Das Wohl aller ist Ansichtssache
Hier ist nun der zweite Band des dystopischen Romans "Last Haven". Und Lisbeth Jarosch hat sich mit Band eins scheinbar gerade erst warm gearbeitet.
Zusammenfassung
"Die Liga der Mutigen" schließt nahtlos ...
Hier ist nun der zweite Band des dystopischen Romans "Last Haven". Und Lisbeth Jarosch hat sich mit Band eins scheinbar gerade erst warm gearbeitet.
Zusammenfassung
"Die Liga der Mutigen" schließt nahtlos an, wo Band eins aufhörte. Aida und ihre Freunde haben die Regierung gestürzt und sind dabei das aufzubauen, was sie für die Menschen in Last Haven am besten halten. Sie wollen keine Morde mehr an Menschen, die dem System nicht dienlich sind, wollen gleiche Rechte für alle. Doch wie sollen sie das alles bewerkstelligen, wenn Wasser und Nahrung immer noch knapp sind? Wenn die Menschen unsicher sind wie es nun weiter gehen soll? Schon bald wird Last Haven durch Terroranschläge erschüttert. Die Liga der Mutigen bekennt sich zu diesen, denn sie wollen das alte System zurück. Aida und ihre Freunde stehen vor einem unheimlich großen Problem, sie müssen es bei den Wurzeln packen um schlimmeres zu verhindern. Die einzige Spur die sie haben führt zu den Ausbildungsstätten der Wächter. Kein Weg führt daran vorbei Leute dort einzuschleusen, was Aida gerade recht kommt, denn die Geschehnisse des Putschs, die vielen Tode und der Mord am ehemaligen Präsidenten lassen Aida keine Nacht mehr ruhig schlafen. Sie und Titus werden eingeschleust, doch die Feinde sind mehr und besser organisiert, als sie zunächst dachten.
Mein Fazit
Aida wächst in diesem Band über sich hinaus. Sie ist eine unglaublich menschliche und gleichzeitig unbewusst heldenhafte Protagonistin. Vergisst nie ihre Ideale, lernt aber auch umzudenken und sich den Situationen anzupassen und aus diesen zu lernen. Sie steht immer zwischen Selbstzweifeln, reflektiert ihre Handlungen und die der anderen und lernt innerhalb der Geschichte dazu. Die Autorin lässt zu, dass sie sich entwickelt und das finde ich auf 370 Seiten Buch wirklich glaubhaft umgesetzt. Ich finde es außerdem wichtig Romulus zu erwähnen. Einen Mann, der nicht ist wie der typische rettende verliebte Kerl, daherkommt, sondern wie im echten Leben realistische Ecken und Kanten hat. Er hat seine Last zu tragen und das vergisst die Autorin auch nie, wenn sie ihn auftauchen lässt. Er ist kühl, distanziert und gleichzeitig wohl dosiert lieb und einfühlsam. Er könnte so existieren. Das macht die ganze Geschichte glaubhaft.
Lisbeth Jarosch hat hier einen ausgezeichneten dystopischen Roman zu Papier gebracht. Sie zeigt sehr gut nachvollziehbar und glaubhaft, was nach einem Macht- und Systemwechsel passieren kann/ könnte. Sie setzt sich über altbekannte Mann-Frau Klischees hinweg und erschafft so etwas sehr Innovatives. Es gibt Wendungen wie im echten Leben. Mitreißende Spannungsbögen, sowie philosophische und psychologische Gespräche, die zeigen, wie sehr sich die Autorin in die Materie begeben hat und man spürt beim Lesen, wie sehr ihr die Geschichte ans Herz gewachsen ist. All das wirkt so authentisch, dass ich einfach gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Und ich hoffe sehr, dass mehr Menschen dieses Buch zur Hand nehmen, denn es zeigt, dass trotz Hass, Wut und einem grauenvollen System, in welchem niemand den Mund aufmachen darf, noch Menschen existieren die anders denken können und müssen, auch wenn es furchtbare Konsequenzen nach sich ziehen kann. Die Hoffnung dennoch immer im Blick!
Ein aktuelles Thema, toll verpackt! 5 wohlverdiente Sterne
❤