ruhige und poetische Erzählstil. Das Buch verrät sehr viel über die japanische Kultur, die Mentalität und auch das Essen. Gerade die Beschreibungen des Ateliers für Hochzeitskimonos fand ich extrem interessant, vor allem weil man diese Kleidungsstücke ja hauptsächlich mit Japan verbindet.

Die Liebesgeschichte ist genauso zart, leise und poetisch. Mio und Aoi sind beide eher ruhige, aber sehr gefühlvolle Charaktere, deren Innenleben die Autorin sehr genau und nachvollziehbar schildert. Die großen Gefühle, die beide füreinander empfinden, verpackt Laura Imai Messina in wunderschönen detaillierten Bildern. Es werden viele interessante Themen angeschnitten, wie Tod, die unterschiedliche Liebe zweier Menschen zueinander und die schicksalshaften Ereignisse, die Paare zusammenführen können.

Die Handlung ist daher auch eher weniger spannend im Sinne von actionreich. Mich hat das nicht so sehr gestört, weil das japanische Flair mich so in seinen Bann gezogen hat. Aber auch für much hat das Buch ein paar Längen, die sich sehr gezogen haben.

Deswegen bekommt der Roman von mir 4 von 5 Kimonos.

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