Polly wacht mit einem überlangen Eckzahn auf und erfährt kurz darauf vom Familiengeheimnis: Sie ist ein Vampir. Leider muss sie sich deswegen auch fürs Erste von ihrer Familie und ihrer besten Freundin Leni und den Pferden Gulasch und Suppe trennen, um die Prüfung vor dem Siebenschläferrat abzulegen. So landet sie bei Tante Winnie in Hamburg, die auch ein Vampir ist. Polly ist erst potzblitztraurig, mit der Zeit lernt sie aber auch dort neue Freunde kennen und erlebt tolle Abenteuer.
Meine Meinung:
Schon allein das Cover ist ein Hingucker. Man wird geradezu animiert, es anzufassen und es zeigt schon einen kurzen Einblick auf das Leben von Polly Schlottermotz.
Auch im Buch gehen die Illustrationen in schwarz-weiß weiter und vermitteln so ein gutes Bild der Geschehnisse.
Polly ist ein ganz normales Mädchen, das von einen zum anderen Tag in ein anderes Leben katapultiert wird und Angst davor hat, auf einmal anders zu sein. Aber auch der bevorstehende Aufenthalt in Hamburg und die damit verbundene Trennung von ihrer Familie und der gewohnten Umgebung wird toll aufgezeigt und es kann sich wohl jedes Kind in Polly hineinversetzen.
Polly ist ein sympathisches Mädchen, mit Problemen der etwas anderen Art, aber den gleichen Ängsten, wie auch andere Kinder in ihrem Alter. Dennoch stellt sie sich mutig ihrem neuen Wohnort. Als sie mit Adlerauge und Paul neue Freunde findet, wird das Ganze auch leichter für sie.
Ihre Familie ist einfach klasse, der Vater beim Autofahren total ängstlich, die Mama resolut beim Blutorangensafttrinken, doch merkt man beiden die Liebe zu ihrer Tochter an.
Tante Winnie ist nie um einen Spruch verlegen und hilft Polly, wo sie nur kann.
Paul und Adlerauge sind jeder für sich tolle Freunde für Polly.
In diesem Buch gibt es wahnsinnig viele witzige Namen, die schon für den ein oder anderen Lacher sorgen, aber auch die Aktionen von Tante Winnie, die dem Papa von Polly einen Schimpfwörter-Schluckauf anhext, sorgen für Erheiterung. Als dann der kurzsichtige Fledermäuserich Adlerauge, mit einer extra für ihn angefertigten Brille, sich in eine Elefantendame verliebt, war der Lacher meines Sohnes ziemlich laut.
Aber es geht hier um so viel mehr. Es werden Werte wie Freundschaft, Ängste, Mut und gegenseitige Hilfe zum Thema gemacht. Auch die Familie steht im Vordergrund. Somit nimmt die Geschichte die Kinder auf eine fantastische, aber auch lehrreiche Reise mit und zeigt, dass auch Anderssein nicht schlimm ist, wenn man die richtigen Freunde hat.
Wir würden diesem Buch eine potzblitzmäßige Leseempfehlung aussprechen und freuen uns schon sehr auf eine Fortsetzung!