Als ich das erste Mal über „Grüne Gurken“ gestolpert bin, war mein erster Gedanke: Das ist ja mal ein origineller Titel! Grüne Gurken, also, ich finde ihn genial. Meine Neugier konnte der Titel jedenfalls sofort wecken. Auch das witzige Cover gefiel mir auf Anhieb richtig gut. Schnell den Klappentext gelesen und ich wusste: Dieses Buch muss ich unbedingt lesen! Ich ließ Grüne Gurken daher sehr gerne bei mir einziehen.
Lotte ist vor kurzem mit ihren Eltern nach Berlin-Kreuzberg gezogen, worüber die 14-jährige alles andere als glücklich ist. Ihr fällt es schwer, sich in ihrem Zuhause einzuleben, viel lieber wäre sie in ihrem kleinen Dorf in Hessen geblieben, bei ihrem besten Freund David. Die Sommerferien werden garantiert die furchtbarsten ihres Lebens werden, da ist sich Lotte sicher. Mit dieser Vermutung soll sie aber falsch liegen. Ihr Berlin-Abenteuer soll an dem Tag beginnen, als sie eine plötzliche Lust auf Fertigmilchreis überfallen wird. Sie landet kurz darauf im Späti, dem Kiosk gegenüber. Ehe es sich Lotte versieht, steht sie plötzlich hinter dem Verkaustresen und soll auf den Laden aufpassen. Dieser Freitagabend soll alles verändern. Lotte wird einen Job im Späti bekommen, sie lernt den Kioskbesitzer Yunus näher kennen sowie seine Freundin Miri. Und dann ist da noch Vincent von Grüne Gurken, der jeden Montag in den Kiosk kommt, um genau 10 grüne Gurken zu kaufen. Lotte verguckt sich sofort in ihn und aus einem leichten Verknalltsein wird sehr schnell mehr werden. Aber ob der Grüne-Gurken-Käufer auch wirklich der Richtige für sie ist?
Was für ein cooles Buch! Meine Erwartungen wurden hier komplett erfüllt, ich habe wundervolle Lesestunden mit dem Buch verbracht. Der Humor in Grüne Gurken war absolut meiner, ich hatte hier beim Lesen quasi ein Dauergrinsen auf den Lippen.
Bei mir trat hier der Fall ein, der ganz klar für ein richtig gutes Buch spricht: Einmal angefangen mit dem Lesen wollte ich Grüne Gurken am liebsten gar nicht mehr aus der Hand. Ich habe das Buch dann auch richtig weggesuchtet. Der Schreibstil ist klasse, er ist spritzig-frech und jugendlich und liest sich herrlich locker-leicht.
Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen. Als groß spannend würde ich sie allerdings noch nicht einmal bezeichnen. Allzu viel passieren tut eigentlich gar nicht. Fand ich aber überhaupt nicht schlimm. Lauter überraschende Wendungen und viel Action müssen für mich gar nicht sein.
Für mich war hier alles perfekt, ich bin wirklich begeistert. Grüne Gurken war mein erstes Buch von Lena Hach und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes gewesen sein.
Erfahren tun wir alles aus der Sicht der 14-jährigen Lotte. Hach, Lotte war eine Protagonistin ganz nach meinem Geschmack. Für ihre tollpatschige und herrlich ironische Art habe ich sie über alles geliebt. Ich konnte mich von Anfang wunderbar in sie hineinversetzen. Sie ist einfach so schön authentisch. Besonders gut gefallen hat mir, worüber Lotte so nachdenkt. Hochbegabt ist sie nicht, sehr zum Bedauern ihrer Eltern, die sehr daran zu knabbern haben, dass ihre Tochter nicht so einen hohen IQ besitzt wie sie selber. Blöd ist Lotte aber nicht, ganz und gar nicht. Ich habe sie als ziemlich clever empfunden. Lotte macht sich über viele Dinge so ihre Gedanken und wie sie das tut ist köstlich! Breite Schmunzler sind hier garantiert, ich schwöre! :D
Die Nebencharaktere, denen wir im Verlaufe des Buches über den Weg laufen dürfen, haben mir allesamt auch richtig gut gefallen. Das Erschaffen von liebenswerten, ulkigen Charakteren hat Lena Hach definitiv voll drauf. Total super fand ich den Kioskbesitzer Yunus. Dieser ist schon ziemlich schräg. Aber mega lieb. Genauso wie Miri, seine Freundin. Die beiden sind so süß zusammen, ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen.
Wen ich ebenfalls unheimlich gerne mochte, ist Luke, auch bekannt als Vincent von Grüne Gurken. Ist das nicht mal ein cooler Adelstitel? Ihr merkt vielleicht, das Buch sprüht nur so vor lustigen Ideen. Jedermanns Sache werden sie vermutlich nicht sein, jeder hat eben so seine eigenen Vorlieben, aber mich konnten sie hellauf begeistern.
Aber zurück zu Luke. Luke ist zu Beginn der Geschichte noch der geheimnisvolle, gutaussehende Junge namens Vincent, der immer montags in Yunus Kiosk kommt, um sich seine zehn Grüne Gurken zu holen. Warum der Name Vincent, fragt ihr euch? Nun, er sieht irgendwie aus wie ein Vincent. Findet zumindest Lotte. Sie verliebt sich sofort in ihn und wie sie dann versucht, seine Aufmerksamkeit zu bekommen, ist so witzig und zuckersüß.
Was mich ebenfalls begeistern konnte, ist das Setting. In Berlin war ich leider bisher erst zweimal, aber dank der anschaulichen Beschreibungen konnte ich mir von allen Orten ein ganz genaues Bild machen. Ganz besonders vom Späti, also von Yunus Kiosk. Der Späti ist einfach nur genial.
Neben den vielen humorvollen Szenen gibt es aber auch ernsthaftere, die der Handlung etwas Tiefe verleihen. So hat Lotte zum Beispiel leider nicht das beste Verhältnis zu ihren Eltern. Diese lassen Lotte deutlich spüren, dass sie enttäuscht davon sind, dass ihre Tochter nicht hochbegabt ist wie es viele in der Familie sind. Was Lotte auch sehr beschäftigt, ist der Umzug nach Berlin. Viel lieber wäre sie in Hessen geblieben, bei ihrem allerbesten Freund David. Da wird allerdings noch ein Umdenken stattfinden. Nachdem Lotte die Bekanntschaft von Yunus, Miri und Luke gemacht hat, wird sie noch merken, dass Berlin eigentlich gar nicht so übel ist.
Ein weiteres ernsteres Thema wird durch Luke ins Spiel gebracht. Da ich aber nicht zu viel von der Handlung verraten möchte, werde ich da nicht näher ins Detail gehen.
Wovon ich aber gerne noch berichten möchte, sind die farbigen Diagramme in dem Buch. Die Idee fand ich super, mir hat es total viel Spaß gemacht, mir die vielen Grafiken und Diagramme anschauen. Manche sind so witzig. Wie kommt man nur auf so etwas? Einfach nur toll.
Fazit: Der originelle Titel und das witzige Cover versprechen hier eindeutig nicht zu viel, auch die Geschichte, die einen zwischen den Buchdeckeln erwartet, ist so klasse und lustig! Mich konnte mein erstes Buch von Lena Hach hellauf begeistern. Es ist zuckersüß, zum Schmunzeln schön und herrlich humorvoll. Ich hatte hier beim Lesen quasi ein Dauergrinsen auf den Lippen und bin nur noch so durch die Seiten geflogen. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!