Cover-Bild Das Kaffeehaus - Falscher Glanz
Band 2 der Reihe "Die Kaffeehaus-Saga"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 752
  • Ersterscheinung: 13.04.2021
  • ISBN: 9783442205981
Marie Lacrosse

Das Kaffeehaus - Falscher Glanz

Roman
Die junge Sophie von Werdenfels tritt ihre Stelle als Kaiserin Sisis Hofdame an. Doch im Hofstaat hat sie es schwer. Insbesondere die Gräfin Marie Festetics, Sisis Favoritin, verfolgt jeden ihrer Schritte mit Eifersucht und Argwohn. Sophie erlebt das vordergründig glamouröse, hinter den Kulissen jedoch zutiefst bigotte Leben am Kaiserhof mit. Als Hofdame muss sie auch an der Hochzeit ihrer großen Liebe Richard mit Amalie von Thurnau teilnehmen. Als sie selbst gegen ihren Willen mit einem viel älteren Adeligen verheiratet werden soll, flieht sie vom Hof ins Kaffeehaus ihres mittlerweile schwer kranken Onkels. Dort übernimmt sie die ersten Leitungsaufgaben …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2021

Tolle Fortsetzung!

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Band eins der Kaffeehaus-Trilogie konnte mich bereits überzeugen und umso mehr habe ich mich natürlich auf Band zwei gefreut! Zwischen den beiden Bänden sind nur wenige Tage vergangen, sodass man problemlos ...

Band eins der Kaffeehaus-Trilogie konnte mich bereits überzeugen und umso mehr habe ich mich natürlich auf Band zwei gefreut! Zwischen den beiden Bänden sind nur wenige Tage vergangen, sodass man problemlos weiterlesen kann.
Zu Beginn hatte ich leichte Probleme in den Lesefluss rein zu kommen, da ich mich erst einmal wieder an die damalige Zeit gewöhnen musste, aber als es dann soweit war, war ich wieder ganz vertieft in den Geschehnissen.
Während im ersten Band das Kaffeehaus und Mary im Vordergrund standen liegt nun der Fokus auf Sophies Leben bei Hofe. Aber natürlich geht es immer noch genug um Herrn Danzer und das Kaffeehaus.
Neben bereits bekannten Personen (geliebte und weniger gemochte) lernen wir in diesem Teil neue Mitglieder der Wiener Bürgerschaft und des Adels kennen – auch wieder mehr und auch weniger liebenswerte – sonst wird es ja langweilig 😊
Sophie hat sich erfreulicherweise weiterentwickelt und steht für sich ein. Sie ist mir mittlerweile sehr ans herz gewachsen und ich habe teils sehr mit ihr gefühlt.
Wieder einmal bin ich fasziniert von den damaligen Geschehnissen und der grandiosen Art, wie die Autorin Wahrheit und Fiktion kombiniert – das Nachwort dazu ist ebenfalls sehr lesenswert! Ich freue mich bereits auf den dritten Band, da ich nach diesem Ende unbedingt wissen muss, wie es weiter geht!

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Das Kaffeehaus- Falscher Glanz

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Handlung
Kurz nach den erschütternden Ereignissen in Mayerling tritt Sophie von Werdenfels ihre Stellung als Hofdame im Dienste der Kaiserin Sisi an. Sie steht der Einberufung kritisch entgegen und ihre ...

Handlung
Kurz nach den erschütternden Ereignissen in Mayerling tritt Sophie von Werdenfels ihre Stellung als Hofdame im Dienste der Kaiserin Sisi an. Sie steht der Einberufung kritisch entgegen und ihre Befürchtungen bewahrheiten sich. Sophie hat es schwer, am Hofe anzukommen und von den anderen Damen akzeptiert zu werden. Besonders die Gräfin Marie Festetics sieht in ihr eine mögliche Rivalin um die Gunst der Kaiserin. So lassen kleine Spitzen, aber auch Intrigen nicht lange auf sich warten. Und je mehr Sophie von dem Leben am Hofe, welches nach außen hin als glamourös und beneidenswert gilt, insgeheim jedoch zutiefst bigott ist, mitbekommt desto mehr wünscht sie sich zurück in das Kaffeehaus ihres Onkels...

Meinung
Wenn man das Cover betrachtet, fallen sofort einige Ähnlichkeiten zu dem des ersten Bandes auf. Wieder sieht man eine Dame, schick und edel gekleidet in ihrem rosafarbenen Kleid. Diese Farbe wird nicht nur anhand der Blüten auf dem Hut, sondern auch mit dem Namen der Autorin nochmals aufgegriffen. Die Frau besitzt eine besonders Haltung und spontan würde ich sie einer gehobeneren Schicht zuordnen. Allerdings stört es mich diesmal ein wenig, wie stark man ihr Gesicht sieht, mir hätte eine Darstellung aus dem Profil besser gefallen.
Es entsteht auf den ersten Blick der Eindruck, die Frau würde auf einer Straße vor einem einladenden und schicken Café stehen. Allerdings bemerkt man bei einem genaueren Hinsehen sofort, dass der Hintergrund gezeichnet wurde, was dem Cover noch mehr Nostalgie verleiht.
Farblich entsteht ein rundes Bild anhand der gewählten Hauptfarben, die sich in allerhand Details wiederfinden. So liegt am Ende ein stimmiges und ansprechendes Cover vor, welches ich gern mag!
Ebenfalls sehr ansprechend gestaltet wurden die Buchinnenseiten. Diese beherbergen ein Rezept für eine exquisite und im Roman häufig erwähnte Torte. Anhand einer kleinen Abbildung kann man sich davon ein Bild machen und insgeheim hatte ich beim Lesen den Wunsch, selbst mal ein Stück davon zu probieren!
Auf den hinteren Umschlaginnenseiten wurden die drei Teile der Kaffeehaus-Saga nebeneinander abgedruckt, wodurch sich Ähnlichkeiten bei der Gestaltung der Cover erkennen lassen. Zudem wird erwähnt, wann Band drei erscheint, was die Vorfreude auf diesen nochmals erhöht!

Ich habe in den letzten Jahren einige Bücher von Marie Lacrosse gelesen und bisher war ich von jedem einzelnen sehr angetan und begeistert. Immer wieder schafft sie es, geschichtliche Fakten, die Lebensweisen der Personen zur Handlungszeit und eine interessante Geschichte in einem Buch zu vereinen, was stets ein Lesegenuss ist. Und auch der erste Band ihrer Kaffeehaus-Saga konnte mich vollends überzeugen, weshalb ich sehr gespannt darauf war, wie die Reihe weitergeht, was noch am königlichen Hofe passieren wird, welche Rolle Sisi und ihre Familie spielen werden und was mit Sophie und Richard geschehen wird. Je näher der Erscheinungstermin in Sicht kam, desto größer wurde meine Vorfreude und ich war sehr glücklich darüber, vom Bloggerportal ein Rezensionsexemplar zu erhalten. Dafür möchte ich mich nochmals herzlich bedanken, es war wieder sehr spannend in die Welt einzutauchen und die rund 750 Seiten waren gefühlt im Nu ausgelesen...

Es gibt noch vor dem Start der Geschichte ein umfangreiches Zusatzmaterial, was ich sehr gern mochte und mir vor dem Lesen ausführlich angeschaut habe. Drei Zitate wurden eingangs abgedruckt, die einen Bezug zur Geschichte haben und daher sehr passend gewählt wurden.
Als nächstes folgen drei Karten, auf denen die Grenzen der einzelnen Länder zur Handlungszeit, den 1880er und 1890er Jahren, abgedruckt wurden und man sich daher einen Eindruck verschaffen kann, welche Gebiete früher zu welchem Reich oder Land gehört haben. Zudem kann man auf diese Weise Reisewege nachvollziehen und schauen, wohin Kaiserin Elisabeth mit ihrem Gefolge unterwegs war und welche Wege die Truppe dabei zurückgelegt hat.
Weiterhin gibt es noch eine Karte, in dem ein Ausschnitt des historischen Wiens aus dem Jahr 1889 abgedruckt wurde. Hier sind die wichtigsten Handlungsorte eingezeichnet und man kann ebenfalls schauen, wie die Entfernungen zwischen den Häusern aussehen und welche Wege die Protagonisten zurückgelegt haben. Nicht nur vor dem Lesen, sondern auch währenddessen habe ich häufig die Karte aufgeschlagen und geschaut, welche Wege die Personen wohl genommen haben könnten und wie nah manche Orte beieinanderliegen. Daher empfand ich es als sehr hilfreich, dass es so viel Kartenmaterial gibt und man ein Gefühl dessen bekommt, wie Europa mal aufgeteilt war und wo die wichtigsten Orte der Geschichte innerhalb Wiens liegen.

Ebenfalls noch vor dem Beginn der Geschichte wurde ein sehr umfangreiches und genaues Personenverzeichnis abgedruckt. Dieses stellt die Personen vor, man kann schauen, welche fiktiv und welche Figuren historisch verbürgt sind. Und dabei wird auf einen Blick deutlich, dass es ein recht ausgeglichenes Verhältnis dessen gibt, es treten viele Persönlichkeiten auf, die tatsächlich gelebt haben, aber auch solche, die erdacht sind. Es gibt zwischen den beiden Gruppen ein lebendiges und dynamisches Zusammenspiel, alle wurden mit ausdrucksstarken und authentischen Wesen ausgestattet und häufig entstand bei mir der Eindruck, dass alle Figuren tatsächlich gelebt haben könnten. Zwischen den fiktiven und realen Personen gibt es keine Unterschiede, was ich sehr mochte. Sie haben eigene Züge und kleine Macken erhalten, was sie einzigartig macht und was für die Geschichte wichtig war.
Bevor ich mit dem Lesen begonnen habe, hatte ich mir das Personenverzeichnis ausführlich angeschaut, manche Namen haben sofort wieder einige Erinnerungen hervorgerufen, andere waren neu und mit ihnen konnte ich noch nichts anfangen. Und obwohl ich gedacht hatte, dadurch für den weiteren Fortgang der Geschichte gewappnet zu sein, musste ich doch ab und an nochmals nachschauen, welchen Rang eine Person einnimmt oder wie verwandtschaftliche Beziehungen aussehen. Daher war ich wirklich sehr dankbar für das Verzeichnis!

Allein anhand des zusätzlichen Materials am Anfang erhält man einen positiven ersten Eindruck und dieser setzt sich auch mit dem Start der Geschichte fort. Die Handlung setzt kurz nach dem Ende des ersten Bandes ein und mir sind auf den ersten Seiten direkt wieder einige Details aus dem ersten Band eingefallen. Dies führt nicht nur zu einem überraschend leichten und angenehmen Start in die Geschichte, sondern ich wurde auch direkt wieder in ihren Bann gezogen. Direkt ging die Story interessant und spannend weiter, ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergehen wird und daher entwickelte sich der Roman schnell zu einem Pageturner.
Die Schreibweise ist ein Träumchen. Von der ersten Seite an nimmt sie den Leser an die Hand und führt ihn problemlos und flüssig durch die Geschichte. Die Szenen werden häufig sehr lebendig beschrieben, oft fühlte es sich für mich an, als würde ich mit im Raum stehen und die Atmosphäre einsaugen. Es werden viele Stimmungen vermittelt, die für mich nur selten mit den Protagonisten verbunden. Vielmehr finde ich, dass das Setting und die Stimmung Hand in Hand gehen und ein lebhaftes Zusammenspiel ergeben.
Öfters werden einige Begriffe genutzt, die im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr ganz so üblich sind. Diese tragen viel zur Authentizität bei und lassen ein noch stärkeres Bild der Vergangenheit entstehen. Und für den Fall, dass einem manche Worte unbekannt sind, wurde auch vorgesorgt. Am Ende des Buches befindet sich ein Glossar, wo zahlreiche Begriffe definiert werden und man den Sinn von Wörtern erfahren kann. Sehr praktisch, so muss man das Buch nicht einmal aus der Hand legen, sondern kann direkt darin nachschlagen und sich über bestimmte Begriffe zu informieren.

Es gibt zwei nennenswerte Perspektiven, zwischen denen die Kapitel hin- und herwechseln. Sophie und Richard sind fast durchweg die Erzähler, die Beiden begleitet man auf verschiedenen Wegen und lernt dadurch das Leben zur Handlungszeit kennen. Es war interessant, die Welt aus ihren Augen zu sehen und mitzuerleben, welche Normen damals galten und wie die Gesellschaft agiert hat. Und anhand der Erzählperspektiven ist es auch möglich, Sophie und Richard aus einem anderen Winkel kennenzulernen und einen weiteren Eindruck von ihrem Charakter zu haben (auch wenn dieser ein wenig voreingenommen ist aufgrund der romantischen Gefühle, die die Beiden füreinander hegen...).

Ich finde, dass sich die Spannung lange auf einem konstanten Niveau befunden hat. Es gab nur leichte Schwankungen, meist verlief sie ziemlich geradlinig und daher solide. Man merkt deutlich, dass noch einige ungesagte Dinge im Raum stehen, von denen man natürlich erwartet, dass sie noch innerhalb der Geschichte beantwortet werden. Nie war das Drama zu groß oder unnütz, wenn es mal vorkam passte es hervorragend zur Szene und unterstrich den Ernst der Situation.
Allerdings finde ich die Spannung am Ende etwas schwach. Als schließlich der Moment eintritt, auf den die ganze Zeit hingearbeitet wurde wurde mir die Handlung ein wenig zu hektisch und die Spannung hat deutlich nachgelassen. Zumindest bis zu den letzten ungefähr zwei Seiten, daraufhin ist vieles wieder offen und man kann sich bereits einige Gedanken über den weiteren Fortgang der Geschichte machen, bevor schließlich der finale Band erscheint und man darüber aufgeklärt wird.
Für meinen Geschmack wurden die letzten rund einhundert Seiten zu hektisch beschrieben wären und manchmal hätte ich es mir gewünscht, dass es zu manchen Sachverhalten noch mehr Erklärungen gegeben hätte. Zumal hier teilweise viele Informationen auf einem Haufen waren und ein wenig mehr Platz, um diese auf Anhieb zu verstehen, sehr praktisch gewesen wäre.

Ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich finde, dass die Stimmung vor allem in Verbindung mit den Handlungsorten auftreten. Dies ist auch nicht immer der Fall, wenn es allerdings so war, habe ich die Atmosphäre noch stärker und gelungener wahrgenommen, was ich sehr mochte. Zumal diese nicht zu häufig, aber auch nicht zu selten vorkam und sie die Bedeutung mancher Szenen nochmals gut unterstrichen hat.
Nur selten habe ich in Bezug auf die Protagonisten etwas von der Stimmung wahrgenommen. Höchstens, wenn sich die Personen eindeutig nicht wohlgefühlt haben oder sie einem kühlen und unsympathischen Charakter gegenüberstanden, hatte ich ebenfalls etwas davon gespürt und konnte das Empfinden der Figuren nachvollziehen.

Ich muss ja ehrlich sagen, dass mein großes Highlight des Romans der Einblick in das Leben am österreichischen Hofe war. Meine Kenntnisse darüber sind sehr dürftig und daher war ich sehr gespannt, wie sich Sophie am Hofe fühlen wird, welche Episoden sie miterlebt, wie die prachtvollen Bauten beschrieben werden und welchen Eindruck man von der kaiserlichen Familie erhält. Und davon bin ich absolut begeistert. Ich mochte es, wie natürlich die Einblicke wirkten, wie man die Personen kennenlernt und wie man all die schönen, aber auch merkwürdigen Momente miterlebt und dadurch einen hautnahen Einblick in dieses Leben erhält. Nicht nur die positiven Seiten werden hervorgehoben, sondern auch allerhand Problemchen und Rivalitäten, die mit einer Rolle als Hofdame einhergehen. Dies zeigt eindrucksvoll, wie das Leben am Kaiserhof ungeschönt aussah und wie schwierig sich dieses gestalten konnte.
Jegliche historische Details wurden schlüssig und gut erklärt. Ich konnte auf Anhieb die beschriebenen Fakten verarbeiten und sie in einen passenden Kontext bringen. Zudem mochte ich es sehr, dass nicht jedes Kapitel voller Informationen ist, sondern es auch immer wieder Abschnitte gibt, die einen Ruhepol bilden.
Anhand ganz vieler Beschreibungen merkt man einfach, wie gut sich Marie Lacrosse in der beschriebenen Welt auskennt. Jede Aussage und jede Handlung passt perfekt und man erhält einen lebendigen Eindruck dessen, wie die kaiserliche Familie wahrgenommen wurde, was sie für kleine Geheimnisse hatten und wie das Leben am Hofe war. Dadurch entsteht eine stimmige Handlung, die mich schnell in ihren Bann gezogen hat.
Zudem gibt es am Ende noch ein ausführliches und interessantes Nachwort. Hier werden nochmals einige Informationen vermittelt, man kann schauen, wie die Autorin manche Quellen interpretiert hat und wo sie ein wenig mit den Daten geschummelt hat, um sie in den für den Roman richtigen Kontext zu bringen. Daher waren diese letzten Seiten nochmals sehr informativ und wichtig, so konnte ich gut mit dem Roman abschließen.

Die Handlungsorte waren diesmal äußerst interessant und abwechslungsreich. Man lernt ganz viele mal mehr, mal weniger prachtvolle Orte am Wiener Hofe kennen, dazu gibt es auch wieder das wunderbare Café Prinzess und einige sehr schicke und staatliche Häuser innerhalb der Stadt, wo angesehene Bürger der Gesellschaft leben. Diese Beschreibungen waren meist traumhaft und sehr lebhaft, ich konnte mir die einzelnen Zimmer, Gänge und Höfe richtig gut vorstellen und mochte es daher sehr, mit den Personen durch die Gegenden zu schlendern! Jedes einzelne Setting hat eine ganz besondere Zeichnung erhalten, die ich sehr mochte und die jeden Ort äußerst interessant erscheinen lässt!

Ich hatte eingangs schon erwähnt, dass es ein Zusammentreffen von fiktiven und realen Figuren gibt. Dieses ist tadellos gelungen, wenn ich das Personenverzeichnis nicht hätte, wäre es mir bei einigen Figuren unmöglich zu sagen, ob sie ein historisches Vorbild haben. Ich mochte die eindrucksvollen und starken Zeichnungen, die jeder Charakter erhalten hat, sie besitzen einen gelungenen Wiedererkennungswert, sie zeigen gesellschaftliche Normen und ergeben gesamt eine bunte und spannende Mischung!
Lediglich mit einer Person habe ich ein paar Probleme und das ist Richard. Ich finde sein Auftreten teilweise etwas schwierig, er ist für mich nicht mehr der sympathische Kerl aus dem ersten Band, sondern viele seiner Aussagen und Handlungen habe ich kritisch betrachtet. Vielleicht kommt es auch daher, dass man ihn nur selten in einer gelösten Stimmung erlebt, häufig ist er entweder beruflich unterwegs oder er befindet sich in Gesellschaft von Personen, denen er nicht sehr positiv zugeneigt ist. Auf jeden Fall hatte ich diesmal große Schwierigkeiten, den Richard wiederzuerkennen, den ich im ersten Band recht gern mochte...
Ich habe bereits ein paar Rezensionen gelesen und in diesem Punkt stimme ich einigen anderen Lesern vollkommen zu: ich würde mir kein Happy End zwischen Sophie und Richard. Wenn die Beiden zusammen sind, mag ich die Dynamiken zwischen ihnen nicht, sie passen für meinen Geschmack nicht zusammen, ich empfinde Sophie deutlich sympathischer als Richard und ich mag es einfach nicht, wenn sie in Szenen aufeinandertreffen. Beide sind interessante Individuen, die einzeln in Ordnung sind, aber nicht zusammen funktionieren. Daher wird es spannend, wie die Autorin diesen Punkt sieht und welches Ende sie für die Beiden parat hält.

Fazit
Vom ersten Band war ich komplett und hundertprozentig begeistert. Diesmal hatte ich zwar auch wieder schöne, spannende und interessante Stunden mit dem Roman, allerdings habe ich auch kleine Punkte, die ich als nicht ganz ausgereift empfand. Dazu zählen die leicht verpuffte Spannung nach dem großen Knall, sowie die etwas hektischen letzten einhundert Seiten und die Charakterzeichnung Richards, die mich diesmal nicht vollkommen überzeugen konnte. Und daher habe ich mich entschlossen, für diese zwei Aspekte einen halben Stern abzuziehen. Den die restliche Handlung und jegliche andere Punkte, die ich in meiner Rezension nenne, empfand ich als unglaublich stark. Angefangen bei den zahlreichen guten Einblicken in den Alltag einer Hofdame, sowie das Leben am Hofe, den tollen Beschreibungen der Handlungsorte bis hin zu der interessanten Darstellung der kaiserlichen Familie. All das, aber auch noch viel mehr konnte mich überzeugen und insgesamt habe ich daher einen überwiegend positiven Eindruck von dem Roman. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das große Finale und werde bis dahin noch einige Vermutungen anstellen, wie die Reihe wohl enden wird!

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Das Leben der Kaiserfamilie

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Nach den Geschehnissen in Mayerling wird Sophie von Werdenfels von Sisi zur Hofdame berufen. Als sie ihre Stelle antritt, wird sie nicht von allen am Hof mit offenen Armen empfangen. Besonders als Sophie ...

Nach den Geschehnissen in Mayerling wird Sophie von Werdenfels von Sisi zur Hofdame berufen. Als sie ihre Stelle antritt, wird sie nicht von allen am Hof mit offenen Armen empfangen. Besonders als Sophie in der Gunst Sisis steigt, spinnt die einstige Favoritin Sisis Intrigen. Zudem ist Sophie als Hofdame verpflichtet, an der Hochzeit ihrer großen Liebe Richard von Werdenfels mit Amalie von Thurnau teilzunehmen. Als der deutlich ältere Graf Lajos Szalay beginnt um Sophie zu werben und sie ihn gegen ihren Willen heiraten soll, flieht sie vom Hof und sucht Zuflucht bei ihrem, inzwischen schwer erkrankten, Onkel im Kaffeehaus.

Auch dieser zweite Teil der Kaffeehaus-Saga hat mir wieder sehr gut gefallen und ich konnte wieder einiges über die Geschichte Österreichs lernen. Auch der Einblick in das (nur) nach außen hin schillernde Leben der Kaiserfamilie mochte ich sehr.

Leider wurden die wirklich spannenden und interessanten Passagen dann auch immer mal wieder von einigen zu sehr in die Länge gezogenen Stellen unterbrochen.

Das sehr ausführliche Nachwort hat wieder einen guten Eindruck der sicher sehr zeitaufwendigen, intensiven Recherche gegeben und hat nochmal einige Dinge besser erklärt und auch der Unterschied zwischen Fiktion und historisch belegten Fakten herausgestellt.

Nach dem leider tragischen Ende dieses zweiten Bandes habe ich eine Idee davon, was sich im dritten Teil zutragen wird und ich freue mich darauf, diesen zu lesen und herauszufinden, ob ich richtig liege.

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Zu viele Details, zu wenig eigene Geschichte der Charaktere

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Der erste Teil der Kaffeehaus-Reihe konnte mich ganz gut unterhalten, insbesondere die Verknüpfung von historischen Fakten und der fiktiven Charakteren. Für den zweiten Teil hatte ich jedoch die Hoffnung, ...

Der erste Teil der Kaffeehaus-Reihe konnte mich ganz gut unterhalten, insbesondere die Verknüpfung von historischen Fakten und der fiktiven Charakteren. Für den zweiten Teil hatte ich jedoch die Hoffnung, dass die Charaktere mehr eigene Geschichte bekommen.

Ich habe ganz gut wieder in das Buch reingefunden und hatte keine großen Probleme an die Geschehnisse aus dem ersten Teil wieder anzuknüpfen.
Leider habe ich mich jedoch mit dem Buch ein wenig schwer getan. Es gibt wieder sehr viele historische Details, Beschreibungen und viel über das Leben der Wiener Hofgesellschaft, so dass für mich die Hauptcharaktere irgendwie ein wenig zu kurz kamen. Für mich sind die eigentlich Hauptcharaktere eher Beiwerk zum Könisghaus. Ich hätte mir gewünscht, dass Sophie, Richard und all die anderen Personen mehr "eigenes" Leben haben und das Leben des Königspaares das Beiwerk ist. Erst zum Ende hin konzentriert sich die Geschichte mehr auf Sophie und auf das Kaffeehaus.

Das Kaffeehaus kommt als Setting ebenfalls viel zu kurz und für mich wird da definitiv zu viel Potenzial verschenkt. Die Recherchearbeit der Autorin muss ich aber definitiv anerkennen, denn da steckt sehr viel Arbeit drin. Die Handlung konnte mich leider aber aus genannten Gründen nicht so richtig packen und war mir oftmals ein wenig zu langweilig.

Veröffentlicht am 24.04.2021

Ein Buch mit Höhen und Tiefen: Top Recherche, die Figuren haben mir hingegen nicht so gefallen

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„Das Kaffeehaus - Falscher Glanz“ von Marie Lacrosse ist der zweite Band, der Kaffeehaus-Trilogie, der sich um das Leben am österreichischen Kaiserhof und das Café Prinzess in Wien dreht. Erschienen ist ...

„Das Kaffeehaus - Falscher Glanz“ von Marie Lacrosse ist der zweite Band, der Kaffeehaus-Trilogie, der sich um das Leben am österreichischen Kaiserhof und das Café Prinzess in Wien dreht. Erschienen ist der Roman im April 2021 bei Goldmann.

Um Sophie von Werdenfels Schweigen in der Mayerling-Affäre zu gewährleisten, wird diese an den kaiserlichen Hof gerufen und zur Promeneuse Kaiserin Sisis. Schnell muss sie feststellen, dass nach außen hin alles glanzvoll und prächtig erscheint, aber bei genauerem Hinsehen vieles seinen Glanz verliert.
Richard hingegen blickt seiner erzwungenen Hochzeit mit Amalie von Thurnau mit Besorgnis entgegen. Das Trauerjahr nach dem Tode Kronprinz Rudolfs und neue wichtige Aufgaben in der kaiserlichen Armee gewähren ihm in dieser Angelegenheit einen Aufschub.

Auch diesmal habe ich mich aus meiner Komfortzone herausgewagt und habe dem österreichischen Kaiserhof eine Chance eingeräumt. Einige Social Media Posts im Vorfelde der Veröffentlichung des zweiten Teils haben mich neugierig gemacht auf die echte Sisi und bei Marie Lacrosse kann ich mir einer ausführlichen Recherche und zusätzlicher Themen sicher sein, die mich interessieren werden.
Den Schreibstil der Autorin mag ich sehr, auch hier hat sie es wieder geschafft, dass ich mir den Kaiserhof, das Palais Werdenfels und viele weitere Schauplätze wunderbar vorstellen konnte. Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen, so dass die 750 Seiten dieses historischen Schmökers schnell gelesen sind.
Vom Spannungsbogen in diesem Roman war ich diesmal nicht so begeistert. Der Roman enthält zwar viele interessante Informationen und auch viele interessante Themen, der eigentliche Plot des Buches, der auf dem Klappentext angedeutet wird, geht allerdings nur langsam voran und nimmt die gesamte Buchlänge ein. Erst auf den letzten 200 Seiten beginnt das richtige Drama und die Geschichte nimmt ordentlich an Fahrt auf. Durch diese Seiten bin ich geflogen, auch wenn mir persönlich nicht alle Entwicklungen wirklich zugesagt haben. Den Klappentext finde ich daher nicht wirklich gelungen. Meiner Meinung nach sollte ein Klappentext nur den Beginn des Buches erzählen und gewisse Entwicklungen höchstens andeuten.
Beeindruckt war ich wieder einmal von dem vielen historischen Wissen, dass Marie Lacrosse eingebracht hat. So erfahren wir in diesem Teil viel über das Leben einer Hofdame im Gefolge Sisis. Wir sind bei einigen Reisen dabei und lernen dabei die echte Sisi und ihre Eigenheiten kennen. Es gibt zusätzlich noch einiges über die Hoffeste und wichtige Feierlichkeiten am kaiserlichen Hof zu entdecken. Andererseits nimmt diesmal auch die k.u.k.-Armee eine wichtige Rolle im Gesamtgefüge des Romanes ein und so erfahren wir einiges über den Aufbau der Armee und seiner Hierachie sowie die Missstände, die teilweise herrschten. In kleinerem Umfang werden die sozialen Fragen jener Zeit aufgenommen und die Arbeitsbedingungen der einfachen Arbeiter geschildert.
Das Kaffeehaus, als Namensgeber dieser Trilogie, kam mir insgesamt betrachtet auch diesmal zu kurz. Schade fand ich in diesem Zusammenhang, dass das Kaffeehaus, wenn es mal Schauplatz ist, immer als außergewöhnlich gelobt wird, insbesondere wegen seine Mokkaprinzentorte und der Mandelmelange, aber genau diese Dinge fast immer kalt oder bitter bzw. kaum angerührt werden. Sehr schön hingegen fand ich, dass man diesmal auch den rustikaleren Teil des Hauses kennengelernt hat, in dem die Bürger Wiens und nicht der Hochadel ein und aus gehen.
Sophie von Werdenfels und Richard von Löwenstein sind mir leider auch in diesem Band nicht wirklich sympathischer geworden. Nach wie vor ist mir die Liebe der beiden zueinander absolut schleierhaft und das hat es mir schwer gemacht, so manche Szene ernst zu nehmen. Sophie ist durchaus nett, aber an mancher Stelle handelt sie so nachlässig, dass man es fast schon als dumm bezeichnen muss und auf der anderen Seite nutzt sie manche Situation knallhart zu ihrem Vorteil aus. Darüber hinaus habe ich mich so manches Mal über ihre Prioritäten gewundert.
Richard ging mir mit seiner Doppelmoral richtig auf die Nerven. Seine wichtige Position bei der Aufklärung der Missstände in der Armee sollte seine positiven Seiten hervorheben und zeigen, dass er für gute Werte eintritt. Das macht ihn zeitweise tatsächlich etwas sympathischer, aber für mich überwiegt das Negative mehr. Insbesondere sein Verhalten gegenüber seiner Verlobten mochte ich gar nicht. Amalie hat ganz sicher ihre Fehler und ist kein Kind von Traurigkeit, aber auch sie hat es verdient respektvoll behandelt zu werden.
Das Zusatzmaterial ist wieder einmal sehr umfangreich ausgefallen, was ich sehr mag. Wer die Mokkaprinzentorte aus dem Café Prinzess nachbacken will, wird auf der vorderen Klappeninnenseite fündig. Darüber hinaus gibt es einiges Kartenmaterial und ein ausführliches Personenverzeichnis zu Beginn des Buches und ein umfangreiches Nachwort mit Danksagung, Glossar und Quellenverzeichnis am Ende.

Fazit: Ein zweiter Teil mit Höhen und Tiefen. Die Recherche bewundere ich auch diesmal wieder, die Hauptpersonen hingegen haben es nicht geschafft, mich für sich einzunehmen. Man sollte sich auf jeden Fall sehr für Sisi und das Leben am habsburgischen Kaiserhof interessieren, denn dann kann einen diese Reihe sicher gut unterhalten.

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