Eine gelungene Fortsetzung
Als in einer heißen Juni-Nacht, just während des alljährlichen Charity-Balls der Enthüllungsjournalist Richard Vogel tot aufgefunden wird, ist noch nicht klar, welche Folgen Vogels Tod haben wird, denn ...
Als in einer heißen Juni-Nacht, just während des alljährlichen Charity-Balls der Enthüllungsjournalist Richard Vogel tot aufgefunden wird, ist noch nicht klar, welche Folgen Vogels Tod haben wird, denn zunächst weiß man nicht einmal, ob Fremdverschulden vorliegt. Nur Richards Vater, Erich Vogel, ist überzeugt davon, dass sein Sohn ermordet worden ist. Er kontaktiert Inspektorin Dorothea Keusch von der Polizeiinspektion Kufstein, die er für die einzige unbestechliche und nicht in die Machenschaften des Polizeiapparates verwickelte Person hält.
Als sich dann herausstellt, dass Richard Vogel tatsächlich vergiftet worden ist, soll ausgerechnet Chefinspektor Konstantin Schmitt vom LKA, ermitteln; dessen Patenonkel der von Erich Vogel verdächtige Polizeipräsident Martin Grazer ist. Dazu muss man wissen, dass Patenonkel oder Patentante (Göd oder Godl) in Tirol eine besondere Bedeutung zukommt.
Allerdings ist Grazer nicht der einzige, dem eine unangenehme Enthüllung durch den Journalisten gedroht hätte, weshalb die Auswahl an potenziellen Tätern so groß wie nie ist.
Abermals beginnt Dorothea Keusch auf eigene Faust zu recherchieren und gefährdet damit nicht nur ihre Karriere bei der Polizei, sondern auch die Freundschaft mit ihrer Kollegin Veronika, die selbst jede Menge private Sorgen hat. Dabei stößt Dorothea auf Ereignisse in der Vergangenheit, deren Folgen sich bis in die Gegenwart fortsetzen. Wird es ihr gelingen den Job zu behalten, den Täter zu finden und gleichzeitig ihre Gefühle für Chefinspektor Konstantin Schmitt im Zaum zu behalten?
Meine Meinung:
Den Polizeipräsidenten des Mordes zu verdächtigen ist schon ein ziemlich starkes Stück. Kann man sich in einer Person so täuschen? Oder ist alles ganz anders? Die Idee hat mir recht gut gefallen. Dass der eine oder andere hochrangige Polizeibeamte Dreck am Stecken hat, ist durchaus möglich, aber Mord?
Nach ihrem ersten Fall („Dein ist die Schuld“) schlittert Dorothea Keusch, die eigentlich Archäologin ist und erst auf dem zweiten Bildungsweg Polizistin geworden ist, in diesen brisanten Fall. Nach wie vor beschäftigt sie der unklare Tod ihres Vaters, den sie unbedingt aufklären will.
Obwohl sie eigentlich für ihre Dienstprüfung lernen muss, die sie in wenigen Tagen stattfinden soll, lässt ihr der Fall Richard Vogel keine Ruhe. Sie ermittelt auf eigene Faust und entdeckt erschütternde Schicksale der Vergangenheit und in der Gegenwart. Dass sie sich bei ihrem Vorgesetzten gehörig in die Nesseln setzt, ist natürlich auch vorprogrammiert, denn der hat mit Frauen im Allgemeinen und mit intelligenten Quereinsteigerinnen im Speziellen ein persönliches Problem.
Maria Höfle schafft es, ihren Leserinnen und Lesern einen fesselnden Krimi zu präsentieren, der durch zahlreiche unerwartete Wendungen den Spannungsbogen hoch zu halten.
Fazit:
Gerne gebe ich dieser gelungenen Fortsetzung 5 Stern. Der dritte Fall wartet schon auf mich.