Mittwoch also was?
Hedda hat ihren Job verloren und Lukas beendet ihre Langzeitaffäre. Grund genug, Oslo mal für eine Zeit zu verlassen. Auf ihrer holprigen Reise lernt sie Milo kennen. Nach einem One-Night-Stand mit ihm ...
Hedda hat ihren Job verloren und Lukas beendet ihre Langzeitaffäre. Grund genug, Oslo mal für eine Zeit zu verlassen. Auf ihrer holprigen Reise lernt sie Milo kennen. Nach einem One-Night-Stand mit ihm wird sie ungewollt schwanger und möchte das Baby abtreiben. Das norwegische Gesundheitssystem bestimmt dafür allerdings einige Tage Bedenkzeit. Erst danach, am Mittwoch also, darf dieser Schwangerschaftsabbruch stattfinden. Und so hat Edda nun viel Zeit zum Nachdenken ...
Der Klappentext des Buches hat mich total angesprochen. Ein absolutes zeitgemäßes Thema, welches immer wieder Meinungen spaltet und viel Diskussionsstoff bietet. Das Cover des Buches finde ich überhaupt nicht ansprechend. Irgendwie sehr chaotisch und total Aussagselos. Hier hätte man etwas Ansprechenderes wählen können. Aber dennoch habe ich das Buch gelesen, da mich, wie gesagt, der Klappentext sehr angesprochen hat. Ich fand sehr spannend, dass Hedda sich anfangs ihrer Sache so sicher war. Sie ist eine sehr clevere, belesene junge Frau und wirkt, als würde sie auf jeden Fall an ihrer Meinung festhalten. Dennoch erwartet man natürlich, dass sie sich in der Bedenkzeit zwangsläufig mit dem Thema beschäftigen muss und wird. Schnell machte mich im Laufe des Buches ihre Ignoranz wütend, dieses in den Tag hineinleben, gebildet auf der einen Seite, auf der anderen Seite für eine 33-Jährige einfach total unreif und planlos. Zwischendrin immer wieder viele politische Gedanken, Literaturzitate und aktuelles geschehen, was stellenweise einfach sehr langatmig und verwirrend ist. Vor allem mit dem Auftauchen von Milo, wird dieser Schreibstil dann noch anstrengender, weil Milo auch sehr anstrengend ist und ohne Punkt und Komma sinnloses Zeug erzählt. Letztendlich wird die ganze Schwangerschaft zur Nebenrolle, wird emotionslos abgehandelt und Titel und Klappentext rücken sehr in den Hintergrund. Sehr schade, ich finde, aus der Idee hätte man so viel machen können. Letztendlich hat mich das Buch sehr enttäuscht und absolut nicht meinen Erwartungen entsprochen.