Julia und Konstantin sind seit drei Jahren ein Paar. Doch obwohl sie sich innig lieben, drohen sie sich zu verlieren. Als dann ein Brief ihrer ersten großen Liebe eintrifft, ist Julia zutiefst erschüttert: Tom ist todkrank und wird schon bald sterben. Ein letztes Mal möchte er die Menschen sehen, die ihm in seinem Leben wirklich wichtig waren. Das Wiedersehen berührt Julia in ihrem Innersten und macht sie zugleich tieftraurig. Sie möchte nicht, dass dies ein Abschied für immer war und beschließt, Tom seinen letzten Wunsch zu erfüllen: noch einmal nach Florenz zu reisen.
Gemeinsam mit Tom, seiner Schwester Helke und seiner Exfreundin Elsa begibt sie sich auf eine melancholische, aber auch heitere, letzte Reise. Und je näher sie Italien kommen, desto bewusster wird Julia, worauf es im Leben wirklich ankommt.
Ein bewegender Roman, der ans Herz geht, zu Tränen rührt und im Gedächtnis bleibt.
Julia ist hat ihr geordnetes Leben, sie hat ihre Arbeit als Apothekerin in der sie aufgeht und eine gut funktionierende Wochenendebeziehung mit ihrem viel arbeitenden Freund Konstantin. Da erhält sie einen ...
Julia ist hat ihr geordnetes Leben, sie hat ihre Arbeit als Apothekerin in der sie aufgeht und eine gut funktionierende Wochenendebeziehung mit ihrem viel arbeitenden Freund Konstantin. Da erhält sie einen Brief von ihrem Jugendfreund Tom, der an der unheilbaren Krankheit ALS erkrankt ist und nun noch einmal die Menschen treffen möchte, die für ihn in seinem Leben wichtig waren.
Ich bin wunderbar in das Buch hineingekommen. Der lockere Erzählstil lässt die Geschichte nur so dahinfließen. Zu Beginn war ich kurz irritiert, da fast das erste Drittel des Buches vergehen musste, bevor es überhaupt zu einem Treffen mit Tom kam. Vorher gab es vor allem einen Einblick in Julias Leben. Doch im Nachhinein finde ich es sehr wichtig, dass sich die Autorin hier die Zeit für Details genommen hat, denn nur so wird Julias Veränderung deutlich, die der spätere Kontakt mit Tom und der Krankheit ALS bewirken.
Was mich an dem Buch fasziniert, sind die vielen kleinen Details, Rückblicke in die Vergangenheit, Charaktereigenschaften der Personen oder die vielen kleinen Schicksale der Randfiguren. Alles hat eine Bedeutung und einen Sinn und spielt im bildlichen Sinne direkt oder indirekt mit Toms Krankheit zusammen.
Ich finde es sehr wichtig, dass es dieses Buch gibt, denn für mich war es eine sehr eindringliche, emotionale aber auch informative Weise, etwas über ALS zu erfahren. Ich war sehr erstaunt, als ich gelesen habe, dass die Ice-Bucket-Challenge für ALS ins Leben gerufen wurde. Zwar hatte ich gehört, dass man auf eine unheilbare Krankheit aufmerksam machen wollte, aber wirkliche Details habe ich nie erfahren. Letztendlich standen wohl doch mehr die lustigen Videos im Fordergrund.
Beim Lesen des Buches hingegen, bekam ich als Leser ja fast schonungslos mit, was mit den betroffenen Menschen passiert und auch die emotionale Seite blieb nicht unberührt, da ich bereits ein Verhältnis zu Julia und später auch zu Tom aufgebaut hatte.
Und trotzdem war das Lesen kein Trauerspiel, dank immer mal wieder einem eingebauten Witz, etwas zum Schmunzeln.
Natürlich gab es mal Momente wo ich dachte, dass geht jetzt aber fast schon zu glatt oder jetzt wird's sentimental. Doch es passte auch wieder zur Erzählung und zur Botschaft dahinter.
Es ist wirklich ein tolles Buch gewesen und für meine Begriffe wunderbar geeignet, um auf ALS aufmerksam zu machen.
Es ist aber auch ein Buch mit einer Nachricht, nämlich jeden Tag so intensiv wie nur möglich zu leben. Dann Leben kann jedem von uns schon morgen eine krumme Tour spielen und dann ist nichts mehr so, wie es gerade eben noch war.
Mit Worten kann ich niemals beschreiben, was mir dieser Roman bedeutet, wie besonders, wie wichtig er für mich ist.
Schon als ich das Buch gesehen habe, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen muss.
Ich ...
Mit Worten kann ich niemals beschreiben, was mir dieser Roman bedeutet, wie besonders, wie wichtig er für mich ist.
Schon als ich das Buch gesehen habe, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen muss.
Ich wusste aber nicht, das es genau diese Art von Roman ist, die ich so lange gesucht, aber nie gefunden habe.
Das Cover hat mich total verzaubert. Es trägt viel Sehnsucht und Verlorenheit in sich. Etwas, das sich in gewisser Weise auch sehr gut mit der Handlung deckt.
Ich mag den Schreibstil der Autorin unglaublich gern.
Sie schreibt fesselnd und bildhaft. Aber auch sehr klar und einfühlsam.
In einem Moment ist man mit vollkommener Leichtigkeit erfüllt und im nächsten Moment wird man von der Stille niedergedrückt.
Als ich das Buch begann, brauchte es nur wenige Zeilen und ich hatte mein Herz schon komplett daran verloren.
In die wundervollen Charaktere, die mir so unglaublich nah waren und in die ich mich so unglaublich gut hineinfühlen konnte.
Sie sind authentisch, greifbar und so echt und wahrhaftig.
Zu Julia entwickelt man den meisten Bezug, da man ihre Perspektive erfährt. Ich hab sie geliebt für ihre Sanftheit und ihre Stärke. Für ihren Mut, das Leben niemals aufzugeben.
Aber noch mehr habe ich Tom geliebt.
Tom lässt sich nicht mit wenigen Worten beschreiben.
Tom ist jemand, der diesem Roman so viel Fülle und Intensität verleiht. Ich hab so unglaublich mit ihm gelitten. Hab Tränen vergossen, hab gelacht, war wütend.
Es war ein Auf und Ab an Emotionen und immer wieder zerreißt es mich innerlich , wenn ich nur an ihn denke.
Aber auch Konstantin hat mich mit seiner Hektik und seiner Entwicklung unglaublich beeindruckt und etwas tief in mir bewegt.
Denn letztendlich hat jeder seine Hürden zu meistern und egal wie, sie müssen mit ihnen zurechtkommen und daran arbeiten.
Wie oft hetzen wir im Alltag. Stellen die Arbeit über unser eigenes Leben und Glück. Vergessen dabei wie kostbar und vergänglich es ist.
Das wir nicht alle Zeit der Welt haben.
Das es mit einem Schlag vorbei sein kann.
Das sind Dinge , an die wir nicht denken wollen.
Wir wollen keine Konfrontation. Kein Schmerz, kein Leid.
Trauer und Verlust ist etwas womit wir nur schwer zurechtkommen.
Darum liebe ich Liv Thomas , dass sie sich genau damit hier auseinandergesetzt hat.
Die Thematik ist nicht unbedingt einfach und äußerst schmerzvoll.
Mit brutaler Ehrlichkeit und ohne etwas zu beschönigen, zeigt sie uns wie hektisch und energisch wir durch das Leben schreiten.
Julia und ihre Freunde handhaben es ebenso.
Doch es zeigen sich erste Risse und ihnen wird klar, woraus das Leben tatsächlich besteht und wie kostbar es im Endeffekt ist.
Doch erst als Tom in Julias Leben wieder auftaucht.
Besinnt sie sich , hinterfragt und betrachtet das Leben plötzlich aus anderen Blickwinkeln.
Mich hat Toms Schicksal wirklich erschüttert. Das wenige , das ich erfuhr hat mich völlig aus der Bahn geworfen und immer mehr zum grübeln gebracht.
Dabei hab ich ihn unglaublich bewundert. Für seine Stärke und seinen Mut. Er ist tapfer, vergräbt sich nicht in seinem Leid und hat niemals seine Träume aufgegeben.
Doch wieviel ist davon noch realisierbar?
Und je mehr die Krankheit voranschreitet , umso mehr verändert sich auch Julia und ihr Umfeld.
Man hat das Gefühl schreien zu wollen und doch keine Worte, keine Tränen mehr zu haben.
Man hat das Gefühl, das Universum möchte das Toms Botschaft auch bei seinem Umfeld ankommt.
Auch wenn Toms Schicksal nicht allzu detailliert gezeichnet wird, so hinterlässt es doch Spuren und man begreift , worauf es im Leben wirklich ankommt.
Dieser Roman hat mich erschüttert und tief bewegt.
Er hat mich mit unglaublicher Traurigkeit erfüllt und doch, hat er mich auch glücklich gemacht.
Denn es wird nicht nur vor Augen geführt, wie vergänglich und kostbar das Leben ist.
Mit aller Leidenschaft zeigt uns die Autorin , das man an seinen Träumen festhalten muss.
Das man darum kämpfen muss, um sich nicht gänzlich zu verlieren.
Es ist ohne Frage ein Liebesroman.
Liebe in all ihren Facetten. Zum Leben, zum eigenen Ich und zu unserem Umfeld.
Es gibt kein schwarz oder weiß.
Schicht für Schicht entfaltet sich dieser Roman mit all seiner Schönheit und seinem Schmerz.
Ich bin immernoch völlig aufgelöst und kann kaum glauben , wie sehr mich diese Story mitgerissen und in Atem gehalten hat.
Ein so wichtiger und besonderer Roman, der unbedingt gelesen werden sollte.
Abschließend möchte ich erwähnen , wie wahnsinnig schön und voller Facetten , mir Florenz vor Augen geführt wurde. Voller Romantik und Intensität.
Wehmut, Traurigkeit und der Wunsch nach mehr erfüllten mich. Es war, als würde man leben und es mit all seinen Sinnen auskosten.
Für mich ist diese Story einfach nur ein absolutes Highlight. Es sollte viel mehr solcher Bücher geben.
Fazit:
“Solange wir lieben ” ist ein Roman , der die Endlichkeit des Seins vor Augen führt.
Der zeigt wie wertvoll und kostbar das Leben ist und das wir viel zu oft einfach nur durch das Leben hetzen.
Liv Thomas öffnet die Augen und zeigt das da mehr ist.
Das wir uns besinnen müssen, um wirklich leben zu können.
Mich hat dieser Roman erschüttert, tief bewegt.
Zum weinen, lachen und nachdenken gebracht.
Er hat mich zerrissen, verzweifeln lassen, aber auch unglaublich glücklich gemacht.
Es ist keine einfache Thematik. Beileibe nicht.
Aber sie ist so unglaublich wichtig.
Brutal ehrlich, schonungslos und klar.
Für mich ein absolutes Highlight.
Die Protagonistin Julia hat mir sehr gut gefallen. Sie ist beruflich stark eingesetzt und bemüht, es immer allen recht zu machen. Im Privaten liebt sie ihren Freund Konstantin, leidet aber darunter, dass ...
Die Protagonistin Julia hat mir sehr gut gefallen. Sie ist beruflich stark eingesetzt und bemüht, es immer allen recht zu machen. Im Privaten liebt sie ihren Freund Konstantin, leidet aber darunter, dass sie getrennt wohnen und er viel im Ausland unterwegs ist. Julias Charakterentwicklung hat mir sehr gut gefallen, denn wenn wir uns ehrlich sind, geht es doch jedem so - jeder gibt im Beruf alles und das Privatleben, Familie und Freunde bleiben über kurz oder lang auf der Strecke. Julia konnte im Verlauf des Buches mit sich selbst eine Art Frieden finden und an den richtigen Stellschrauben drehen, um beruflich kürzer zu treten und sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist im Leben. Das hat mir sehr gefallen.
Ihren Freund Konstantin fand ich am Anfang sehr unsympathisch, denn er ließ komplett durchscheinen, dass Julia die zweite Geige spielt und er in Wahrheit mit seinem Job verheiratet ist. Immer schneller, höher, weiter... Das kann auf Dauer nicht gesund sein. Bei Konstantin bzw. dessen Kollegen war genau das der Auslöser - aber manchmal braucht man so ein einschneidendes Ereignis, um selbst zu Sinnen zu kommen. Ich fand es schön, dass er Julia schlussendlich hinterher gereist ist und sich am Ende für die Zukunft mit ihr entschieden hat.
Oh und Tom... Vom Klappentext her wusste ich noch nicht, was ich von Tom erwarten soll. Entwickelt sich das Ganze vielleicht zu einer Dreiecksbeziehung? Von einem Liebesdreieck war aber keine Spur, auch wenn Tom Julias Jugendliebe war. Toms Schicksal hat mich einfach nur zu Tränen gerührt. Einerseits die schockierende Diagnose ALS und wie er sein Leben damit meistert, andererseits seine Freundin, der das Ganze zu viel wurde und die die Flucht ergriffen hat. Einzig seine Schwester, die noch hinter ihm stand und sich aufopfernd um ihn gekümmert hat. Mein tiefstes Mitgefühl allen Angehörigen, die sich um ein krankes Familienmitglied kümmern.
Eigentlich lese ich nicht so gerne Bücher, in denen es um Krankheiten geht. Dennoch konnte mich Liv Thomas mit ihren einfühlsamen Worten tief berühren und zum Nachdenken anregen. Wir können so dankbar sein, dass es uns gut geht, wir gesund sind und wir und unsere Lieben gut versorgt sind - das sollten wir uns immer wieder bewusst machen. Wir sollten mehr im Hier und Jetzt sein und das Schöne genießen. Diese Message ist unendlich wertvoll.
Meine Meinung
Dieses Buch ist mir bereits einige Male über den Weg gelaufen, ehe ich es überhaupt näher betrachtete. Fragt mich bitte nicht, woran das lag; aber es sprach mich einfach nicht auf den ersten ...
Meine Meinung
Dieses Buch ist mir bereits einige Male über den Weg gelaufen, ehe ich es überhaupt näher betrachtete. Fragt mich bitte nicht, woran das lag; aber es sprach mich einfach nicht auf den ersten Blick an. Als es bei der Lesejury eine Leserunde zu dem Werk gab, widmete ich mich das erste Mal dem Klappentext und es war um mich geschehen: ich MUSSTE es einfach lesen! Ein Glück, hat meine Bewerbung Früchte getragen und ich durfte dabei sein. Vielen Dank an dieser Stelle! Wie es mir letztlich gefiel erzähle ich euch jetzt. Viel Spaß dabei. ♥
Schon während den ersten Seiten wird klar, dass Liv Thomas einen sehr authentischen, lebendigen Schreibstil hat und diesen auch gekonnt zu Papier bringt. Ihre Art die Geschichte zu erzählen, lädt ein, sich komplett auf das Geschehen ein,- und davon mitreißen zu lassen. Auf emotionaler Ebene zieht die Autorin alle Register und nimmt den Leser mit auf eine wilde Achterbahnfahrt der Gefühle und zeigt immer wieder auf, wie nahe Freude und Leid beieinander liegen. Sie lässt den Leser genau das fühlen, was die Protagonisten fühlen und transportiert diese Emotionen derart intensiv und glaubhaft, dass ich mehrfach gegen das Brennen meiner Augen ankämpfen musste. Die bodenständige, angenehme Sprache sorgt für einen ungemein guten Lesefluss und ein stets klares Bild der Szenen und Kulissen. Ich habe mich von der ersten Silbe an in den Stil verliebt und bin bis zum Ende hin absolut begeistert gewesen von der Intensität der Gefühle. So; und nur so sollte man einen solchen Roman schreiben und erzählen: voller Leidenschaft und Hingabe.
Geschrieben ist übrigens lediglich aus der Sicht unserer Protagonistin, was dem ganzen Buch ungemein gut tat. Wir begleiten sie in jeder Sekunde und haben stets einen Blick darauf, was sie denkt, fühlt und wie sie handelt. Ich hätte mir keine andere Erzählperspektive für dieses Buch vorstellen können und bin einfach froh, dass die Harmonie auch da absolut gegeben war.
Nicht so ganz harmonisch war das Verhältnis zwischen mir und der Protagonistin Julia. Besonders zu Beginn tat ich mir ein wenig schwer, ihre Darstellung und ihr Verhalten in Einklang zu bringen. Sie ist eigentlich eine sehr starke, selbstständige Persönlichkeit, der es schwer fällt, Verantwortung abzugeben. Gleichzeitig aber lässt sie doch recht viel mit sich machen; besonders in Hinsicht auf ihren Freund Konstantin. Da hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle ein wenig mehr Rückgrat und Selbstvertrauen; vielleicht auch Autorität gewünscht. Im Laufe der Zeit besserte sich aber mein Eindruck von ihr und ich gewann zunehmend Bindung zu ihr. Nach der ersten Hälfte konnte ich dann auch bedingungslos mit ihr mitfiebern und sah sie nicht mehr als Buchcharakter, sondern viel mehr als Freundin, von der ich mich gern an die Hand nehmen und durch die Geschichte führen ließ. Allgemein war ihre Entwicklung wirklich bemerkenswert – sie sah die Dinge anders; nahm vieles anders wahr und bekam einen ganz neuen Blick auf das Leben. Das gefiel mir enorm gut und animierte auch mich dazu, mal alles zu überdenken.
Am Ende sind wir definitiv und eindeutig im Guten auseinander gegangen und ich werde sie in bester Erinnerung behalten.
Bis auf Konstantin hatten die Randfiguren einen deutlich besseren Start bei mir und diese Sympathie gegenüber allen wuchs mit jeder gelesenen Seite. Sie alle hatten Ecken und Kanten, Probleme und Vergangenheiten; manche schlimmere als andere, aber sie alle trugen ihr Päckchen mit einer Selbstverständlichkeit, die mich nicht nur überraschte, sondern regelrecht umhaute. Sie alle sind Inspiration, sie zeigten, wie wichtig es ist, nach vorn zu sehen und dass selbst das schlimmste Übel nicht der Auslöser sein muss, um für immer daran zerbrochen zu sein. Glücklich; das waren sie; jeder auf seine Art und Weise und das imponierte mir.
Liv Thomas hat allen Charakteren eine Menge Aufmerksamkeit geschenkt; sie mittels ihrer Art und ihres Stil lebendig werden lassen und sie so detailreich und fein ausgearbeitet, dass es nicht anders geht, als sich ihnen nahe und mit ihnen mitzufühlen. Absolut großartig gelöst und eine tolle Bereicherung für die Handlung!
Liest man erst einmal den Klappentext könnte man vielleicht annehmen, es sei eine Geschichte wie jede zweite da draußen. Dabei ist es völlig gleich, um welche Krankheit es letztlich geht; der Ablauf ist in jedem Buch gleich. Das zumindest war mein erster Gedanke. Doch schnell wird offensichtlich, dass sich die Autorin wirklich mit dem Aufbau und der Abhandlung der einzelnen Elemente beschäftigt hat und beides bis ins kleinste Detail perfektionierte. Alles beginnt noch recht ruhig; ein völlig banaler Alltags-Tag von Julia. Doch schon da steckt mehr dahinter – es baut aufeinander auf und ist man erstmal durch das Buch durch, wird einem vieles klar und man sieht, genau wie die Figuren, aus einem ganz anderen Blickwinkel auf das Geschehen zurück.
Liv Thomas hat sich eingehend mit der Krankheit ALS auseinander gesetzt und wahrscheinlich immense Recherchearbeit geleistet, um die Authensität der Darstellung von einem Betroffenen zu gewährleisten. Niemals zuvor hatte ich mir großartig Gedanken darüber gemacht, doch dank der Geschichte wird man neugierig, beginnt selbst mal damit sich zu informieren und die Zahlen, die einem dabei begegnen, sind erschreckend. Allein in Deutschland erkranken jährlich rund 8000 Menschen neu an ALS, 2000 Menschen sterben jedes Jahr daran. [Falls ihr euch mal genauer informieren möchtet, gibt es » hier « eine sehr informative Seite zu ALS]
Auch Tom zu begleiten ist kein leichtes Unterfangen für den Leser, doch gleichzeitig öffnet es die Augen. Es zeigt auf, wie vergänglich das Leben ist; für wie selbstverständlich wir es halten und wie wir immer mehr und mehr wollen, ohne zu merken, was wir eigentlich schon haben.
Die Botschaft hinter der Geschichte ist nicht nur in Bezug auf die Krankheit wichtig, sondern auch um den Leser darauf aufmerksam zu machen, dass diese Vergänglichkeit tatsächlich da ist; dass es eigentlich jeden Moment vorbei sein könnte und darauf, dass wir einfach auch mal genießen sollten; anstatt uns ständig immer mehr und weiter zu wünschen.
Die Zusammensetzung der einzelnen Elemente, die in dem Buch auftauchen, fand ich größtenteils geglückt. Es gab den ein oder anderen Moment, in dem ich dachte, man hätte es vielleicht anders lösen können; doch im Endeffekt harmonierte die Geschichte auf ganzer Linie. Das erste Zusammentreffen von Tom und Julia nach so vielen Jahren; die Distanz zwischen den Paaren, die hier eine Rolle spielen; der Ausflug nach Florenz. Es passte einfach und ergab im Großen und Ganzen ein Werk, das mitreißen, berühren, nachdenklich machen und schockieren konnte.
Besonders das Ende war für mich, trotz aller Erwartungen, wie ein Schlag in den Magen. Die Tränen flossen, der Kloß saß fest im Hals und das Herz schmerzte. Gleichzeitig fühlte ich aber auch eine innere Ruhe; Geborgenheit und Zufriedenheit. Der Epilog war meines Erachtens nach eine Spur zu viel; da hätte man vielleicht ein bisschen weniger auftragen können – doch im Endeffekt tat das dem Ganzen keinen Abbruch.
Fazit
„Solange wir lieben“ von Liv Thomas ist eine so berührende, tiefgründige und mitreißende Geschichte, die nur durch minimale Kritik einen Hauch ihres grandiosen Glanzes verliert. Die Autorin macht nicht nur aufmerksam auf eine Krankheit, sondern auch darauf, dass das Leben vergänglich ist und wir jeden Moment davon auskosten und nutzen sollten. Mit einem emotionalen, packenden Schreibstil nimmt sie uns mit auf eine Reise, die für immer unvergessen bleibt und die sicher noch Jahre lang in mir nachklingt. Danke für diese Achterbahnfahrt der Gefühle; es war mir eine Freude mit Julia zu lachen und zu weinen, zu grübeln und loszulassen.
Julia und Konstantin sind ein Paar das unterschiedliche Vorstellungen bzgl. der Lebensplanung hat. Während Julia als Apothekerin in der eigenen Apotheke arbeitet, bereist Konstantin die halbe Welt und ...
Julia und Konstantin sind ein Paar das unterschiedliche Vorstellungen bzgl. der Lebensplanung hat. Während Julia als Apothekerin in der eigenen Apotheke arbeitet, bereist Konstantin die halbe Welt und ist nur am Wochenende zu Hause. Das Leben der Beiden ändert sich, als die erste grosse Liebe von Julia Tom ihr einen Brief schreibt mit der Bitte um ein Treffen, weil er ALS hat und nicht mehr lange zu leben hat.
Meine Meinung:
Weniger Krankheiten wären besser gewesen. Es ist ein hoch emotionaler Roman der zum Nachdenken anregt, was wichtig im Leben ist und was nicht. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und ist klar verständlich. Die Autorin schafft es wunderbar den Leser mitzunehmen und die Krankheit ihm näher zu bringen. Die Darsteller werden sehr gut beschrieben, auch wenn ich mich nicht immer in sie hineinversetzen konnte. Verschiedene Krankheiten kommen im Buch vor und da wäre weniger mehr gewesen. Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist ein Hingucker und wäre mir in jedem Buchladen aufgefallen.
4 Sterne und ich kann dieses Buch jedem empfehlen.