Cover-Bild Der kleinste Kuss der Welt
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: carl's books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 31.08.2015
  • ISBN: 9783570585474
Mathias Malzieu

Der kleinste Kuss der Welt

Roman
Sonja Finck (Übersetzer)

Leseprobe: Ich hatte den kleinsten Kuss der Welt im Théâtre du Renard verloren. Er war mir mitten in der Nacht beim Tanzen von den Lippen geglitten, als mein Blick auf ein blaues Petticoatkleid mit großen weißen Tupfen fiel. Anmut, Sinnlichkeit und Verlockung. Ein Hauch von Geheimnis. Immer, wenn ich mich ihr nähern wollte, entwischte sie mir. Nach einem getänzelten Slalom stand ich endlich der Frau gegenüber, die mich magnetisierte. Ich brachte kein Wort heraus. Aus Angst, die Flut könnte sie abermals davonspülen, küsste ich sie. Der Anflug eines Kurzschlusses. Wir berührten einander kaum. Der kleinste Kuss der Welt. Ein grelles Licht, und dann nichts. Sie war fort. Als wäre ihr Mund ein magischer Schalter – wenn man ihn umlegt, löst sie sich in Luft auf. Ich hörte sie davongehen, hörte ihre Schritte verklingen. Sie war also gar nicht verschwunden, sie war bloß unsichtbar geworden! Wir hatten einander den kleinsten Kuss der Welt gegeben, und sie hatte sich verflüchtigt, abrupt wie ein Stromausfall. Ich musste sie unbedingt wiederfinden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2023

Phantastische Story mit einem Ausdruck zwischen Melodie und Parodie

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Einem depressiven Erfinder rutscht bei einem Theaterbesuch ein Kuss von den Lippen. Die Frau, die dieser Kuss erreicht, verschwindet daraufhin – aber nicht einfach so, sie wird nämlich unsichtbar. Jener ...

Einem depressiven Erfinder rutscht bei einem Theaterbesuch ein Kuss von den Lippen. Die Frau, die dieser Kuss erreicht, verschwindet daraufhin – aber nicht einfach so, sie wird nämlich unsichtbar. Jener Erfinder versucht nach dieser Nacht fieberhaft die unsichtbare Frau wiederzufinden. Ihm, dem das Herz zuvor gebrochen wurde, erblüht es nun wieder vor Sehnsucht die Frau dieses so wohlschmeckenden Kusses ausfindig zu machen. Dafür sucht er einen Detektiv auf, der ihm seinen Papagei ausleiht, der dem Erfinder dabei hilft die unsichtbare Frau ausfindig zu machen. Um den Vogel auf die Fährte zu bringen, kreiert der Erfinder eine Praline, in der er den Geschmack des Kusses eingefangen hat. Es gelingt dem Erfinder tatsächlich seine verschwundene Liebe zu finden, die jedoch nicht wieder sichtbar wird. Als die einstige Liebe, die dem Erfinder das Herz gebrochen hat, zurück in sein Leben tritt, sieht er sich vor eine Entscheidung gestellt, die auch seine unsichtbare Liebe treffen und ihren ganzen Mut zusammen nehmen muss...

Was für ein wundervolles Buch Mathias Malzieu mit „Der kleinste Kuss der Welt“ geschaffen hat! Auch ich bin – wie viele andere sicher – durch Benjamin Lacombes Covergestaltung auf das Buch aufmerksam geworden. Poetisch, einfallsreich, hinreißend, ungewöhnlich, aber vor allem hat diese kurze Geschichte es zu jeder Zeit geschafft ein inneres Wohlgefühl in mir zu erzeugen, das ich gar nicht genau beschreiben kann. Inhalt und Stil sind teilweise skurril für den Leser, fügen sich aber in einem natürlichen Fluss in die Geschichte ein. Die Geschichte ist nicht nur hübsch zu lesen, sie vermittelt auch einige Denkanstöße während und nach dem Lesen.
Mein Fazit: Ich bin hin ausnehmend entzückt und werde mir seine anderen Werke ebenfalls gönnen!

Veröffentlicht am 19.12.2016

Ein Buch so süß wie Schokolade

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Malzieu hat mich mit diesem Werk noch mehr begeistert als mit seinem ersten Buch. Der kleinste Kuss der Welt ist eine Abfolge von sprachlichen Bildern, eines schöner als das andere. Malzieu spielt mit ...

Malzieu hat mich mit diesem Werk noch mehr begeistert als mit seinem ersten Buch. Der kleinste Kuss der Welt ist eine Abfolge von sprachlichen Bildern, eines schöner als das andere. Malzieu spielt mit der Sprache und das machen seine Bücher aus. Er findet immer neue Vergleiche etwas zu umschreiben und in ein ganz anders Bild zu rücken. Es sind diese kleinen sprachlichen Details, die das Buch lesenswert machen, und seine Fantasie, die sich auf sehr verrückte Art und Weise in die Geschichte verflechtet, ohne viele Beschreibungen auskommt, und die fantastischen Elemente trotzdem so selbstverständlich und "logisch" erscheinen.

Die Story bzw. der Plot ist nicht wirklich soo etwas Besonderes und auch ein bisschen vorhersehbar, aber da kann man auf 126 Seiten auch nicht so viel unterbringen, trotzdem ist es eine schöne Geschichte und erzählt wunderbar über die Liebe, was sie ausmacht, wie vielschichtig sie ist und wie abhängig wir von ihr sind. Es ist ziemlich kitschig, aber bei dem Thema kann ein Autor wie Malzieu nur kitschig sein. Da die Geschichte so kurz ist, lässt sie sich sehr gut und schnell am Stück und zwischendurch lesen. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und so wird man immer zum Weiterlesen verleitet.

Ganz besonders schön ist die Gedichtsammlung am Ende des Buches, die eine kleine Zugabe zur schon schönen Hauptgeschichte ist. Die Gedichte drehen sich zwar vor allem um die körperliche Attraktivität, aber sie sind so süß und auch witzig zu lesen. Eines muss ich noch festhalten. Das Cover ist eines der schönsten, das ich je gesehen habe. Generell die Aufmachung des Buches ist wirklich sehr gelungen.

Fazit
Ganz in Malzieu-Manier kann Der kleinste Kuss der Welt mit vielen Metaphern und ganz viel Fantasie überzeugen. Seine Sprache ist einzigartig und auch wenn der Plot sehr vorhersehbar ist, hat Malzieu mit vielen kitschigen Ideen dem Ganzen seine eigene Originalität aufgedrückt. Ein Buch zum zwischendurch Herzaufwärmen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lieblingsbuch!

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Der kleinste Kuss der Welt ist voll mit Posie. Ich kam mir vor, als würde ich auf Wolken schweben und über die Geschichte hinweggleiten. Diese spezielle und bildliche Schreibweise des Autors macht das ...

Der kleinste Kuss der Welt ist voll mit Posie. Ich kam mir vor, als würde ich auf Wolken schweben und über die Geschichte hinweggleiten. Diese spezielle und bildliche Schreibweise des Autors macht das Lesen zu einem Abenteuer, wie man es noch nie erlebt hat. Eine Geschichte voll von fantastischen und verrückten Ideen. Ich habe so eine Art Buch noch nie gelesen und war glaube ich noch nie so begeistert!

Um es mit dem Worten des Autors zu sagen:
Poesie:
Deinen Po zu streicheln, das ist, als findet man in einer Packung Paninibildchen einen Platini. Der Hauptgewinn im Lotto der Posie.

Ich habe mit diesem Buch einen Lottojackpot geknackt!

Die Idee des Buches hat mir sofort zugesagt! Schon alleine der Titel hat meine Aufmerksamkeit erregt und dann diese mysteriöse Geschichte mit der unsichtbaren Frau hat mich einfach neugierieg gemacht! Und ich wurde nicht enttäuscht. Alle meine Erwartungen wurde erflüllt und sogar noch übertroffen. Es ist eine schöne erwachsene Liebesgeschichte die toll aufgebaut wurde. Es gibt keine unbeantworteten Fragen, sondern einfach nur pures Lesevergnügen.

Der Schreibstil ist unverkennbar, habe auch schon in die anderen Bücher des Autors hineingeschnuppert. Aber ich sage unbedingt dazu, dass man diesen auch mögen muss. Er verwendet eine sehr, sehr, sehr bildliche Sprache mit unendlich vielen Methaphern und Vergleichen. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass das Buch kitschig ist, denn kitschig wäre ja schlechte Romantik. Ich empfand es als wunderschön romantisch. Ich würde vor dem Kauf trotzdem eine Leseprobe empfehlen, denn man erkennt gleich an den ersten Seiten den speziellen Schreibstil. Ich persönlich habe mich in diesen Stil verliebt und habe schon alle Bücher dieses Autors zu Hause stehen!
Die Geschichte ist auch irgendwie spannend! Man fiebert mit dem Hauptcharakter mit und hofft, dass alles gut für ihn ausgeht.

Das Buch lässt sich sehr schnell lesen. Es ist ziemlich dünn und recht groß geschrieben. Der besondere Schreibstil lässt einem beim lesen nicht stocken, sondern ganz flüssig lesen. Es geht sogar sehr geschmeidig dahin und man fliegt gleich so über die Seiten.

Besonders toll fand ich die extra Seiten nach der Geschichte. Da wurden noch mal alle kleinen Gedichte die im Buch erwähnt wurden zusammengefasst und man konnte diese nochmal genießen.

Ich kann dieses dünne Büchlein sehr empfehlen. Eine schöne Geschichte, die einen voll gefangen nimmt, und nicht mehr so schnell loslässt!

Veröffentlicht am 14.06.2023

Niedliche Geschichte voller skurriler Ideen

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Von Malzieus Bücher habe ich schon vieles gehört, hauptsächlich dass sie in ihrer Sprache etwas Besonderes sind. Und genau das hat mir auch an dem Roman am besten gefallen, selbst wenn er mich nicht restlos ...

Von Malzieus Bücher habe ich schon vieles gehört, hauptsächlich dass sie in ihrer Sprache etwas Besonderes sind. Und genau das hat mir auch an dem Roman am besten gefallen, selbst wenn er mich nicht restlos überzeugen konnte.
Die Figuren sind allesamt ziemlich skurril, aber auch gleichzeitig sehr liebenswert. Besonders der deprimierte Erfinder besticht durch seine Entschlossenheit, die Frau seiner Träume zu finden, und seinen kuriosen Einfallsreichtum. Man muss ihn einfach lieben, vor allem wenn man Charaktere mag, die absolut keinem Schema F entsprechen.
Genauso erging es mir mit dem Privatdetektiv Neige und seinem Papagei, die den Haupthelden bei seiner Suche tatkräftig und mit einigen zum Schmunzeln anregenden Ideen unterstützen.
Leider kommen da die Frauen etwas zu kurz für meinen Geschmack, obwohl die Liebesgeschichte an sich sehr niedlich rübergebracht wird.



Wie schon erwähnt ist der Schreibstil etwas ganz Außergewöhnliches. Malzieu versteht es, seine von Metaphern nur so übersprudelnden Sätze so kunstvoll aneinanderzureihen, dass man sämtliche Szenen unglaublich bildlich vor Augen hat. So in dem Maße habe ich das bisher bei keinem anderen Schriftsteller erlebt. Hinzu kommt ein leiser Humor, der die Story nicht zu ernst nimmt und dadurch wunderbar auflockert und zusätzlich bereichert. All dies unterlegt die kleinen, aber nichtsdestotrotz wichtigen Weisheiten, die der Autor in seinem Werk verpackt, so zu Beispiel dass man das Richtige oft direkt vor der Nase hat, ohne es als solches wahrzunehmen.
Was ich dagegen etwas vermisst habe, war die Tiefe der Geschichte über die oben genannten positiven Punkte hinaus. Zum Ende hin wird das am deutlichsten. Nicht nur die Auflösung ist ab einem bestimmten Punkt vorhersehbar, sondern lässt auch die Magie und die wunderschönen Wortschöpfungen etwas vermissen, die mir die erste Hälfte versüßt haben.



Fazit

Mathias Malzieus neustes Werk, Der kleinste Kuss der Welt, beweist immer wieder, dass der Autor wie kein Zweiter mit Worten umgehen kann. Seine skurrilen und gleichzeitig einfach liebenswerten Figuren, seine bildhaften und sehr ungewöhnlichen Metaphern und seine kleinen Weisheiten haben mir an dem kurzen Roman am besten gefallen.
Nur für den im Vergleich zum Anfang etwas platten Schluss habe ich einen Stern abgezogen, da er qualitativ nicht zum Rest passt.
Wer kuriose Märchen und gelungene Poesie liebt, gerne Geschichten mit leisem Humor und wunderbar absonderlichen Einfällen liest und vor allem einen sprachgewaltigen Schreibstil bevorzugt, der sollte sich Malzieus Bücher nicht entgehen lassen!

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolut liebenswerte Geschichte über die Liebe und die Angst, verletzt zu werden

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Während eines Tanzabends trifft ein junger Erfinder eine schöne Dame, die ihn sofort in seinen Bann zieht. Als er sie küsst, wird sie unsichtbar und verschwindet. Sie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf und ...

Während eines Tanzabends trifft ein junger Erfinder eine schöne Dame, die ihn sofort in seinen Bann zieht. Als er sie küsst, wird sie unsichtbar und verschwindet. Sie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf und so beginnt er mit der Suche nach ihr. Dabei helfen ihm ein Detektiv und dessen Papagei.

Mit seinem metaphorischen und poetischen Schreibstil lässt Mathias Malzieu den Leser in eine Liebesgeschichte eintauchen, die zunächst völlig unmöglich scheint. Dabei versprüht die ihm eigene Bildgewalt einen ganz besonderen Charme und Zauber, welche mich von der ersten Seite an sehr fasziniert haben. Die Charaktere sind wunderbar skurril und liebevoll ausgearbeitet. Man konnte sich gut in die Gefühle des Protagonisten hinein versetzen und wurde so Zeuge seiner aufkeimenden Liebe, Verzweiflung und später inneren Zerrissenheit. Die Idee ist spannend und wurde grandios umgesetzt in eine etwas verrückte, aber absolut liebenswerte Geschichte über die Liebe und die Angst, verletzt zu werden.