Eine perfekte Fortsetzung
Bei „Die Zeuginnen“ handelt es sich um eine Fortsetzung einer Reihe, welche vor über 30 Jahren erschienen ist und in den letzten Jahren erfolgreich als Serie verfilmt wurde. In der Geschichte „Der Report ...
Bei „Die Zeuginnen“ handelt es sich um eine Fortsetzung einer Reihe, welche vor über 30 Jahren erschienen ist und in den letzten Jahren erfolgreich als Serie verfilmt wurde. In der Geschichte „Der Report der Magd“ erlebten wir das Schicksal der Magd Desfred, welches in den totalitären Schreckensstaat Gilead entführ wurde, um hier als Gebermaschine zu dienen.
Dieses Buch spielt nun 15 Jahre später nach diesen Ereignissen. Die Kapitel bestehen aus drei verschiedenen Sichtweisen.
Ein der Erzählstränge ist der von Tante Lydia, welche ein Manuskript führt über die Geschichte wie sie zu Gilead kam und dort zur mächtigsten Frau wurde. Entführt wurde, erniedrigt und sich dann hochgearbeitet hat. Sie wusste sie muss sich fügen, um zu überleben, aber sie wusste von Anfang an, dass alles was da passiert nicht richtig ist. So hat sie ihr Ziel vor Augen. Dabei geht sie skrupellos vor, weil es nicht immer anders handeln kann, aber anders als in den Vorgänger Büchern erfährt man, welche Seite sie noch in sich trägt. Und so sehr ich sie als unsympathisch und die schlimmste empfand, so zeigt das Buch wer Tante Lydia wirklich ist und wie sehr sie ihre Mädchen liebte. Ihr Zeichen ist das der Füllerspitze, es war also immer erkennbar, wann wir die Sichtweise von ihr gelesen haben.
Die zweite wurde ersichtlich durch ein Mädchen mit Haube. Es handelt sich um eine Zeugenaussage markiert mit der 369A. Es handelt sich um Agnes. Ein junges Mädchen, geboren in Gilead und somit einem Kind was kein anderes Leben als dieses kennen gelernt hat. Ihr Vater ein hoch anerkannter Kommandant und eine tolle Mutter. Als Agnes dann ihre erste Tage bekommt steht bereits fest das sie heiraten soll. Aber dies ist nicht der Wunsch von ihr und Agnes entscheidet sich eine Tante zu werden. So erleben wir die Welt eines Mädchens und später eine Tante von Gilead, die anders als Tante Lydia dort geboren wurde.
Der dritte Erzählstil ist ebenfalls eine Zeugenaussage. Diese ist markiert mit einem Mädchengesicht und gehört dem Mädchen Daisy aus Kanada. Abgesehen davon das die Eltern Widerstandskämpfer von dem Staat und der Entführung von Mädchen sind, lebt sie ein normales Leben und ist eigentlich weit weg von all dem. Doch es soll sich alles für sie ändern, als sie Undercover in den Männerstaat geschickt wird.
Ich fand die Geschichte einfach nur wahnsinnig gut gemacht. Sie knüpft so anstandslos super an den „Report der Magd“ und zeigt uns, wie es nach dieser Geschichte weitergeht. Weg von Desfred und mehr in den Hintergrund, wo man sieht wer die Fäden zieht. Was mit Frauen passiert, die nicht gehorchen, wie schnell Ehefrauen getauscht werden, was mit ungehorsamen Kindern passiert.
Für mich die beste Fortsetzung welche ich seit langem gelesen habe und ein Muss für jeden Fan der Reihe.