Cover-Bild Oberschwaben Krimi / Mord im Dörfle
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 23.01.2020
  • ISBN: 9783740806217
Matthias Ernst

Oberschwaben Krimi / Mord im Dörfle

Oberschwaben Krimi
Oberschwäbisches Brauchtum trifft auf psychologische Krimispannung.

Eigentlich will Kommissar Wellmann seinen wohlverdienten Skiurlaub genießen, als während der Fasnet ein totes Liebespaar aufgefunden wird – genau dort, wo vor mehr als zwanzig Jahren Wellmanns große Liebe starb. Die Spur führt ihn zu einem Drogenring, der den Landkreis Biberach im Griff hat. Und Wellmann erkennt: Um den Fall zu lösen, muss er sich den Dämonen seiner Vergangenheit stellen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2020

Auch in der Provinz gibt es Verbrecher !

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Kommissar Wellmann ist zurück in seiner Heimatstadt Biberach. Eigentlich wollte er in den Urlaub fahren, als seine junge Kollegin Linda, um seine Unterstützung bittet. Ein junges Paar wurde am Weiher tot ...

Kommissar Wellmann ist zurück in seiner Heimatstadt Biberach. Eigentlich wollte er in den Urlaub fahren, als seine junge Kollegin Linda, um seine Unterstützung bittet. Ein junges Paar wurde am Weiher tot aufgefunden. Die Kollegen gehen von einem Selbstmord aus, nur Linda nicht. Und plötzlich sieht sich Welllmann mit seiner Vergangenheit konfrontiert und alte Schulfreunde werden zu Tatverdächtigen.
Mich hat der Krimi gut unterhalten, gerade weil es nicht um einen durchgeknallten Serienmörder geht und der Autor hervorragend die Atmosphäre in einer Provinzstadt schildert, in der fast Jeder Jeden kennt. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Hauptpersonen Hochdeutsch, die Nebenfiguren aber durchgängig im Dialekt reden. Dadurch ist der Krimi auch für "Fremde" gut lesbar, hat aber auch eine gute Portion Lokalkolorit. Wellmann ist ein Mensch mit vielen Problemen, die vor allen Dingen daher rühren, dass er mit seiner Vergangenheit nicht abgeschlossen hat. Der aktuelle Fall zwingt ihn, sich damit auseinander zu setzen. Im Grunde werden zwei Fälle gelöst : der Selbstmord von Wellmanns großer Liebe vor vielen Jahren und der Todesfall des jungen Liebespaares heute. Das ist spannend geschrieben und ich als Leser blicke mit Wellmann hinter die Kulissen der gutbürgerlichen Gesellschaft. Die Lösung des Falles hat mich überrascht, weil ich den Täter nicht verdächtigt habe. Der Tathergang und das Motiv wurden überzeugend dargestellt und alle Fragen beantwortet.
Für mich war der Krimi rundum gelungen und ich hoffe auf weitere Fälle mit Kommissar Wellmann.

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Veröffentlicht am 16.02.2020

NIchts ist, wie es scheint in Oberschwaben

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Tobias Wellmann, KHK mit ein paar seelischen Schrammen, will eigentlich zu einer winterlichen Alpenüberquerung aufbrechen, als am Lindenweiher ein junges Paar tot aufgefunden wird.
Ausgerechnet am Lindenweiher, ...

Tobias Wellmann, KHK mit ein paar seelischen Schrammen, will eigentlich zu einer winterlichen Alpenüberquerung aufbrechen, als am Lindenweiher ein junges Paar tot aufgefunden wird.
Ausgerechnet am Lindenweiher, wo vor 24 Jahren Wellmanns Jugendliebe Monika gestorben ist.
Nur der Hartnäckigkeit von Kollegin Linda ist es zu verdanken, dass der Tod der beiden Jugendlichen als unklarer Todesfall betrachtet und nicht sofort als Doppelselbstmord zu den Akten gelegt wird.

Bei den Recherchen finden sich immer wieder Parallelen zu William Shakespeares „Romeo und Julia“. Wie in der Tragödie stammen Robert/Romeo und Jana/Julia aus miteinander verfeindeten Familien. Die Auffindungssituation ähnelt der Sterbeszene bei Shakespeare, nur dass 99 Teelichter um die Toten herum drapiert sind. Wer hat die eigentlich angezündet? Denn die beiden Toten haben weder Zündhölzer noch Feuerzeug bei sich....

Je weiter die Ermittlungen fortschreiten, desto häufiger mehren sich die Indizien, dass hier niemand ermitteln sollte. Da werden Reifen aufgeschlitzt, Einbrüche verübt und auch pure Gewalt angewendet. Als dann noch Wellmanns achtjähriger Sohn in Gefahr gerät, ist für Wellmann Schluss mit lustig.

Meine Meinung:

Dieser Krimi ist eine verzwickte Angelegenheit. Auf der Suche nach der Wahrheit muss sich Wellmann seinen eigenen Dämonen stellen. Es dauert eine geraume Zeit bis alle Puzzleteile an ihrem richtigen Platz fallen.
Auch in der Dienststelle ist nicht alles eitel Wonne. Da gibt es zwei Kollegen, die sich Chancen auf eine Beförderung ausgerechnet haben, die dann durch Wellmanns Rückkehr nach Biberach vereitelt worden sind.

Der Krimi besticht durch zahlreiche falsche Spuren und ein paar recht umtriebige kriminelle Elemente. Nicht der arbeitslose Außenseiter, sondern honorige Bürger haben hier jede Menge kriminelle Energie entwickelt.

Gut gefallen hat mir, dass die meisten Leute Dialekt sprechen. Für Nicht-Schwaben manchmal nicht leicht zu lesen. Auch die versöhnliche Geste am Ende, bei der sich Roberts und Janas Väter die Hände reichen, gefällt mir.

Die Charaktere sind recht gut entwickelt. Ob wir jemals erfahren werden, was Wellmann in Stuttgart so aus der Bahn geworfen hat, dass er selbst Drogen genommen hat? Hierzu gibt es nämlich nur die eine oder andere Andeutung. Aber, vielleicht wird ja eine Reihe aus diesem Regio-Krimi, ähnlich wie die „Kommissarin Vill-Reihe“. Schauen wir einmal.
Der Krimi hat mich gut unterhalten, obwohl ich dem Fasnet/Fasching/Karneval so rein gar nichts abgewinnen kann. Als Kulisse für die Ermittlungen hat es aber gut gepasst.?


Fazit:

Ein gut strukturierter Krimi, bei dem wenig ist, wie es scheint.
Gerne gebe ich hier 4 Sterne.