Sie kommt aus der Asche und greift nach den Sternen
Theo ist noch ein Kind, als ihre Mutter, die Fire Queen, vor ihren Augen ermordet wird. Der brutale Kaiser raubt dem Mädchen alles: die Familie, das Reich, die Sprache, den Namen. Und er macht aus ihr die Ash Princess, ein Symbol der Schande für ihr Volk. Aber Theo ist stark. Zehn Jahre lang hält die Hoffnung sie am Leben, den Thron irgendwann zurückzuerobern, allem Spott und Hohn zum Trotz. Als der Kaiser Theo eines Nachts zu einer furchtbaren Tat zwingt, wird klar: Um ihren Traum zu erfüllen, muss sie zurückschlagen – und die Achillesferse des Kaisers ist sein Sohn. Doch womit Theo nicht gerechnet hat, sind ihre Gefühle für den Prinzen...
Meine
Meinung
Einleitung
Diese Neuerscheinung wurde von mir heiß ersehnt, da ich aus Amerika schon so viel gutes von dem Reihenauftakt gehört habe - vielen Dank für das zusenden eines Rezensionsexemplares an den cbj Verlag und das Bloggerportal. Mir persönlich hat das Buch gut gefallen, auch wenn die Unterdrückung eines bestimmten Volkes natürlich nichts neues ist, - mit Ausnahme der vielen verwirrenden Namen, aber darüber schreibe ich gleich noch mehr.
Cover,
Haptik,
Playlists
&
Co.
Das Cover ist atemberaubend - ebenso wie die Größe und Dicke dieses Buches - , zusammen mit der Schrift und der Krone, die eine besondere Bedeutung zusammen mit dem Inhalt hat, da Theo exakt diese Krone immer tragen muss. Im Buch befinden sich noch zwei sehr detaillierte Karten von Astrea und anderen Ländern, die zum Verstehen der von Laura Sebastian geschaffenen Welt helfen. Eine Playlist ist leider nicht vorhanden - das Papier ist aber sehr angenehm anzufassen und riecht sehr gut. Vorne im Umschlag befindet sich ausserdem noch ausserdem noch ein Zitat; hinten eine Kurzbiografie über Laura Sebastian.
Kurze
Zusammenfassung
des
Anfanges
(SPOILER)
Theos Welt wurde vor 10 Jahren zerstört, als der heutige Kaiser der Kalovaxianer das Volk der Astreaner ermordete (80000 Tote) und versklavte, das Land eroberte, um es insbesondere für Magiesteine auszubeuten. Magiesteine wurden früher von sogennanten Hütern benutzt, der Kaiser wollte sie, um Macht und Schönheit für sich und sein Volk zu erlangen. Er ermordete ihre Mutter, die Königin, vor ihren Augen und verspottete sie als Ascheprinzessin, ließ sie aber am Leben, um den Astreanern ein Exempel zu statuieren. Jedes Mal, wenn Theos Volk sich gegen den Kaiser aufbegehrt, wird ihr die Schuld in die Schuhe geschoben und sie dafür ausgepeischt. Sie wird auf Schritt und Tritt von ihren Schatten verfolgt und so oft von dem Kaiser gedemütigt, bis sie so dermaßen abgestumpft ist und immerzu jemand anderen verkörpert, dass sie die Hoffnung auf Rettung aufgegeben hat und eine Kalovaxianerin als beste Freundin hat. Doch als der Kaiser sie zwingt, ihren eigenen Vater umzubringen, den einzigen Mann, der Theo noch hätte retten können, zerbricht etwas in ihr. Niemand geringeres als Prinz Søren kümmert sich danach um sie, bevor Theodosia beim Bankett zur Feier des Todes ihres Vaters vom Kaiser mit ihrer Aschekrone vorgeführt wird. Doch dort begegnet ihr plötzlich ein ehemaliger Freund aus Kindheitstagen als Sklave. Gemeinsam mit zwei anderen Freunden heckt er einen Plan aus, um Theo zu befreien und die Kalovaxianer zu zerstören. Doch immer mehr Probleme tauchen auf - angefangen von Theos Gefühlen für Søren und Blaise, da sie Søren verführen und danach töten soll, bis hin zu der Tatsache, dass der Kaiser Theo heiraten will, um sie als die verräterische astreanische Prinzessin gegenüber ihrem Volk dazustehen lassen, um die Hoffnung auf eine neue Königin in dem Folk zu zerstören...Hinzu kommt noch, dass Theos Freundin Cress nicht ganz so nett ist, wie sie scheint.
Das
Wichtigste:
Schreibstil,
Plot
und
Charaktere
Laura Sebastian hat einen sehr bildhaften Schreibstil, der vor Brutalität nicht stoppt. Sie versteht es, Theos Gefühls- und Gedankenwelt sehr gut auszudrücken. Das Buch ist komplett aus Theodosias Perspektive geschrieben, so dass man umso mehr geschockt war, wenn sie z. B. ausgepeischt wurde - da habe ich richtig mit ihr mitgelitten.
An der Welt, die Laura Sebastian erschaffen hat, habe ich nur zu bemängeln, dass die Namen alle irgendwie nicht zusammen passen. Das Volk der "Kalovaxianer" klingt eher wie eine Alien - Rasse als ein mächtiges Königreich. Teilweise passten die Namen Theodosia, Cress, Søren, Elbis, Artemista und Heron auf nicht wirklich zusammen, da sie einerseits so schwedisch bzw. englisch klingen und andere wiederum einen sehr phantastischen Klang haben. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, das ist nur meine Meinung.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und speziell. Die Prinzessin Theo selbst ist durch die 10 Jahre "Erziehung" des Kaisers eine perfekte Schauspielerin geworden, die niemandem vertraut und eigentlich keine Hoffnung auf ihren rechtmäßigen Thron mehr hat. Bis zu dem Tag, als sie ihren eigenen Vater umbringen muss und ein Funke sich in ihr entfacht...und sich Gefühle für Blaise und Søren entwickeln, obwohl sie laut Plan eigentlich Søren ermorden sollte. Blaise ist ein alter Kindheitsfreund, der von Amposio, Theos Vater, aus den Minen befreit wurde. Er ist manchmal echt verbittert, aber seine Traurigkeit und seine Schuldgefühle fressen ihn auf - wenn es allerdings hart auf hart kommt, wendet er seine Erdmagie an. Er schleust sich als Sklave in das Schloss ein, um Theo zu befreien, und verliebt sich in sie. Prinz Søren war jahrelang auf See. Er ist der beste Krieger der Kalovaxianer und lange nicht so barbarisch wie sein Vater, gegen den er einen ziemlich großen Groll hegt. Außerdem ist er stets der Ritter in glänzender Rüstung - absolut gentlemanlike und fürsorglich, sowohl für Theo, in welche er sich verliebt, als auch für Erik, den unehelichen Sohn des Kaisers und somit sein Bruder. Der Kaiser ist ein unberechenbarer, widerwärtiger Barbare, der nicht davor zurückschreckt, nahe Vertraute neben den 80000 ermordeten Astreanern umzubringen. Ich könnte jetzt noch ziemlich viele weitere Schimpfwörter aussprechen, aber ich glaube, das trifft es ziemlich gut. Seine Frau, die Kaiserin, ist wie ein Geist, was ich bei einer Ehe mit dem Kaiser sehr gut verstehen kann. Viele halten sie für verrückt, aber sie ist eine liebevolle Mutter. Cress ist Theos beste Freundin; sie ist die Tochter des Theyn, welcher die astreanische Königin umgebracht hat. Sie liebt ihren Vater abergöttisch, verhält sich stets liebreizend, damit sie später Sørens Frau und somit Kaiserin werden kann. Allerdings ist sie nicht so nett wie es scheint...Durch Blaise lernt man auch noch Heron, einen Heiler, der eine sehr mitfühlende und loyale Seite hat, und Artemista kennen. Artemista ist die Tochter eines sehr bekannten Piraten, die niemandem vertraut und durch ihre Wassermagie Trugbilder erscheinen lassen kann.
Die Handlung ist meistens spannend, manchmal hat sie sich aber durch Theos Entscheidungen auch hingezogen. Sie überlegt hin und her, ob sie den Plan, Søren und Cress zu töten, ausführt und ob sie nicht einfach flieht, was ihrem Volk aber nichts bringen würde. Es gab sowohl voraussehbare Momente als auch überraschende - sowohl schöne als auch extrem brutale Szenen. Laura Sebastian nimmt wirklich kein Blatt vorm Mund, sei es die Vorstellung, ausgepeitscht oder gefoltert zu werden oder zwangsverheiratet mit einem brutalen, widerlichen Barbaren zu werden.
Fazit
Laura Sebastian überzeugt in ihrem Debütroman mit einer barbarischen Welt und starken Protagonisten. Sie saugt den Leser förmlich in die Geschichte ein. Mein einziger Kritikpunkt sind die Ländernamen bzw. die Personennamen, mit denen ich nicht ganz klar gekommen bin. Wer Die rote Königin oder Das Juwel mag, wird diese Geschichte lieben! Ich freue mich schon auf den zweiten Band und kann euch diesen Buchschmöker definitiv empfehlen!