Mittelmäßiger Roman
Kaya ist glücklich. Sie führt in ihrem Heimatort eine kleine Buchhandlung, hat tolle Freunde und ein von ihr heiß geliebtes Shetlandpony. An Männern, die länger als eine Nacht bleiben, hat sie kein Interesse. ...
Kaya ist glücklich. Sie führt in ihrem Heimatort eine kleine Buchhandlung, hat tolle Freunde und ein von ihr heiß geliebtes Shetlandpony. An Männern, die länger als eine Nacht bleiben, hat sie kein Interesse. Lase, eigentlich überzeugter Großstädter, ist in Neuberg gelandet, weil dort eine Stelle als Vertretungslehrer zu haben war. Als Millie, Kayas Nichte, in der Schule Mist gebaut hat, bittet sie ihre Tante zum Gespräch mit ihrem neuen Klassenlehrer zu gehen und sich als ihre Mutter auszugeben. Mit einer falschen Brille getarnt, tut Kaya ihrer Nichte den Gefallen. Als Kaya bei einer Scheunenparty einen gut aussehenden Mann anspricht, ahnt sie nicht, dass sie Millies Klassenlehrer vor sich hat.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen und lernt die Protagonisten Kaya und Lasse kennen. Beide sind durchaus sympathisch, bleiben aber während des gesamten Handlungsverlaufs eher blass.
Die Idee, dass Kaya Lasse, aufgrund der Brille ihrer Schwester, die sie beim Elterngespräch trug, beim Scheunenfest nicht wieder erkennt, ist zwar ganz lustig, aber in meinen Augen nicht unbedingt glaubwürdig und wenig originell. Das Hin und Her zwischen den beiden Hauptakteuren, hat mich zwischendurch ein wenig genervt.
Der Schreib- und der Erzählstil von Lisa Keil haben mir ganz gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig und ansprechend geschrieben und lässt sich flott lesen.
Alles in allem handelt es sich bei „Bleib doch, wo ich bin“ um einen zwar ganz unterhaltsamen, aber doch nur eher mittelmäßigen Roman mit einigen inhaltlichen Schwächen und wenig bis gar keinem Tiefgang. Die Geschichte war ganz nett zu lesen, aber ich hätte nichts verpasst, hätte ich es nicht getan.