Interessantes Setting, etwas schwache Umsetzung
Ich habe schon einige Bücher von Margaret Rogerson gelesen & war bisher immer begeistert. Auch Vespertine hat mir gut gefallen, auch wenn es mich nicht ganz so überzeugen konnte, wie ihre restlichen Bücher.
Ich ...
Ich habe schon einige Bücher von Margaret Rogerson gelesen & war bisher immer begeistert. Auch Vespertine hat mir gut gefallen, auch wenn es mich nicht ganz so überzeugen konnte, wie ihre restlichen Bücher.
Ich kann nichtmal unbedingt sagen, was genau mich nicht überzeugen konnte - Charaktere, Handlung & Worldbuilding fand ich wirklich gut, aber irgendwie hat einfach das gewisse etwas gefehlt.
Die Geschichte ist sehr an Jeanne D'Arc angelehnt, mit der Protagonistin Artimisia in der Rolle der Verteidigerin eines französisch-inspirierten Landes gegen eine dunkle Bedrohung.
Was mir an Rogersons Büchern immer sehr gefällt ist, dass ich mir alles immer so wunderbar bildlich vorstellen kann. Sie beschreibt die einzelnen Aspekte immer so deutlich, dass ich mir die Welt wirklich gut vorstellen und tief einsinken kann.
Die Welt selbst ist nicht allzu komplex und eher mittelalterlich angehaucht, fügt durch eine Rangordnung der Geister jedoch auch genug Spannung hinzu. Das System der Geister und dass sie je nach Todesursache dem Reliquienträger bestimmte Fähigkeiten verlangen können, fand ich wirklich gut und vor allem sinnvoll umgesetzt.
Artemisia ist eine etwas typische YA-Outsider-Protagonistin, aber trotz dieser klischeehaften Darstellung ist sie wirklich gut ausgearbeitet und ihr zurückhaltendes düsteres Verhalten passt zu den tragischen Ereignissen ihrer Vergangenheit. Eine Romanze gibt es hier, anders als in Rogersons anderen Büchern, nicht und es gibt mMn sogar die ein oder andere Andeutung, die darauf hindeutet, dass Artemisia aroace sein könnte.
Eine Romanze hat es hier aber auch absolut nicht gebraucht und es hätte auch nicht gepasst. Viel mehr geht es hier um das Finden von sich selbst, das Meistern seiner Schwächen und das Lernen, zu den richtigen Leuten Vertrauen aufzubauen und nicht alleine sein zu müssen.
Die Handlung hatte ihre Auf und Ab's. Es gab einige Sachen, die mich überrascht haben, insgesamt hätte es aber ab und an auch mal etwas schneller und dramatischer voran gehen können. Die Vibes in diesem Buch haben mir aber dennoch wirklich gut gefallen und auch wenn es mich nicht ganz überzeugen könnte, was eine lesenswerte Geschichte, die perfekt in die düstere Jahreszeit passt