Cover-Bild Melody
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 22.03.2023
  • ISBN: 9783257804492
Martin Suter

Melody

Andreas Fröhlich (Sprecher)

In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz’ Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen – und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nahe beieinanderliegen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2024

Bis zum Schluss spannend

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Nationalrat Dr. Stotz ist schwer krank. Tom Elmer wird von ihm angestellt, um seinen Nachlass zu ordnen und erfährt von dem alten Herrn das Drama seines Lebens.

Dr. Stotz lernt die junge Buchhändlerin ...

Nationalrat Dr. Stotz ist schwer krank. Tom Elmer wird von ihm angestellt, um seinen Nachlass zu ordnen und erfährt von dem alten Herrn das Drama seines Lebens.

Dr. Stotz lernt die junge Buchhändlerin Melody kennen. Sie berichtet ihm , nach längerem Kennenlernen, das sie aus Marokko kommt und wohl auch einen Marokaner heiraten soll. Was das für ihr Leben bedeutet, wenn sie dem entkommen will, ist dem Nationalrat nicht wirklich klar. Erst kurz vor der Hochzeit mit Melody wird es ihm auf tragische Weise klar und sein ganzes Leben beschäftigt es ihn.
Davon berichtet er in seiner letzten Lebensphase seinem Nachlassverwalter Tom.

Es bleibt bis zum Schluss spannend, obwohl lange im Buch nur erzählt wird.
Was ist mit Melody geschehen?
Ob Tom wohl Licht in sein Dunkel bringen kann?
Viele Erzählungen, viele Nachfragen, Unstimmigkeiten, Lügen, Halbwahrheiten?
Ein ganzes Leben darauf aufgebaut. Oder waren es doch nur senile Träumereien eines alten Mannes, bei dem der Wunsch Vater des Gedanken war?
Wer es erfahren will, sollte es lesen.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Angenehm ruhige Erzählung

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Kurz vor seinem Tod stellt Ex-Nationalrat Dr. Peter Stotz den jungen Tom Elmer ein, um seinen Nachlass zu ordnen.
Wie besessen erzählt Stotz Tom von seiner großen Liebe Melody, die vor über vierzig Jahren ...

Kurz vor seinem Tod stellt Ex-Nationalrat Dr. Peter Stotz den jungen Tom Elmer ein, um seinen Nachlass zu ordnen.
Wie besessen erzählt Stotz Tom von seiner großen Liebe Melody, die vor über vierzig Jahren verschwunden ist.
Schnell stellt sich Tom die Frage, was Wahrheit und Fiktion ist und beginnt mit eigenen Nachforschungen.

"Melody" war mein erstes Buch von Martin Suter und ich wurde nicht enttäuscht.
In gemächlichem Tempo erzählt er seinen LeserInnen die Geschichte, ohne dabei auch nur einen überflüssigen Satz zu nutzen. Der ganze Plot wird sehr unaufgeregt beschrieben, dennoch weckt das Verschwinden Melodys das Interesse und man kommt nicht umhin, eigene Theorien aufzustellen.
Die Wortwahl wirkt sehr bedacht und Suter zeigt definitiv sein schriftstellerisches Können.

Die Charaktere fand ich allerdings allesamt äußerst schwach, keiner hatte wirklich viel Tiefe. Sie erscheinen überaus klischeehaft und ihre Gedanken, Meinungen, Handlungen sehr eingestaubt.

Dennoch hat mir das Buch unterhaltsame Stunden beschert, wenn ich es auch nicht als große Literatur bezeichnen würde.

Nachtrag zur Hörbuchversion: Andreas Fröhlich ist mein absoluter Lieblingssprecher und hier hat er mal wieder bewiesen, warum. Meiner Meinung nach wertet er das Buch noch auf, seine ruhige Erzählart passt perfekt zur Atmosphäre der Geschichte.
Falls ihr vor der Wahl steht: Entscheidet euch unbedingt für das Hörbuch.

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Wer war Melody?

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Martin Suter weiß zu unterhalten. Seine Geschichten sind ruhig und eher langsam, aber niemals langweilig oder zäh. Im Gegenteil. Folgt man dem Autor muss man mit leisen Spitzen, plötzlichen Wendungen und ...

Martin Suter weiß zu unterhalten. Seine Geschichten sind ruhig und eher langsam, aber niemals langweilig oder zäh. Im Gegenteil. Folgt man dem Autor muss man mit leisen Spitzen, plötzlichen Wendungen und leichten Irritationen rechnen. Suter ist ein Meister darin, den Hörenden zu fesseln und durch die Geschichte zu tragen. Die Figuren sind vielschichtig und teilweise undurchsichtig. Sie zeigen ihr wahres Gesicht erst nach und nach.

Man sitzt mit dem alten Nationalrat Dr. Stotz im Raum und hört ihm zu, wenn er von seiner Melody schwärmt und von den Problemen, die ihre Beziehung hervorgerufen hat. Diese unerfüllte und ewig nachwirkende Beziehung dominiert alles in dieser Geschichte. Nicht nur der Zuhörende wird gefangen genommen, sondern auch Tom Elmer, sein Nachlassverwalter und Biograf. Je länger die Geschichte dauert, desto mehr stellt man sich die Frage, ob die Version von Dr. Stotz wirklich stimmt oder doch ein paar (nicht unwesentliche) Details verdrängt oder weggelassen wurden.

Auch die Randfiguren fand ich sehr unterhaltsam. Das ganze Hauspersonal hat einen feinen und spitzen Humor von Martin Suter erhalten. Sofort hat man entsprechende Filme im Kopf und sieht wie sie agieren und welche Mimik in bestimmten Situationen einsetzen.

Für mich war das Hörbuch ein einziges großes Kopfkino mit wunderbaren Charakteren, die sehr gut vom Sprecher Andreas Fröhlich herausgearbeitet wurden.

Veröffentlicht am 13.04.2023

Die Sache mit der Wahrheit

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Nationalrat Dr. Stotz ist ein alter, kranker Mann, der immer noch zu leben versteht: mit Hausangestellten, die seit fast einem halben Jahrhundert bei ihm sind, köstlicher italienischer Küche - und mit ...

Nationalrat Dr. Stotz ist ein alter, kranker Mann, der immer noch zu leben versteht: mit Hausangestellten, die seit fast einem halben Jahrhundert bei ihm sind, köstlicher italienischer Küche - und mit Alkohol. Sehr viel Alkohol.

Für ihn selbst ist sein Leben allerdings vorbei, seit seine Verlobte Melody vor einem halben Jahrhundert verschwand - ganz kurz vor der Hochzeit.

Er stellt Tom Elmer, einen jungen Juristen, der nichts aus sich gemacht hat, ein, um seinen Nachlass zu ordnen. Und um diesen der Nachwelt zu präsentieren, was - so meint er - schon bald erforderlich sein wird. Und zwar so, wie er selbst sich dargestellt haben möchte.

Dr. Stotz erzählt Tom viele Geschichten, vor allem welche über Melody. Doch was davon ist wahr?

Auf eine gewisse Weise hat Martin Suter eine sehr konservative Art zu erzählen. Man könnte sie auch klassisch nennen: mit allmählichem Spannungsaufbau, bei dem die Kurve erst allmählich ansteigt und dann ziemlich lange ganz oben bleibt. Fast bis zum Schluss, muss man sagen, wobei das nicht jeder Leser so sehen mag.

Ich weiß diese konservative Art, die von einer Kritikerin als "geschmeidiger Erzählstil" bezeichnet wird, durchaus zu schätzen. "Süffig" wäre ein weiterer passender Begriff: man liest einfach so weiter, mit viel Genuss, will gar nicht aufhören. Allerdings sollte man aufpassen, dass man dem Autor nicht auf den Leim geht. Denn nicht alles ist so, wie es zu sein scheint. Martin Suter beherrscht das Spiel mit der Wahrheit einfach meisterhaft.