Cover-Bild Dem Glück so nah
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 18.06.2015
  • ISBN: 9783404172085
Louise Walters

Dem Glück so nah

Roman
Gabi Reichart-Schmitz (Übersetzer)

Roberta liebt Bücher. Sie liebt es, in alten Ausgaben zu stöbern und dabei unerwartete Entdeckungen zu machen: Briefe, Notizen oder Postkarten, die die Vorbesitzer zwischen den Seiten vergessen haben. Als sie in einem alten Koffer ihrer Großmutter einen wahren Bücherschatz findet, stößt sie in einem der Exemplare auf einen Brief, der all ihre bisherigen Fundstücke in den Schatten stellt. Es ist ein Liebesbrief ihres im Krieg gefallenen Großvaters - doch ist er datiert auf einen Zeitpunkt, als dieser schon längst hätte tot sein müssen.


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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dem Glück so nah

1

Roberta arbeitet in einer Buchhandlung. Sie liebt Bücher und freut sich immer, wenn sie in gebrauchten Büchern Notizen und Briefe findet. Der Vater bringt eines Tages einen Koffer voller Bücher, die ihrer ...

Roberta arbeitet in einer Buchhandlung. Sie liebt Bücher und freut sich immer, wenn sie in gebrauchten Büchern Notizen und Briefe findet. Der Vater bringt eines Tages einen Koffer voller Bücher, die ihrer Großmutter gehörten. In einem der Bücher findet sie einen Brief ihres Großvaters, der 1940 gestorben ist. Aber der Brief ist von 1941.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. So lernen wir Roberta kennen, deren Leben sich mehr oder weniger nur in der Buchhandlung abspielt. Nachdem ihr der Brief des Großvaters in die Finger gefallen ist, möchte sie schon wissen, was es damit auf sich hat. Doch sie wird nicht wirklich aktiv, um hinter dieses Geheimnis zu kommen. Sie besucht zwar ihre 109jährige Großmutter im Pflegeheim, befragt sie aber nicht.
Der andere Teil der Geschichte befasst sich mit Dorothea, der Großmutter von Roberta. Wir erfahren von ihrem trostlosen Leben, das sie sich eingebrockt hat, als sie heiratete, um ihrer lieblosen Mutter zu entkommen. Während des Krieges lernt sie den polnischen Soldaten Jan Pietrykowski kennen und … lieben? Wahrscheinlich ja. Aber dieses Gefühl wird mir nicht rübergebracht.
Zu den beiden Hauptprotagonistinnen konnte ich keine Beziehung aufbauen. Ihre Handlungen war für mich oft nicht nachvollziehbar. Sie zeigten keine Freude, keine Begeisterung, keinen Ärger, keinen Schmerz, nur Gleichmütigkeit und seltsames Verhalten. Die ganze Geschichte ist so kalt und emotionslos erzählt worden, dass sie mich einfach nicht in den Bann gezogen hat. Es gab Ungereimtheiten und offene Enden, die nicht wieder aufgegriffen wurden. Ich möchte nicht zu viel über das Geschehen preisgeben, aber die Geschichte hätte Potenzial gehabt, wenn sie anders geschrieben gewesen wäre, denn es ist eine Geschichte über Entscheidungen, verlorene Chancen, Liebe , Trauer und über Reue.
Mit der Zeit enthüllt sich das Geheimnis. Im letzten Teil klärt sich alles komplikationslos und doch gibt es kein Happyend.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Leider ein Missgriff

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Handlung und Schreibstil:
Die Handlung dieses Buches ist ein grosses Plus. Sie enthält viele spannende Momente und sehr aussergewöhnliche Wendungen. Es gibt zwar kleine Unstimmigkeiten in der Logik, aber ...

Handlung und Schreibstil:
Die Handlung dieses Buches ist ein grosses Plus. Sie enthält viele spannende Momente und sehr aussergewöhnliche Wendungen. Es gibt zwar kleine Unstimmigkeiten in der Logik, aber ansonsten finde ich, dass Louise Walters sich eine tolle Geschichte ausgedacht hat.
Leider kann sie dies in ihrem Schreibstil nicht wirklich aufgreifen. Das Buch wirkt auf mich ziemlich unfertig und noch nicht wirklich ausgereift oder in allen Details zu Ende gedacht. Die Personen bleiben mehrheitlich oberflächlich und es entstehen dadurch Leerstellen, die entweder gar nicht oder nicht zufriedenstellen gefüllt werden. Ausserdem wird es schnell vorhersehbar, was aber nicht grundsätzlich ein Minuspunkt ist. Das Ganze bleibt aber leider sehr flach und wirkt lieblos konstruiert, was sehr schade ist, weil aus diesem Stoff und der durchaus vorhandenen schriftstellerischen Qualität noch viel mehr hätte entstehen können. Gefühle und Tiefgang fehlen - wie leider schon im Voraus befürchtet - fast komplett und ich habe das Buch nur zu Ende gelesen, weil ich wissen wollte, wie genau das Ende konstruiert war und weil mir Dorothys Lebensgeschichte gut gefallen hat.

Meine Meinung:
Mir gefällt das Cover dieses Buches sehr gut und auch wenn ich es jetzt "erst" als Manuskript gelesen habe, so sieht es doch einfach wunderschön aus. Vom Cover aus habe ich auf ein Jugendbuch geschlossen und dabei eine zarte Liebesgeschichte vermutet. Sehr viel Tiefgang jedoch erwartete ich nicht. Schliesslich bin ich einfach schon zu viel mal enttäuscht worden. Leider scheine ich im Moment aber einfach nicht wirklich ein gutes Händchen mit meinen Büchern zu haben. Irgendwie konnte mich in diesem Monat noch kein Buch so richtig überzeugen und bei allen bisher gelesenen und rezensierten Büchern waren es vor allem die eher lieblosen und oberflächlichen Beschreibungen, die mich gestört haben. Ich bin aber sehr froh, dass ich mit meiner Meinung auch bei diesem Buch nicht alleine da stehe. Fast die ganze Leserunde hat das Buch noch viel kritischer bewertet, als ich dies getan habe. Das lag wahrscheinlich vor allem an den hohen Erwartungen in Bezug auf die ganz grossen Gefühle, die meine Mitleserinnen hatten.

Personen:
"Dem Glück so nah" wird geprägt von zwei Frauen, die verschiedener nicht sein könnten. Die Geschichte beginnt mit einem Brief, den Roberta, die in der heutigen Zeit lebt, in einem Buch findet. Dieser Brief stammt von ihrem Grossvater und richtet sich an ihre Grossmutter Dorothy, die mittlerweile im Pflegeheim lebt, in deren jüngere Jahre das Buch jedoch immer wieder zurück blendet. Über Roberta erfährt man während der ganzen Lektüre nicht wirklich viel. Sie ist Mitte dreissig, arbeitet in einem Buchladen, führt ein eher langweiliges Leben und wenn sie nicht ihre Bücher und ihre Katze, sowie ihren kranken Vater hätte, dann hätte sie nichts und niemanden. Der Brief ihres Grossvaters, der durchaus viele Fragen aufwirft, lässt sie anfangs ziemlich kalt. Ein grosses Familiengeheimnis taucht auf und Fragen zu ihrer Herkunft, aber irgendwie reagiert sie total gelassen auf diesen Fund, was ich so nicht nachvollziehen konnte. Dorothy hingegen hat zur Zeit des zweiten Weltkriegs einiges durchgemacht. Es geht um verlorene Kinder, Liebschaften und die Bedrohung durch Fliegerbomben. Dorothy war für mich fassbarer und hat mir als Person auch gut gefallen. Ein grosser Kritikpunkt bleibt jedoch: die Dorothy, die jetzt im Pflegeheim lebt, hat mir der Dorothy, die damals ihr Leben total auf den Kopf gestellt und eine folgenschwere Entscheidung getroffen hat, nicht viel zu tun, weil die Autorin die Zukunft der Figur nicht gut auf ihre Vergangenheit abgestimmt hat, was sehr schade ist.


Fazit:
Auch dieses Buch kann ich nicht wirklich empfehlen und ich frage mich langsam ernsthaft, wo denn bitte die tollen Werke, die durch eine stimmig ausgefuchste Handlung und die Schönheit ihrer Sprache bestechen, hingegangen sind. Ich bitte um Buchtipps.