Das Orchideenhaus
Julia ist eine berühmte Pianistin die aber mit einem schweren Verlust fertig werden muss. Sie hat bei einem Verkehrsunfall Mann und Sohn verloren. Wie betäubt von der Tragödie, reist sie nach England um ...
Julia ist eine berühmte Pianistin die aber mit einem schweren Verlust fertig werden muss. Sie hat bei einem Verkehrsunfall Mann und Sohn verloren. Wie betäubt von der Tragödie, reist sie nach England um dort Ruhe in der Nähe ihrer Familie zu finden. Julia ist in der Nähe von dem Wharton Park aufgewachsen. Dort war ihr Großvater Bill ein bekannter Orchideenzüchter. Das Anwesen soll von dem jetzigen Besitzer Kit Crawford verkauft werden. Dieser findet ein Tagebuch bei renovierungsarbeiten und überreicht es Julia. Sie vermuten dass das Tagebuch Julias Opa Bill gehört. Doch als Bills Frau Elsie damit konfrontiert wird kommt ein wohlgehütetes Familiengeheimnis zu Tage, was Julias Leben nochmal auf den Kopf stellt…
Dies war mein zweites Buch von Lucinda Riley und ich bin leicht enttäuscht. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und die Geschichte im Großen und Ganzen auch sehr schön, aber die Länge der Abschnitte war unmöglich. Dadurch wurde viel der Spannung weggenommen. Es wurden aber auch zu viele Kleinigkeiten erwähnt auf die man getrost verzichten könnte. Lucinda Riley wechselt in ihren Büchern von der Gegenwart in die Vergangenheit. Was im Grunde eine schöne Idee ist, aber hier in der Umsetzung schlecht war. Denn die verschiedenen Abschnitte waren immer viel zu lang. Vor allem die in der Vergangenheit lagen, diese waren auch mit viel Unwichtigem durchsetzt. So wurde das Buch künstlich in die Länge gezogen. Auch das dieses alte Familiengeheimnis auf ein weiteres Geheimnis der Familie führt ist dann doch etwas unrealistisch.
Die Protagonisten waren mir alle sehr sympathisch. Man konnte sich in jeden gut rein fühlen und hat mitgelitten. Alle Charaktere waren vielschichtig und liebenswert, aber nicht ganz ausgereift.
Besonders ist mir Julia ans Herz gewachsen, die wirklich das schrecklichste auf der Welt durchleben muss und durch Familie und Freunde wieder ins Leben zurückfindet. Auch Olivia ist eine starke Frau, die in schweren Zeiten ihren Mann steht. Die aber auch viel einstecken muss. Kit war mir etwas zu nett und freundlich. Bei ihm hatte ich immer das Gefühl das er noch etwas verbirgt.
Alles in allem kann man sagen dass dieses Buch von zwei authentischen Protagonistinnen lebt. Beide sind sehr starke Persönlichkeiten und gehen ihren Weg im Leben. Auch wenn sie mal Rückschläge erleiden.
Es war ein Buch was ich gut und schnell lesen konnte. Die Geschichte hat mich an einigen Stellen überrascht, aber vieles hatte ich mir schon gedacht. Wenn man mal ein etwas ruhigeres Buch sucht, ist man mit „Das Orchideenhaus“ gut bedient.