Cover-Bild Frau Morgenstern und der Abgrund
Band der Reihe "Frau Morgenstern"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: GRAFIT
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 26.09.2023
  • ISBN: 9783986590147
Marcel Huwyler

Frau Morgenstern und der Abgrund

Kriminalroman
Die ungewöhnlichste Auftragskillerin der Welt: Violetta Morgenstern ist zurück
Violetta Morgenstern, pensionierte Lehrerin und kreative Profikillerin, ist auf der Flucht vor dem Staat, als sie einen neuen Auftrag erhält: Mit ihrem Kollegen, dem Ex-Söldner Miguel Schlunegger, soll sie den mysteriösen Tod eines Journalisten aufklären. Die Spur führt in die finstere Vergangenheit, zum Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Das mörderische Duo findet heraus, dass sich ein furchtbares Ereignis der Weltgeschichte in Wirklichkeit ganz anders abgespielt hat. Und dann muss Violetta Morgenstern auch noch feststellen, dass sie selbst ihrem besten Freund nicht mehr vertrauen kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2023

Zweifel und Geheimnisse

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Violetta Morgenstern, pensionierte Lehrerin, und der Ex-Söldner Miguel Schlunegger leben immer noch im Untergrund, verstecken sich vor ihrem früheren Arbeitgeber, dem Tell-Ministerium, und verdienen ihren ...

Violetta Morgenstern, pensionierte Lehrerin, und der Ex-Söldner Miguel Schlunegger leben immer noch im Untergrund, verstecken sich vor ihrem früheren Arbeitgeber, dem Tell-Ministerium, und verdienen ihren Lebensunterhalt mit Auftragsmorden.
Wobei Violetta diesmal im ersten Fall doch Zweifel kommen hinsichtlich einer Liquidation und auch gesundheitliche Zipperlein machen ihr zu schaffen. Sie hadert mit dem Altwerden. Ihrem Partner Miguel sagt sie aber nichts davon, der ihr seinerseits auch nicht erzählt, was ihm schlaflose Nächte verursacht.
Gemeinsam recherchieren die Beiden pro bono zu einem Mord, dessen Spuren zurück in die 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts führen. Hierbei glänzt die kreative Frau Morgenstern ausgesprochen bewundernswert wieder durch ihre genaue Beobachtungsgabe und grandiose Schlussfolgerungen, und die irre Geschichte entwickelt sich zum spannenden Krimi.

Wie auch in den Vorgängerbänden um Frau Morgenstern und Miguel Schlunegger ist die Figurenzeichnung bei aller Skurrilität glaubhaft, die Protagonisten sind ausgesprochen menschlich. Marcel Huwyler unterhält mit schwarzem Humor, absurden Einfällen und äußerst bildhaften witzigen Vergleichen und amüsanten, sprachgewandten Wortspielen und -Neuschöpfungen. Die oft spöttischen Sticheleien und schlagfertigen Dialoge zwischen Violetta und Miguel sind einfalls- und geistreich, lustig und machen das Lesen zum großen Vergnügen. Schweizerdeutsche Ausdrücke sorgen für Lokalkolorit und mir unbekannte Wörter verstehe ich in ihrem Zusammenhang.
Dieser fünfte Band ist unabhängig von den Vorgängern lesbar, trotzdem empfehle ich, auch andere Band der Reihe gelesen zu haben, um die Hintergründe und die Entwicklung der beiden sympathischen, doch eigenwilligen Protagonisten besser verstehen und nachvollziehen zu können, vom bisher entgangenen Lesespaß ganz zu schweigen.

Mir hat die Geschichte wieder sehr gut gefallen - bis auf das Ende, das mich mit vielen Fragen und großer Ungeduld auf den nächsten Band warten lässt.

Veröffentlicht am 15.10.2023

Überraschung

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Wer Frau Morgenstern noch nicht kennt, muss sie unbedingt kennenlernen.

Eine ehemalige, ältere Grundschullehrerin, jeder kennt so eine Frau, etwas streng, sehr auf gute Manieren bedacht und jederzeit ...

Wer Frau Morgenstern noch nicht kennt, muss sie unbedingt kennenlernen.

Eine ehemalige, ältere Grundschullehrerin, jeder kennt so eine Frau, etwas streng, sehr auf gute Manieren bedacht und jederzeit bereit das Böse auszumerzen. Kein Wunder das sie Auftragskillerin geworden ist und auch mal Fälle pro Bono bearbeitet. Sie hat einen fähigen Partner, Miguel Schlunegger, mit dem sie gerne mal streitet und Wortgefechte führt. Dieser Fall führt sie in die weiter zurück liegende Vergangenheit. Sehr knifflig und dazu kommen die kleinen Malaisen des Alters, die Fernbeziehung zu der Geliebten und das Unbehagen immer auf der Flucht vor dem einstigen Arbeitgeber zu sein.

Violetta und Miguel sind ein eigenartiges Paar, manchmal wie Mutter und Sohn, dann wieder auf Augenhöhe bei der Arbeit. Wie sie sich gegenseitig die Ideen zu werfen, ein Gedanke der dann vom anderem fortgeführt wird. Das ganze mit sehr viel Wortwitz und Wort Spielereien gestaltet hin und wieder ein schweizerischer Ausdruck, den man ohne Schwierigkeiten im Zusammenhang versteht. Die Charaktere sind menschlich und sehr sympathisch, im realen Leben würde man sie gern kennenlernen. Trotz ihres Berufs hätte ich sie gern in meinem Bekanntenkreis.

Es ist nicht nur ein Krimi, es ist ein Wortgefecht ohne Pause und mit kreativen Ideen wie die beiden Verfolgung, Überfälle und einen Mordversuch verhindern und sogar überleben. Beim Lesen ist mir der Gedanke gekommen das Erich Kästner seine Freude an dieser Serie gehabt hätte, denn auch er hat gern mit Wort Spielereien gearbeitet und seine Leser mit einem solchen Feuerwerk beeindruckt.

Die Warnung des Autors ja nicht als Erstes die letzte Seite zu lesen ist völlig berechtigt. Diese Wendung hatte ich nie im Leben erwartet. Ein absolutes Highlight. Gleichzeitig erfährt man dadurch das es auf alle Fälle einen sechsten Band geben wird. Danke schön.

Veröffentlicht am 13.10.2023

Die Hohe Schule der Violetta M. – ein unterhaltsames Vergnügen der Extraklasse

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Beim Ergreifen des kleinen blauen Taschenbuchs war ich noch reichlich ahnungslos. Ein Schweizer Krimi, die Hauptperson eine Frau mit dem Familiennamen meiner Großmutter. Das hatte meine Aufmerksamkeit ...

Beim Ergreifen des kleinen blauen Taschenbuchs war ich noch reichlich ahnungslos. Ein Schweizer Krimi, die Hauptperson eine Frau mit dem Familiennamen meiner Großmutter. Das hatte meine Aufmerksamkeit erregt. Von Marcel Huwyler hatte ich bis dahin nie gehört, geschweige denn gelesen und dass schon vier Bänder der Morgenstern-Krimiserie existieren, war mir auch entgangen. Schade eigentlich, denn was ich so an den folgenden drei Lesetagen erlebte, das schreit gewaltig nach mehr.
Sie kennen die Vorgängerbände schon? Dann müssen Sie meine Rezension ja nicht unbedingt lesen, der Klick auf den Kaufen-Button geht schneller. Wenn Sie aber so unbedarft und unvoreingenommen wie ich ans Werk gehen, dann frage ich Sie jetzt „Haben Sie den Herbstblues? Liegen Ihnen die hässlichen Leichen des letzten Thrillers noch im Magen? Sind Sie immer noch deprimiert ob des gerade gelesenen tragischen Familienromans? Suchen Sie Abwechslung und gute Unterhaltung?“.
Beantworten Sie auch nur eine Frage mit ja, dann müssten Sie sofort zur „Violetta-Morgenstern-Miguel-Schlunegger-Kur“. Die findet in den Schweizer Höhen oberhalb jedweder Wellnessebene statt. Morgendlicher Start ist um sieben mit Gehirn-Jogging und allerfeinstem schwarzen Kaffee, es folgen Gedanken-Akrobatik, Wort-Jonglieren und nicht zuletzt etwas Lach-und-Wein‘-Yoga. Wenn Sie sich dann ausreichend gekringelt haben vor Erstaunen, Entsetzen oder eben Lachen, wird es auch mal ernst im Buch. Aber das sollte sie keinesfalls abhalten, weiterzublättern und sich mit Violetta und Miguel, ihrem Kompagnon, auf die ultimative Verbrechersuche zu machen. Das Ping-Pong-Spiel der beiden ist ein echtes Literaturhighlight, und so herrlich dämlich quatschen mit Hintersinn, das will schon gelernt sein. Dann taucht auch noch ein Herr Gantenbein auf, da musste ich wirklich laut lachen, die Schweizer mit ihren literarischen Ideen sind echt nicht zu verachten. Genau: Sie lesen hier meine Empfehlung, sich die Hohe Schule der Violetta Morgenstern nicht entgehen zu lassen.
Über Inhalt und Verlauf der Mördersuche halte ich mich derweil bedeckt, ich verderbe Ihnen ungern den Spaß und die Spannung schon gar nicht. Wobei der Spannungsbogen nicht so gleichmäßig verläuft wie es die Wortspielereien der Protagonisten von Beginn an erwarten lassen, mitunter wird das tatsächlich Ernste der Geschichte etwas betulich und korrekt erzählt, da fehlte mir „der letzte Pfiff“, wie der Berliner so sagt. Das Ende aber ist überraschend und es sei jedem Leser ausdrücklich verboten, zuerst die letzten Seiten zu lesen.
Was ich aber noch loswerden möchte, ist ein Lob an Verlag und Autor. Mein schon arg gebeutelter Schriftsetzerblick wurde von diesem kleinen Buch um Jahre verjüngt und sehr beglückt. Wann findet man schon Gedankenstriche oder Apostrophe, die auch ihren Namen verdienen. Im ganzen Buch kein falsch gesetzter Buchstabe oder gar Akzent, der ein Apostroph sein möchte, außerdem eine klassisch schöne Typographie: es war mir eine echte Freude. Dass ich von Zeit zu Zeit mal das Internet ganz nett nach der Bedeutung abgefahrener schweizerischer Ausdrücke befragen musste, versteht sich bei Preußen ja von selbst. Da wäre dann ein E-Book praktischer, bräuchte ich das Buch gar nicht aus der Hand legen.
Fazit: Viel Spaß mit Hintersinn. Und ich erwarte sehr gespannt, was Violetta demnächst so unternimmt und ob Miguel, ihr wortgewandter Kompagnon und wahrer Freund, uns erhalten bleibt.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Neues von der Mordslady

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"Sterben ist selten schön. Schon gar nicht mit heruntergelassenen Hose." Mit dieser herrlichen Erkenntnis starten wir in den 5. Teil der Frau Morgenstern-Reihe von Marcel Huwyler. Der Eingangssatz zeigt, ...

"Sterben ist selten schön. Schon gar nicht mit heruntergelassenen Hose." Mit dieser herrlichen Erkenntnis starten wir in den 5. Teil der Frau Morgenstern-Reihe von Marcel Huwyler. Der Eingangssatz zeigt, wohin die Reise geht. Die Leserinnen können sich auf gewaltigen Wortwitz und eine etwas abgedrehte Handlung einstellen. Genau damit stechen die Bücher aus dem üblichen Krimi-Allerlei heraus.

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Darum geht’s: Das Killer-Gespann im staatlichen Auftrag ist auf der Flucht vor dem eigenen Arbeitgeber. Morgenstern & Schlunegger haben ihr bisheriges Leben hinter sich gelassen. Eliminiert wird mittlerweile in Eigenverantwortung. Diesmal werden sie zudem beauftragt, den mysteriösen Tod eines Journalisten aufzuklären.

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"Frau Morgenstern und der Abgrund" ist der bisher schlankste Band in der Krimireihe und umfasst gerade mal 250 Seiten. Das fand ich zwar etwas schade, aber die Seiten sind umso mehr vollgepackt mit allem, was ich an der Reihe mag. Skurrile Ideen und feinsinniger Humor gehören ebenso dazu, wie die unverwechselbare Wortakrobatik des Autors, die das Lesen wieder zu einem wahren Vergnügen macht. Die Leser
innen erwartet ein sprachlicher Genuss, bei dem einem die Wörter regelrecht auf der Zunge zergehen.

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Die Geschichte ist aberwitzig und gleichzeitig spannend. Huwyler hat da seine ganz eigene und unverwechselbare Art. Zu seinen Protagonisten ist dem Autor auch wieder Neues eingefallen, um die Weiterentwicklung interessant zu gestalten. Soviel spoilere ich hier einfach mal: Das Dreamteam droht diesmal auseinanderzubrechen. Spannend bleibt es bis zum Schluss. Der Fall wird mit einem Showdown in bester Morgenstern-Manier aufgelöst. Und das Finale wird dann nochmal mit einer dicken Überraschung zelebriert.

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Fazit: "Frau Morgenstern und der Abgrund" setzt die Reihe gewohnt gut fort. Es ist kein Krimi, wie jeder andere. Ich empfehle die Reihe allen, die gerne mal etwas anderes und ungewöhnliches in dem Genre lesen möchten.

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