Cover-Bild Sehnsucht nach Shanghai
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24,00
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  • Verlag: Ebersbach & Simon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 18.08.2021
  • ISBN: 9783869152479
Luo Lingyuan

Sehnsucht nach Shanghai

Roman
Eine leidenschaftliche Liebe in Shanghai.

Shanghai 1935: Klug, schön und unkonventionell, passt die amerikanische Journalistin Emily Hahn perfekt in die schillernde Stadt der Abenteurer, Dichter und Dandys. Mit ihrem Gibbon ist sie stets Mittelpunkt der mondänen Dinnerpartys von Victor Sassoon, ihre China-Reportagen für den New Yorker sind ein Riesenerfolg. Als sie den attraktiven Lyriker und Verleger Shao Sinmay kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick – und der Beginn einer leidenschaftlichen Affäre. Durch ihn bekommt sie Zutritt zur gehobenen chinesischen Gesellschaft und die einmalige Chance, eine Biografie über die berühmten Soong-Schwestern zu schreiben. Doch schon bald werfen die politischen Ereignisse ihre Schatten voraus … Ein bewegender Roman über eine Frau, die unbeirrt ihren Weg geht, und zugleich eine spannende Zeitreise in das Shanghai der wilden Dreißigerjahre.

»Wann immer sich mir die Gelegenheit bot, habe ich bewusst den Weg eingeschlagen, der ins Ungewisse führte.« Emily Hahn

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2021

Spannende Zeitreise in das „Paris des Ostens“

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Die Autorin Luo Lingyuan, entführt den Leser in ihrer historischen Romanbiografie „Sehnsucht nach Shanghai“ auf die Spuren einer legendären Liebe der jüdischen Journalistin Emily Hahn und Sinmay Zau. Eine ...

Die Autorin Luo Lingyuan, entführt den Leser in ihrer historischen Romanbiografie „Sehnsucht nach Shanghai“ auf die Spuren einer legendären Liebe der jüdischen Journalistin Emily Hahn und Sinmay Zau. Eine Frau erobert Shanghai. China im Umbruch in den 1930iger- und 1940iger-Jahren.

Inhalt:
Eine leidenschaftliche Liebe in Shanghai. Shanghai 1935: Klug, schön und unkonventionell, passt die amerikanische Journalistin Emily Hahn perfekt in die schillernde Stadt der Abenteurer, Dichter und Dandys. Mit ihrem Gibbon ist sie stets Mittelpunkt der mondänen Dinnerpartys von Victor Sassoon, ihre China-Reportagen für den New Yorker sind ein Riesenerfolg. Als sie den attraktiven Lyriker und Verleger Shao Sinmay kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick – und der Beginn einer leidenschaftlichen Affäre. Durch ihn bekommt sie Zutritt zur gehobenen chinesischen Gesellschaft und die einmalige Chance, eine Biografie über die berühmten Soong-Schwestern zu schreiben. Doch schon bald werfen die politischen Ereignisse ihre Schatten voraus … Ein bewegender Roman über eine Frau, die unbeirrt ihren Weg geht, und zugleich eine spannende Zeitreise in das Shanghai der wilden Dreißigerjahre. »Wann immer sich mir die Gelegenheit bot, habe ich bewusst den Weg eingeschlagen, der ins Ungewisse führte.« Emily Hahn

Meine Meinung:
Schon alleine das schöne Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben mir sehr gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf die amerikanische Journalistin Emily Hahn und das Shanghai des Jahres 1935, gemacht.

Die Jahre der Emily Hahn, in Shanghai (von 1935 an bis zur japanischen Invasion von Hongkong, 1941) waren die turbulentesten ihres Lebens. Dort wurde sie mit prominenten Persönlichkeiten im damaligen Shanghai bekannt, wie beispielsweise dem wohlhabenden Sir Victor Sassoon. Sie hatte die Angewohnheit, mit ihrem gekleideten Gibbonaffen auf Dinner-Partys zu erscheinen und stand alleine schon deswegen stets im Mittelpunkt.

Als Autorin für den New Yorker lebte sie in einer Wohnung in einem reicheren Stadtteil Shanghais und macht hier die Bekanntschaft mit dem chinesischen Dichter und Verleger Sinmay Zau. Es ist Liebe auf den ersten Blick – und der Beginn einer leidenschaftlichen Affäre. Er verschaffte ihr die Möglichkeit, Biografien über die einflussreichen und berühmten Soong-Schwestern zu verfassen.

Mit eleganter Leichtigkeit tanzt Emily über einem Abgrund von erotischen Versuchungen und romantischen Sehnsüchten, getrieben von Lebenslust einerseits und dem Wunsch nach Sicherheit andererseits, bis der Krieg mit seiner brutalen Gewalt sie erfasst. Immer auf der Suche nach Loyalität, Schönheit und Intelligenz, muss sie sich gegen Bedrohungen und Erpressungen wehren, die sie nie für möglich gehalten hätte.

Fazit:
Die Autorin hat hier eine lebendige Romanbiografie der amerikanische Journalistin Emily Hahn, detailliert und mitreißend geschrieben, welche mir ausgesprochen gut gefallen hat. Auch ist es ihr sehr gut gelungen, viele komplexe Informationen und Sachverhalte verständlich zu vermitteln.
Dieser Roman ist eine Spannende Zeitreise in das „Paris des Ostens“ und lässt ein lebendiges Bild der Emily Hahn, in dieser Zeit entstehen.
Von mir eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Die Abenteurerin

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Von Luo Lingyuan sind schon mehrere Bücher erschienen. Ich habe sie erst jetzt entdeckt und es genossen, ihren Roman Sehnsucht nach Shanghai zu lesen. Das Buch ist eine Romanbiografie und hat Atmosphäre.

1935 ...

Von Luo Lingyuan sind schon mehrere Bücher erschienen. Ich habe sie erst jetzt entdeckt und es genossen, ihren Roman Sehnsucht nach Shanghai zu lesen. Das Buch ist eine Romanbiografie und hat Atmosphäre.

1935 ist Shanghai für die Amerikaner und andere Ausländer durchaus ein reizvoller Ort, an dem die höhergestellte reiche Gesellschaft es sich gut gehen lässt. Auch die Amerikanische Journalistin Emily Hahn fügt sich da zusammen mit ihrer Schwester schnell ein. Sie verliebt sich in den Chinesen Shao Sinmay, der Verleger ist.

Interessant an dem Buch ist, dass es Emily Hahn wirklich gab. Sie lebte von 1905 bis1997, schrieb für das Magazin The New Yorker und war wirklich von 1935 bis 1943 in Shanghai. Mit ihren Biografien und Reportagen über China wurde sie berühmt. Sie war auch z.B. mit Vicky Baum bekannt.
Auch andere Figuren wie Shao Sinmay und den Millionär Sir Victor Saasson gab es wirklich.

Ich glaube, dass Luo Lingyuan dem Leben in dieser Zeit wirklichkeitsnah folgte und damit ein Porträt von einem Teil von Shanghai dieser Zeit schuf.
Shanghai war damals eine Weltstadt, die auch viele jüdische Flüchtlinge aufnahm.
Aber die Lage in China brodelte und 1937 griff die Japanische Armee Shanghai an.

Luo Lingyuan schreibt detailliert und mitreißend über die Ereignisse.

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Hochseilakrobatin zwischen zwei Wolkenkratzern

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Weder die seit einigen Jahrzehnten in Berlin lebende chinesische Schriftstellerin Luo Lingyuan noch die Frau, die im Mittelpunkt des hier zu besprechenden Romans „Sehnsucht nach Shanghai“ steht, waren ...

Weder die seit einigen Jahrzehnten in Berlin lebende chinesische Schriftstellerin Luo Lingyuan noch die Frau, die im Mittelpunkt des hier zu besprechenden Romans „Sehnsucht nach Shanghai“ steht, waren mir zu Beginn der Lektüre ein Begriff. Je mehr ich las, umso beklagenswerter erschien mir mein Nicht-Wissen, umso erstaunter bin ich, tatsächlich noch nie etwas gehört oder gelesen zu haben über die amerikanische Journalistin und Autorin, die während ihres langen Lebens ungemein produktiv war, die außer zahlreichen Artikeln für „The New Yorker“ auch rund 50 Bücher, fast alle biographisch geprägt, wie ich inzwischen weiß, veröffentlicht hat, von denen einige nach wie vor oder, zum Glück, wieder, wie ich nach weiterführendem Lesen sagen darf, im Druck sind.
Eine unglaublich spannende Frau habe ich dank Luo Lingyuans Roman, in dem sie sich, wie sie in ihrem Nachwort betont, an das reichlich vorhandene Material – Sekundärliteratur wie auch Originalquellen – hält, kennengelernt, jemanden, bei dem man gerne verweilen, über den man immer noch mehr erfahren möchte, denn in der Tat gibt es unendlich viel zu entdecken an der schillernden, oft genug nicht greifbaren Emily Hahn, als die wir sie in vorliegender Geschichte kennenlernen, genauer gesagt während der acht Jahre, die sie von 1935 bis 1943 größtenteils in Shanghai und danach, bis zur japanischen Invasion, auch in der britischen Kronkolonie Hongkong verbracht hatte.
Zunächst allerdings erscheint die leidenschaftliche Weltenbummlerin und Weltbürgerin, von der Roger Angell vom „The New Yorker“ einmal sagte, sie sei „zu Hause in der Welt“, als oberfächliche, irgendwie – aber in Wirklichkeit doch nicht – der vergnügungssüchtigen High Society angehörende Müßiggängerin, die sich mit Leidenschaft von einer Affäre in die nächste stürzte, deren hochgepriesene, allseits bekannte (umso unverständlicher, dass sie so gänzlich an mir vorübergegangen sein sollte!) Liebesgeschichte mit dem hübschen, aber leider verheirateten chinesischen Dichter Zau Sinmay sich über viele Seiten hinweg auf eine rein sexuelle, besessen sexuelle möchte ich präzisieren, beschränkte, mit immer wieder aufs Neue gefasstem Entschluss von Seiten der schönen Emily, genannt Mickey, die Beziehung zu beenden und es sich, genauso regelmäßig, wieder anders zu überlegen. Auch verblüffte mich die Unbefangenheit, ja Unverfrorenheit, mit der die freizügige Amerikanerin, die von Konventionen rein gar nichts hielt, in die Familie des wohlhabenden, attraktiven, bedauerlicherweise aber entscheidungsschwachen und seinerseits sehr wohl Konventionen verpflichteten und den Traditionen seines Volkes anhängenden Geliebten eindrang, dort ganz selbstverständlich einen Platz einnahm, der ihr nicht zustand und sich gar noch mit der charakterstarken Ehefrau des Poeten, die sich in einem dauerschwangeren Zustand befand, so lange wir mit Emily in Shanghai verweilen, anfreundete.
Kurz und gut, nach etwa 100 Seiten war mir die Protagonistin herzlich unsympathisch. Fast war ich geneigt, die Romanbiographie entnervt und gelangweilt beiseite zu legen, als sich das Blatt wendete! Zwar dauerte die schwierige sexuelle Beziehung der beiden, sich, nebenbei gesagt, immer mehr dem Opium ergebenden Egomanen, als die ich sie bis dahin sah, an, aber eine Realität nahm Einzug, die der Reihe nach die anderen, viel ansprechenderen, viel gewinnenderen Facetten der Hauptfigur freilegte, die sie als die mutige, zupackende, loyale und tatkräftige Frau zeigte, die sie eben auch und vielleicht sogar vor allem war!
Als nämlich der 2. Chinesisch-Japanische Krieg im Juli 1937 mit der Invasion der Japaner begann und binnen kurzem auch der Großteil der zu jener Zeit sehr westlich geprägten Stadt Shanghai besetzt und erbarmungslos von den Japanern, die zuvor in der Hauptstadt Nanking ein an Grausamkeit nicht zu überbietendes Massaker unter der Zivilbevölkerung angerichtet hatten, bombardiert wurde, rettete die unerschrockene Amerikanerin die gesamte Familie ihres Geliebten, verschaffte ihr ein Obdach und sorgte persönlich dafür, ihre Besitztümer unter Lebensgefahr aus dem japanisch besetzten Teil des ehemaligen „Paris des Ostens“ herauszuholen. Das leichtlebige Partygirl aus dem ersten, ziemlich dahinplätschernden, Drittel, das zugegebenermaßen gleichzeitig auch einen interessanten Einblick in die bunt gemischte, im wahrsten Sinne internationale Gesellschaft der chinesischen Großstadt in den Dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zeigte, was wirklich in ihm steckte – und das faszinierte mich immer stärker! Von da an verfolgte ich gebannt ihren weiteren Lebensweg in einem Land, für das die Journalistin eine große Zuneigung hegte, das für sie aber, wie ihr immer bewusster wurde während ihre Leidenschaft für Zau Sinmay verblasste und schließlich ganz verschwand, keine Zukunft bot.
Noch aber war die Rückkehr in die Vereinigten Staaten, auf die vor allem ihre Mutter Hannah drängte, keine Option für sie – zumal sie zunehmend darunter litt, anscheinend nicht schwanger werden zu können. Trotz aller Unangepasstheit, trotz allem Ignorieren der gesellschaftlichen Regeln konnte auch sie das Gefühl, nicht vollständig zu sein ohne Kinder, weil sie die uralte Rolle der Frau, die der Mutter, nicht erfüllen konnte, nicht abschütteln! Dass dieser Wunsch dann doch noch in Erfüllung gehen sollte, gänzlich unerwartet und zu einem gar nicht günstigen Zeitpunkt, wird der Leser in Luo Lingyuans Romanbiographie ebenso erfahren.
Zunächst aber galt es, ihr Versprechen ihrem Verlag gegenüber einzulösen und endlich das Buch über die berühmten „Soong-Sisters“ zu schreiben, drei außergewöhnliche Chinesinnen, von denen die älteste mit einem finanzkräftigen Bankier verheiratet war und die beiden jüngeren mit dem ersten Präsidenten der Republik, Sun Yat-sen, respektive dem nationalistischen Politiker, Revolutionär und Militärführer Chiang Kai-shek. Den guten Beziehungen, die sich die fleißige und nimmermüde Emily Hahn in ihren Shanghai Jahren aufgebaut hatte und nicht zuletzt den Verbindungen, die ihr, inzwischen schon ehemaliger, Liebhaber Zau Sinmay besaß, hatte sie es zu verdanken, dass sie schließlich doch noch an die so hochkarätigen wie unnahbaren Schwestern herankam – und ein hervorragendes Buch zustande brachte, das einen tiefen Einblick nicht nur in das Leben der einflussreichen Schwestern gewährt, sondern darüberhinaus ein Zeitzeugnis höchsten Ranges ist.
„Sehnsucht nach Shanghai“ endet mit Emilys Abreise aus China – doch in der alten Heimat geht, wie die Autorin uns in Epilog und Nachwort wissen lässt, das Abenteuer, das die Amerikanerin zu ihrem Lebensentwurf gemacht hat, unvermindert spannend und ganz Emily Hahns unabhängigem Charakter entsprechend, folgerichtig weiter. „....sie nachzuahmen ist schwierig“, äußert sich Luo Lingyuan in ihren Schlussbetrachtungen, denn „wer vermag schon einer Hochseilakrobatin zwischen zwei Wolkenkratzern zu folgen?“ Aber es lohnt sich allemal, auf Emily Hahns Spuren zu wandeln, mit ihr auf Entdeckungsreise zu gehen, mitten hinein in die Welt, die ihr eigentliches Zuhause war! Das hier besprochene Buch ist ein wunderbarer Anfang!

Veröffentlicht am 30.11.2021

Die chinesischen Jahre der Emily Hahn

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„Wann immer sich mir die Gelegenheit bot, habe ich unbewusst den Weg eingeschlagen, der ins Ungewisse führte.“

Dieses Zitat der amerikanischen Journalistin Emily Hahn beschreibt ihr Lebensmotto. Eine ...

„Wann immer sich mir die Gelegenheit bot, habe ich unbewusst den Weg eingeschlagen, der ins Ungewisse führte.“

Dieses Zitat der amerikanischen Journalistin Emily Hahn beschreibt ihr Lebensmotto. Eine selbstbewusste, Abenteuer liebende Frau, neugierig auf fremde Kulturen und Menschen ist. Das Shanghai der 30ger Jahre ist das Ziel einer Reise, die sie mit ihrer Schwester Helen unternimmt. Shanghai hatte zu dieser Zeit den Beinamen „Paris des Ostens“ trägt. Luxuriöse Einkaufsmeilen und Hotels locken die Reichen aus dem Westen an. Eine Landmarke ist das Cathay Hotel, in dem die beiden Damen die erste Zeit logieren und Emily mit dem Besitzer Victor Sassoon eine besondere Verbindung haben wird.

Aber schon bald möchte Emily das wahre Shanghai kennenlernen und sucht sich eine Wohnung inmitten der Stadt. Sie hat inzwischen den chinesischen Verleger und Schriftsteller Zau Sinmay kennengelernt und sich in den verheirateten Mann verliebt. Als Helen in die Staaten zurückkehrt, bleibt Emily in Shanghai und beginnt ihre Reportagenreihe für das amerikanische Magazin „The New Yorker“. Sie wird eine Institution in der Stadt, immer mit ihren kleinen Gibbons unterwegs, sieht man sie auf den angesagten Festen. Ihre Affäre mit Zau Sinmay verleiht ihr einen verruchten Nimbus. Ihr Wunsch nach einem gemeinsamen Kind bleibt unerfüllt. Selbst als die Situation in Shanghai durch den Überfall der Japaner bedrohlich wird, harrt sie dort aus und steht der Familie Sinmays zur Seite.

Die Romanbiografie der Schriftstellerin Luo Lingyuan hat mich mit dieser außergewöhnlichen Frau bekannt gemacht. Das wird von der Autorin sehr bildhaft in inszeniert. Obwohl ich anfangs nicht viel Sympathie für Emily Hahn entwickelt habe, fand ich diesen Roman eines Lebens spannend und mitreißend erzählt. Shanghai ist eine prächtige Kulisse und die Beschreibungen der Stadt sind großartig. Sehr informativ waren die Beschreibungen der unterschiedlichen Kulturen, die in der Stadt aufeinander prallen. Die Denkweise der Chinesen die sich komplett von den westlichen, meist amerikanischen Bewohnern unterscheiden und Emily als Grenzgängerin mittendrin.

Eine farbige und lebhafte Schilderung, bei der ich viel über den chinesisch-japanischen Konflikt erfahren habe und den Beginn der chinesischen Revolution. Da hätte ich sogar gerne noch mehr erfahren.

Ein fundiertes Nachwort hat mich angeregt mehr über Emily Hahn und ihre Zeit zu erfahren.

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Veröffentlicht am 24.11.2021

Eine Frau mit starkem Willen

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Das ist Emily Hahn, eine amerikanische Journalistin und Autorin. Und eigentlich ist sie mit ihren Wertvorstellungen und Zielen ihrer Zeit schon lange voraus! Einerseits - denn auf der anderen Seite hat ...

Das ist Emily Hahn, eine amerikanische Journalistin und Autorin. Und eigentlich ist sie mit ihren Wertvorstellungen und Zielen ihrer Zeit schon lange voraus! Einerseits - denn auf der anderen Seite hat sie keine Probleme damit, durch Männer - verschiedene Männer - angebotene Vorteile uneingeschränkt zu nutzen. Im Klartext: Emily ist eine Frau, die sich ihren Teil vom Kuchen des Lebens nimmt.

So entscheidet sie sich 1935 dazu, in Shanghai zu bleiben, als ihre ältere Schwester die Stadt wie geplant nach einigen Wochen in Richtung Heimat verlässt. Dort gibt es für sie als schaffenden Menschen so viele Anregungen und nicht zuletzt den unglaublich attraktiven Verleger Zau Sinmay!

Emily bleibt also - und zwar jahrelang - und schreibt, auch wieder ihrer Zeit voraus, Reportagen zu China für den "New Yorker": eine Art Auslandskorrespondentin der besonderen Art. Und wird zur langjährigen Geliebten des verheirateten Sinmay, später sogar zu seiner Zweitfrau - und zwar mit Billigung der ersten Frau. Insgesamt bleibt sie über fünf Jahre und als sie Shanghai verlässt, ist nichts mehr so, wie es war - weder in Bezug auf die Stadt noch auf Emily selbst.

Denn Emily wirft sich mit aller Macht in ihr asiatisches Leben - sie zaudert auch nicht, als es schwer wird, als alle ihre Vorteile zu schwinden drohen und als der Krieg und vor allem Kräfte aus China sich Shanghais bemächtigt und die in den 1930ern strahlende, blühende Stadt versinkt.

Eine Frau wie ein Orkan und auf ihre Weise sicher ähnlich bemerkenswert wie Lee Miller oder auch Martha Gellhorn, ihre Kolleginnen als Auslands- und Kriegsjournalistinnen. Vorliegender Roman zielt meines Erachtens etwas zu stark darauf ab, ihre weibliche Seite hervorzuheben und zwar in jeder Lebenslage! Dennoch habe ich diesen Roman sehr gerne gelesen und freue mich darauf, mich weiterhin mit der Person Emily Hahn sowie mit ihrem Umfeld zu beschäftigen!