Preis-Leistungs-Verhältnis könnte besser sein
Die Grundrezepte sind sehr nützlich. Ganz besonders der Nockerl-Einfrier-Tipp hat es mir angetan. Großes Manko: wer hat einen Food Processor zu Hause? Von einer Köchin hätte ich mir da auch ein "konventionelles" ...
Die Grundrezepte sind sehr nützlich. Ganz besonders der Nockerl-Einfrier-Tipp hat es mir angetan. Großes Manko: wer hat einen Food Processor zu Hause? Von einer Köchin hätte ich mir da auch ein "konventionelles" Rezept als Alternative gewünscht.
Nachgekocht habe ich nur die Gemüsesuppe, allerdings ohne Steinpilze (keine Ahnung, wo ich die in guter Qualität getrocknet bekomme, um zum Markt zu fahren war ich zu faul und mein kleiner Supermarkt um die Ecke hatte die nicht).
Was mir zu Beginn des Buches fehlt ist, welche „Gefäße“ zum Servieren für Fingerfood benötigt werden, denn ich habe hier nichts zu Hause (aber wer hat das schon? Vielleicht ist ein ganzer Trend an mir vorbei gegangen). Ich habe nicht mal ca. 20 kleine idente Tassen um die Suppen zu servieren und keinen Platz, um diese aufzubewahren, wenn ich gerade nicht serviere. Und in lauter unterschiedlichen Kaffeetassen sieht doch auch nach nichts aus. Gibt es da vielleicht eine Internetseite, die so was verleiht? Nachdem ich ja auch aus Wien bin, wäre ein Tipp diesbezüglich ganz klasse für mich gewesen.
Was mich auch gestört hat, waren die fehlenden Kalorienangaben bei den einzelnen Snacks (hier hätten gerne pro Portion gerundet Kalorien, Broteinheiten und Allergene angeführt werden dürfen). Für Kochanfänger ist es ein ziemlicher Aufwand, solche Berechnungen durchzuführen. Schon klar, dass einzelne Produkte Schwankungen haben, aber trotzdem.
Bei den Rezepten sehen die Bilder immer ganz toll aus – das bekomme ich leider in der Realität nicht so schön hin. Dafür dürfe das Rezept gerne doppelt so groß gedruckt sein, der besseren Lesbarkeit wegen – denn auf den Seiten ist ja meist noch genug Platz. Warum wie auf Seite 43/44 mitten zwischen den Suppen eine weiße Soße mit Tomaten und Ruccola drauf eine Doppelseite ziert, weiß ich nicht. Dazwischen sind auch immer wieder Leute, die essen und lachen auf Doppelseiten – die müsste ich jetzt nicht haben, wenn das Buch dadurch etwas handlicher wird. Wenn die Rezepte schmecken, müssen die ja für sich selbst sprechen.
Suppen hatte ich im Kopf so gar nicht in Verbindung mit Fingerfood gebracht. Die Bilder sehen toll aus, leider bekomme ich das in der Realität nie so hin. Abgesehen von den vorher schon angesprochenen Gefäßeproblem zum Servieren. Die Radieschensuppe habe ich nachgekocht, allerdings als Hauptspeise. Eine ganz schöne Kalorienbombe, aber schmecken tut sie.
Besonders viele Rezepte sind mit Fisch – das scheidet für mich schon mal komplett aus. Wenige Rezepte sind vegetarisch, soweit ich es in Erinnerung habe, ist kein veganes Rezept dabei.
Ab und zu habe ich mich, wie bei den Blunzenlollis (wer in meinem Alter isst Blutwurst? Ich kenne niemanden), gefragt, ob ich bei diesem Buch überhaupt zur Zielgruppe gehöre.
Ein absolutes No-Go beim Kochen ist für mich fertiger Blätterteig. Hier wird immer eine fertige Packung aus dem Supermarkt verwendet, die voll ist mit Lebensmittelzusatzstoffen. So schwer ist es dann auch nicht, einen Blätterteig selbst zuzubereiten (allerdings etwas zeitaufwändiger, aber das sollte mir ja, wenn ich selber kochen will, klar sein!). Zumindest bei den Grundrezepten hätte ein vernünftiges Blätterteigrezept zum selber machen hingehört.
Fazit: viele Rezepte gibt es kostenlos auf diversen Kochseiten im Internet, da hätte ich mehr gefunden. Als Bilderbuch gefällt mir das Buch gut, als Kochbuch ist es für mich ungeeignet. Zu viel Fisch, nichts für Veganer, keine Kalorien- und Nährstoffangaben, das ist mir dann auch keine 30 Euro wert.