Lebhafte Schilderung eines Kriegers
Rodrigo Diaz de Vivar hat ein Ziel, er möchte ein geachteter Ritter und Kämpfer werden. Er ist dem Königshaus treu ergeben, aber das Schicksal hat anderes mit ihm vor. Zunächst dient er seinem König ...
Rodrigo Diaz de Vivar hat ein Ziel, er möchte ein geachteter Ritter und Kämpfer werden. Er ist dem Königshaus treu ergeben, aber das Schicksal hat anderes mit ihm vor. Zunächst dient er seinem König Sancho II von Kastilien treu, aber dieser wird von der eigenen Schwester ermordet und für Rodrigo ist kein Platz mehr am Hof der Königsfamilie. Da nützt es ihm auch nichts, dass er sich bereits als Ritter bewährt hat und im Volk mit dem Namen El Cid bedacht wurde. Er gilt als unbesiegbar und zu allem entschlossen. Rodrigo wird des Landes verwiesen und muss seine Ehefrau und große Liebe Jimena zurücklassen, aber er gibt nicht auf und schafft es, sich selbst ein Heer aufzubauen. Bald muss auch der neue König erkennen, dass er diesen Mann an seiner Seite dringend braucht, denn ein riesiges muslimisches Heer ist auf dem Weg, um das Spanien des 11. Jahrhunderts zu erobern.
Die Legende des spanischen Ritters Rodrigo Diaz de Vivar, der wohl mehr unter dem Namen El Cid bekannt ist, ist zwar aus den Geschichtsbüchern bekannt, aber einen historischen Roman habe ich über diesen Helden so noch nicht gelesen. Ich war also dementsprechend gespannt, wohin mich die Reise führen würde. Um es schon mal vorwegzunehmen, die Geschichte hat mich fasziniert, gefesselt und nicht mehr losgelassen. Die Seiten flogen nur so dahin und haben mir spannende Lesestunden beschert.
Der Autor hat es geschickt verstanden, historische Details so zu schildern, dass man das Gefühl hat, so könnte es sich durchaus zugetragen haben. Der Weg, den der Ritter aus dem 11. Jahrhundert gehen musste, war nachvollziehbar und spannend. Auch wenn man sich sicherlich fragt, ob diese vielen Kämpfe wirklich sein mussten. Kriege haben diese Epoche beherrscht. Die Schlachten, die zu schlagen waren und für die Geschichte von El Cid wichtig waren, hat Mac P. Lorne ausführlich geschildert. Also ja, es ist viel Blut geflossen, aber doch so geschildert, dass es in die Geschichte gepasst hat und nicht zu viel wurde.
Die Liebe zu seiner Ehefrau Jimena hat er Leben eingehaucht und sie klug an die Seite des Helden gestellt. Mir haben diese Schilderungen gut gefallen. Ich habe einen spanischen Helden kennengelernt, der mir so noch nicht bekannt war, jedenfalls nicht in dieser Ausführlichkeit. Auch das Leben im spanischen 11. Jahrhundert als solches hat der Autor bildhaft geschildert.
Der Erzählstil von Mac P. Lorne ist facettenreich und bildhaft. Er erzählt die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln der Protagonisten, sodass man beim Lesen einen schönen Gesamteindruck von dieser Zeit bekommt. Das Hauptaugenmerk liegt allerdings bei El Cid, geschildert wird sein Leben am Hof des Königs und seine Verbannung sowie sein Aufstieg zum Helden. Einiges an Zusatzmaterial runden die Geschichte dann ab. Eigentlich bekommt man hier alles mitgeliefert, um die Figur des Rodrigo Diaz de Vivar kennenzulernen.
Fazit:
„Sie nannten ihn Cid“ ist ein historischer Roman über einen spanischen Nationalhelden, der akribisch recherchiert wurde und einen spannenden Einblick in das Leben dieses Protagonisten gewährt. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und gleichzeitig eine spannende historische Persönlichkeit kennengelernt.