Cover-Bild Mord als Schauspiel
Band 14 der Reihe "Saint-Tropez Krimi"
(9)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 236
  • Ersterscheinung: 01.02.2022
  • ISBN: 9783755784258
Luc Winger

Mord als Schauspiel

Cinéma tragique
Regisseur Olivier Borbet lädt zu einem Treffen seiner ehemaligen Schauspiel-Kommilitonen in die Provence ein. Er will sie für einen Autorenfilm gewinnen, in dem sie sich selbst spielen. Obwohl die Sechs ein tragischer Vorfall verbindet, willigen sie ein. Der Dreh wird zu einer Abrechnung, jeder gegen jeden. Commissaire Lucie Girard gerät in ein Schauspiel, das sie an ihren detektivischen Fähigkeiten zweifeln lässt. Was war? Was ist? Und was wird geschehen?

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2022

Schein oder Realität

0

„Mord als Schauspiel“ von Luc Winger, bereits der 14. Fall, den Lucie Girard, die Kommissarin in Saint Tropez, zu lösen hat, ist ein wohl einer der packendsten.

Worum geht es?
Bei Dreharbeiten zu einem ...

„Mord als Schauspiel“ von Luc Winger, bereits der 14. Fall, den Lucie Girard, die Kommissarin in Saint Tropez, zu lösen hat, ist ein wohl einer der packendsten.

Worum geht es?
Bei Dreharbeiten zu einem Film wird einer der Schauspieler während einer gestellten Szene tatsächlich getötet. Lucie steht vor einer besonderen Herausforderung, denn es vermengt sich Wirklichkeit mit der fiktiven Handlung des Filmes.

Luc Wingers Schreibstil ist leicht und flüssig, die Kapitel angenehm kurz. In den Text eingeflochtene Floskeln und Worte in französischer Sprache unterstreichen, dass der Krimi in Frankreich spielt. Eine Besonderheit dieser Reihe ist auch der Zeitraum, in dem sich die Verbrechen zutragen, die 70er-Jahre, als man noch keine Internet-Recherchen abrufen konnte, es keine Mobiltelefone gab, Protokolle auf elektrischen Schreibmaschinen getippt wurden und sich analoges filmisches Beweismaterial auf Filmspulen befand, die man erst entwickelt musste. Diese gewissermaßen entschleunigte und nicht so techniklastige Ermittlungsweise finde ich stets sehr angenehm.

Der Fall an sich ist durchaus auch für Neueinsteiger problemlos verständlich, kurze Hinweise auf Lucies privates Umfeld und frühere Fälle sind eingeflochten, verdeutlichen Lucies Kompetenz. Wer die Reihe regelmäßig verfolgt, wird wohlwollend festgestellt haben, dass nahtlos an die Ereignisse des vorigen Bandes angeknüpft wurde und die nach Klärung des letzten Falles noch offenen polizeiinternen Massnahmen bzw. Konsequenzen erwähnt werden.

Das Spannungsniveau war während des gesamten Romans gegeben. Primär durch den stetigen Wechsel von den Ermittlungen in der Gegenwart zu den Rückblenden auf die Ereignisse während der Dreharbeiten. Auf diese Art und Weise kamen in kleinen Dosen unerwartete neue Aspekte und überraschende Wendungen ans Tageslicht. Zudem herrschte innerhalb der Gruppe eine derart geladene Atmosphäre, dass explosive, übergriffige Handlungen stets in der Luft lagen.

Die Charaktere der Schauspieler sind sehr gefühlsstark beschrieben. Die Emotionen prallen nur so aufeinander: Eifersucht, Begehren, Konkurrenzneid, Verletztheit, Verlustängste, Aggressivität. Ein vielschichtiger Nährboden für Mordmotive. Einer ist verdächtiger als der andere. Im Gegensatz dazu die Kommissarin, die sich freundlich, ruhig und doch zielstrebig durchsetzt und sich von falschem Getue nicht irreführen lässt. Lucies Ermittlungsstil erinnerte mich diesmal sehr stark an Hercule Poirots Vorgangsweise: Befragungen, Nachdenken, Schlüsse ziehen und am Ende wird im Kreise aller Beteiligten der Mörder entlarvt.

Wiederum ist Luc Winger ein fesselnder Kriminalroman gelungen, den man kaum aus der Hand legen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2022

Wie weit gehen Ehrgeiz und Rache?

0

„...Wie bist du eigentlich auf die Idee zu gekommen, uns einzuladen?...“

Gute Frage, die an Olivier gestellt wird. Der hat ehemalige Kommilitonen zu sich gerufen, um mit ihnen einen Film zu drehen. Angeblich ...

„...Wie bist du eigentlich auf die Idee zu gekommen, uns einzuladen?...“

Gute Frage, die an Olivier gestellt wird. Der hat ehemalige Kommilitonen zu sich gerufen, um mit ihnen einen Film zu drehen. Angeblich soll sich jeder überraschen lassen.
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Der Titel ist Programm.
Die Personen werden gut vorgestellt. Schon zu Beginn gibt es die ersten Auseinandersetzungen. Mancher sieht das im Rückblick sehr gelassen.

„...Wir alle haben in unserer Studienzeit so manches einstecken müssen. Man nennt das einen Reifeprozess...“

Als der Pizzabote in der Villa ankommt, findet er ein Schlachtfeld vor. Doch selbst das war nur inszeniert. Er wird Teil des Filmes. Commissaire Lucie Girard ist allerdings nicht amüsiert, sondern sauer. Dann aber findet man auf der Terrasse einen Toten.
Die Geschichte lebt nicht nur durch die Ermittlungen, sondern auch durch die vielen Rückblenden. Die zeigen, wo früher schon die Probleme lagen. Und genau lässt Olivier wieder aufleben. Er setzt gekonnt Spannungspunkte, um Handlungen seiner ehemaligen Kommilitonen zu provozieren. Dabei hat er alle zum Schweigen verurteilt. Über den Film darf vorher nichts bekannt werden. Olivier träumt von einem Oscar. Lucie prallt also gegen eine Wand.

„...Die Commissaire kam sich vor wie eine Zuschauerin im Kino. Sie war gebannt von dem, was auf der Leinwand geschah. Hatte aber keine Ahnung, wie der Film ausgehen würde...“

Glücklicherweise hat die Köchin in der Villa nichts mit dem Film zu tun. Sie redet viel und gern. Das ermöglicht Lucie, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Hinzu kommt, dass ihr die neue Chefin ziemlich freie Hand lässt.
Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sorgt für einen hohen Spannungsbogen. Er ermöglicht mir als Leser, mit zu denken, führt mich aber auch geschickt in die Irre.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Er zeigt, dass auch nach vielen Jahren die Vergangenheit nicht vergessen ist. Was nie aufgearbeitet wurde, führt zur Katastrophe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2022

Die Abrechnung

0

„Mord als Schauspiel – Cinema Tragique“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 173 Seiten gelesen, diese sind in 20 Kapitel eingeteilt. Es ist der 14. Saint-Tropez-Krimi mit Lucie Girard und spielt im Jahr ...

„Mord als Schauspiel – Cinema Tragique“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 173 Seiten gelesen, diese sind in 20 Kapitel eingeteilt. Es ist der 14. Saint-Tropez-Krimi mit Lucie Girard und spielt im Jahr 1976.
Nach den Vorfällen im letzten Jahr haderte Lucie mit ihrer Zukunft im Polizeidienst. Zum Glück ist sie doch geblieben. Die Gendarmerie in Saint Tropez wurde renoviert, Lucie hat ein eigenes Büro, es gibt technische Neuerungen und mit der neuen Präfektin Gisele Mailard kommen frischer Wind und moderne Methoden in die Polizeiarbeit.
Dann werden in einer Villa angeblich mehrere Tote entdeckt. Bei Ankunft der Polizei stellt es sich heraus, dass dort ein experimenteller Film gedreht wird, der die gemeinsame Vergangenheit der Schauspieler aufarbeiten soll. Doch ein Schauspieler bleibt tot. Die Ermittlungen beginnen. Aber die Verdächtigen sind schwer einzuschätzen, sind ihre Gefühle und Aussagen echt oder schauspielern sie? Das muss Lucie Girard nun herausfinden und den wahren Täter überführen.

Die Schauspieler sind eine interessante Truppe mit unterschiedlichen Charakteren und gemeinsamer Vergangenheit. Bei dem Treffen kommt es zu heftigen Szenen, bei denen sie sich gegenseitig Vorwürfe machen und Dinge an den Kopf schmeißen, die damals passiert sind und von denen nicht alle Anwesenden wussten. Es ist ein gefundenes Fressen für den Regisseur Oliver Borbet und er will vor laufender Kamera die Schauspieler vollends aus der Reserve locken.
Die Geschichte ist sehr gut und rasant geschrieben. Durch die Perspektivwechsel zwischen den Ermittlungen und der vorher stattgefundenen Dreharbeiten kommt es ebenfalls zu einer abwechslungsreichen und spannenden Handlung. Das Buch spielt 1976, zu Beginn wird noch ein bisschen auf die damalige Zeit eingegangen, die Rechte der Frauen rücken in den Vordergrund, es gibt neue Schreibmaschinen und Telefone. Das ist schön zu lesen, man hat es schon fast vergessen.
Lucie tritt wieder sympathisch aber auch kompetent und entschlossen auf. Sie ist zu ihren Kollegen immer freundlich und wird von ihnen hoch verehrt. Zu Verdächtigen kann sie knallhart sein. Da ist sie sehr wandlungsfähig.
Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Die manipulierten Dreharbeiten fand ich sehr interessant. Das Cover finde ich wie immer toll.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.02.2022

Alles nur gespielt?

0

Lucie Girard steigt gerade wieder in die Arbeit als Commisaire ein, als sie zu einer höchst dramatischen Szene gerufen wird. Aber gibt es nun einen Fall oder nicht? Plötzlich ist sie mitten in einem Filmdreh ...

Lucie Girard steigt gerade wieder in die Arbeit als Commisaire ein, als sie zu einer höchst dramatischen Szene gerufen wird. Aber gibt es nun einen Fall oder nicht? Plötzlich ist sie mitten in einem Filmdreh und weiß selbst nicht mehr genau was gespielt und was echt ist. Die Darsteller kennen sich, man war vor zwanzig Jahren zusammen auf der Akademie. Doch danach gab es keinen Kontakt mehr. Was ist vorgefallen?

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Es ist eigendlich der 14. Band, aber ich konnte auch als Neueinsteiger alles gut nachvollziehen. Lucie Girard ist eine sehr interessante Frau, sie ist charismatisch und hoch angesehen als weibliche Commisaire in den 70er Jahren.

Die parallele Erzählweise der Ermittlungen und der zuvor stattgefundenen Szenen beim Filmdreh machen das Buch sehr abwechsungsreich und halten die Spannung hoch. Mit dem Ende hab ich so definitiv nicht gerechnet.

Ich freue mich drauf die gesamte Reihe kennen zu lernen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere