Cover-Bild Schatten ohne Licht
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12,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Schardt, M
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 218
  • Ersterscheinung: 30.06.2017
  • ISBN: 9783961520923
Marcus S. Theis

Schatten ohne Licht

Roman
In Seonghans und Jeongahs kleinem Heimatdorf in Nordkorea bestimmt der feste Glaube an den Geliebten Führer, an das Militär und den Kommunismus, den Alltag. Auch wenn die Ge-schwister von Hunger, Kälte und harter Arbeit geplagt sind, Gewalt täglich vor Augen haben – wie könnten sie daran zwei-feln, dass ihr Land alle anderen Länder der Welt übertrifft?
Als ihr Großvater, der jahrelang für Nordkorea gekämpft hat und ein treuer Anhänger des Geliebten Führers war, dem Hun-gertod zum Opfer fällt, beginnt ihr Glaube an das System langsam zu bröckeln. Dann versucht Seonghans Militärkamerad ihm weiszumachen, dass es im Süden so viel mehr gibt als bei ihnen – so viel Nahrung, so viel Strom, so viel Leben: eine bessere Welt. Ist es entgegen allem, was sie gelernt haben, tatsächlich nicht der imperialistische Süden, sondern ihre eigene Heimat, in der Ungerechtigkeit und Grausamkeit vorherrschen?
Obwohl Hinrichtungen an der Tagesordnung stehen und Menschen der feindlich gesinnten Ka-tegorie spurlos verschwinden, wagen die Geschwister schließlich den Gedanken an eine Flucht, an ein besseres und freies Leben in Südkorea. Doch ist ein Entkommen überhaupt möglich? – Und welche Opfer werden sie dafür bringen müssen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2019

Beeindruckend und Bedrückend

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Schatten ohne Licht, der Debut Roman von Marcus S. Theis ist ein beeindruckendes Buch über ein Geschwisterpaar in Nordkorea und deren Versuch ihre eigene Freiheit im Leben zu finden.

Das Cover bekommt ...


Schatten ohne Licht, der Debut Roman von Marcus S. Theis ist ein beeindruckendes Buch über ein Geschwisterpaar in Nordkorea und deren Versuch ihre eigene Freiheit im Leben zu finden.

Das Cover bekommt im Verlauf eine ganz eigene Bedeutung und spiegelt den Inhalt des Buches gekonnt wieder.

Der Autor schafft es mit einer einfachen Sprache ein vielschichtiges Bild vom Leben in einer Diktatur zu schaffen. Er versteht es gekonnt und ohne Schnörkel ein hoch brisantes Thema in einer packenden Geschichte zu bearbeiten.

Die Geschwister Seonghan und Jeongha wachsen als Bauernkinder in einem Dorf in Nordkorea auf. Die Armut der Geschwister und deren Familie wird gut dargestellt. Sie haben nur einen Traum im Leben-zu wissen wohin die Vögel fliegen und selber auch irgendwann einmal Frei zu sein.

Besonderes Augenmerk fällt auch auf die geschaffene Scheinwelt des "geliebten Führers" für sein Volk. Die Aussagen es wird alles besser, ihr müsst alles für den Führer geben, auch wenn ihr selber hungert sind sehr hart aber realistisch.
Als der regimetreue Großvater stirbt, der die Familie stark beeinflusste, kommen den Geschwistern erste Bedenken an den Aussagen und ihren Lebensumständen.

Seonghan muss seinen 10 jährigen Militärdienst ableisten und kommt dort das erste Mal mit Bildern der anderen, feindlichen Welt in Berührung.
Es kommt zu einer beeindruckenden und gefährlichen Flucht, die nicht unbedingt zur eigenen Freiheit führt.

Der Autor offenbart auch die Beteiligung Chinas und Südkoreas an den Zuständen in Nordkorea ohne mit dem Finger darauf zu zeigen.

Schatten ohne Licht ist ein äußerst nachhallendes und sehr empfehlenswertes Buch. Ein Buch über die Fragilität des Lebens, Freundschaft ,über Verrat und trotz allem auch über ganz viel Hoffnung.
Es hat mir noch einmal ganz klar gezeigt, wie glücklich ich sein darf in der westlichen Welt und in einem sicheren Land leben zu dürfen.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Ein Buch, dass unter die Haut geht

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Die beiden Geschwister, Seonghan und Jeongah, wachsen in Nordkorea auf. Der Hunger ist Alltag, der Verzicht gewohnt, anders kennen die beiden es nicht. Aber woanders ist es noch viel schlimmer, so sagt ...

Die beiden Geschwister, Seonghan und Jeongah, wachsen in Nordkorea auf. Der Hunger ist Alltag, der Verzicht gewohnt, anders kennen die beiden es nicht. Aber woanders ist es noch viel schlimmer, so sagt man. Erst als Seonghan zum Militär einberufen wird und ihm ein Kamerad heimlich Fotos zeigt, Satellitenaufnahmen von Südkorea und China, nagen die ersten Zweifel an ihm und er spielt mit dem Gedanken an Flucht. Doch ist das die Lösung?

Dieses Buch ist keine leichte Lektüre. Es hat mich sehr berührt und hallt heute noch, Tage nach der Lektüre, in mir nach. Marcus S. Theis hat ein großartiges, aufwühlendes Werk geschaffen, dem ich viele Leser wünsche. 

Es würde mir schwer fallen, die ganzen Grausamkeiten in Worte zu fassen, die hier geschildert werden. Theis schafft das. Ohne Effekthascherei. Ohne Emotionen. Klar und nüchtern erzählt er, lädt den Leser als stillen Beobachter ein. Und der muss viel aushalten. Denn jeder Satz, jedes Wort ist so intensiv, dass man es kaum aushalten kann. Wir erleben alles hautnah mit und leiden still mit den Protagonisten. Diese sind zwar erfunden, aber der Autor hat wahre Berichte von Nordkoreaflüchtlingen eingebaut und das macht das Ganze nur noch schlimmer. Das Buch hat mich sehr traurig und betroffen zurückgelassen. Und gleichzeitig dankbar, dass ich die Gnade habe, nicht in einem solchen Regime leben zu müssen. Und gleichzeitig wütend, dass wir nichts dagegen tun (können?). Niemand auf der Welt sollte ein solches Leben haben. Aber auch die "Freiheit" in Südkorea, ist alles andere als erstrebenswert. Hier herrscht ein Leistungs- und Schönheitswahn, der nicht zu unterschätzen ist.

Ein zutiefst erschütterndes Buch, das in all seiner Traurigkeit, doch einen Funken Hoffnung zeigt. Denn nur wo Licht ist, kann es auch Schatten geben.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Gelingt die Flucht aus Nordkorea?

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Inhalt:
In Seonghans und Jeongahs kleinem Heimatdorf in Nordkorea bestimmt der feste Glaube an den Geliebten Führer, an das Militär und den Kommunismus, den Alltag. Obwohl sie an Hunger leiden, harte ...

Inhalt:
In Seonghans und Jeongahs kleinem Heimatdorf in Nordkorea bestimmt der feste Glaube an den Geliebten Führer, an das Militär und den Kommunismus, den Alltag. Obwohl sie an Hunger leiden, harte Arbeit an der Tagesordnung steht und Gewalt zu ihrem Alltag gehört, haben sie keine Zweifel am System. Bis dann ihr geliebter Großvater den Hungertod stirbt, obwohl er immer ein sehr treuer Anhänger des Führers war. Somit beginnen sie langsam am System zu Zweifeln. Als Seonghan dann zum Militär kommt und ihm ein Kamerad Bilder vom Süden zeigt, wo alles viel schöner und besser aussieht als bei ihnen im Norden.
Obwohl es verboten ist und es harte Strafen für eine Flucht gibt, auch für die Familien, die dableiben, wagen die Geschwister gemeinsam die Flucht. Sie wollen sich aufmachen in ein neues und besseres Leben. Dabei haben sie auch immer die Vögel im Blick, die frei sind und einfach drauflosfliegen können.
Werden sie die Flucht schaffen und welche Opfer werden sie dafür bringen müssen?

Mein Kommentar:
Dies ist das Debüt des Autors Marcus S. Theis und ihm ist mit diesem Buch etwas ganz tolles geglückt. Er hat es geschafft mich emotional gefangen zu nehmen und auch nach dem Ende des Buches nicht so schnell loszulassen. Das Buch wirkt noch lange in einem nach.
Er hat einen einfachen und schlichten Schreibstil, der aber sehr gut zum Buch und zur Geschichte passt, da es sonst sicher fast zu emotional würde.
Es wird das Leben in Nordkorea in aller Deutlichkeit geschildert und man erfährt wirklich, wie die Menschen dort leben. Er beschreibt den Hunger, die harte Arbeit aber auch die Gewalt, die an der Tagesordnung stehen. Trotzdem stehen die meisten Menschen hinter dem Führer und folgen ihm bedingungslos nach. Wer sich dem widersetzt wird hart bestraft, oft sogar mit dem Leben. Dies alles wird sehr genau und detailliert beschrieben, sodass man einen Einblick hinter die Kulissen bekommt und weiß, wie es dort wirklich zugeht.
Seonghan und Jeongah beginnen langsam an diesem System zu zweifeln und planen ihre Flucht. Obwohl sie wissen, welches Risiko sie auf sich nehmen, wollen sie fliehen. Man erlebt als Leser die verschiedenen Phasen ihrer Flucht sehr genau mit und weiß nie, wie es ausgehen wird. Man erfährt auch im Laufe des Buches welche Opfer sie dabei bringen müssen.
Die beiden Hauptprotagonisten sind sehr gut beschrieben und man leidet die ganze Geschichte mit ihnen mit. Es würde nicht schaden beim Lesen ein paar Taschentücher bereit zu legen, da einem die Geschichte wirklich nahe geht.
Trotz der vielen Dramatik und Traurigkeit, die in diesem Buch vorkommt, lebt die Hoffnung aber in vielen Menschen weiter und es wird gezeigt, dass es auch in der schlimmsten Situation noch Menschlichkeit gibt. So wird man auch nach dem Ende noch lange zum Nachdenken angeregt und das Buch wirkt noch weiter.

Mein Fazit:
Ein wirklich ergreifendes Buch, das aber die Menschlichkeit nicht vergessen lässt und uns zeigt, wie gut es uns eigentlich geht. Das Buch lässt den Leser auch nach der Beendigung nicht sofort los und wirkt noch lange nach.

Ganz liebe Grüße,
Niknak

Veröffentlicht am 14.03.2018

Schatten ohne Licht

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Dieses Buch habe ich verschlungen. Der einfache Schreibstil nimmt einen gefangen und macht das Grauen noch eindringlicher. Die Personen werden so gut dargestellt, das man mit ihnen fühlt und durch ihre ...

Dieses Buch habe ich verschlungen. Der einfache Schreibstil nimmt einen gefangen und macht das Grauen noch eindringlicher. Die Personen werden so gut dargestellt, das man mit ihnen fühlt und durch ihre Augen alles sieht. Das macht die Geschichte noch intensiver und man möchte immer weiterlesen , auch wenn es manchmal sehr grausam und traurig ist. Dieser Roman berührt den Leser und ist für alle empfehlenswert die noch an die Hoffnung glauben.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Macht sprach- und fassungslos

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Seonghan und Jeongah, zwei Geschwister, die in Nordkorea aufwachsen und unter dem Re-gime dort leiden. Doch richtig bewusst sind ihnen die schlimmen Zustände in dem Land erstmal nicht. Kennen sie es doch ...

Seonghan und Jeongah, zwei Geschwister, die in Nordkorea aufwachsen und unter dem Re-gime dort leiden. Doch richtig bewusst sind ihnen die schlimmen Zustände in dem Land erstmal nicht. Kennen sie es doch nicht anders, als sehr oft Hunger zu haben, gerade in den Wintern, wo ihnen von Soldaten auch noch der letzte Rest an Nahrung weggenommen wird. Der Großvater verhungert sogar, er, der stolzer Regimeanhänger! Die Zukunftsaussichten sind düster, außer eventuell der Militärdienst. Dort werden Seonghan Bilder gezeigt, von einer ganz anderen Welt, die er bisher nicht kannte, vielleicht mal erahnte. Ist die Flucht eine Möglichkeit? Doch was passiert alles während der Flucht und danach?
Die Geschichte der Geschwister wird sehr gut beschrieben und beim Lesen konnte ich als Leser diese eher ausweglose Situation sehr gut nachempfinden. Die Zustände im Norden und auch im Süden des Landes werden gut dargestellt, ohne zu intensiv beschrieben zu werden. Während des Erzählens sind die relevanten Informationen einfach da. Es bleibt eine dunkle Zukunft, nicht nur das dramatische, unmenschliche Leben in einem Lager. Bleibt nur der Tod als Ausweg?
Die Figuren sind erfunden, doch die Geschichte basiert durchaus auf wahre Erzählungen von Betroffenen, oder Berichten über Menschen aus Korea.
Dieser Roman lässt mich durchaus sprachlos zurück, betroffen und fassungslos. In der Welt in der ich lebe kann ich mir etwas wie in Nordkorea nur schwer vorstellen. Das extreme Leistungsdenken in Südkorea ist mir dann auch ein wenig fremd. Ein Leben in beiden Län-dern wohl schwer vorstellbar. Für Menschen aus dem Norden ist es im Süden sicherlich erstmal einfach unverständlich und menschlich kalt.
Ein toller Roman, für mein Empfinden gut umgesetzt, um die Probleme in dem geteilten Land darzustellen.