Toller zweiter Band, Thema diesmal toxische Beziehungen
Nachdem der erste Band der Greek Godesses „Medusa: Verdammt lebendig“ mich schon total begeistert hat und eins der absoluten Highlights 2023 war, musste ich auch unbedingt Band 2 lesen!
„Er würde dich ...
Nachdem der erste Band der Greek Godesses „Medusa: Verdammt lebendig“ mich schon total begeistert hat und eins der absoluten Highlights 2023 war, musste ich auch unbedingt Band 2 lesen!
„Er würde dich lieber zerstören, als dich gehen zu lassen.“
Mit diesem Zitat wisst ihr schon mal direkt, worum es geht. Die ach so romantische Liebesbeziehung zwischen Persephone und Hades ist in Wirklichkeit eine sehr toxische Beziehung. Persephone wurde entführt und in eine Zwangsehe mit Hades gedrängt, und dann noch von ihm an die Unterwelt gebunden, damit sie ihn nicht verlassen kann, und zwar nicht nur emotional, sondern auch physisch. Über die Jahre macht er alles, um sie in dem Glauben zu lassen, dass er sie liebt, und das alles Schlechte, dass ihr widerfährt, ihre Schuld ist, dass er alles für sie tut, die guten und die schlechten Dinge, bis sie nur noch alles über sich ergehen lässt. Nach Medusas Prozess sieht sie aber, dass die Götter doch nicht so unantastbar sind, und überlegt, ob sie sich nicht doch von ihm trennen sollte. Sie ist mitten in einer furchtbar grausamen und gewalttätigen Ehe, ist aber trotzdem hin- und hergerissen, denn es gab doch auch so viele schöne Momente zwischen den beiden, nicht wahr? Außerdem steht hier nicht nur ihr persönliches Glück auf dem Spiel, sondern auch das Überleben der gesamten Unterwelt. Und was ist ihr kleines Leben gegen dass der vielen, verlorenen Seelen, auf die sie aufzupassen versprochen hat?
Das Buch steht für sich, da es um Persephones Geschichte geht, aber ich empfehle, vorher Medusa zu lesen, da viele Personen wieder auftauchen und auch immer wieder Bezug auf Medusas Prozess genommen wird. Ich habe mich anfangs etwas schwer getan, in die Geschichte reinzukommen. Zuerst geht es kurz nach dem Prozess weiter, dann gibt es erst mal einen recht ausschweifenden Ausflug in die Vergangenheit. Wie es dazu kam, dass Persephone an Hades‘ Seite kam, fand ich total interessant, aber der sehr detaillierte Ausflug in die Unterwelt war mir wohl etwas zu viel. Danach nimmt die Geschichte aber wieder Fahrt auf und konnte mich wieder so mitnehmen wie Medusa! Als außenstehende Person, die noch nie in einer toxischen Beziehung war, ist es schon fast schmerzhaft zu lesen, was ihr passiert, wie sie zuerst überhaupt nicht versteht, wie ihr geschieht, wie sie Hades ständig verteidigt und nicht versteht, wie die anderen versuchen, sie aus der Beziehung rauszuholen und nicht nachvollziehen können, dass sie nicht mitkommt. Es war auch echt heftig, wie Hades immer wieder versucht hat, Persephone zu umgarnen und seine „Liebe“ zu zeigen, um sie zurückzugewinnen, und es sind einfach nur Lügen und Manipulationen, die sie nicht erkennt. Es ist aber auch schön zu sehen, wie sie ihren Weg geht, wie sie anfängt zu erkennen und auch zu glauben, dass es nicht ihre Schuld ist, dass sie mehr wert ist, als er es ihr vorgibt, dass sie auch ohne ihn Entscheidungen treffen darf. Medusa war da aber auch eine tolle Freundin, die ihr da unglaublich gut zur Seite gestanden hat. Auch die zarte Beziehung zu Anubis hat mir unglaublich gut gefallen.
Zitat Lucia Herbst: #WhyIStayed Wir sollten nicht die Opfer fragen, warum sie bleiben, sondern die Täter, warum sie missbrauchen.
Ich freue mich schon auf Band 3, Psyche, es wartet schon sehnsüchtig auf meinem Ereader darauf, gelesen zu werden.