Da sich meine Rezension auf den dritten Teil der „Broken Darkness“ bezieht, können eventuell Spoiler zu den vorherigen Teilen auftreten. Der dritte Teil kann allerdings auch unabhängig gelesen werden.
Wie weit würdest du gehen, um deine Liebsten zu beschützen? Was würdest du tun, um sie zu retten? Joan würde alles tun, um ihre Schwester aus den Klauen eines tödlichen Kultes zu befreien – sie lügt, betrügt, nimmt falsche Identitäten an und macht auch vor einer Entführung nicht halt. Auch dann nicht, wenn sie einen ebenso gefährlichen Mann festhalten und zur Mithilfe zwingen muss. Sie schließt einen Deal mit Max, dem Anführer des Motorradclubs und Dylans Bruder – er hilft ihr, herauszufinden wo der Kult seinen Unterschlupf hat und sie lässt ihn frei. Blöd nur, dass Max damit überhaupt nicht einverstanden ist und seine Hilfe verweigert. Doch so leicht gibt Joan nicht auf …
Der dritte Band schließt wieder direkt an den zweiten Teil an. Es gefällt mir an den Büchern allgemein sehr gut, dass man keine riesigen Zeitsprünge zwischen den Geschichten hat, sondern diese übergreifend weiter gehen. In dem Fall fand ich es sehr gut, dass nochmal das Ende von Band 2 aufgegriffen und aus Joans Sicht geschildert wurde. Somit erhält man nochmal einen viel besseren Einblick, was genau im Club passiert ist und wie die gesamte Situation mit der Entführung zustande gekommen ist.
Nachdem der Anfang also bereits durch die Ereignisse im Club ziemlich spannend war, hat die Geschichte danach allerdings erst einmal etwas abgebaut. Die erste Hälfte hat sich sehr zäh angefühlt und konnte mich nicht so wirklich packen. Die Flucht und die Entführung von Max haben sich dann doch eher gezogen und auch die Gespräche empfand ich als langatmig.
Die zweite Hälfte dagegen wurde deutlich besser. Vor allem hat mir dort dann richtig gut gefallen, dass die Charaktere etwas von ihrer Härte, Unnahbarkeit und Brutalität verloren haben und einfach insgesamt etwas menschlicher wurden. Man hat das Hauptaugenmerk nicht mehr nur auf Erotik, Drohungen und Provokationen gelegt, sondern ist mehr in die Tiefe gegangen was die Emotionen und Hintergründe, Sorgen und Ängste angeht. Die Abgründe, Vergangenheit und Entwicklung der Charaktere waren sehr interessant und haben mir so viel besser gefallen! Endlich konnte man die Handlungen der Charaktere etwas nachvollziehen, hat sie verstanden, mit ihnen gelitten und mitgefühlt. Joan und Max wurden mir durch diese neuen Aspekte richtig sympathisch. Die Autorin hat auch in diesem Teil wieder die familiären Banden sehr gut dargestellt und beschrieben, was für mich allgemein ein Pluspunkt für die gesamte Reihe ist.
Die Spannung nahm dann auch immer weiter zu, nur leider waren mir dann die Ereignisse am Ende etwas zu schnell vorbei. Die Geschichte spielt an nur sehr wenigen Schauplätzen und zieht sich auch nur über einen sehr kurzen Zeitraum, was zu den gegeben Umständen aber gepasst hat. Da Max und Joan im Gegensatz zu Dylan und Annie auch nur ein Buch bekommen haben und ihre Beziehung zueinander allgemein ganz anders aufgebaut war, hat mich die kurze Zeit nicht gestört.
Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt super flüssig und schnell zu lesen. Ich habe das Buch an einem Abend durchgelesen, wobei mich in der ersten Hälfte wirklich hauptsächlich der tolle Schreibstil dazu gebracht hat, weiter zu lesen. Ich hatte in diesem Teil das Gefühl, als würden bestimmte Ausdrücke in gewissen Situationen noch öfter fallen als in den beiden vorherigen Teilen – und das mag ich persönlich nicht so gerne, auch wenn es vielleicht zu den Charakteren gepasst hat. Ansonsten war das Buch aber wieder gut geschrieben.
Insgesamt würde ich sagen, dass Joans und Max Geschichte okay war. Hier und da hätten mir ein paar Änderungen besser gefallen, aber das Buch hatte durchaus auch seine positiven Aspekte. Ich vergebe 3/5 Sterne.