Das Leben des Nikola Tesla
„...Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich in einem riesigen, hell erleuchteten Raum mit Unmengen wundersam aussehender Geräte überall. Ein großer, hagerer junger Mann geht auf Sie zu, und das bloße Schnippen ...
„...Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich in einem riesigen, hell erleuchteten Raum mit Unmengen wundersam aussehender Geräte überall. Ein großer, hagerer junger Mann geht auf Sie zu, und das bloße Schnippen mit seinen Fingern erzeugt augenblicklich einen plötzlich auflodernden roten Feuerball, den er ruhig in seiner Hand hält...“
Mit diesen Worten beschreibt McGovern sein Erlebnis im Labor von Nikola Tesla. Der von Tesla hervorgerufene Effekt konnte bis heute weder von anderen wiederholt noch erklärt werden. Doch wer war dieser Nikola Tesla?
Die Autorin hat eine spannende Biographie über den Erfinder und Visionär geschrieben. Der Schriftstil ist sachlich. Komplexe Zusammenhänge werden verständlich erklärt. Trotzdem ist ein Grundwissen über Elektrizität, Wellenlehre und Elektrotechnik von Vorteil. Eingebunden in das Leben von Tesla hat die Autorin außerdem ein Stück Wissenschaftsgeschichte der Zeit und wichtige politischen Entwicklungen und Entscheidungen. Das Buch zeugt von einer intensiven Recherche.
Der Serbe Nikola Tesla wurde1856 in einem kroatischen Dorf geboren. Sein Vater, Hochwürden Milutin Tesla, hatte für die Söhne entweder die Militärlaufbahn oder das geistige Amt vorgesehen. Schon früh zeigte sich aber Teslas Interesse an technischen Geräten. Er ging noch nicht zur Schule, als er ein Wasserrad ohne Schaufeln baute. Er wollte Ingenieur werden, stieß damit allerdings bei seinemVater auf taube Ohren.
Einschneidend für ihn war der Tod seines älteren Bruders Daniel .Man nimmt an, dass Halluzinationen, Alpträume und viele seine Zwangsneurosen auf diesem Ereignis basieren.
Nach etlichen Hin und Her in seinem Lebenslauf ging Nikola Tesla 1884 nach Amerika. Zu diesem Zeitpunkt hatte er schon einen Wechselstrommotor entwickelt und das Prinzip des Drehstroms gefunden.
„...Die Elektrotechnik war das Feld schlechthin für jemanden mit Begabung und einer wissenschaftlichen oder erfinderischen Ader, da sie nicht nur finanzielle Anreize bot, sondern auch den Reiz und die Gefahr eines fast unerforschten Grenzlandes...“
Erst arbeitet Tesla für Edison, dann gründet er eine eigene Firma. Die beiden Männer wurden nie zu Freunden. Das lag nicht zuletzt an ihre unterschiedlichen Herangehensweise. Tesla formuliert das mal so:
„...Wenn Edison eine Nadel in einem Heuhaufen finden müsste, würde er sofort mit dem Eifer einer Biene daran gehen, Strohhalm für Strohhalm zu untersuchen, bis er das gesuchte Objekt gefunden hätte. Ich war bedauernder Zeuge solcher Handlungen und wusste, dass ein wenig Theorie und Berechnung ihn neunzig Prozent seiner Arbeit erspart hätten...“
Tesla war Eigenbrötler. Nicht alle seine Erfindungen ließ er patentieren. Ein Geschäftsmann war er eher weniger. Ihn interessierte die praktischen Forschung. Viele seiner Apparate und Theorien werden im Buch beschrieben. An manche Stellen gibt es bis heute offene Fragen. Was war realisierbar, was war Fikrion? Klar sit, dass Tesla seienr Zeit weit voraus war, deshalb aber von manchen eher belächelt als ernst genommen wurde.
„...Er sprach von der Möglichkeit, Motoren ohne irgendwelche Drähte zum Laufen zu bringen. Er sprach von freier, nutzbarer Energie im Raum...“
Seine Experimente zur Resonanz waren beeindruckend. Er befasste sich mit Robotern und erfand das Radio, auch wenn ihm letzteres erst nach seinem Tode zuerkannt wurde.
Zum Verbleib von Teilen seines Erbes sind viele Fragen offen. Gerade in den letzten Jahren seines Lebens hat er seine Erfindungen und Ideen häufig nicht veröffentlicht. Da er aus finanziellen Gründen kein Laboratorium mehr hatte, war ebenfalls eine praktische Überprüfung nicht möglich,
Seinen Weg haben viele gekreuzt. Einige wurden ihn zu Freunden, andere und ihre Theorien hat er abgelehnt. Zu ersteren gehörte Mark Twain, zu zweiteren Albert Einstein
Ein umfangreicher Anhang ergänzt das Buch..
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine anspruchsvolle Lektüre, wenn man an mehr als den bloßen Lebenslauf interessiert ist.