Der Schwur des Bruders
Ich habe den Piraten geliebt und so war für mich klar, dass ich das neuste Werk von Mac P. Lorne natürlich auch lesen muss. John Holland, der Herr der Bogenschützen, Protagonist dieses großartigen Romans ...
Ich habe den Piraten geliebt und so war für mich klar, dass ich das neuste Werk von Mac P. Lorne natürlich auch lesen muss. John Holland, der Herr der Bogenschützen, Protagonist dieses großartigen Romans hat mich auch nicht enttäuscht.
Das Cover passt sehr gut zum Piraten, so ist hier ein kleiner Wiedererkennungseffekt gegeben. Der Klappentext macht meiner Meinung nach neugierig und stellt die wichtigsten Personen in den Mittelpunkt. Es ist vielleicht unglücklich, dass das Ende des Romans schon verraten wird, den geschichtsinteressierten Leser wird aber natürlich nichts Neues verraten.
John Holland als Protagonist ist jemand mit dem man sich als Leser identifizieren kann, er ist eine beeindruckende Persönlichkeit, die ein tragisches Schicksal in sehr jungen Tagen erleiden muss. Dies prägt sein Leben, ebenso der Schwur, den er seinem sterbenden Bruder gibt. Dieser Schwur wird es sein, der ihn ein Leben lang begleitet. Ob er ihn halten kann, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, da ich nicht zu viel vom Inhalt Preis geben möchte. Jehanne Darc, oder wie wir sie heute kennen, Jeanne d’Arc, spielt die zweite große Hauptrolle in diesem Roman. Es wird der Weg einer jungen Frau gezeichnet deren Leben tragisch endet und sie so zur Märtyrerin und Heiligen wird.
Der Roman wird chronologisch, ohne Rückblenden erzählt. Teilweise bedient der Autor sich der Zeitraffung, um die spannenden und wichtigen Momente nicht im Belanglosen untergehen zu lassen. Einzig mehr von Johns privater Seite hätte ich gerne noch gelesen. Mich hätte interessiert, wie er als Ehemann und Vater war, da erfahren wir leider sehr wenig, doch dies ist auch der einzige Kritikpunkt den ich bei diesem Roman habe.
Im Roman jagt ein Spannungsbogen den Nächsten, die Kampfszenen sind wie auch schon beim Piraten sehr detailgenau und intensiv beschrieben, man hat das Gefühl, dass man mit auf dem Schlachtfeld steht, wenn Engländer und Franzosen aufeinander treffen. Aber auch die Machtspiele und Intrigen, sowie das politische Geplänkel zeigen zum einen, dass der Autor hervorragend recherchiert hat und zum anderen, dass der Autor erzählen kann, denn der Roman hat keinen Durchhänger und man möchte einfach immer weiter lesen. Besonders beeindruckend ist, dass man als Leser zu keiner Zeit das Gefühl hat den Überblick zu verlieren und die Belange der einzelnen Häuser durcheinander wirft.
Der Roman wird abgerundet durch ein Personenregister, eine Karte, ein historisches Nachwort, eine Zeittafel, ein Glossar und eine Bibliographie: Leser-Herz was willst Du mehr?
Diesen Roman kann ich allen Lesern historischer Romane nur ans Herz legen, denn hier wird englische und französische Geschichte lebendig, ein Stück europäischer Geschichte. Der Roman spricht meiner Meinung gleichermaßen Männer und Frauen an, auch wenn Frauen (bis auf Jehanne Darc) keine große Rolle in diesem Roman spielen.
Ich bedanke mich bei Mac P. Lorne für die wundervollen und sehr unterhaltsamen Lesestunden und die Begleitung der Leserunde auf Büchereule.de, sowie beim Droemer / Knaur Verlag für die Bereitstellung der Rezensions- und Leseexemplars.