Nach "Abfahrt in den Tod", dem ersten Krimi von Michaela Grünig und dem ehemaligen fünffachen Weltcupsieger Marc Girardelli, der im Skizirkus spielt, durfte ich nun den Folgeband lesen.
Schon der erste Roman rund um den Skirennläufer Marc Gassmann hat mich gesfesselt. Auch den neuen Krimi "Mordsschnee" konnte ich kaum aus der Hand legen.
Marc Gassmann versucht nach seinem schweren Unfall einen neuerlichen Anlauf um sein Ziel zum 5. Mal den Gesamtweltcup zu gewinnen, zu erreichen.
Seine Freundin Anna Brunner, die den Polizeidienst gekündigt hat, um Marc zu seinen Weltcuprennen zu begleiten, fühlt sich in ihrer neuen Rolle nicht wirklich wohl. Sie denkt bereits daran wieder in den Polizeidienst zurückzukehren, wovon Marc nicht wirklich begeistert ist. Als die Journalistin Lara Frey, eine Exfreundin von Marc, tot in einem Luxushotel in St. Moritz aufgefunden wird, gerät Marc unter Verdacht. Zuvor hat er sich nach seiner Trainingsabfahrt vor vielen Zeugen im Zielraum mit der Journalistin lautstark gestritten. Als Andrea auch noch erfährt, dass ihr Freund danach noch im Hotel bei Lara war, kriselt es noch mehr. Trotzdem ist Andrea überzeugt, dass Marc nicht der Täter sein kann, während sich die Schlinge um den Hals des Rennfahrers immer enger zuzieht. Für Staatsanwältin Mariela Carmassi steht bereits fest, dass Marc der Täter sein muss und Andrea hat alle Hände voll zu tun ihre alten Netzwerke zu aktivieren, um seine Unschuld zu beweisen.
Ein weiteres Thema neben dem Mord an Lara Frey, dem Skizirkus und dem Kampf um Hundertstelsekunden, ist diesmal die Umwelt und die Klimaerwärmung. Letztere hat zur Folge, dass die Schneesicherheit in den Alpen allmählich abnimmt und immer mehr Tourismusgebiete auf Kunstschnee zurückgreifen müssen. Dies funktioniert aber nur bei bestimmten Temperaturen und Bedingungen. Massentourismus und Abholzungen der Wälder begünstigen diese Probleme in allen Regionen der Alpen. Immer mehr Umweltschützer protestieren gegen die Beschneiung mit Kunstschnee, der nicht so gefahrlos ist, wie er dargestellt wird. Hier erhält der Leser einen Blick auf die Gefahren, die unsere Umwelt heutzutage ausgesetzt wird. Die Autoren möchten mit diesem Thema die Leser auf die Umweltsünden aufmerksam machen, damit auch die nachkommenden Generationen noch die Möglichkeit erhalten den Schisport so auszuüben, wie wir ihn heute kennen....
Obwohl es nicht allzu viele Charaktere im Buch gibt, die als Täter in Frage kommen, wusste ich bis zum Ende nicht, wer dahintersteckt und vorallem nicht warum Lara ermordet wurde. Gekonnt haben Grünig und Girardelli noch einige überraschende Wendungen, die den Leser auf falsche Spuren führen, eingebaut.
Auch im zweiten Band hat mich das Duo Girardelli-Grünig mit ihrem Krimi begeistert. Die Jagd auf den Täter gestaltet sich genauso spannend und rasant, wie die Beschreibungen der Abfahrtsläufe. Hier hat sich wirklich ein Dream-Team gefunden! Ich hoffe Marc Gassmann legt seine Rennlauf-Karrierer noch nicht auf Eis und wir dürfen uns auf einen weiteren Krimi im Skizirkus freuen!
Schreibstil:
Das Autorenteam hat wieder ganze Arbeit geleistet. Der Krimi liest sich von Anfang fesselnd und äußerst flüssig. Man fühlt sich die ganze Zeit hindurch mitten im Geschehen, egal ob auf der Skipiste oder bei Andrea's Nachforschungen und Versuchen den wahren Täter zu finden. Die Charaktere sind lebendig und haben Ecken und Kanten. Auch diesmal verfolgt der Leser wieder die Gedanken einer Person, die in kursiver Schrift festgehalten werden. Man stellt aber bald fest, dass es sich dabei nicht um den Mörder handeln kann, diese Person aber einiges Hintergrundwissen mitbringt.
Fazit:
Ein rasanter Krimi aus dem Skizirkus, der sich diesmal nicht nur um Hundertstelsekunden dreht, sondern auch Umweltaktivisten und einen Mord (oder auch zwei) zum Thema hat. Wieder toll geschrieben und absolut fesselnd mit überraschenden Wendungen und authentischen Figuren. Für Skisport- und Krimifreunde eine Leseempfehlung! Ich hoffe, dass Marc und Andrea sich auch noch ein drittes Mal auf Mörderjagd begeben....