Cover-Bild Sieben
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arena
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 13.05.2020
  • ISBN: 9783401604954
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
M.A. Bennett

Sieben

Spiel ohne Regeln
Bea Reiter (Übersetzer)

Wer willst du sein? Opfer oder Täter?

Nach jahrelangem, heftigem Mobbing an der Schule hofft Link, dass sie alle tot sind. Dass sie umgekommen sind bei dem Flugzeugabsturz, den er wie durch ein Wunder überlebt hat. Aber sein Hochgefühl währt nur kurz. Denn Links Mitschüler sind alle noch da - sie sind mit ihm auf einer tropischen Insel gestrandet und mehr als bereit, ihn weiter zu erniedrigen.

Ziemlich schnell jedoch ist klar: Hier in der Wildnis steht die Schulhierarchie auf dem Kopf. Das Recht des körperlich Stärkeren ist außer Kraft gesetzt und einzig Link als Nerd verfügt über das Wissen zum Überleben.

***

Sie haben dich gedemütigt, bis du am Boden lagst. Was würdest du tun, wenn endlich DU am Drücker wärst? Wie schlimm wäre deine Rache?

Jetzt machst DU die Regeln. Jetzt wird das Opfer zum Täter.

Provokant und schillernd böse: Dieser Thriller der Extraklasse ist bis zur letzten Seite ein packender Kampf ums Überleben! Für alle Thriller- und Krimi-Leser ab 14.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2020

Interessantes Jugendbuch, dass ein wichtiges Thema behandelt, jedoch eine eher langsame Handlungsentwicklung hat

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Das gesamte Buch wird aus der Perspektive von Link erzählt und beginnt zunächst mit einem Rückblick auf die Schulzeit in der Privatschule Osney, sodass man die Hintergründe für Links Abneigung gegenüber ...

Das gesamte Buch wird aus der Perspektive von Link erzählt und beginnt zunächst mit einem Rückblick auf die Schulzeit in der Privatschule Osney, sodass man die Hintergründe für Links Abneigung gegenüber seinen Mitschülern kennt. Denn dort wurde die Hierarchie durch die sportlichen Fähigkeiten der Schüler bestimmt, sodass der unsportliche Link von Tag 1 an zum Fußabtreter der anderen wurde und sie ihn jahrelang gedemütigt haben.

Auf der Insel kommen dann 7 sehr unterschiedliche Persönlichkeiten zusammen. Der Nerd Link, die Außenseiterin Flora, Der sportliche aber eher weniger intelligente Seb, die schöne Miranda, der Möchtegern Gangster Ralph, die Streberin Jun und Gil, der Seb wie ein Hund hinterherrennt.

Link, der durch sein Wissen nun plötzlich in der Position des Anführers landet, hat dadurch plötzlich die Macht sich für alles zu rächen, was ihm angetan wurde. Das Buch ist hauptsächlich von der Charakterentwicklung der Protagonisten geprägt, während die Handlung sonst eher langsam voranschreitet. Bei manchen Protagonisten hätte ich mir aber dann trotzdem mehr Tiefe gewünscht, da diese zum Teil nur sehr selten auftauchten, während Links Entwicklung im Fokus lag. Link selbst war nicht unbedingt ein sympathischer Charakter, ich konnte sein Verhalten aber teilweise trotzdem nachvollziehen, da sich Mobbing eben auch auf die Psyche einer Person auswirken kann und der Wunsch nach Rache dabei nicht abwegig ist.

Der Schreibstil von Bennett war sehr angenehm, sodass ich das Buch verschlungen habe. Die große Enthüllung des Buches konnte ich jedoch schon sehr früh erahnen, ich kann mir aber vorstellen, dass jüngere Leser dabei möglicherweise etwas länger als ich brauchen.

Im Buch werden immer wieder Anspielungen auf Bücher, Filme und Serien gemacht, die ebenfalls von Gestrandeten handeln, aber auch auf einige moderne Computerspiele und Songs. Zum Teil war das amüsant, manchmal aber auch etwas zu gewollt.

Insgesamt kann ich das Buch Fans von Jugendthrillern und von Serien wie Lost sehr empfehlen. Lediglich der Epilog hätte einfach nicht sein müssen. Ein offenes Ende hätte hier völlig ausgereicht und mir deutlich besser gefallen. Sieben bekommt daher von mir 3.5 Sterne, hat mir aber auf Grund der Mobbing-Thematik und dem einsame Insel-Feeling trotzdem gut gefallen.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Mir fehlte ein bisschen die Moral der Geschichte

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Was willst du sein? Opfer oder Täter? Dieser Klappentext beschreibt die Geschichte sehr gut. Lincoln muss mit seinen Eltern nach Oxford ziehen, wo er das erste Mal in seinem Leben auf eine richtige Schule ...

Was willst du sein? Opfer oder Täter? Dieser Klappentext beschreibt die Geschichte sehr gut. Lincoln muss mit seinen Eltern nach Oxford ziehen, wo er das erste Mal in seinem Leben auf eine richtige Schule gehen muss. Dort steht der Sport im Mittelpunkt und, ihr ahnt es, Lincoln ist nicht besonders sportlich. Schon am ersten Tag wird er ganz unten in der Nahrungskette eingestuft und wird zum Opfer. Drei lange Jahre seiner Schulzeit wird er von seinem Mitschülern aufs grausamste gemobbt und auch die Lehrkräfte schreiten nicht ein.

Während der Zeit auf der Schule, Osney, war ich immer hin und her gerissen. Klar ist, dass Mobbing nicht geht und derart grausam, wie es hier passiert schon dreimal nicht. Problematisch ist, dass Lincoln unglaublich unsympathisch ist, was es dem Leser nicht so einfach macht, Mitgefühl mit ihm zu empfinden. Irgendwie schaute ich eher distanziert auf das Geschehen, statt echter Gefühle zu entwickeln. Das fand ich ein bisschen schade. Andererseits sagte Floras später auf der Insel einen sehr wahren Satz: Nur weil man das Opfer ist, heißt das nicht, dass man sympathisch ist. Und ja, auf Lincoln trifft das leider zu.

Die Geschehnisse auf der Insel konnten mich schon irgendwie in ihren Bann ziehen. Nicht immer erschien mir alles ganz logisch. Klar ist die Gruppe so aufgebaut, dass Lincoln derjenige ist, der in der Schule gute Noten hat und viel liest und die anderen eher nicht ganz so helle. Aber dass sie tatsächlich die gesamte Zeit über nicht darauf kommen, dass Lincoln mit seiner zerbrochenen Brille bzw. den Gläsern das Feuer macht, das halte ich dann doch für unglaubwürdig. Dass man mit Glas Sonne bündeln und Feuer entzünden kann ist nun nicht so eine bahnbrechend geheime Information. Lincolns macht rührt nämlich genau daher, dass er etwas hat und kann (Feuer machen), was die anderen dringend benötigen, wenn sie nicht verhungern und erfrieren wollen. Hätten sie es gewusst, wäre die Dynamik eventuell eine ganz andere geworden, denn es wäre für die Gruppe ein Leichtes gewesen, Lincoln die Gläser abzunehmen. So, wie die Jungs der Gruppe gestrickt sind, hätten sie ihn theoretisch auch foltern können, um die Information aus ihm heraus zu pressen. Aber sie tun einfach nichts, ergeben sich ihrem Schicksal. Das halte ich für sehr unglaubwürdig.

An Lincoln hat die Autorin sehr gut dargestellt, wie aus einem Opfer ein Täter wird. Lincoln handelt die gesamte Zeit über unglaublich unbarmherzig. Das fand ich tatsächlich sehr spannend, denn ich halte es durchaus für glaubwürdig. Er wurde so lange von den Mitschülern aufs Schlimmste gemobbt, dass ich es durchaus für glaubwürdig halte, dass er die Gelegenheit nun ergreift, sich zu rächen.

Insgesamt fehlt mir leider auch die Moral von der Geschichte. Sie endet relativ abrupt und wir erfahren nur noch, dass alle Personen, außer Lincoln und Flora wieder in ihr altes Leben und ihre alten Verhaltensmuster zurück gefallen sind. Wie das von Statten ging und wieso sie so rein gar nichts aus dieser Zeit auf der Insel gelernt haben, das erschließt sich leider nicht. Hier hätte die Autorin sich durchaus noch einige Seiten Zeit nehmen dürfen, um die einzelnen Charaktere näher zu beleuchten.

Der Schreibstil von M. A. Bennett ist flüssig und lässt sich gut lesen. Sie schreibt sehr bildhaft, so dass ich keine Probleme hatte, mir die sieben Mitschüler und die Insel vorzustellen. Sie zieht den Leser in die Geschichte und das war es irgendwie auch, was mich hat dran bleiben lassen.

Die Geschichte war recht schnell sehr vorhersehbar, allerdings muss man auch sagen, dass das Lesealter ab 14 Jahren angegeben ist. Vielleicht erschließen sich die Zusammenhänge für einen jungen Leser nicht ganz so schnell. Die Auflösung hat mich dann auch nicht überrascht, wobei ich aber sagen muss, dass die Idee durchaus sehr gut war.

Insgesamt vergebe ich 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Spannend aber vorhersehbar

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Die Entwicklung
Wir erleben die Geschehnisse aus der Sicht von Link. Link der Nerd, der Außenseiter, der Gemobbte, der, mit dem niemand befreundet sein wollte. Eindinglich und ohne Beschönigung erzählt ...

Die Entwicklung
Wir erleben die Geschehnisse aus der Sicht von Link. Link der Nerd, der Außenseiter, der Gemobbte, der, mit dem niemand befreundet sein wollte. Eindinglich und ohne Beschönigung erzählt er von der Schule, auf der man ein Sportass sein muss, weil Schwächlinge gefressen werden. Oder, wie in seinem Fall, zum Gemobbten werden, mit dem man umspringen darf, wie es den coolen Kids beliebt.
Ich fand es wahnsinnig realistisch, sodass ich des Öfteren in Versuchung kam, durch das Buch zu springen und Link beizustehen. Er ist kein Mensch, der den Mund aufmacht, er erträgt. Gerade diese Charaktereigenschaft befeuert die Mobber dazu, ihn immer weiter herumzuschubsen.

Auf der Insel gelten plötzlich andere Regeln. Die Hierarchie, der er sich bis dato unterordnen musste, wird hier durcheinander gewürfelt und neu zusammengesetzt. Denn ohne Links Hilfe sind die anderen aufgeschmissen. Doch welchen Preis muss Link dafür bezahlen?

Das wahre Gesicht
Das, was ich an dieser Geschichte wirklich erschreckend fand, war die Wandlung von Opfer zu Täter. Es war stellenweise richtig grausam, bitterböse und hasserfüllt. Ich habe den Zorn, die Wut und all die unterdrückten Emotionen gespürt, als würde ich mitten dabei sein.
Dieser Wandel war so gut dargestellt, dass ich Gänsehaut bekommen habe und jemanden schlagen wollte. Es war stellenweise richtig krank. Ich wollte sie alle schütteln und vor Augen halten, wie sie sich benehmen. Denn all das, was Link ertragen musste, gibt er nun dreifach zurück.

Puh. Das hat mich echt mitgenommen.

Wenn die Gefühle überkochen und das Lächeln bröckelt. Wenn die Fassade erste Risse bekommt und dahinter der Mensch erscheint, der du niemals sein wolltest. Der unberechenbar und gefährlich ist und andere verletzt.

Vorhersehbar
Kommen wir nun zu meiner Kritik. Die Geschichte an sich war für mich vorhersehbar. Ich habe von Anfang an geahnt wohin es führt und wieso es so gekommen ist. Viel mehr kann ich hierzu auch nicht sagen, ohne zu spoilern.
Es wirkte gerade zum Ende hin sehr konstruiert und schnell abgehandelt.

Unnötig rosig
Alles, was wir zusammen auf der Insel erleben, alles, was die Charaktere über sich und die anderen lernen, wird zum Ende hin nichtig gemacht. Das hat mich sehr gestört, weil ich einfach diesen Lernfaktor nicht gesehen habe. Ich denke, dass die Autorin zeigen wollte, dass auch Extremsituationen nicht plötzlich neue Menschen hervorbringt, aber einen Funken hätten sie doch gerne mitnehmen dürfen.
Genau wie ich den Epilog einfach nur unrealistisch und unnötig rosig fand.

Schreibstil
Ich habe schnell in die Geschichte gefunden und den Schreibstil als flüssig, spannend und einnehmend empfunden. M. A. Bennett schreibt emotionsgeladen, echt und authentisch. Die Gewalt ihrer Sprache und die unbeschönigte Realität haben mich manchmal umgehauen und schlucken lassen.

Fazit: Wart ihr jemals in einer Extremsituation? Link und seine Mitschüler geraten in einen Strudel aus Angst, Wut, Hass, Misstrauen und Verzweiflung. Wir erleben hautnah die Entwicklung von Opfer zu Täter und wie diese sich auswirken kann. Eine Wandlung, die mir eine Gänsehaut beschert hat. Leider war es in meinen Augen vorhersehbar und zum Ende hin konstruiert und unnötig rosig, da fehlte mir dann doch der Überraschungsmoment.

Veröffentlicht am 27.05.2020

Geniale Idee, Umsetzung leider nicht überzeugend!

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Von der Autorin kannte ich schon ein Buch, das mir richtig gut gefallen hat und auch diese Geschichte klang wieder nach einer tollen Grundidee.

Wir lernen Link und seinen Alltag kennen, und ich habe recht ...

Von der Autorin kannte ich schon ein Buch, das mir richtig gut gefallen hat und auch diese Geschichte klang wieder nach einer tollen Grundidee.

Wir lernen Link und seinen Alltag kennen, und ich habe recht schnell Mitgefühl für ihn entwickelt und eine Abneigung gegen seine Mitschüler, die ihn schikaniert haben. Der Schreibstil hat mir von Anfang an richtig gut gefallen und die Seiten sind verflogen, da er sehr leicht und einnehmend gehalten wurde.

Als dann besagter Flugzeugabsturz stattfand, begann das eigentliche Abenteuer. Ich war gespannt, wie es sich entwickeln wird, muss aber gestehen, dass ich recht schnell enttäuscht war. Dazu kam, dass ich ab hier eigentlich schon wusste, wie es ausgehen wird, leider habe ich da auch recht behalten. Das fand ich doch etwas ernüchternd, denn die Überraschungen hielten sich insgesamt in Grenzen.

Eine Überraschung gab es allerdings, die war aber nicht ganz so positiv: Ich fand den Verlauf auf der Insel nicht immer glaubwürdig, mir war es zu gestellt. Genau kann ich es gar nicht erklären, die Autorin hat mich einfach nicht überzeugt. Was natürlich auch ein bisschen damit zusammenhing, dass es mir zu vorhersehbar war. Die Atmosphäre war mir zu ausgelassen, es wurde zu wenig hinterfragt. Ich hätte mir auch eine etwas düsterere Stimmung gewünscht, man hätte auf jeden Fall mehr daraus machen können.

Links Entwicklung konnte mich dabei einfach auch nicht glaubwürdig überzeugen. Es gab einige Momente, die fand ich eher lachhaft als furchterregend. Die Auflösung und auch die Botschaft dahinter waren von der Autorin auf jeden Fall verständlich und gut gemeint, aber die Umsetzung ist bei mir leider nicht angekommen. Beim Lesen hab ich irgendwie immer auf den einen Kick gewartet, bis dann das Buch ohne diesen zu Ende war.

Fazit
Sieben: Spiel ohne Regeln klang wirklich genial. Ich hatte mir eine gut durchdachte, skurrile, teils düstere Geschichte erhofft, bekommen habe ich diese aber leider nicht. Die Idee dahinter ist genial, da kann man nichts sagen. Allerdings ist es bei mir an der Glaubwürdigkeit gescheitert. Egal wie weit hergeholt eine Idee ist, es muss so geschrieben sein, dass ich jedes Wort glaube und das war leider absolut nicht der Fall. Auch von der düsteren Stimmung war hier nichts vorhanden, aber es war skurril. Nur oft leider nicht im positiven Sinn, denn ich fand einiges einfach lächerlich und überzogen. Dabei hat es so gut angefangen mit Link dem typischen Nerd, der von seinen Mitschülern gemobbt wird. Der Schreibstil hat mich dabei auch gut unterhalten, es ließ sich schnell lesen, ich hatte von Anfang an Mitgefühl für den Prota. Ab dem Flugzeugabsturz hat sich meine positive Haltung aber immer mehr geändert. Hier habe ich einfach etwas anderes erhofft und auch erwartet. Insgesamt wurde ich zwar ganz gut unterhalten, aber Überraschungen blieben aus und das Ende habe ich schon sehr früh exakt so vorausgesehen. Die Message dahinter gefällt mir gut, die Umsetzung hat mich allerdings nicht überzeugt. 3 Sterne.

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