Die Sage um König Midas beheimatet gleich mehrere Götter und bietet mit der humorvollen und lehrreichen Note einen tollen Mehrwert in jedem Comic-Regal.
Meine Meinung
Die Welt des antiken Griechenlands mit ihren legendären Göttern, Sagen, Fabeln und Heldengeschichten sind immer einen Abstecher wert. Deshalb habe ich die wirklich sehr lesenswerte Comic-Reihe ...
Meine Meinung
Die Welt des antiken Griechenlands mit ihren legendären Göttern, Sagen, Fabeln und Heldengeschichten sind immer einen Abstecher wert. Deshalb habe ich die wirklich sehr lesenswerte Comic-Reihe »Mythen der Antike« von Luc Ferry und Clotilde Bruneau aus dem Splitter Verlag ins Herz geschlossen.
Anfang Juni erschien mit »König Midas« eine weitere Ausgabe der Reihe, in der Geschichte wird die Sage um den König behandelt, dessen Habgier und Dummheit ihm zum eigenen Verhängnis wurde. Alles nimmt seinen Lauf als ein Mann mit Eselsohren und Hörnern gefangen genommen und zu Midas gebrach wird. Dieser erkennt Silenos, den Ziehvater des Gottes Dionysos, sofort und lässt ihn frei. Um sich für das Missverständnis zu entschuldigen, begleitet er ihn in den Wald, wo er Dionysos und seinem Gefolge begegnet. Der Gott des Weines ist ihm wohlgesinnt und belohnt ihn mit der Erfüllung eines Wunsches.
In seiner menschlichen Gier nach Reichtümern befindet Midas, dass es eine gute Idee wäre, wenn alles, was er berühre, zu edlem Gold werde. Vollkommen blind gegenüber Konsequenzen die mit dieser Gabe Hand in Hand gehen, kehrt Midas zurück in seinen Palast. Schlagartig wird ihm nach der überschwänglichen Euphorie bewusst, dass er nun weder essen, noch trinken, noch irgendjemanden berühren kann. Reumütig sucht er erneut Dionysos mit der Bitte auf, sein Geschenk zurückzunehmen. Da ahnt er noch nicht, das ihm sein unüberlegtes Handeln noch ein weiteres Desaster bescheren wird.
Bevor man erfährt, wie es dazu kam, wird die dazu gehörende Geschichte der göttlichen Brüder Hermes und Apollon, die mit ihren Kabbeleien einiges an Unterhaltungswert zu bieten hat. König Midas kommt erst wieder ins Spiel als Apollon in einem musikalischen Wettkampf gegen Pan antritt und mit seiner unbedachten Meinungsäußerung voll ins Fettnäpfchen tritt und so den Zorn des Apollon auf sich zieht.
Die Illustrationen entfalten vor allen Dingen durch die fein gezeichneten Linien von Stefano Garau ihre Wirkung. Der detailverliebte und filigrane Stil hat mir sehr gut gefallen und passt in meinen Augen hervorragend für eine solch mystische Fabel. Die Zeichnungen von Dionysos mit seinem umfassenden Gefolge finde ich bemerkenswert gut getroffen.
Im Nachgang an diese unterhaltsame sowie lehrreiche Geschichte, die auch mit humorvollen Passagen punktet, gibt es noch aufschlussreiches Zusatzmaterial über die Götter und die Aussagekraft und Bedeutungen der Einzelheiten.
Diese in sich abgeschlossene Fabel über den törichten König Phrygiens kann durch eine klare Panelführung sowie das leicht verständliche Zusammenwirken von Sprechblasentexten und Illustrationen ruhigen Gewissens von Comic-Einsteigern zur Hand genommen werden.
Fazit
Mit diesem wundervoll aufbereiteten Comic macht das Eintauchen in die sagenhaften Geschichten um die Götter der Antike unheimlich viel Spaß. Die Sage um König Midas beheimatet gleich mehrere Götter und bietet mit der humorvollen und lehrreichen Note einen tollen Mehrwert in jedem Comic-Regal.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 29.07.2020