Traurig & emotional
„Bestimmt schön im Sommer“ ist der Debütroman der Autorin Marlene Fleißig.
Maria ist nach dem Tod ihrer Schwester Adela aus Galicien nach Deutschland geflüchtet. Dort beginnt sie unter der Identität ...
„Bestimmt schön im Sommer“ ist der Debütroman der Autorin Marlene Fleißig.
Maria ist nach dem Tod ihrer Schwester Adela aus Galicien nach Deutschland geflüchtet. Dort beginnt sie unter der Identität von Adela zu studieren und kehrt nachdem dies auffällt nach Galicien zurück.
Sehr einfühlsam beschreibt die Autorin hier den Schicksalsschlag, den Marias Familie durch Adelas Tod verarbeiten muss. Dabei verwendet sie einen sehr ungewöhnlichen Schreibstil – teilweise poetisch und bildhaft, dann wieder melancholisch, zynisch und ein wenig derb in der Ausdrucksweise.
Die Kapitel sind kurz, teilweise aber etwas zusammenhangslos und wirken ein wenig wie Tagebucheinträge. Dadurch kommt Marias inneres Chaos gut zum Ausdruck. Überhaupt werden ihre Gefühle sehr nachvollziehbar beschrieben und auch die schwierige Situation, die sich für eine Familie ergibt, wenn eine Tochter stirbt. Über Adela erfährt man aber insgesamt nur recht wenig.
Leider bin ich durch das fröhliche Cover und den Klappentext, der eine humorvolle und berührende Geschichte verspricht, mit vollkommen falschen Erwartungen an das Buch herangegangen.
Es gab humorvolle Stellen, aber das war eher ein sarkastischer als ein fröhlicher Humor.
Es gab auch viele tiefsinnige Stellen, poetische Sätze, die mich zum Nachdenken gebracht haben aber insgesamt war die Grundstimmung des Buches eher bedrückend und keineswegs „leichtfüßig“ wie es der Werbetext verspricht.
Mit einem anderen Cover und ohne die Erwartungen, die zuvor in mir geweckt wurden, hätte ich den Roman als stimmiger empfunden. So kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben, denke aber, dass die Autorin Potential für mehr gehabt hätte.