Traurig? Oder doch eher blass...
Der erste Eindruck lief bei mir in etwa so ab: "Oh wow, das Buch klingt sooo schön! Nach einer richtig traurigen Geschichte und ich kann jetzt schon sehen, dass mir die Tränen nur so aus den Augen laufen ...
Der erste Eindruck lief bei mir in etwa so ab: "Oh wow, das Buch klingt sooo schön! Nach einer richtig traurigen Geschichte und ich kann jetzt schon sehen, dass mir die Tränen nur so aus den Augen laufen werden. Und woaaah das Cover! Das sieht einfach so toll aus! Ich will das Buch unbedingt lesen!"
Der Klappentext, die kurze Leseprobe und das Cover haben meine Begeisterung für das Buch sofort höher schlagen lassen. Leider ist meine Faszination nach dem Lesen nicht mehr ganz so weit oben.
Ich habe mich auf eine sehr traurige Geschichte eingestellt und da ich schon mit der Ahnung, dass die Tränen fließen werden, an die Geschichte herangegangen bin, wurde ich dementsprechend Enttäuscht.
Die Handlung speilt nach dem Tod von Eamon, dennoch gibt es einige Rückblenden, die auch aus seiner Perspektive erzählt werden und ich muss ehrlich sagen, dass mir die am Liebsten waren.
Aus seiner Sicht ist alles noch voller Hoffnung und die Protagonisten haben witzige Geschichten zu erzählen.
Mir hat es echt gut gefallen, zu lesen wie Emon das erste Mal auf seine zukünftige Frau getroffen ist und wie von da sich ihre Beziehung weiterentwickelt hat. Auch er als Charakter war mir sehr sympathisch. Immer auf das Wohl der Anderen bedacht und so eine treue Seele! Nicht nur Evangeline gegenüber, sondern auch seine Familie und besonders Dalton konnten immer auf ihn zählen. Das Einzige was mich ein bisschen gestört hat ist, dass er ständig davon geredet hat die Polizei zu verlassen, dies aber nie wirklich getan hat. Wäre er doch bloß ein bisschen früher ausgestiegen... richtig frustrierend!
Dalton und Evangeline waren mir beide nicht sonderlich sympatisch. Ersterer hatte in meinen Augen ein gewaltiges Problem damit sich zu binden. Für mich hat es so gewirkt, als würde er sowohl Frances als auch Cass nur benutzen! Und dieses ganze On-Off Beziehungsgehabe ging mir irgendwann mächtig auf die Nerven!
Evangeline ist eine trauernde Ehefrau und frisch gekrönte Mutter. In so einer Situation kann ich verstehen, dass sie sich miserabel fühlt und auf gar nichts mehr lust hat. Doch das war es auch schon was ich zu ihr weiß. Aufgrund der vielen Rückblenden erfährt man nicht viel zu ihrer Person und ich konnte mich einfach nicht mit ihr identifizieren oder in sie hineinversetzen. Ihr Charakter schien mir sehr blass und jedes mal wenn man aus ihrer Perspektive ließt (nach Eamons Tod), fühlte es sich so grau an. Anfangs fand ich das richtig toll! Die Emotionen in so einer Lage wurden verdammt gut rüber gebracht, aber auf Dauer hat sich das eher gezwungen angefühlt. Ab einem Punkt hatte ich nicht mehr das Gefühl, dass Evangeline und Dalton noch trauern und dann wurde man immer wieder in dieses Grau zurückgezogen.
Um ehrlich zu sein habe ich die Beziehung zwischen Dalton und Evangeline generell nicht wirklich verstanden. Nachdem er so ein Problem hatte sich auf Frances und Cassidy einzulassen, fiel es ihm extrem leicht sich zu Evangeline zu bekennen.
Man liest nicht viel von ihrer Beziehung und plötzlich lieben sie sich? Für mich hat sich das irgendwie ganz falsch angefühlt. Mehr als würden sich sich näher kommen wegen der gemeinsamen Trauer, weil sich beide einsam fühlten und Dalton und Eamon einen Packt hatten. Also wirklich nicht aus den richtigen Gründen. Deshalb konnte ich nicht mit ihnen mitfiebern und war eher mehr verwirrt als begeistert von den Entwicklungen der letzten Seiten.
Trotzdem gab es auch Wendungen die mein Interesse sofort weckten und meine Leselust für das Buch wieder steigerten. Diese waren die Gründe warum das Buch in meinen Augen keine totale Enttäuschung ist und im Endeffekt habe ich die Geschichte doch irgendwo genießen können.