Cover-Bild Beelitz Heilstätten
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 29.02.2024
  • ISBN: 9783492063692
Lea Kampe

Beelitz Heilstätten

Roman | Historischer Roman über einen Ort mit vielen Geschichten

Das modernste Tuberkulose-Sanatorium seiner Zeit

1938: Die zwanzigjährige Antonia wird mit einer Tuberkulose-Diagnose in die hochmodernen Beelitzer Heilstätten geschickt. Schnell geht es ihr besser, doch der strenge Tagesablauf und die ständigen Liegekuren sorgen dafür, dass die junge Frau sich alsbald langweilt. Nur die Gespräche mit dem jungen Assistenzarzt Henrik bieten Zerstreuung. Wenige Jahre später kehrt sie als angehende Ärztin für Lungenheilkunde nach Beelitz – und zu Henrik – zurück. Doch die Zeiten haben sich geändert, der Schatten des Nationalsozialismus liegt über dem gesamten Komplex. Finden Antonia und Henrik dennoch ihr Glück?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2024

Die Geschichte einer beeindruckenden Heilstätte

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Antonia lebt mit ihrem Vater in Berlin. Durch die politischen Gegebenheiten mussten die beiden ihr bisheriges Leben aufgeben und sich mit weniger zufrieden geben, was die Beiden aber ohne Murren akzeptieren. ...

Antonia lebt mit ihrem Vater in Berlin. Durch die politischen Gegebenheiten mussten die beiden ihr bisheriges Leben aufgeben und sich mit weniger zufrieden geben, was die Beiden aber ohne Murren akzeptieren. Dennoch macht ihr Vater es ihr möglich, zu studieren.
Antonia aber ist sehr anfällig für Atemwegserkrankungen und muss sich in Behandlung in die Beelitzer Heilstätten begeben. Hier begegnet sie vielen interessanten Menschen, u.a. Henrik. Gerade er regt sie dazu an, ihre Berufswahl nochmal zu überdenken. Diese Entscheidung führt sie wieder zurück in die Heilstätten.

„Beelitz Heilstätten“ von Lea Kampe erzählt den Alltag in den modernen Beelitzer Heilstätten während der NS-Zeit.
Da ich die Heilstätten und ihre Geschichte wirklich interessant finde, hat mich dieser Roman sehr interessiert. Ich gebe zu, ich wurde nicht enttäuscht und Lea Kampe konnte mich, von der ersten Seite an, begeistern.
Der Charakter der Antonia gefällt mir sehr gut. Sie ist eine intelligente, junge Frau, die die Taten der damaligen Zeit hinterfragt, aber auch darauf achtet, sich und ihren Vater nicht in Gefahr zu bringen. Dennoch setzt sie sich zu jederzeit für andere Menschen ein, hilft ihnen in schlimmen Zeiten und stellt sich, trotz ihrer Intelligenz und ihrer eigentlichen Herkunft, nicht über andere Menschen.
Ich finde des Roman auch sehr realistisch dargestellt. Die Autorin zeigt im Roman alle die Menschen und ihre politischen Lager zur damaligen Zeit auf und beleuchtet dabei alle Seiten. Das Gleiche gilt für die konservativen und die politisch gewollten Behandlungsmethoden.
Ich fand auch, dass sich eine gewisse Spannung durch den Roman gezogen hat, in Bezug auf Ronnys Geschichte, aber auch auf Dr. Franke und Schwester Martina oder Jojo und Leni.
Was mir nicht gefallen hat, war das abrupte Ende. Der Roman hat zwei Handlungsstränge, den vor Antonias Studium und den während ihrer Praktikumszeit in Beelitz. Beide Stränge sind recht lang, aber nicht zu lang. Aber das Ende kommt wirklich von Jetzt auf Gleich. Einzig die Zusammenfassung am Ende rundet das Ganze dann doch noch ab und lässt den Lesenden nicht mit einem Cliffhanger zurück. Dennoch hätte ich mir das etwas anders gewünscht.

Alles in allem ein toller, historischer Roman über eine einzigartige und wichtige Heilstätte. Auch die Charakteren, seien sie auf der guten oder der schlechten Seite sind wirklich gut beschrieben und zeigen die Schwierigkeiten der damaligen Zeit beeindruckend auf.
Einzig für das abrupte Ende gibt es einen halben Stern Abzug und damit gebe ich dem Roman 4,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 05.03.2024

faszinierende, emotionale Geschichte über die Lungenheilanstalt im 2.Weltkrieg

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Inhalt: 1938 – während ihres Biologiestudiums wird Antonia mit Tuberkuloseverdacht in die hochmoderne Lungenklinik Heilstätten nach Beelitz geschickt. Die strengen Tagesabläufe sind sehr mühselig, zumal ...

Inhalt: 1938 – während ihres Biologiestudiums wird Antonia mit Tuberkuloseverdacht in die hochmoderne Lungenklinik Heilstätten nach Beelitz geschickt. Die strengen Tagesabläufe sind sehr mühselig, zumal sich keine Symptome zeigen. Doch die Freundschaften zwischen den kranken Frauen dort und dem Assistenzarzt Henrik bieten etwas Ablenkung. Doch die Einflüsse durch die Nationalsozialisten machen auch vor der Klinik nicht halt und schon bald gibt es gespaltene Lager und Intrigen. Als Antonia sich ihr Studienfach gegen Medizin tauscht, wird ihre Hilfe schon bald in der überfüllten Klinik gebraucht. Aber der Krieg bringt massive Veränderungen…

Die Geschichte um die Lungenheilanstalt, die von der Berliner Landesversicherungsanstalt für Patienten mit Lungentuberkulose gebaut wurde und auch der ärmeren Bevölkerung Möglichkeit bot, sich von der schlimmen, damals noch unheilbaren Krankheit zu erholen und Kraft zu tanken hat mich total fasziniert. Die Verläufe der Erkrankung, ebenso wie die Anwendungen sind in eine lebendige, bewegende Geschichte eingebaut, weil es hier um persönliche, wenn auch fiktive Schicksale geht, die mir sehr nahe gegangen sind. Viele von ihnen sind mit Beginn des Nazi Regimes der Willkür der neuen Verordnungen ausgeliefert gewesen, die auch mit anderen Einrichtungen zu tun hatten teils unter schockierenden geheim gehaltenen Abläufen.

Wieder mal hat es die Autorin geschafft, die Leser auf eine interessante Reise zu nehmen, die zu unserer Geschichte gehören, die zeigen, wozu Menschen imstande sind, die sich von falschen Vorstellungen und Versprechen mitreißen lassen. Ich hab einiges dazugelernt und mit der Mischung aus Fiktion und historischen Begebenheiten ist hier ein wundervoller, einfühlsamer, aber auch zerreißender Roman entstanden, den man nicht so schnell vergisst.

Viel Spannung und Abwechslung wird durch die vielen verschiedenen Charaktere reingebracht.
Jeder von ihnen hat eine eigene Geschichte, in die man einen Blick werfen darf. Es werden Gefühle und Emotionen geweckt, die einen ordentlich durchrütteln. Es gibt trotz aller Tragik und Dramatik auch etliche lustige Momente, Augenblicke, bei denen man mit den Tränen kämpft und auch die eingebundene Liebesgeschichte ist toll abgestimmt und genau passend.

Trotz etwas vorhersehbarer Entwicklung, ein paar kleineren Längen und einem überraschenden, etwas gerafften Abschluss hat dies die Lesestimmung nicht getrübt, zu sehr war man gefangen im Geschehen und wollte nun auch wissen, wie alles ausgeht.

Ein lesenswerter Roman, der viele Schicksale aufgreift, die unter die Haut gehen und der zeigt, was Mut, Mitgefühl und Verständnis bewirken können.

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Veröffentlicht am 12.11.2024

Eine Tuberkulose-Klinik im zweiten Weltkrieg

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1938: Die zwanzigjährige Antonia wird mit einer Tuberkulose-Diagnose in die hochmodernen Beelitzer Heilstätten geschickt. Schnell geht es ihr besser, doch der strenge Tagesablauf und die ständigen Liegekuren ...

1938: Die zwanzigjährige Antonia wird mit einer Tuberkulose-Diagnose in die hochmodernen Beelitzer Heilstätten geschickt. Schnell geht es ihr besser, doch der strenge Tagesablauf und die ständigen Liegekuren sorgen dafür, dass die junge Frau sich alsbald langweilt. Nur die Gespräche mit dem jungen Assistenzarzt Henrik bieten Zerstreuung. Wenige Jahre später kehrt sie als angehende Ärztin für Lungenheilkunde nach Beelitz Heilstätten - und zu Henrik - zurück. Doch die Zeiten haben sich geändert, der Schatten des Nationalsozialismus liegt über dem gesamten Komplex. Finden Antonia und Henrik dennoch ihr Glück?
Eine hervorragend recherchierte Geschichte. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Man erfährt einiges über die abenteuerlichen Behandlungsmethoden der damaligen Zeit. Auch die Schrecken des Krieges werden in der Geschichte beschrieben. Insgesamt eine sehr schöne Geschichte.
Das Ende des Romans gefiel mir nicht so gut. Als der Krieg beendet ist, wird nur noch eine kurze Zusammenfassung über die jeweiligen Protagonisten geschrieben. Es bleiben am Ende schon einige Fragen offen. Da hätte ich mir doch eine ausführlichere Beschreibung gewünscht, entweder einen zweiten Teil oder aber einige Seiten mehr in diesem Buch.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Ein gelungener hist. Roman aus der NS-Zeit

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Autorin Lea Kampe entführt uns mit ihren historischen Roman in das von der Arbeiter-Versicherungsanstalt Berlins 1898 errichtete Lungensanatorium Beelitz-Heilstätten.

Die junge Biologie-Studentin Antonia ...

Autorin Lea Kampe entführt uns mit ihren historischen Roman in das von der Arbeiter-Versicherungsanstalt Berlins 1898 errichtete Lungensanatorium Beelitz-Heilstätten.

Die junge Biologie-Studentin Antonia Marquardt hat einen unklaren Befund ihres Tuberkulinpflasters und wird 1938, weil ihre Mutter an Tbc verstorben ist, zur Beobachtung und Rekonvaleszenz nach Beelitz geschickt. Antonia ist als Studentin hier die Ausnahme. Die anderen Frauen sind Ehefrauen von Arbeitern, die mit ihren Kindern in feuchten Wohnungen leben, von Armut geprägt sind und zum Teil ihre Nahrungsmittel für die Kinder aufsparen. Sie alle müssen sich nun dem strengen Reglement unterwerfen. Mehrmals Fieber messen pro Tag, das Sputum in den „Blauen Heinrich“ spucken, Liegekuren, Wechselduschen und nahrhaftes Essen. Was wie das Paradies klingt, ist für manche schwer zu ertragen, denn so manche Krankenschwester legt einen Kasernenhofton an den Tag.

Obwohl man versucht, alles die Politik von den Kranken fern zu halten, sickern natürlich Informationen durch. Außerdem leben auch einige Frauen, die dem NS-Regime fanatisch folgen.

Als Antonia als geheilt entlassen wird, sattelt sie von Biologie auf Medizin um. 1942 kehrt sie kurz vor Studienabschluss als Praktikantin nach Beelitz-Heilstätten zurück. Der Ton ist rauer geworden, was vor allem an Schwester Martina und Dr. Franke, beides glühende Nazis, liegt. Was daraus folgt, ist klar. Sterbenskranke Patientinnen, die sich nicht unterordnen oder an der Politik zweifeln, werden in eine der zahlreichen Sonderanstalten überstellt.

Neben dem Handlungsstrang rund um Antonia, gibt es noch zwei weitere: Den um die Familie Berggruen. Der Vater, ein Sozialist, der es geschafft hat, unter dem Radar des Regimes zu bleiben, und die beiden ungleichen Söhne. Ronny, dem die Gemeinschaft der HJ so gut gefällt, dass er mit Freude und Hurra-Geschrei an die Front geht und Joachim, genannt Jojo, der lieber Bücher liest, als an Wehrsportübungen teilzunehmen.

Der dritte Handlungsstrang, der nicht ganz so ausgeprägt ist, betrifft Antonias Freundin Christian, die mit Gleichgesinnten dem NS-Regime Widerstand leistet und Flugblätter verteilt. Es kommt, wie es kommen muss, Christiane wird verhaftet und ihre kleine Schwester Leni flüchtet zu Antonia, die zwar bei den Aktionen der der Widerstandsgruppe nicht aktiv mitmachen wollte, aber nun im Ernstfall sich als kreative Stütze erweist.

Meine Meinung:

Über Tuberkulose-Kranke liest man häufig in Zusammenhang mit gut Betuchten wie Thomas, die in Davos auf Kur weilen oder von schwindsüchtigen Charakteren in diversen Opern wie Mimi in La Bohème oder als „Wiener Krankheit“ in den Elendsvierteln der Arbeiterinnen im 19. und 20. Jahrhundert. Die Tbc hat bis zur Entwicklung von Antibiotika bis nach dem Zweiten Weltkrieg als unheilbar gegolten. Die vorbeugende Impfung ist zwar seit den 1930-er Jahren bekannt, aber auf Grund des Impfunglücks von Lübeck, bei dem Neugeborenen verunreinigter Impfstoff verabreicht wurde und 77 Babys an Tbc starben, ausgesetzt.

Dieser historische Roman schildert wie zahlreiche andere Romane Details aus der NS-Zeit, die vielleicht nicht ganz so bekannt sind. Mag sein, dass die Heilanstalt - zumindest zu Beginn der Zweiten Weltkriegs eine kleine selige Blase in einer grausamen Welt der Vernichtung gewesen ist. Der gutgemeinte Appell an Linde, sich keiner Schwangerschaft mehr auszusetzen, kann ich auch nicht ganz glauben. Man hat hier nicht lange gefackelt und die Frauen wie Männer einfach unter sterilisiert.

So nimmt denn auch die Liebesgeschichte zwischen Dr. Henrik Westphal und Antonia Marquardt einen großen Raum ein.

Der Roman wirkt auf mich insgesamt ein wenig „weichgespült“. Es sind einfach zu viele aufrechte Charaktere an einem Platz. Es gibt zwar neben der schon genannten Schwester Martina und Dr. Franke, mit Prof. Hartmann eine weitere üble Person, der den Studentinnen nachstellt und Antonia mit schlechten Noten zu erpressen versucht, sollte sie nicht mit ihm „Abendessen“ gehen. Doch Antonia, ist in ihrer Rolle als Mitwisserin bzw. als Initiatorin ist nie wirklich in Gefahr.

Aus anderer Literatur kenne ich da ganz andere Gepflogenheiten wie z. B. in der Wiener Kinderklinik Am Spiegelgrund: Austausch des gesamten Personals und barbarische medizinische Versuche an Kindern, die letztlich ermordet worden sind.

Wer ein realistische Bild der medizinischen Versorgung von Langzeitkranken in der NS-Zeit lesen will, muss zu anderen Büchern greifen.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Roman, der die grausame NS-Zeit in nur einer winzigen Dosis verabreicht, 4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.03.2024

Kurklinik für Lungenkranke

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„Beelitz Heilstätten“ von Lea Kampe ist eine Geschichte über Personen die eine heilklimatische Kur in Beelitz Heilstätten gemacht haben. Sie wurden von der Landesversicherungsanstalt zur Genesung geschickt ...

„Beelitz Heilstätten“ von Lea Kampe ist eine Geschichte über Personen die eine heilklimatische Kur in Beelitz Heilstätten gemacht haben. Sie wurden von der Landesversicherungsanstalt zur Genesung geschickt und für damalige Verhältnisse gut versorgt.
Antonia hat Beelitz als Patientin kennenlernen dürfen. Glücklicherweise konnte sie geheilt werden. Ihre Erinnerungen sind fast nur positiv, die Begegnungen mit anderen Frauen, aber auch zu einem jungen Arzt, der die Idee zum Medizinstudium in ihr erweckt. Später ist Antonia als Ärztin im Praktikum in Beelitz und kümmert sich liebevoll um die Patientinnen; auch die Beziehung zu Dr. Henrik Westphal vertieft sich.
Mir hat das Buch gut gefallen, es zeigt aber immer wieder, das nicht alle Menschen gleich sind. Ich empfehle das Buch mit 4 Sternen weiter.

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