Cover-Bild Komm tanzen!
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: GOYA
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 13.03.2024
  • ISBN: 9783833747083
Lucia Jay von Seldeneck

Komm tanzen!

Es ist einer dieser allerersten warmen Abende: Die Luft ist schwer vom Fliederduft und von der Wiese hinter der Villa hört man die Musik, wie sie in den Himmel steigt, immer weiter, bis weit über den nachtschwarzen Wannsee. Alle sind da, wieder vereint, alte Freunde, gemeinsame Geschichten, hundert Mal erzählt. Aber was machen wir, wenn uns ganz plötzlich der Boden unter den Füßen weggerissen wird? Einfach so, von einem Moment auf den anderen? Wir kämpfen. Natürlich kämpfen wir. Und was machen wir, wenn uns bewusst wird, dass unser Glaubenssatz, unsere Lebenslosung, nämlich dass alles immer weitergeht, irgendwie, und dass alles gut wird, irgendwie, plötzlich gefährlich und atemstockend ins Wanken gerät?
Jona sagt es laut, er sagt, es wird kein gutes Ende mehr geben.
Jona ist elf Jahre alt.

Komm tanzen! nimmt uns mit auf eine Wannseeparty mit sehr ungewissem Ausgang. Zeigt uns, wo wir stehen. Es ist eine Momentaufnahme unter Freunden, mit Trotz und Träumen, vor allem aber ist es eine Aufforderung. Eine Aufforderung zum Tanz.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2024

Wo tanzen wir hin?

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Es ist eine laue Sommernacht, die geradezu einlädt zum Tanzen, die Sorgen beiseite zu lassen, sich dem Genuss des unbeschwerten Vergnügens hinzugeben. Ein Grundstück direkt am Berliner Wannsee bietet genug ...

Es ist eine laue Sommernacht, die geradezu einlädt zum Tanzen, die Sorgen beiseite zu lassen, sich dem Genuss des unbeschwerten Vergnügens hinzugeben. Ein Grundstück direkt am Berliner Wannsee bietet genug Platz und die Besitzer versammeln ihre Freunde und Bekannten zum ausgelassenen Beisammensein. Vorbei ist die Zeit der Isolation durch die Corona-Krise. Doch sind wir wirklich frei von unseren Alltagsproblemen an solchen Tagen? Offensichtlich haben die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen auf unsere Umwelt auch einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden. Ein Thema, dass aufgeworfen wird in der illustren Runde durch das Verhalten eines kleinen Jungen, der Veränderungen des Klimas intensiv körperlich wahrnimmt und durch extremes Gebaren auf sich aufmerksam macht. Der Abend endet schließlich unvorhergesehen.
Lucia Jay von Seldeneck spielt mit Metaphern in ihrem Roman 'Komm tanzen!', in dem sie eine scheinbar unbeschwerte Gesellschaft in den Mittelpunkt stellt, die Versäumnisse erkennt, die Zeit als unendliches Reservoir betrachtete, die Langeweile bekämpft durch Zerstreuung und schließlich doch mit den Folgen, wie auch immer sie geartet sind, zu leben hat. Stellen wir uns der uns übergebenen Verantwortung für unser Leben im angemessenen Maße? Haben wir alles im Blick?

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Ein schmales Buch, gefüllt mit Leben

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„Komm tanzen!“ ist ein schmales Buch mit viel Inhalt. Es ist ein Buch, dem man sich ganz widmen, dem man Zeit geben sollte. Es ist ein Buch, das nachdenklich macht. Und es ist ein Buch, gefüllt mit Leben. ...

„Komm tanzen!“ ist ein schmales Buch mit viel Inhalt. Es ist ein Buch, dem man sich ganz widmen, dem man Zeit geben sollte. Es ist ein Buch, das nachdenklich macht. Und es ist ein Buch, gefüllt mit Leben.

Sie sind jung, sie feiern gern und ausgiebig, denn „der Sommer ist ja wohl immer noch der beste Grund, um zu feiern.“ Und so lassen sie sich wegtragen von der Musik, schwelgen in ihren gemeinsamen Erlebnissen, haben ihre Lieblingsorte, ihre Lieblingswitze und ihre Lieblingssongs. Der laue Abend gehört ihnen, sie sind am Wannsee, es gibt genug zu trinken, heute vergessen sie alle Sorgen. Auch Claire ist dabei, auf ihren elfjährigen Sohn passte ein Freund auf, ihre Geschichte ist nicht ganz einfach. Lucia Jay von Seldeneck lässt tief blicken, auch erfahre ich von den anderen der Freundes-Clique - wie sie leben, was sie bewegt.

Man soll die Feste feiern, wie sie fallen – dieser Satz blitzt beim Lesen immer wieder auf. Denn nicht alles ist eitel Sonnenschein. Und da sind sie jetzt – mit vielen Gesprächen, mit viel Bowle. Sie tanzen sich frei von allen Themen, denn Tanzen ist die eigentlich schönste Form, um loszulassen. So lese ich es sinngemäß und genau so sehe ich es auch, mit dieser Aussage bin ich sehr einverstanden.

Um mich vollends einzufangen, hat dieser kleine, feine, gerade mal 137 Seiten umfassende Roman einige Seiten gebraucht. Anfangs waren gefühlt alle Personen sofort da, was mich kurz überfordert hat. Aber dann nimmt die Geschichte Fahrt auf. Es ist schon weit nach Mitternacht, als sie es hören – das Sirren der Havelnixe. Und auch wenn ich meine, dieses Mystische eher nüchtern zu betrachten, so lockt auch mich die Nixe…

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Veröffentlicht am 22.07.2024

Ungewöhnlich

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Angesprochen hat mich der Titel und dieses wunderschön luftige Covermotiv. Beim Tanzen fühlt man sich leicht und schwebend, genau das strahlt das Cover für mich aus. Es ist ein Roman von Lucia Jay von ...

Angesprochen hat mich der Titel und dieses wunderschön luftige Covermotiv. Beim Tanzen fühlt man sich leicht und schwebend, genau das strahlt das Cover für mich aus. Es ist ein Roman von Lucia Jay von Seldeneck, die in Berlin - Kreuzberg lebt und als freie Autorin arbeitet. Erschienen ist es im GOYA Verlag. Das Setting spielt auch in Berlin, am Wannsee. Dort treffen sich Freunde um eine Nacht zu feiern. Es wird getrunken, über das bisherige Leben gesprochen, darüber was einen noch erwartet, Drogen konsumiert, getanzt und Dinge gemacht, die man besser nicht machen sollte. Die Charaktere sind zahlreich, aber nach dem vierten Kapitel habe ich mich gut zurecht gefunden. Lucia Jay von Seldeneck hat einen anfangs ungewöhnlichen Schreibstil für mich. Die Erzählweise wirkt poetisch und hat mich nach kurzer Zeit für sich eingenommen. Die eingeflochtenen Unterhaltungen sind oftmals recht kurz und regen zum Mitdenken an. Das Buch ist relativ schnell zu Ende gelesen, da es nur 137 Seiten hat. Diese haben es allerdings in sich und durch das ganze Geplänkel der verschiedenen Charaktere, wird der eine oder andere Ähnlichkeiten mit seinem eigen Leben erkennen und ins Nachdenken geraten. Die Gegebenheiten am Wannsee sind sehr atmosphärisch geschildert und ich konnte es kaum erwarten zu erfahren, was denn nun am Ende hier passiert. Irgendwann war ich an einem Punkt angelangt, wo ich das Ende kaum noch erwarten konnte und nun spielt mein Kopfkino. Jedem mag ich das Buch nicht empfehlen, denn man muss sich schon darauf einlassen können.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Eine fein ausgearbeitete kleine Geschichte

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Robbie und Cora geben eine ihrer legendären Partys. Sie haben sie alle eingeladen, ihre alten Verbündeten. Auch Lotte ist dabei, Coras jüngere Schweste. Sie steht abseits, lässt ihren Blick umherschweifen. ...

Robbie und Cora geben eine ihrer legendären Partys. Sie haben sie alle eingeladen, ihre alten Verbündeten. Auch Lotte ist dabei, Coras jüngere Schweste. Sie steht abseits, lässt ihren Blick umherschweifen. Schaut in den blaurosa dämmernden Abendhimmel, lässt das frische Grün der Birkenäste auf sich wirken, die im sanften Wind wehen. Ihr Blick ruht kurz auf dem See, der dabei freigegeben wird. Sie spürt das Gras und die frische Erde unter ihren nackten Füßen. Fragt sich, was sie hier machen, was sie sich von diesem Abend versprechen, aber nur kurz.

Robbie und Cora klammern sich mit aller Kraft an Momente wie diese, an ihre Freunde, das Feiern, an das Versprechen der Nacht, um der Hexe zu entkommen, die ihre ungeborenen Kinder nimmt.

Die schöne Claire sitzt am Klavier und lauscht Tom, der ein paar Takte anstimmt, man muss sie einfach lieben. Tom wegen seinem unerhört guten Aussehen und weil er ihr schon immer die größtmögliche Sicherheit gegeben hat und Claire wegen ihrer zarten Stärke, die sie dazu bewegt, ihr Schicksal anzunehmen und das beste daraus zu machen.

Unten sieht sie Bulle im Schlüppi ins Wasser rennen. Lachen brandet auf. Lotte denkt an die Schildhornsage:

Wer sich an den Schätzen der Nixe vergreift, den holt sie sich. S. 7

Fazit: Eine fein ausgearbeitete kleine Geschichte, die mich in ihren Bann gezogen hat. Lucia Jay von Seldeneck hat mit großer Erzählkunst interessante Charaktere gezeichnet. Ihre Beobachtungsgabe lässt sie in aller Ruhe in diese sinnliche Geschichte einfließen. Die Autorin lässt die Protagonistin Lotte, die jüngste Vergangenheit aufarbeiten, dabei erzählt sie mir von den einzelnen Menschen, die sie umgeben und welche alltäglichen Schwierigkeiten diese fast verzweifeln lassen. Zum Ende hin kippt die Partystimmung in rauschhaften Übermut. Eine Katastrophe bahnt sich an und gibt der Geschichte ein rasantes Tempo. Eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Eine Sommerparty am Wannsee

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Auf nur 128 Seiten nimmt uns Autorin Lucia Jay von Seldeneck in ihrem Roman „Komm tanzen!“ mit zu einem lauen Sommerabend in Berlin. Am Wannsee feiern dort einerseits Freund:innen eine der ersten Partys ...

Auf nur 128 Seiten nimmt uns Autorin Lucia Jay von Seldeneck in ihrem Roman „Komm tanzen!“ mit zu einem lauen Sommerabend in Berlin. Am Wannsee feiern dort einerseits Freund:innen eine der ersten Partys nach Corona. Dies ist insofern Thema, da eine gewisse "Nach-Pandemie-Stimmung" sehr präsent ist. Ein Detail auf welches ich sehr gut hätte verzichten können. Ein weiterer Erzählstrang neben der Party dreht sich um einen Vater, welcher auf seinen Sohn und dessen Freund aufpasst. Während die beiden Mütter sich anfangs noch auf der Feier amüsieren, kippt an beiden Handlungsorten nach und nach die Stimmung. Und auch die Atmosphäre des Romans ändert sich im Verlauf. Zu Beginn ist die herrlich leichte Atmosphäre des Sommerabends greifbar, passend zum Titel wird getanzt und gerne war ich Zaungast bei dieser lebensfrohen Feier. Zunehmend überwiegen dann aber ernstere Themen, wir etwa die Klimakrise, welche die Autorin nicht immer ganz gelungen einfließen lässt. Für mich verliert sich die Erzählung dadurch leider etwas. Das offene Ende zum Schluss passt dann zwar zum Buch, konnte mich aber nicht voll und ganz überzeugen. Alles in allem entführt der Roman zwar zu einem interessanten Ausflug und gibt Einblicke in eine doch sehr privilegierte Gruppe. Um mich vollends zu begeistern fehlte mir aber das gewisse Extra. Deshalb vergebe letztlich 3 1/2 Sterne.

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