Ungewöhnlicher, unter die Haut gehender erster Teil einer neuen Serie um Hobby-Detektiv und Meeresbiologen CalMcGill.
Als bei einem hochrangigen Regierungsmitarbeiter eingebrochen wird, befürchten die beiden Ermittler, Detective Inspector David Ryan und Detective Helen Jamieson zunächst das Schlimmste. Der Einbrecher ...
Als bei einem hochrangigen Regierungsmitarbeiter eingebrochen wird, befürchten die beiden Ermittler, Detective Inspector David Ryan und Detective Helen Jamieson zunächst das Schlimmste. Der Einbrecher ist schnell gefasst, denn er wurde bei seinem Eindringen von der Überwachungskamera gefilmt. Als Detective Ryan, den Meeresbiologen Cal McGill vernimmt, erzählt dieser dem Ermittlerduo eine recht seltsam anmutende Geschichte. Angeblich ist Cal McGill lediglich eingebrochen, um eine Pflanze im Garten zu pflanzen. Um damit aufmerksam zu machen, auf den globalen Klimawandel.
McGill ist Detective Ryan ein Dorn im Auge und er versucht sogleich, den Meeresbiologen festzunageln, doch Ryans jüngere Kollegin Helen mag den sympathischen, unkonventionellen McGill. Als Ryan und Jamieson einen kniffligen Fall aufklären sollen, bei dem abgetrennte Füße, die vom Meer an den Strand angeschwemmt wurden, bittet Helen McGill ohne das Wissen ihres arroganten Chefs, um Hilfe bei dem Fall, denn McGill ist darauf spezialisiert Meeresströmungen zu berechnen. McGill steckt bereits bis über beide Ohren in der Ermittlungsarbeit, als er Besuch von einem indischen Mädchen erhält. Basanti erzählt ihm eine traurige Geschichte, aber sie schwebt dazu in Lebensgefahr, denn ihre Verfolger sind bereits sehr nah. Dazu bekommt Cal eine unerwartete Nachricht. Eine ältere Dame, ehemalige Bekannte seines Großvaters, die zusammen mit diesem auf der kleinen Insel Eilean Iasgaich aufwuchs, liegt im Sterben und möchte endlich ihr Gewissen erleichtern. Was geschah damals, während des zweiten Weltkriegs, mit den männlichen Bewohnern der Insel, die seit ihrem Tod in den Wellen, als Helden verehrt werden? Und warum fehlt der Name von Cals Großvater auf der Gedenktafel?
„Sea Detecticve- Ein Grab in den Wellen“, markiert den ersten Teil einer neuen Serie um den Meeresbiologen Cal McGill. Obwohl ich fand, dass der Autor im Auftaktband noch recht spärliche Informationen über die Gefühls-und Gedankenwelt seines Helden herausgibt, wurde es dennoch zu keinem Zeitpunkt langweilig, denn der Autor hat nicht nur einen eingängigen Schreibstil, sondern vermochte es dazu, gleich drei interessante Haupthandlungsstränge einzubringen, die einem beim Lesen sehr unter die Haut gehen. Zum Fall um die angeschwemmten Füße, gehört die Story um die beiden indischen Mädchen Preeti und Basanti, die von ihren Familien in die Prostitution gezwungen wurden. Man ist betroffen und fiebert zugleich mit der jungen Basanti mit, die sich als mutige Kämpferin entpuppt. Der zweite, wichtige Handlungsstrang dreht sich um das Ermittlerduo wider Willen, Ryan und Jamieson. Und auch Helen Jamieson, die von ihrem Chef gemobbt wird, weiß sich auf kluge Art und Weise zu verteidigen und wuchs mir sogleich ans Herz. Ich hoffe sehr, dass sie in weiteren Teilen der neuen Serie ebenfalls mit an Bord ist.
Den dritten und letzten Handlungsstrang um das Geheimnis, der Insulaner von Eilean Iasgaich und Cals, in Ungnade gefallenen Großvater, fand ich persönlich besonders packend erzählt, so dass ich den Roman vor Neugierde kaum zur Seite legen konnte. Ein wenig erinnert mich Mark Douglas-Homes Art zu schreiben, an die von Autoren wie Ann Cleeves oder Phil Rickman- ebenfalls Autoren, deren Romane ich sehr mag, weil die Kriminalfälle nicht so reißerisch aufgezogen wirken, sondern stets die Menschen und ihre Schicksale im Fokus stehen. Dazu finde ich die Idee, einen Meeresbiologen als Hobby-Detektiv ermitteln zu lassen, einfach genial, da der Autor dazu eine Menge über Cals Berufsfeld beisteuert, das ich sehr informativ und besonders finde.
Kurz gefasst: Ungewöhnlicher, unter die Haut gehender erster Teil einer neuen Serie um Hobby-Detektiv und Meeresbiologen CalMcGill.