Cover-Bild Nightrunner
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 16.03.2020
  • ISBN: 9783492704748
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Lukas Hainer

Nightrunner

Vergiss, wer du warst

Evelyn und Leonow leben in einer Welt voller Kämpfe: Arm gegen Reich, der richtige gegen den falschen Glauben. Evelyn selbst ringt wegen einer angeborenen Schwäche im Krankenhaus mit dem Tod und kann es erst wieder verlassen, als ihre Heimat in Schutt und Asche liegt. Es ist die Stunde Null und Evelyn und Leonow werden zu Nightrunnern – Schatzjägern auf der Suche nach geheimen Wunderwaffen und verschütteten Artefakten. Während die Menschen versuchen, die neue Welt anzunehmen und die alte zu vergessen, birgt Evelyn selbst ein Geheimnis. Ein Geheimnis, das sie mit Leonow verbindet, und das der Schlüssel zur Herrschaft über die gesamte Nachkriegswelt ist. Nicht nur irdische Mächte haben es deshalb auf sie abgesehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2020

Viele offene fragen

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Meinung
Auf das neueste Werk des Autors war ich sehr gespannt. Als Leser wird man in eine Steampunk-Welt voller Geheimnisse, Magie und Zerstörung entführt. Was zunächst gut klingt ließ mich aber gegen ...

Meinung
Auf das neueste Werk des Autors war ich sehr gespannt. Als Leser wird man in eine Steampunk-Welt voller Geheimnisse, Magie und Zerstörung entführt. Was zunächst gut klingt ließ mich aber gegen Ende nicht begeistert zurück.

Die Handlung war spannend aufgebaut, aber die unterschiedlichen Facetten boten für mich persönlich noch viel Potenzial nach oben. Zudem wirkten die Protagonisten etwas oberflächlich und ich hatte Schwierigkeiten mich in sie hinein versetzen zu können.

Das Buch ist in 3 Passagen aufgeteilt,bei denen ich hin und wieder das Gefühl hatte es würde etwas wichtiges fehlen oder mir wäre eine Information abhanden gekommen, die der Autor vorher im Raum hat stehen lassen. Fragen haben mich bis zum Ende gequält, bei denen die antworten leider ausblieben. Der Fokus lag auf dem Kampf der Protagonisten,dabei blieb das drumherum teilweise auf der Strecke. Die Hintergründe der Relikte, die Entstehung der Kriege oder eben auch wie das Schicksal die beiden zusammen bringt, wären Thematiken gewesen, welche ich mir inhaltlich gewünscht hätte.

Nervenkitzel war zwar da insbesondere weil sich gut die Hälfte der Story um das Kämpfen und fliehen dreht, aber das hat mir leider nicht gereicht.

Fazit
Es ist schwer Nightrunner zu bewerten, eine Story mit einem tollen Setting und einer großen Portion Spannung, bei der die Charaktere eher nebensächlich wirkten und bis zum Ende viele Fragen und Erklärungen im Raum standen. Aus diesem Grund vergebe ich 3 von 5 Sternen ❤

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Veröffentlicht am 30.05.2020

Verwirrend

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Leider konnte mich die Geschichte nicht so überzeugen.
Das Cover fand ich interessant und der Klapptext hörte sich spannend an.
Doch irgendwie hat mich die Geschichte doch etwas verwirrt.
Ich habe mich ...

Leider konnte mich die Geschichte nicht so überzeugen.
Das Cover fand ich interessant und der Klapptext hörte sich spannend an.
Doch irgendwie hat mich die Geschichte doch etwas verwirrt.
Ich habe mich so gar nicht zurecht gefunden. Zumal Evelyn mit jemanden anderen ein Nightrunner ist. Man lernt anfangs Evelyn und Leonow zwar kennen, aber dann liegt Evelyn durch ihre Verletzung im Koma und es fehlen dann ein paar Jahre.
dieser Zeitsprung hat irgendwie kein Sinn gemacht, da hätte man sich einiges an Seiten sparen können.
Für ich gab es zu viele Gruppierungen und aus dem Worldbuilding bin ich leider nicht so recht schlau geworden, auch wenn der Schreibstil ganz angenehm war.
Auf der einen Seite war die Geschichte interessant aber nach 1/3 des Buches wusste ich immer noch nicht so ganz wo die Reise hin ging. Zwar gibt es viel Action, aber das rettet nicht die Handlung.
Irgendwie wurde hier sehr viel rein gepackt und für mich hat der rote Faden dauerhaft gefehlt.
Das Ende ist ein wenig offen gestaltet, so das man eine Folgegeschichte anschließen könnte.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Viel verschenktes Potential, unsauberes World Building und eindimensionale Protagonisten - Schade!

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Nach dem mich Lukas Hainer mit seiner Dilogie um "Das dunkle Herz" und "Das weiße Herz" auf den zweiten Anlauf überzeugen konnte, war ich auch auf seinen neusten Streich sehr gespannt. "Night Runner" entführt ...

Nach dem mich Lukas Hainer mit seiner Dilogie um "Das dunkle Herz" und "Das weiße Herz" auf den zweiten Anlauf überzeugen konnte, war ich auch auf seinen neusten Streich sehr gespannt. "Night Runner" entführt in eine spannende Steampunk-Welt voller Geheimnisse, Magie und Zerstörung, konnte mich aber aus denselben Gründen nicht begeistern, aus denen ich auch sein Romandebüt kritisierte: viel verschenktes Potential, ein unsauberer Weltenaufbau und eindimensionale Protagonisten sorgen trotz spannender Handlung dafür, dass ein gemischter Eindruck zurückbleibt.

Die Gestaltung ist alles in allem stimmig aber relativ nichtssagend. Zu sehen ist das Gesicht eines Mädchens mit blauen Augen, Sommersprossen und roten Haaren, das halb von einem roten Schal verdeckt wird. Wer das Buch oder zumindest den Klapptext gelesen hat, wird sich wohl zusammenreimen können, dass es sich bei dem abgebildeten Mädchen um Evelyn handeln soll. Das ist aber insofern problematisch als dass sie meiner Meinung nach gar nicht die Hauptprotagonistin ist und die Geschichte nicht durchgängig prägt. Mir wäre eine ganze Reihe mit Motiven eingefallen, die viel besser gepasst hätten. Ein Anhänger mit drei verschlungenen Ringen, der eine tragende Rolle einnimmt, zum Beispiel... Auch der Titel ist wie das Motiv nicht unpassend, repräsentiert aber auch nicht alle Teile der Geschichte und könnte falsche Erwartungen wecken. Auch der Klapptext ist eine ziemlich abenteuerliche Zusammenfassung der Geschehnisse, der nur einen kleinen Ausschnitt der tatsächlichen Geschichte umfasst. Dies kann man dem Verlag aber nicht zur Last legen, denn die Handlung dieses Romans spoilerfrei zusammenzufassen ist schier unmöglich


Erster Satz: "Evelyn rannte und rannte und achtete nicht auf den brennenden Schmerz in ihrer Brust."


So beginnt der erste Teil der Geschichte, die in drei große Abschnitte geteilt ist, die sich lesen wie drei unterschiedliche Bücher. Der erste Abschnitt der Geschichtet startet nicht wie ich gedacht hätte mit Evelyns und Leonows Dasein als sogenannte Night Runner, sondern setzt viel früher an. Aus ihrer Perspektive erzählen die Beiden über 120 Seiten lang abwechselnd von ihrer Kindheit an völlig unterschiedlichen Enden der Welt. Die lungenkranke Evelyn lebt mit ihren beiden Eltern in einer alternativen Version Wiens und schildert im Vorbeigehen die revolutionäre Stimmung, die durch das Auftauchen des sogenannten "großen Mannes" aufkommt, der sein Volk befreien will und damit einen Krieg zwischen den herrschenden Jesiten, also jenen, die an Jesus´ Macht glauben und den unterdrückten Prometisten, die Prometheus als Gottes Sohn und Schöpfer der Menschen verehren, anzettelt. Leonows Eltern hingegen sind tot, weshalb er mit seiner Schwester Katja auf der Flucht vor den grausamen Husaren des Zaren ist und schließlich Unterschlupf bei einem geheimnisvollen Goldschmied namens Fabergé findet. Gerade als wir in beide Situationen eingefunden haben, sich die Lage in Wien zuspitzt und Leonow hinter ein großes Geheimnis kommt und so beide Handlungsstränge einen spannenden Höhepunkt erreichen, führen wir einen Zeitsprung von drei Jahren durch und landen im zweiten Teil. Wie es Evelyn und Leonow ergangen ist, erfahren wir zunächst nicht und konzentrieren uns auf einen neuen Protagonisten namens Kurt, der sich als Night Runner in der mittlerweile vom Krieg zerstörten Stadt Wien durchschlägt.

Und genau an dieser Stelle kam das erste große Fragezeichen in meinem Kopf auf. Auch wenn auch zuvor schon die Hintergründe des Konflikts der Religionen, den aufsteigenden "großen Mann" und der Ort von Leonows Handlungsstrang sehr unklar waren, werden wir als Leser nun komplett in einer unklaren Situation alleingelassen. Der Beginn des zweiten Drittels liest sich, als hätte man zwischendurch einen ganzen Roman voller wichtiger Entwicklungen entfernt und uns vergessen, Bescheid zu sagen, was in der Zwischenzeit passiert ist. Waren die beiden Handlungsstränge zuvor noch halbwegs überschaubar, setzt uns Lukas Hainer nun eine Stadt in postapokalyptischer Stimmung voller Zerstörungen vom laufenden Krieg, wilden Gerüchten über Engel und Menschenmaschinen und zwei komplett neuen Kriegsparteien vor: die Amerikaner und das Zarenreich. Mitten in diesem seltsamen Durcheinander haben die Night Runner eine Möglichkeit gefunden, sich über Wasser zuhalten, in dem sie in den Trümmern nach alten Schätzen suchen und verkaufen. Zu diesen Night Runnern gehört auch unser neuer Protagonist Kurt, der wie wir nebenbei erfahren, mit Evelyn zusammenarbeitet.

An dieser Stelle sind dann die Fragezeichen wild in meinem Kopf aufgepoppt und wollten gar nicht mehr Ruhegeben. Woher kommen jetzt plötzlich Amerikaner? Was ist aus unseren Jesiten und Prometisten geworden? Und was hat der Zar in Wien zu suchen? Warum reden alle von Aspern, als sei es eine weit entfernte, gruselige Stadt, wenn sie dann plötzlich in wenigen Minuten hinlaufen können und eine Google-Recherche ergab, es ist ein Stadtteil von Wien? Was ist Evelyn in den drei fehlenden Jahren zugestoßen und warum ist sie plötzlich von ihrer Krankheit geheilt? Was ist aus der Rebellion des "großen Mannes" geworden? Doch statt die vielen Fragen zu beantworten, konzentriert sich der Autor vollkommen auf die Handlung und lässt seine Leser in der unklaren Situation im Stich. In schnellen, rasanten Kapiteln, zu 99% aus Verfolgungsjagden durch Trümmerlandschaften, aus Kämpfen in dunklen Tunnel und fast sterbenden Protagonisten bestehen, treffen Kurt, Evelyn und Leonow aufeinander und werden mit der Schai (was das bedeutet wird übrigens auch nicht erklärt) Maria, die wir neu kennenlernen und dem Halbengel Lyskom, den wir schon aus dem ersten Teil kennen zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammengeschweißt. Denn plötzlich scheinen es mehrere Instanzen auf die fünf abgesehen zu haben...

Ich will gar nicht leugnen, dass dieser Mittelteil hochspannend geschrieben ist - eine Action-Szene jagt die nächste und ständig müssen wir um das Leben unserer Protagonisten bangen. Dabei werden auch unschöne Details -Waffen, Blut, Schmerzen, Tode, Drogen, Folter etc.- keineswegs ausgespart, weshalb diese Geschichte trotz der im Schnitt sehr jungen Protagonisten kein Kinderbuch ist! Was aber wirklich vor sich geht und wer nun aus welchem Grund wen jagt, habe ich aber leider nicht verstanden, wodurch das Leseerlebnis nicht über ein bisschen Nervenkitzel hinausging. Das ist sehr schade, denn die verrückte Science-Fiction-Fantasy-Mischung aus mittelalterlichen Verhältnissen, alter verschütteter Technik, riesiger Golems, Menschenmaschinen, geflügelten Halbengeln, Artefakt-Anhängern, Flugapparaten und besessenen Monstern hat mich sehr fasziniert und neugierig gemacht auf mehr. Da aber kaum Antworten auf Fragen was wirklich hinter den Artefakten, den Engeln und dem Krieg steckt, und weitere Entwicklungen rund um die Grundidee in Aussicht gestellt werden, fiel meine Neugier im Laufe der Geschichte immer weiter dem schlechten Worldbuilding zum Opfer und legte sich zusehends. Alles, was über den reinen Überlebenskampf der Protagonisten hinaus geht, bleibt viel zu sehr im Hintergrund und das stetige Fehlen von Ausführungen wirkt zunehmend so, als hätte der Autor selbst nicht genau gewusst, wie er die einzelnen Fäden seines Settings zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenführen soll. Das führt dazu, dass das riesige Potential um das geheimnisvolle Steampunk-Setting nicht nur nicht genutzt wurde, sondern im Laufe der Geschichte sogar eher ein Hindernis darstellte, da die Verwirrung mich davon abhielt, der Handlung zu folgen.

Genau wie die Hintergrundgeschichte bleiben auch die Charaktere leider sehr eindimensional. An einigen Stellen ist mir gar nicht aufgefallen, dass hier plötzlich Kurt und nicht Leonow erzählt oder andersherum und auch der Autor schien an einigen Stellen ein bisschen verwirrt zu sein, so verwechselte er die Namen seiner Protagonisten einige Male (z.B. Seite 258 Lyskom-Leonow oder Leonow-Kurt im Endkampf). Natürlich haben die meisten der Protagonisten ein spannendes Alleinstellungsmerkmal und wachsen uns auf ihre eigene Art und Weise ans Herz, doch leider bleiben sie alles in allem Statisten ihrer Geschichte.

Als das große Durcheinander in Handlung und Setting dann auch noch durch Verrat, neue Geheimnisse und uralte Magie aufgemischt wird, hat sich mein mitdenkender Kopf endgültig verabschiedet und ich habe mich einfach nur darauf konzentriert, der Handlung zu folgen. Ab dieser Erkenntnis konnte ich mich wesentlich besser fallen lassen und habe mich dann auch dem letzten Teil gewidmet, der aus einem einzigen Showdown in den unterirdischen Tunnel Asperns besteht. Nach 120 Seiten interessanter aber für die Story nicht sehr förderlicher Vorgeschichte, 140 Seiten spannender aber sehr undurchsichtiger Verfolgungsjagden durch eine verwirrende Kulisse geht die Handlung dann in den großen Endkampf über, der neben viel Gewalt, Folter und noch mehr Kämpfen auch endlich einige Unklarheiten und Geheimnisse auflöst. Der Zar, Fabergé, die Husaren, die Engel, Kurt, Evelyn, Maria, Leonow, Lyskom und andere Protagonisten, die wir im Verlauf der Geschichte kennengelernt haben, haben nochmals ihren Auftritt in einem spektakulären, epischen Kampf zwischen Gut und Böse, der nur von einer Kleinigkeit getrübt wird: dass wir immer noch nicht genau wissen, wer hier eigentlich aus welchen Gründen gegen wen kämpft. Auf der reinen Handlungsebene top ausgeführt, hält das Ende in der Gesamtbetrachtung aber überhaupt nicht, was ich mir davon versprochen habe: anstatt uns endlich mehr zu erklären, bleiben am Ende eine Tonne ungelöster Fragen zurück, die Auflösung des Problems, wird auf einen eventuell nächsten Band vertröstet, den es laut der Website des Autors aber nicht geben wird und auch der kurze Epilog lässt so vieles offen, dass ich mir unsicher bin, ob wir es hier nicht doch mit einem Beginn einer Reihe zutun haben.

Trotz der ganzen Kritik will ich dem Buch gar nicht seine Originalität und die hohe Spannung absprechen, die gerade gegen Ende nochmals aufleben darf. Leider ist die Umsetzung der Grundidee bei allen Aspekten, die über die reine Handlungsebene hinausgehen äußerst unrund und viele offene Fragen, ein schlechtes World Building und eindimensionale Protagonisten haben mich davon abgehalten, der Geschichte mit ganzem Herzen folgen zu können.




Fazit:


"Night Runner" ist atmosphärisch, spannend und mit hohem Tempo erzählt, hat für mich aber leider zu viele ernsthafte Mängel im Weltaufbau um mich überzeugen zu können. Viel verschenktes Potential, ein unsauberes World Building und eindimensionale Protagonisten sorgen trotz spannender Handlung dafür, dass ein gemischter Eindruck zurückbleibt.

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