QualityLand geht in die zweite Runde
Die Geschichte von QualityLand und seinen Bewohnern geht in die zweite Runde. Peter Arbeitsloser, Kiki Unbekannt, Martyn Vorstand und viele mehr begegnen uns in dem fiktiven Land in der Zukunft wieder.
Dieses ...
Die Geschichte von QualityLand und seinen Bewohnern geht in die zweite Runde. Peter Arbeitsloser, Kiki Unbekannt, Martyn Vorstand und viele mehr begegnen uns in dem fiktiven Land in der Zukunft wieder.
Dieses Mal soll das Geheimnis um Kikis Herkunft gelüftet werden. Sie versucht, ihre Eltern zu finden und muss nebenbei noch dem sogenannten Puppenspieler entkommen, der ihr nach dem Leben trachtet. Gleichzeitig sinkt Martyn Vorstand Level für Level, ohne dass er weiß warum. Und obwohl er dagegen ankämpft, kann er einfach nichts ausrichten.
Satiriker und Autor Marc-Uwe Kling taucht wieder in QualityLand ein und lässt seine Figuren erneut tanzen. Doch diesmal haben sich die Rollen komplett getauscht. Während Peter immer weiter aufsteigt, fällt Martyn ins Bodenlose. Somit ergeben sich völlig andere Möglichkeiten für eine neue Geschichte.
Peter taut ein wenig weiter auf. Er ist mittlerweile Maschinentherapeut und kümmert sich um die psychischen Probleme der diversen Haushaltshelfer. Ein verängstigter Staubsaugerroboter und ein eifersüchtiger Kühlschrank sind hier nur einige Beispiele. Kiki finde ich immer noch sehr sympathisch. Sie ist tough, weiß, was sie will und nimmt es sich auch. Martyn hingegen ist einfach nur ein Ekel, obwohl ich es trotzdem krass finde, was im Laufe der Geschichte mit ihm passiert. Die physische und psychische Gewalt, die ihm zukommt, fand ich persönlich sehr unpassend. Erst einmal war es wirklich erschreckend, aber es hat auch den Lauf der Geschichte holprig gemacht.
Was mich allerdings immer noch zum Lachen gebracht hat, waren die Nachnamen der Figuren. Wie auch im ersten Teil gilt die Regel, dass jeder Junge den Beruf seines Vaters als Nachnamen annimmt, und jedes Mädchen den Beruf ihrer Mutter. Ich habe mich also sehr über die Zwillinge Scarlett Strafgefangene und Robert Aufseher amüsiert. Ich mochte auch den staubtrockenen Humor des Autors, der aus fast jedem Kapitel herauskam. Schon bei seinen „Känguru-Chroniken“ und im ersten Teil von „QualityLand“ hat mich das sehr gut unterhalten.
Die Geschichte ist ein wenig actionreicher als der Vorgänger, was mir aber gut gefallen hat. Es gibt mehrere Kämpfe zwischen den Akteuren, und immer wieder ist der Puppenspieler im Mittelpunkt. Dieser wird am Ende auch entlarvt, und ich muss zugeben, dass ich mit der Auflösung nicht gerechnet hätte.
Wie auch schon im ersten Teil sind die Kapitel unterbrochen von Werbung aus QualityLand und dem neuen Podcast von Dan & Dan. Letzteres war nicht so mein Fall, aber die Werbung fand ich wieder sehr unterhaltsam. Ich hätte mir vielleicht mehr Verschwörungstheorien oder ähnliches gewünscht, aber alles in allem halte ich die Kapiteltrenner immer noch für eine sehr gute Idee.
Die Auflösung von Kikis Geschichte hat mich leider nicht überzeugt. Da habe ich mehr erwartet. Ihren Mama-Roboter fand ich spitze, aber die ganzen Verflechtungen drum herum hätte ich gern ausgeklügelter gesehen.
Das Ende des Buches hat mich aber wieder etwas milder gestimmt. Es war sehr clever beschrieben, wie mehrere Sachen gleichzeitig passieren, und die Geschichte endet für mich tatsächlich mit einem Knall. Das hat mir wieder sehr gut gefallen und zeigt auch schon die Möglichkeit für eine Fortsetzung.
Insgesamt hat mich „QualityLand 2.0“ gut unterhalten. Teilweise war es schwer, durch die Geschichte durchzukommen, aber ich habe es bis ans Ende geschafft. Mir haben ein bisschen die Eastereggs gefehlt, von denen ich im ersten Teil mehr entdecken konnte. Trotzdem mochte ich das Buch und hätte nichts dagegen, wenn es noch einen dritten Teil geben würde.