Drei Jahre im Schatten des Ararat
Jerewan, auch Eriwan genannt, gehört zu den ältesten Städten der Welt. Im Oktober 2018 feiert die Stadt ihren 2800. Geburtstag.
In Deutschland ist über Armenien und seine Hauptstadt wenig bekannt. Deshalb ...
Jerewan, auch Eriwan genannt, gehört zu den ältesten Städten der Welt. Im Oktober 2018 feiert die Stadt ihren 2800. Geburtstag.
In Deutschland ist über Armenien und seine Hauptstadt wenig bekannt. Deshalb ist Marc Degens Buch „Eriwan“, erschienen 2018 im Leipziger Verlag Ille & Riemer, eine willkommene Lektüre.
Von 2007 bis 2010 lebten der Autor und seine Frau, die beim DAAD tätig war, in Eriwan. In einer tagebuchähnlichen Form schildert Marc Degens sprachgewandt und humorvoll die gemeinsame Zeit in der Stadt.
Er erzählt, wie er sich in der möblierten Wohnung mit Blick auf den Ararat schnell eingelebt hat, trotz Widrigkeiten wie unerwünschte tierische Mitbewohner und einer fast zu besorgten Vermieterin. Es macht Freude von seinen Erlebnissen zu lesen.
Er schildert auch seine persönlichen Eindrücke vom deutsch-armenischen Kulturbetrieb und lässt den Leser an der Arbeit seiner Frau teilhaben.
In ihrer Freizeit versuchen sie mehr von der Stadt und den Sehenswürdigkeiten Armeniens kennen zu lernen. Auch hier erweist sich Marc Degens als sachkundiger Reiseführer. Sehr schöne schwarz-weiss-Fotos vertiefen die Eindrücke.
Anschaulich und humorvoll schildert Marc Degens seine Erfahrungen beim Reisen innerhalb und außerhalb des Landes. Der Leser lernt seine Freunde und Weggefährten kennen, die sehr gut und bildhaft beschrieben werden.
Mein Fazit:
Ein wirklich lesens- und empfehlenswertes Buch aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Jedes Kapitel erzählt etwas Neues und zeigt Armenien aus anderen Blickwinkeln. Man erfährt viel aus der persönlichen Sicht des Autors über die Schwierigkeiten im Alltag und die kulturellen und politischen Verhältnisse im Land. Das relativiert den Blick auf Deutschland und hilft dabei Einiges neu zu bewerten.
Das Buch macht Lust auf eigene Erkundungen. Seine touristischen und kulturellen Hinweise wecken den Wunsch Eriwan und Armenien zu besuchen oder wieder zu sehen.